Schirm
Die Erfindung betrifft einen Schirm mit einer zentralen, kreisförmigen Luftkammer, an welcher ein hoh- ler, ausziehbarer Stiel befestigt ist und welche Kammer wenigstens eine verschliessbare Öffnung zum Aufblasen oder Entleeren der Kammer aufweist.
Die bekannten Schirme besitzen ein zusammenklappbares Metallgestänge, welches mit einem Gewebe oder mit Kunststoff überzogen ist. Solche Schirme normaler Bauart bieten wohl einen guten Schutz, z. B. gegen Regen, sie stellen jedoch im geschlossenen Zustand einen unpraktischen Gegenstand dar. Weiter sind Schirme bekannt, die sich im geschlossenen Zustand auf ungefähr die Hälfte ihrer Länge zusammenschieben lassen. Solche Schirme besitzen einen recht kompliziertes Metallgestänge, das sehr störanfällig ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Schirm zu schaffen, der im geschlossenen Zustand einen noch kleineren Raum einnimmt, der leicht und wesentlich weniger störanfällig ist und der sich mit wenig Kosten auf einfache Art herstellen lässt. Ausserdem soll er die Unfallgefahr verringern.
Der erfindungsgemässe Schirm ist dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine kreisringförmige Luftkammer zum Bilden des Dachrandes um die zentrale kreisförmige Luftkammer angeordnet ist und dass diese beiden Luftkammern über radial verlaufende schlauchförmige Luftkammern oder sektorförmige Luftkammern miteinander verbunden sind.
Der Erfindungsgegenstand ist nachstehend mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beispielsweise näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen geöffneten Schirm entlang der Linie I-I in der Fig. 2,
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Teil des geöffneten Schirmes gemäss der Fig. 1,
Fig. 3 einen vergrösserten Ausschnitt des obersten Teiles des Schirmes in offenem Zustand in einem grösseren Massstab,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform eines Schirmes im offenen Zustand und
Fig. 5 einen Teil des teleskopartigen Stieles in schaubildlicher Darstellung und teilweise geschnitten.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Schirm besitzt ein Dach 1, welches aus verschiedenen Luftkammern 2, 3 und 4 zusammengesetzt ist, und einen teleskopartigen Stiel 5. Die oberste runde Luftkammer 2 ist begrenzt durch eine Aussenwand 6 und eine Innenwand 7 aus Kunststoffolie, welche beiden Wände durch eine an verschiedenen Stellen unterbrochene kreisringförmige Schweissnaht 8 miteinander verbunden sind. Die sektorförmigen Luftkammern 3 sind ebenfalls durch die Aussenwand 6 und die Innenwand 7 begrenzt, weiche entlang radial verlaufenden Schweissnähten 9 und einer an verschiedenen Stellen unterbrochenen äusseren kreisringförmigen Schweissnaht 10 miteinander verbunden sind. Der Rand des Schirmdaches wird durch den kreisringförmigen Schlauch 4 gebildet.
Der Stiel umfasst drei ineinanderschiebbare Rohre 11, 12 und 13. Die Rohre 11 und 12 sind an ihren unteren Enden mit je einem nach aussen vorstehenden, kreisringförmigen Ansatz 14 versehen, die mit einer an den oberen Enden der Rohre 12 und 13 angeordneten, nach innen vorstehenden, ringförmigen Rippe 15 zusammenwirken, damit die Rohre nicht vollständig auseinandergezogen werden können. Im Innern dieser Rohre ist eine weitere sackförmige Luftkammer 16 vorgesehen, die eine Wandung 17 aus elastischem Material enthält. Die Öffnung dieser Luftkammer 16 ist an der Innenwand 7 der runden Luftkammer 2 angeklebt, so dass die beiden Innenräume dieser Luftkammern 2 und 16 untereinander verbunden sind. Beim Aufblasen der runden Luftkammer 2 gelangt auch Luft in die sackförmige Luftkammer 16.
Diese dehnt sich aus und die Rohre 11 bis 13 werden auseinandergezogen, bis die Ansätze 14 an den Rippen 15 anstehen.
Das innerste Rohr 11 weist an seinem oberen Ende einen Auflageteller 18 auf, der ebenfalls an der Verbindungsstelle Innenwand 7 - sackförmige Luftkammer 16 angeklebt ist. Die Innenwand 7 der runden Luftkammer 2 ist verstärkt, so dass das obere Ende des Stieles 5 wirksam und stabil mit dem geöffneten Schirmdach verbunden ist.
In der Mitte der Aussenwand 6 der runden Luftkammer 2 ist ein Ventil 19 mit einem Ventüpropfen 20 angeordnet. Durch dieses Ventil 19 wird Luft in die runde Luftkammer 2 hineingepumpt oder geblasen, von welcher Luft auch ein Teil in die sackförmige Luftkammer 16, wie oben beschrieben, gelangt. Durch die Stellen 39, an denen die Schweissnaht 8 unterbrochen ist, gelangt auch Luft in die sektorförmigen Luftkammern 3 und von dort durch die Stellen 40, an denen die äussere Schweissnaht 10 unterbrochen ist, in den kreisförmigen Schlauch 4.
Nachdem sich die Luftkammern 2, 3 und 4 prall gefüllt haben, erhöht sich der Druck in der sackförmigen Luftkammer 16 und der Stiel 5 dehnt sich vollständig aus. Danach wird das Ventil 19 mit dem Ventilpfropfen 20 verschlossen und der Schirm ist bereit, die ihm zugedachte Aufgabe zu übernehmen.
