DE1814051A1 - Verfahren zur Steigerung der Festigkeit von Glasgegenstaenden - Google Patents
Verfahren zur Steigerung der Festigkeit von GlasgegenstaendenInfo
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- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
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Description
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fwunchen 2, TaI 71
fwunchen 2, TaI 71
Anchor Hocking Glass Corporation Lancaster, Ohio 43130 (υ.St.A.)
Die Erfindung betrifft ein vereinfachtes Verfahren zur Steigerung der Festigkeit von Glasgegenständen, bei dem um den Körper
dee Gegenstandes herum eine Druckschale in situ ausgebildet
uiird.
Es sind verschiedene Verfahren zur Steigerung der Festigkeit
von Glasgegenständen bekannt, die darauf beruhen, daß auf Außenflächenbereichen des Gegenstandes eine Druckschicht ausgebil- %
det uiird. Ein solches Verfahren ist das Tempern, bei dem der erhitzte Gegenstand rasch abgeschreckt iuird, so daß die Außenschicht
des Gegenstandes vor den inneren Schichten erkaltet
und schrumpft und infolgedessen unter Druck gesetzt wird, mann
die Innenseite abkühlt.
Ein anderes Verfahren zur FestigkeitsstBigerung besteht darin,
daß in einer dünnen Oberflächenschicht größere Alkalimetall-
ionen des Glases gegen kleinere Ionen eines Alkalimetalle au»-
getauscht oder substituiert ujerden, die von einer externen
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Quelle stammen. Im Gegensatz zum thermischen Tempern, bei
dem die Oberflächenschicht dadurch unter Druck gesetzt wird,
daß das Abkühlen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit erfolgt, kommt beim Ionenaustauschverfahren die Oberflächenschicht um
den Innenraum des Körpers herum unter Druck, weil ihre Zusammensetzung gegenüber der Zusammensetzung der inneren Schichten
geändert wird und ihre thermische Zusammenziehung beim Abkühlen kleiner als diejenige de.. Innenschichten ist.
Die US-Patentschrift 2 779 135 beschreibt ein bekanntes Verfahren
zur Festigkeitssteigerung durch Ionenaustausch. Bei diesem
Verfahren uiird der Gegenstand, dessen Festigkeit erhöht
werden soll, mit einem Schmelzbad behandelt, das ein Lithiumsalz enthält. In der Glasoberfläche werden dabei die größeren
Natriumionen gegen die kleineren Lithiumionen ausgetauscht..
Obwohl durch Anwendung des aus der USA-Patentschrift 2 279
bekannten Verfahrens hohe Festigkeiten erzielt werden können,
ist das Verfahren in der Praxis für die Massenfertigung, wenn
überhaupt, nur schwierig einsetzbar, weil der Gegenstand als solcher in das Salzschmelzbad eingetaucht werden muß. Bei den
erforderlichen großen Bädern sind die Kosten das Lithiumsalzes
verhältnismäßig hoch. Außerdem wird die Wirksamkeit das Salzbades durch das Ansammeln von Matriurnionen im Saizbad
rasch herabgesetzt, so d3Ö das Bad häufig erneuert werden
muß. Das notwendige Fintauchen.bedingt eine Handhabung jede-.
Gegenstandes bei hoher Temperatur und macht die Behandlung
909842/1058 BAD
von Hohlkörpern schmierig. Durch den Rückstand, der an dem
Gegenstand nach dem Herausziehen aus dem Bad anhaftet, uiird
die Reinigung erschwert.
Der möglicherweise schwerwiegendste Nachteil des bekannten
Lithiumsalzbadverfahrens besteht darin, daß die behandelten
Gegenstände häufig durch die flüssige Lithiumverbindung ge- M
trübt oder mattiert werden; sie werden dadurch für viele Zu/ecke unbrauchbar, falls sie nicht zusätzlich poliert werden.
Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß die bei dem
bekannten Salzbadverfahren häufig eintretende Haarrißbildung
oder Ätzung sowie weitere mangel dieses Verfahrens vermieden
und gleichwohl erhebliche Festigkeitssteigerungen innerhalb kurzer Behandlungszeiten erzielt werden, wenn der zu behandelnde
Gegenstand nur den Dämpfen von gewissen Lithiumverbindungen ausgesetzt wird, ohne mit einem Salzschmelzbad in Kon- ™
takt zu kommen, und wenn die Dampfbehandlung nur bei Temperaturen
oberhalb des Entspannungspunktes des Glases durchgeführt wird.
