Aufblasgewölbe Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Aufblasgewölbe aus biegsamem Folienmaterial, das insbesondere für die Bildung von überdachungen dient und zum Transport zusammenlegbar ist.
Es sind Aufblasgewölbe aus biegsamen Folien be kannt, bei denen eine geschlossene Gewölbewand zum Überdachen aufgeblasen wird, indem Luft in den Raum zwischen der Wand und dem Boden eingeblasen wird, wobei die Leckverluste infolge Entweichen der Luft an den Berührungsstellen der Seitenwände mit dem Boden ständig ersetzt werden.
Eine solche Ein richtung erfordert den ständigen Einsatz eines Ventila tors und auch ein jeweils möglichst schnelles Schlies- sen der Zugänge in den Raum unter dem Aufblasge- wölbe, damit der überdruck in dem Raum wegen eines zu langen Offenhaltens eines Zuganges nicht unter eine bestimmte Grösse sinkt, bei der dann die Gewölbe wand nicht mehr getragen würde.
Schon aus den erwähnten Umständen sind gewisse Nachteile eines bekannten Aufblasgewölbes ersichtlich. Ausserdem ist für die Überdachung eines grossenRau- mes auch eine entsprechend grosse, zusammenhän gende Folienwand erforderlich, was unter Umständen nicht mehr handlich ist.
D, -r vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu grunde, ein aufblasbares Gewölbe zu schaffen, das die vorhin genannten Nachteile nicht aufweist.
Die erfindungsgemässe Lösung der gestellten Auf gabe besteht darin, dass aus dem Folienmaterial beste hende, aufblasbare Schläuche miteinander so verbun den sind, dass sie im aufgeblasenen Zustand ein tragfä higes Fachwerkgewölbeelement bilden, auf das eine oder mehrere Blachen oder dergleichen auflegbar sind.
Weitere Einzelheiten ergeben sich aus den Unter ansprüchen, aus der Beschreibung und der Zeichnung, in welcher rein beispielsweise eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt ist. Es zeigt: Fig. 1 ein Fachwerkelement eines Aufblasgewölbes in perspektivischer Ansicht; Fig. 2 eine Verbindungsstelle von vier zusammen- laufenden Schläuchen eines Elementes in grösserem Massstab.
Gemäss Fig.1 sind die bezüglichen Enden von zwei Basisschläuchen 11 und 11', die bei der Aufstel lung des Gewölbeelementes auf den Boden zu liegen kommen und etwa parallel zueinander verlaufen, durch zwei Endbogenschläuche 12 und 12' miteinan der verbunden, die sich etwa halbkreisförmig vom einen Basisschlauch 11 zum gegenüberliegenden Basis schlauch 11' erstrecken.
Zwischen den beiden Endbogenschläuchen 12 und 12' verlaufen vom einen Basisschlauch 11 zum ande ren Basisschlauch 11' noch zwei weitere Bogenschläu che 13, deren Anzahl natürlich auch anders sein könnte. Sie sind untereinander und mit den Endbogen- schläuchen 12 und 12' durch Schläuche 14 verbunden und im Abstand voneinander gehalten. Die Schläuche 14 verlaufen dabei etwa parallel zu den Basisschläu chen 11 und 11', deren Lage vorzugsweise waagrecht ist. Die Schläuche 11 bis 14 bilden zusammen ein Fachwerkgewölbeelement. Die Innenräume sämtlicher Schläuche 11 bis 14 stehen miteinander in Verbindung.
Der Basisschlauch 11 weist einen mit einem Rück schlagventil versehenen Einlassrohrstutzen 15 für kom primierte Luft auf, und am Basisschlauch 11' ist ein Auslassrohrstutzen 16 mit einem Verschluss angeord net, der für ein schnelles Entleeren der Schläuche ge öffnet werden kann. Die beiden Basisschläuche 11 und 11' sind miteinander durch mindestens ein. Seil 17 direkt verbunden, welches den grösstmöglichen Ab stand der Basisschläuche festlegt.
Diese Verbindung 17 ist schon beim Aufblasen des beschriebenen Gewölbe elementes von Vorteil.
Alle Schläuche 11 bis 14 sind aus biegsamem und luftundurchlässigem Folienmaterial hergestellt, das aus ebenen Bahnen ausgeschnitten sein kann. Beim darge stellten Ausführungsbeispiel weist jedes Schlauchstück zwei einander diametral gegenüberliegende Längsnähte 18 und 18' auf, wie Fig.2 erkennen lässt.
An jeder Verbindungsstelle zwischen den sich kreuzenden Schläuchen 13 und 14 sind gemäss Fig. 2 die aneinan- derstossenden Schlauchstücke in Gehrung geschnitten und .durch Nähte 19 miteinander verbunden.