Die Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt aus einem Querschnitt durch einen Schirm, wobei das Innere der runden Luftkammer 2 nicht mit dem Innern einer elastischen Luftkammer 21 innerhalb des teleskopartigen Stiels verbunden ist. Vom Stiel ist lediglich das oberste Rohr 22 mit seinem Auflageteller 23 dargestellt. Die verstärkte Innenwand 7, der Auflageteller 23 und der oberste Teil der Luftkammer 21 sind miteinander verbunden. Über ein nicht dargestelltes zweites Ventil, das am untersten, ebenfalls nicht gezeichneten Rohr angeordnet ist, kann die elastische Luftkammer 21 getrennt aufgeblasen und der Stiel ausgedehnt werden.
Dies hat den Vorteil, dass wenn der nasse Schirm zusammengeklappt werden soll, beispielsweise beim Eintritt in einen Laden, dass dann der Stiel ausgezogen bleibt, dadurch kann der Schirm, wie gewöhnliche Schirme in einem Schirmständer deponiert werden.
In der Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform eines neuartigen Schirmes dargestellt. Er umfasst eine runde Luftkammer 24, eine dazu konzentrisch angeordnete ringförmige Luftkammer 25 und eine Anzahl diese beiden Luftkammern 24 und 25 radial verbindende schlauchförmige Luftkammern 26. Die letzteren dienen dem gleichen Zwecke, wie das Metallgestänge eines gewöhnlichen Schirmes, nämlich zum Halten eines Über- zuges 27 aus einem Gewebe oder einer Kunststofffolie im aufgespannten Zustand.
An der verstärkten Innenwand 28 der runden Luftkammer 24 ist ein Auflageteller 29 befestigt, der seinerseits starr mit dem obersten Rohr 30 eines Stieles 31 verbunden ist. Bei dieser Ausführungsform weist das oberste Rohr 30 den grössten Durchmesser auf, wobei die Rohre 32 und 33 in das Rohr 30 hineingeschoben werden können. Innerhalb des Rohres 32 ist eine nicht näher dargestellte Luftpumpe untergebracht, die mit dem Rohr 33 betätigt werden kann. Diese Luftpumpe ist über ein nicht gezeichnetes Rückschlagventil und einen flexiblen Schlauch mit der runden Luftkammer verbunden. Mit der Luftpumpe können die Luftkam- mern durch Verschieben der Rohre 32 und 33 gegeneinander aufgepumpt werden.
In der Fig. 5 ist gezeigt, wie die Rohre 30, 32 ineinandergesteckt sind. Entlang einer Mantellinie des Rohres 32 ist streckenweise eine Nute 34 ausgearbeitet.
Im Innern des Rohres 30 ist eine Vertiefung 35 zur Aufnahme einer Kugel 36 eingelassen. In der dargestellten Lage ist das Rohr 32 vollausgezogen, bis die Kugel 36 am Ende der Nute 34 ansteht. An diesem Ende der Nute 34 ist weiter eine ein Stück entlang des Umfanges des Rohres 32 verlaufende Quernute 37 vorgesehen. Wird das Rohr 32 in dieser Endstellung gegenüber dem Rohr 30 verdreht, so gelangt die eine Hälfte der Kugel 36 in diese Quernute 37 und die Rohre sind dadurch in dieser Stellung in bezug auf eine Ver schiebung in ihrer Längsachse blockiert.
Zum Öffnen dieses Schirmes genügt es, die Rohre auseinanderzuziehen, das Rohr 32 mit der einen Hand zu fassen und mit der anderen Hand das Rohr 33 beim Griff 38 zu halten, und Pumpbewegungen auszuführen.
Sind die Luftkammern 24, 25 und 26 genügend prall gefüllt, so wird der Stiel in seine grösste Länge ausgezogen und das Rohr 33 gegenüber dem Rohr 30 so verdreht, dass die Kugeln 36 in die Quernuten 34 gelangen und damit ein Zusammenschieben der Rohre verhindern.
Das bei der Pumpe angeordnete Rückschlagventil sorgt dafür, dass die eingepumpte Luft in den Luftkammern verbleibt.
Vorzugsweise wird das Rückschlagventil so ausgebildet, dass es sich bei vollständig zusammengeschobenem Stiel 31 automatisch öffnet, wodurch die eingepumpte Luft entweichen und der Schirm zusammengefaltet werden kann.
Die oben beschriebenen Schirme lassen sich im zusammengefalteten Zustand auf kleinstem Raum unterbringen. Ausserdem sind sie sehr leicht. Überdies besteht im geöffneten Zustand eine wesentlich geringere Verletzungsgefahr.
Die Luftkammern können natürlich noch weitere verschiedenartige Formen aufweisen. Es können am Rand des Schirmdaches als Tropfensammler dienende Vorsprünge angeordnet sein.
Ein weiterer Vorteil besteht bei den oben beschriebenen Schirmen darin, dass es ohne weiteres möglich ist, den Stiel exzentrisch gegenüber dem Dach anzuofd- nen, um damit das Dach nach einer Seite mehr vorstehen zu lassen. Dadurch wird die Person, welche einen solchen Schirm benützt, wesentlich besser geschützt, ohne dass die Oberfläche des Daches vergrössert werden muss Überdies können die Abtropfkanäle für das Regenwasser beinahe beliebig an geeigneten Stellen des Daches angeordnet werden.