Im allgemeinen haben die verwendeten Lithiumverbindungen nur
sehr niedrige Dampfdrücke, so daß nicht erwartet werden konnte, daß sie eine wesentliche Festigkeitssteigerung bewirken,
weil die Konzentration der im Dampf zustand befindlichen lithiumionen
im Bereich des Glasyegenstandes extrem klein ix Vergieit. t.
zu der Konzentration ist, die Dei einem Salzschmelzbad er hai-
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- 4 ten wird.
Dessen ungeachtet wurde gefunden, daß es möglich ist, Festigkeitssteigerungen
won 150 % selbst bei Dampfbehandlungen won nur 15 Minuten Dauer zu erreichen. Zugleich bleibt die Klarheit
des Glases erhalten; die durch eine Salzbadbehandlung häufig verursachte Trübung ujird vermieden.
Das Verfahren nach der Erfindung eignet sich zur Behandlung
von Gegenständen aus beliebigen Glaszusammensetzungen, die austauschbare Natrium- und/oder Kaliumionen enthalten. Allgemein
umfaßt dies Glaszusammensetzungen mit ungefähr 7 bis Gew.# Na2O und K2O sowie mit ungefähr 45 bis 80 % SiO2. Bei
den übrigen,Bestandteilen kann es sich um weitere, herkömmlicherweise
bei der Glasfertigung verwendete Verbindungen wie CaO, Al2O3, IKIgO, ZnO, Li2O, BaO usw. handeln. Zu dieser Gruppe gehören die gewöhnlichen Soda-Kalk-Gläser (Krongläser),aus
denen Behälter und Fenster normalerweise gefertigt sind und die ungefähr 65 bis 74 % SiO2, 14 bis 17 % Na3O, 7 bis 12 %
(IYIgD + CaO) und bis zu 3 % Al2O3 enthalten. Kaliumoxyd enthaltende
Gläser sind wirtschaftlich wesentlich weniger bedeutend als Krongläser, können jedoch ebenfalls mittels des Verfahrens
nach der Erfindung behandelt werden. Bei Vorhandensein von mehr als ungefähr 5 % B2D3 in der mischung wird im allgemeinen
die Austauschbarkeit des vorliegenden Natriums oder Kaliums herabgesetzt.
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Der zu behandelnde Gegenstand kann praktisch jede beliebige
Form haben} es kann eich um Behälter mit engem oder weitem
Hals handeln, um Flach- oder Tafelglas, um gegossenes oder geblasenes
Glas, um Glasfasern usui.
Die für das vorliegende Verfahren geeigneten Lithiumverbindungen
sind Verbindungen, die unter den Behandlungsbedingungen ohne wesentliche Zersetzung oder unerwünschte Nebenreaktion
verdampfen und aus denen der Glasoberfläche Lithiumionen (Li+)
zugeführt uierds-n können.
Zu diesen Verbindungen gehören die Halogenide, das heißt
Lithiumbromid, Lithiumchlorid, Lithiumjodid und Lithiumfluorid»
Auch andere Salze, wie Lithiumsulfat, können allein oder mit
einem Lithiumhalogenid gemischt verwendet werden. Lithiumamid
(LiNH») eignet sich, falls kein Wasserdampf und kein Sauerstoff zugegen sind. Bei Vorhandensein von Wasserdampf bildet
es leicht Lithiumhydroxyd (LiOH), das für das Verfahren nach der Erfindung unbrauchbar ist. Die Schmelzpunkte und die
Dampfdrücke einiger dieser Verbindungen haben die folgenden liierte:
Schmelzpunkt | 1 mm Druck | 10 | mm Druck | |
LiI | 446° C | 723° C | 841° C | |
LiBr | 547° C | 748° C | 888° C | |
LiCl | 614° C | 783° C | 932° C | |
LiF | 842° C | 1.047° C | 1. | 211° C |
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Lithiumdämpfe können unmittelbar in der Behandlungskammer
erzeugt werden, beispielsweise aus einem Tiegel oder einer
flachen Pfanne, die das pulverförmige material enthält. Statt
dessen können die Dämpfe auch in einer gesonderten Kammer erzeugt und in die Behandlungskammer geleitet werden. Um
eine gleichförmigere Dampfkonzentration zu erhalten, kann
es zweckmäßig sein, ein Umuiälzgebläse vorzusehen. Wenn die
Innenseite eines Hohlkörpers behandelt werden soll, lassen sich zweckmäßigerweise Vorrichtungen, wie Düsen, benutzen,
um die Dämpfe besser an diese Oberflächen heranzuführen.