Es hat sich als zweckmässig erwiesen, die Längs nähte 18 und 18' bei jedem der Bogenschläuche 12, 12' und 13 so anzuordnen, dass sie im aufgeblasenen Zustand des Gewölbeelementes in der vertikalen Längsmittelebene des betreffenden Bogenschlauches verlaufen. Die Längsnähte eines jeden Schlauches 11, 11' oder 13 verlaufen zweckmässig in einer Längsmit- telebene, die rechtwinklig zu einer Tangentialebene des aufgeblasenen Gewölbeelementes an der betreffenden Stelle steht.
Bei der beschriebenen Anordnung der Nähte 18 und 18' laufen an den Verbindungsstellen der sich kreuzenden Schläuche 13 und 14 jeweils acht Nähte 18, 18' und 19 in einem Punkt zusammen (Fig. 2), der durch ein quadratisches Folienstück überdeckt ist. Letzteres ist durch eine Umfangsnaht 21 mit den an grenzenden Schläuchen 13 und 14 verbunden. Der Deutlichkeit wegen, sind die Folienstücke 20 in Fig. 1 nicht dargestellt.
Ganz ähnlich sind die Verbindungsstellen zwischen den Schläuchen 14 und dem Endbogenschlauch 12 bzw. 12' ausgebildet. Es ist zu beachten, dass jeder Endbogenschlauch 12 bzw. 12' aus mehreren Teilstük- ken zusammengesetzt ist, die an den genannten Ver bindungsstellen durch Nähte 22 miteinander verbunden sind, welche um den freien halben Umfang des betref fenden Schlauches 12 bzw. 12' verlaufen.
Die einzelnen Teilstücke der Bogenschläuche 12, 12' und 13 sind so zugeschnitten, dass die Länge der inneren Längsnähte 18' etwas kleiner ist als -die der äusseren Längsnähte 18, damit der Schlauch im aufge blasenen Zustand von selbst gekrümmt wird und den gewünschten bogenförmigen Verlauf annimmt. Mit dem Seil 17 kann die Krümmung des Gewölbes, d. h. der Abstand der Basisschläuche 11 und 11' dem jewei ligen Bedarf entsprechend noch angepasst werden.
Als Folienmaterial für die Schläuche kommt vor zugsweise ein Nylongewebe in Betracht, das auf beiden Seiten einen Polyvinylehlorid-Belag aufweist. Die Nähte 18, 18', 19, 21 und 22 können dann entweder mittels eines hochfrequenten elektrischen Feldes oder mittels Heissluft luftdicht geschweisst werden.
Selbstverständlich können für die Herstellung der Schläuche auch andere Folienmaterialien benutzt wer den, wie Polyäthylen-Folien oder synthetische Gummi- Folien. Im letztgenannten Fall müssen die Nähte geklebt werden.
Das aufgeblasene Schlauch-Fachwerk, wie es in der Zeichnung mit vier Bogenschläuchen dargestellt ist, bildet ein Gewölbeelement und besitzt eine bestimmte Tragfähigkeit, die sowohl von dessen Dimensionen als auch von dem Überdruck in den Schläuchen abhängt. Das Gewölbeelement dient insbesondere als Tragvor richtung für Blachen oder Kunststoff-Folien für die Herstellung provisorischer Überdachungen. Zu diesem Zweck wird das Gewölbeelement mit der Blache oder Kunststoff-Folie bedeckt.
Bei Bedarf können mehrere Elemente der beschriebenen Art in beliebiger Anzahl aneinandergereiht werden zur Bildung eines tunnelför- migen Gewölbes.
Ein Ausführungsbeispiel des dargestellten Gewöl- beelementes hat im aufgeblasenen Zustand etwa ,die folgenden Dimensionen: Der Abstand .der Basisschläu che 11 und 11' voneinander beträgt 10 bis 12 m, die Länge derselben 5 bis 6 m und der Durchmesser der Schläuche 0,45 m. Die Höhe des Gewölbeelementes misst dabei etwa 5 m. Der Druck in den Schläuchen braucht nur wenige kg/cm2 zu betragen.
Bei einer nicht dargestellten Ausführungsvariante könnten die Bogenschläuche anstelle von Rundbogen auch Spitzbogen bilden. Ferner ist es möglich, die Bogenschläuche aus geradlinigen Teilstücken zusam menzusetzen, so dass sie polygonalen Verlauf haben.
Das erfindungsgemässe Aufblasgewölbe kann in zahlreichen Fällen für die Bildung einer vorübergehen den Überdachung verwendet werden, wie auf Baustel len, über Baugruben, als Hausbedachung, als Kabel zelt, als Garagenersatz, für Ausstellungshallen und ähnliches.
Die Vorteile dieses Aufblasgewölbes liegen zur Hauptsache darin, dass es schnell und überall durch einen einzigen Mann montiert und demontiert werden kann, dass es wegen seines verhältnismässig niedrigen Gewichtes gut transportierbar ist, sei es in zusammen gelegtem oder in aufgeblasenem Zustand, und dass es entleert und zusammengelegt verhältnismässig wenig Platz beansprucht.