Allgemein besteht das Verfahren nach der Erfindung darin, daß
ein Gegenstand aus einer austauschbare Natrium- oder Kaliumionen enthaltenden Glaszusammensetzung geformt, der Gegenstand
auf eine seinem Entepannungspunkt entsprechende oder vorzugsweise eine höhere Temperatur erwärmt und den Dämpfen der
Lithiumverbindung für eine Zeitspanne ausgesetzt wird, die ausreicht, um einen Teil der Natrium- und Kaliumionen im Bereich
der Oberfläche des Glasgegenstandes durch aus dem Dampf stammende Lithiumionen zu ersetzen, daß die Dampfbehandlung
im wesentlichen nur während der Zeitspanne durchgeführt wird, während deren der Gegenstand auf einer Temperatur oberhalb
des Entspannungspunktes liegt, und daß der Gegenstand dann abgekühlt wird, wobei die Abkühlung von dem Entspannungspunkt
bis auf eine Temperatur unterhalb von ungefähr 425° C ohne Gegenwart eines solchen Dampfes erfolgt. Die Spitzente-mperatur,
die während der Wärmebehandlung erreicht wird, sollte
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nicht so hoch sein, daß eine unerwünschte Verformung des Gegenstandes
eintritt.
Es uiurde gefunden, daß es wesentlich ist, daß der Gegenstand
den Lithiumdämpfen im wesentlichen nur ausgesetzt wird, während er auf Temperaturen erwärmt ist, die bei oder über seinem
Entspannungspunkt liegen. Das heißt, der Gegenstand sollte im
M wesentlichen ohne Vorhandensein von Lithiumdämpfen auf die Be- ^i
handlungstemperatur erwärmt und ν/απ dieser ausgehend abgekühlt
werden. Uiird der Gegenstand Lithiumdämpfen während der Aufhetzung
ausgesetzt, solange er den Entspannungspunkt noch nicht erreicht hat, kommt es leicht zu einer Trübung der Oberfläche«
Dieser Effekt tritt besonders stark bei Temperaturen zwischen ungefähr 425° C und dem Entspannungspunkt auf. Dagegen kommt
es zu keiner Oberflächentrübung oder einer Verminderung der Lichtdurchlässigkeit, wenn der Gegenstand dem Dampf der Lithium-Verbindung
nur bei Temperaturen ausgesetzt wird, die dem Ent- ^
Spannungspunkt entsprechen oder oberhalb desselben liegen. Bei Einhaltung dieser Behandlungsbedingungen besitzen die mittels
des vorliegenden Verfahrens behandelten Gegenstände nach der Festigungssteigerung praktisch die gleiche Lichtdurchlässigkeit
wie vor der Behandlung und ist keine Trübung der Oberfläche festzustellen.
Es wurde ferner gefunden, daß Dampfbehandlungszeiten zwischen
einer IKlinuts und einer Stunde bei Temperaturen, die Giasvist
sitäten won ungefähr 10* ' bis 10 *' Poise entsprechen, an
vorteil ■ .frest.su find. 9 0 9 8 4 2 / 1 0-5 8
13 •standen, bei der der Glasgegenstand eine Viskosität von 10
Poise besitzt. Der Entspannungepunkt kann durch das Verfahren
nach ASTIYI C336-54T bestimmt werden, das in den ASTIiI Standards
on Glase and Glass Products, "Methods of Testing Specifications,"
5th Ed., Dezember 1962 beschrieben ist.
Ulird ein Glasgegenstand, der austauschbares Natrium oder Kalium enthält, in Gegenwart von Lithiumdämpfen der beschriebenen Art erwärmt, wandern Lithiumianen von der Glasoberfläche
aus in das Innere und ersetzen dort befindliche Natrium- und/
oder Kaliumionen. Der bei diesem Verfahren erfolgende Auetausch von Natriumionen kann beispielsweise leicht dadurch festgestellt werden, daß ein Film aus dem entsprechenden Natrium··
salz auf der Oberfläche des Gegenstandes gebildet wird» Das Vorhandensein von ausgetauschtem Lithium IaQt sich durch chemisehe Analyse von Glas bestätigen, das von einer dünnen Schicht
der behandelten Oberfläche herausgelöst wird.
Die folgenden Glaszusammensetzungen* deren durch Analyse erhaltene Werte in Gewichtsteilen angegeben sind, sind kennzeichnend für die verschiedenen Glasarten, die bei der Durchführung des neuen Verfahrens verwendet werden können.
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Zusammensetzung
Oxyd | A | B | C |
SiO2 | 67,9 | 73,0 | 55,2 |
Na2O | 15,8 | 14,4 | 18,3 |
K2O | 0,5 | 0,1 | 4,1 |
Al2O3 | 2,9 | 1,4 | 21,6 |
B2°3 | 1,7 | -- | — |
Fe2O3 | 0,04 | 0,03 | 0,07 |
BaO | 2,1 | -_ | -- |
CaO | 5,5 | 6,8 | 0,6 |
IKIgO | 3,8 | 4,3 | 0,09 |
Li2O | Spuren | -- | -- |
TiO2 | 0,02 | -- | __ |
IYInO | __ | 0,003 | -- |
S03 | 0,3 | 0,02* | |
Entspannungs punkt 0C |
522 | 542 | 582 |
* ausgedrückt | als S |
Die Zusammensetzungen A und B sind typische- Kronglässr, mährend
die Zusammensetzung C ein Natrium-Aluminium-Silikatglas
ist.
In den beiliegenden Zeichnungen zeigt Figur 1 einen schematischen Arbeitsplan für eine bevorzugte Art der Durchführung
des neuen Verfahrens, während Figur 2 einen ach ematischen
Schnitt einer Vorrichtung darstellt, dia sich zur Chargen-
Schnitt einer Vorrichtung darstellt, dia sich zur Chargen-
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meisen Durchführung des Verfahrdtjs
Glasstäbe 1 der Zusammensetzung A mit sehr gleichförmigem
Querschnitt wurden auf einem feuerfesten Träger 2 in ein waagrecht angeordnetes Rohr 3 gemäß Figur 2 eingebracht. Die
A Glasstäbe 1 waren in der Längsrichtung des Rohres in der veranschaulichten
Weise.verteilt. Das Rohr,3 wurde von außen
mittels Widerstandswicklungen 4 aufgeheizt,.die über die Länge des Rohres reichten. Die Enden des Rohres 3 waren mittels
feuerfesten Pfropfen 5 und Stöpseln 6 verschlossen. Das Rohr 3 und die darin befindlichen Stäbe 1 wurden in Luft auf ungefähr 590 C entsprechend einer Viskosität des Glases der
Ί Π f\
Zusammensetzung A von ungefähr .10 ' Poise erwärmt. Ein
kleines Loch 7 in jedem Stöpsel 6 erlaubte es, Atmosphärendruck
innerhalb des Rohres 3 aufrechtzuerhalten. Ein Porzellan
^ schiffchen 8, das pulverförmiges Lithiumbromid (LiBr) 9 enthielt,
wurde gesondert auf 590 C erwärmt und, als es diese Temperatur erreicht hatte, in das eine Ende des Rohres 3 eingeführt.
Das Lithiumbromid 9 verdampfte aus dem Schiffchen 8
und breitete sich im Innenraum des Rohres 3 aus. Moleküle
des verdampften LiBr kamen mit der Oberfläche der Stäbe 1
in Kontakt. Ein Teil des Lithiums, vermutlich in Form von
Ionen, wanderte von der Oberfläche aus in das Glas in einer
unterhalb der Oberfläche befindlichen Zone und verdrängte
dort Natrium«
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Der Ofen wurde bei eingebrachter IiBr-Ouelle 15 Minuten
lang auf 590° C gehalten; dann wurde das Schiffchen 8 herausgenommen. Öle Stäbe wurden innerhalb einer Zeitspanne von ungefähr 20 Minuten auf unter 370° C abgekühlt. Ein weiGer, puderförmiger Film zeigte eich auf der Oberfläche der Glasstäbe, nachdem diese aus dem Behandlungsofen herausgenommen
wurden. 0er Film konnte durch Abwaschen mit Wasser vollständig entfernt werden; er bestand, wie die Analyse ergab, aus m
NaBr. Dies läßt erkennen, daß Lithiumionen in die Oberflächenzone diffundierten und einen Teil des dort befindlichen
Natriume ersetzten, sowie daß eine Rekombination der ausgetauschten Natriumionen mit Bromidanionen auf der Oberfläche
des Glases erfolgte, wodurch der Natriumbromidfilm gebildet
wurde. Die Glasstäbe waren klar (nicht gefärbt), und die Lithiumanreicherung der Oberfläche führte zu keiner feststellbaren Färbung, und zwar weder bei Betrachtung senkrecht
zur Oberfläche noch parallel zur Oberfläche.
Die Oberfläche der Stäbe war weder angeätzt noch rissig und
zeigte keine Trübung, wie sie häufig auf der Oberfläche von Stäben feststellbar ist, die in einem geschmolzenen Lithiumsalz behandelt werden. Werden beispielsweise Stäbe der vorliegenden Zusammensetzung 15 fflinuten lang bei 590° C in einem
Lithiumbromid-Schmelzbad behandelt, tritt eine Ätzung ein, die die Stäbe für die meisten Zwecke unbrauchbar macht, wenn
nicht eine spezielle Polierung vorgenommen wird. Sogar das Vorhandensein eines Lithiumsalzfilmes aus einem Behandiungs-
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schmelzbad mährend der Abkühlung dee Gegenstandes in Luft
kann zu einem Anätzen führen.
Nach dem Erkalten und Waschen wurden die Stäbe auf ihre
Festigkeit nach einer Abriebbeanepruchung geprüft. Das Prüfverfahren wurde in der Weise ausgeführt, daß die Stäbe in
ein Gefäß eingebracht wurden, das Siliziumcarbid mit einer
Teilchengröße von 0,1 mm enthielt. Das Gefäß wurde auf einem Kugelmühlenrahmen 5 Minuten lang mit 100 Umdrehungen/fflinute
gedreht. Die Stäbe wurden beansprucht, indem eine Last in der Iflitte einer Spannweite von 50 mm Länge aufgebracht und
mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 3,6 kg/s'erhöht wurde, bis der Bruch eintrat» Die näherungsweisen Festigkeiten der
Stäbe lagen, nach dem Stabquerschnitt berechnet, im Bereich zwischen ungefähr 18,3 und 36,1 kg/mm und änderten sich mit
der LiBr-Konzentration entlang dem Rohr.
Die nach Abriebbeanspruchung vorhandene Festigkeit von nicht behandelten Glasstäben der gleichen Zusammensetzung lag bei
ungefähr 14 kg/mm . Die LiBr-Behandlung führte also zu einer
Festigkeitesteigerung von ungefähr 30 bis 150 %, verglichen
mit den Kontrollstäben. Stäbe, die eine ähnliche Wärmebehandlung bei Abwesenheit von LiBr-Dampf erfahren, gehen rasch
auf die ursprüngliche Festigkeit zurück.
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- 13 Beispiel 2
Glasstäbe der Zusammensetzung A von ungefähr 4,8 mm χ 114 mm
wurden in ein Stahlgefäß oder eine Kammer aus rostsicherem Stahl eingebracht, die ungefähr 200 mm hoch, 250 mm breit
und 280 mm lang war. Pulverförmiges LiCl wurde in einer gleichförmigen,
etuia 6,4 mm tiefen Schicht über dem Boden der Kammer
verteilt. Die zu behandelnden Glasstäbe waren auf feuerfesten ^
Schienen in der Kammer abgestützt. Die Kammer wurde in einen gasbeheizten Ofen mit Gasumwälzung eingebracht. Die Gasumwälzung
trieb den Dampf rasch aus der Kammer heraus, so daß sich in der Kammer im wesentlichen kBin Lithiumdampf ansammelte,
bevor ein Deckel auf die Kammer aufgelegt wurde.
Der Ofen wurde von Zimmertemperatur auf 610 C aufgeheizt;
sodann wurde der Deckel auf die Kammer aufgelegt, um eine Konzentrierung des LiCl-Dampfes innerhalb der Kammer zu ver- m
anlassen. Nach einer Stunde Dampfbehandlung wurde der Deckel von der Kammer abgenommen, wodurch die Dampfbehandlung praktisch
beendet wurde. Dann wurde der Ofen ausgeschaltet und kühlte sich innerhalb einer Zeitspanne von ungefähr einer
Stunde ab. Nunmehr wurden die Stäbe aus dem Ofen herausgenommen. Nach Beseitigung eines pulverförmigen NaCl-Filmes zeigte
sich, daß die Stäbe durch die Dampfbehandlung nicht getrübt,
angeätzt oder rissig geworden waren. Die mittlere Festigkeit
2 der derart behandelten Stäbe lag bei ungefähr 20,4 kg/mm «
Eine längere Ab^iebbeanspruchung sowohl der Kontrollstäbe als
auch der behandelten Stäbe führte zu einem wesentlich größeren
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Unterschied der vergleichsweise!": "Fastigkeihswerte. Die- berechneten
Dampfdrücke der Lithiumhalogenide sind bei 590° C sehr gering, was aus der folgenden Zusammenstellung zu erkennenist:
LiBr | 0,063 | mm | Hg |
LiI | 0,058 | mm | Hg |
LiCl | 0,026 | mm | Hg |
LiF | 0,00003 | mm | Hg |
Diese Verhältnisse spiegeln sich darin wieder, daß bei entsprechenden
und selbst bei verkürzten Behandlungszeiten mit LiBr im allgemeinen höhere Festigkeiten als mit LiCl und LiF
erhalten ujerden.
~~
Glasstäbe der Zusammensetzung A wurden in der in Beispiel 2
beschriebenen Kammer mit LiCl behandelt. Die Stäbe luurden
auf 590D C erwärmt; dann wurden vier Tiegel, die pulverförmiges LiCl enthielten, in die Kammer eingebracht und wurde der
Deckel geschlossen. Die Stäbe uiurden den Dämpfen eine Stunde
lang ausgesetzt; danach wurden die Tiegel herausgenommen. Die Stäbe kühlten aus, ohne praktisch mit LiCl in Kontakt zu sein»
Die derart behandelten Stäbe hatten an ihrer Oberfläche einen
erkennbaren, weißen, leicht entfernbarsn Natriumchloridfilm;
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nach Beseitigung des Filmes waren sie lichtdurchlässig;
eine Anätzung oder Rißbildung infolge der Dampfbehandlung
mar nicht festzustellen. Die Stäbe hatten nach Abriebbeanspruchung
eine mittlere Festigkeit von 17,4 kg/mm im Ver-
gleich zu 13,1 kg/mm eines nicht behandelten Kontrollstabes, der den gleichen Abriebbedingungen unterworfen u/urde.
Glasstäbe der Zusammensetzung A wurden in eine Kammer von ungefähr 114 mm Höhe, 250 mm Breite und 2BO mm Länge eingebrachtp
Die Stäbe waren auf feuerfesten Schienen ungefähr 38 mm über dem Boden der Kammer abgestützt. Zwei mit pulver«
förmigem Lithiumfluorid gefüllte Tiegel wurden in die Behandlungskammer
eingebracht. Die freie Oberfläche des LiF in den Tiegeln war ein Kreis mit einem Durchmesser von ungefähr
32 mm; sie lag ungefähr 13 mm vom Tiegelrand entfernte Die Kammer wurde geschlossen und in einen Ofen mit sehr großer
Aufheizgeschwindigkeit eingebracht. Während sowohl die Stäbe als auch die Tiegel vorhanden waren, wurde der Ofen mit einer
Geschwindigkeit von ungefähr 1670° C/h auf ungefähr 590° C
aufgeheizt und eine Stunde lang auf 590° C gehalten. Die so
behandelten Stäbe hatten eine mittlere Festigkeit von 17,6 kg/mm gegenüber einer mittleren Festigkeit von 14,0 kg/mm
der Kontrollstäbe. Die behandelten Stäbe zeigten keine Trübung„
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Die Beispiele 2 bis 4 lassen erkennen, daß dann, wenn die
Auf heizgeschuiindigkeit sehr groß ist, so daß die Gegenstände
dem Lithiumdampf bei Temperaturen oberhalb von ungefähr 425° C aber unterhalb des Entspannungspunktee nur kurz ausgesetzt sind, oder dann, uienn die Dampf konzentration während
dieses Aufheizbereiches sehr niedrig ist, keine Trübung
eintritt, obwohl die Gegenstände unterhalb des Entspannungspunktes in gewissem, wenn auch geringem, Umfange mit
dem Lithiumdampf in Berührung kommen» Werden die Stäbe aber konzentrierteren Dämpfen mährend einer allmählichen Aufheizung
ausgesetzt, ist die Gefahr einer Anätzung oder Trübung beträchtlich.
Lithiumamid (LiNH2) hat einen hohen Dampfdruck, bildet jedoch
in Gegenwart von Wasserdampf leicht Lithiumhydroxyd und Ammoniak!
LiNH2 + H2O
Li(OH) +NH3
Unter diesen Umständen ist das Amid für das Verfahren nach der Erfindung nicht allgemein einsetzbar. Es zeigte sich jedoch, daS dae Amid verwendet werden kann, wenn praktisch kein
Wasser vorhanden ist. DiB6 beweist ein Versuch, bei dem Stäbe der Zusammensetzung A in einen Rohrofen eingebracht und
LiNHj-Dämpfen bei 590 C zehn Minuten lang ausgesetzt wurden,
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während trockener Stickstoff durch das Rohr hindurchgeleitet
wurde, um etwa vorhandenen Wasserdampf auszutreiben. Nach dem
Erkalten zeigten die so erhaltenen Stäbe keine Trübung; sie
2 besaßen eine mittlere Zugfestigkeit von ungefähr 23,6 kg/mm
Die Stäbe waren nicht angeätzt, hatten jedoch eine merkliche bräunliche Färbung.
Ebenso wie die Lithiumhalogenide kann Lithiumsulfat in einer
geu/öhnlichen Atmosphäre verwendet werden; es zeigt keine Tendenz,
die Stäbe zu färben. Außerdem wurde gefunden, daß es ungewöhnlich große Festigkeitsverbesserungen innerhalb kurzer
Behandlungszeiten bewirkt.
Stäbe der Zusammensetzung A wurden in einem Rohrofen der in
Beispiel 1 beschriebenen Art eingebracht und in Luft auf A
590° C erwärmt. Als der Ofen 590° C erreichte, wurde ein
Li2SO. enthaltendes, auf 590° C vorgewärmtes Schiffchen in
den Ofen gebracht. Die Temperatur wurde zehn Minuten lang auf 590° C gehalten; dann wurde das Schiffchen herausgenommen
und der Ofen abgekühlt. Die Stäbe besaßen Festigkeiten von 79,7 kg/mm und waren frei von Flecken oder Anätzungen.
Eine zweckmäßige Maßnahme, für eine große Oberfläche der Lithiumquelle
zu sorgen, besteht darin, daß ein poriges, feuer
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festes Hflaterial mit Lithium getränkt wird, üei diesem Beispiel
ujurde ein poröser, isolierender Schamottestein von 115 mm χ 230 mm χ 25 mm, der auf der 230 mm χ 25 mm-Fläche
stand, mit 150 g Lithiumbromid getränkt. Der Schamottestein und das Lithiumbromid wurden getrennt vorgewärmt, und das
Lithiumbromid wurde auf den Schamottestein gegossen, mährend
beide die gleiche Temperatur hatten. Der Schamottestein kann dann vor der Verwendung auf Zimmertemperatur abgekühlt werden.
Klare Einweg-Getränkeflaschen der Zusammensetzung B wurden
auf 590 C erwärmt, und der mit Lithiumbromid getränkte Schamottestein wurde 15 Minuten-lang bei 590° C in einen Ofen
eingebracht. Der Ofen wurde an allen sechs Seiten beheizt, um eine gleichmäßige Temperaturverteilung aufrechtzuerhalten.,
Der Schamottestein wurde dann herausgenommen, und die Flaschen wurden in dem Ofen auf Zimmertemperatur abgekühlt,,
Ohne Behandlung hatten diese Flaschen einen mittleren inneren
2
Bruchdruck von 2.5,7 kg/cm , gemessen auf einem herkömmlichen
Bruchdruck von 2.5,7 kg/cm , gemessen auf einem herkömmlichen
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Innendruck-Prüfgerät, Nach der Behandlung hatten zwei der
vier Flaschen mittlere Festigkeiten über dem Iflaximaldruck von
38,7 kg/cm , dar mit dem Prüfgerät erzeugt werden konnte;
eine dritte Flasche brach bei 38,7 kg/cm ; die vierte Flasche
brach an der Bodenkontaktstelle unter einBm Druck von
26,4 kg/cm2. · '
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Beispiel ti
Flaschen der Zusammensetzung B wurden gemäß dem in Beispiel 4
beschriebenen l/erfahren behandelt, mit der Ausnahme, daß der
Ofen 60 Minuten lang auf ungefähr dem Entspannungspunkt der Flaschen von 542° C gehalten wurde. Die mittlere Festigkeit
dieser Flaschen betrug 29,9 kg/cm .
Wenn vergleichsweise ähnliche Flaschen 45 Minuten lang bei
510° C (unterhalb des Lntspannungspunktes) behandelt wurden, uiurde ihre Festigkeit auf einen liiert abgesenkt, der unterhalb
dessen der nicht behandelten Flaschen lag.
Kronglasstäbe der Zusammensetzung A wurden auf 590° C erluärmto
Ein vorgewärmter, mit LiBr gesättigter Ziegel wurde dann in den Ofen eingebracht und die Stäbe wurdem den Dampf
15 Minuten lang ausgesetzt. Am Ende dieser Zeitspanne wurde der Ziegel herausgenommen und uiurde der Ofen auf Zimmertemperatur abgekühlt. Die mittlere Festigkeit der Stäbe betrug
25,1 kg/mm .
Das Vermeiden einer Anätzung von Glasgegenständen, die gemäß dem Verfahren nach der Erfindung bohandelt werden, im Vergleich
zu der Behandlung mit einem Salzschmelzbad unter im übrigen
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- 20 gleichen Bedingungen veranschaulicht der folgende Wersucn:
Ein Ende eines Stückes gewöhnlichen Soda-Kalk-Fensterglases
wurde 30 Minuten lang in eine Schmelze von auf 621 C befindlichem
LiBr eingebracht und dann herausgenommen und gekühlte
Das andere Ende der Probe hatte keinen Kontakt mit dem geschmolzenen
Salz, tuar jedoch dem LiBr ausgesetzt, das von der
Schmelze verdampfte. Der Teil der Probe, der in die Schmelze
eingetaucht mar, mar stark angeätzt, mährend- der ober.e Teil
klar blieb.
Bei Gegenständen, die mit dem Verfahren nach der Erfindung behandelt werden, steht die mit Lithiumionen angereicherte
Oberflächenschicht unter Druck. Dies läßt sich dadurch bestätigen, daß gemäß einem bekannten Vorgehen die Kante einer
dünnen, abgebrochenen Probe im polarisierten Licht zwischen
gekreuzten Nicolprismen in einem Mikroskop betrachtet uiird.
Das Vorhandensein eines sichtbaren weißen Natrium- oder
Kaliumsalzfilmes auf der dem Dampf ausgesetzten Oberfläche
der behandelten Gegenstände kann als praktisches Anzeichen
dafür gewertet werden, daß die Wärmebehandlung dazu geführt
hat, daß der Lithiumdampf andere Alkaliionen in dem Glas
verdrängte *
Im Hinblick auf die Erzielung brauchbarer Festigkeitssteigerungen mit hohen Geschwindigkeiten ist es wichtig, daß die
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Lithiumdampf konzentrat! on so hoch wie möglich ist. Für diesen
Zweck können in der Behandlungskammer Unterdrücke verwendet werden, um die Lithiumionenkonzentration zu erhöhen.
Eine Herabsetzung des Abstandes zwischen der emittierenden
Quelle und den zu behandelnden Gegenständen sorgt ebenfalls für eine Erhöhung der Dampfkonzentration an der Glasoberfläche.
Die Spitzentemperatur, mit der ein bestimmter Glasgegenstand
am wirksamsten behandelt werden kann, hängt won der Gestalt des Gegenstandes ab. Im allgemeinen darf der Gegenstand nicht
bei Temperaturen behandelt werden, bei denen eine unerwünschte Formänderung oder ein Durchsacken gegenüber der gewünschten
Endform eintritt. Temperaturen, die für Gegenstände mit einer bestimmten Formgebung geeignet sind, können bei größeren,
komplizierteren oder verwickelteren Formen won Gegenständen
aus der gleichen Glaszusammensetzung eine unerwünschte Formänderung zur Folge haben. Andererseits kann eine Behänd- ™
lung bei höheren Temperaturen bei Gegenständen erfolgen, die so geformt sind, daß eine Formänderung nicht sonderlich schäd
lieh ist, beispielsweise bei Tafelglas,oder in Fällen, in denen
eine Formänderung erforderlich ist, damit der Gegenstand eine gewünschte endgültige Form annimmt. Im allgemeinen ist
eine Behandlung bei Viskositäten im Bereich won 10 ' bis
IG ' Poise zweckmäßig. Besonders vorteilhaft ist eine Behandlung bei Glasviskositäten von ungefähr 10 ' bis lü '*'
Poise, weil es nabei offenbar zu einem Ionenaustausch in
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einer verhältnismäßig scharf definierten Schicht kommt. Für
Krongläser eignen sich Temperaturen υαη ungefähr 14 bis 83° C
oberhalb des Entspannungspunktes in besonderer Weise.
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Claims (1)
1 ;■■■'.'. ·■!! """ι- · ■
- 23 Ansprüche
1ο Verfahren zur Steigerung der Festigkeit von Gegenständen
aus einem Glas, das 7 bis 25 % (Na2O + K2O), 45 bis 80 %
SiO2 und höchstens ungefähr 5 % B2O- enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenstand auf eine Temperatur ermärmt
uiird, die mindestens dem Entspannungspunkt ent- ^
spricht, jedoch unterhalb der Temperatur liegt, bei der
der Gegenstand eine uneruiünschte Formänderung erfährt, daß
mindestens ein Teil der Oberfläche des auf dieser Temperatur befindlichen Gegenstandes dem Dampf mindestens einer
der Lithiumverbindungen LiBr, LiCl, LiF, LiJ, LiNH2 in
Abwesenheit von Wasser, und Li2SO* mährend einer Zeitspanne ausgesetzt uiird, diB für eine Anreicherung einer Oberflächenzone
des Gegenstandes mit aus diesem Dampf stammenden Lithiumionen ausreicht, die Dampfbehandlung jedoch im
wesentlichen unterbunden wird, während sich der Gegenstand M auf Temperaturen oberhalb vnn ungefähr 425° C und unterhalb
des Entspannungspunktes befindet, und daß der Gegenstand zur Unterdrucksetzung der mit Lithiumionen angereicherten
Zone unter den Entspannungspunkt abgekühlt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dampfbehandlung für eine Zeitspanne zwischen einer
Minute und einer Stunde erfolgt,,
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- 24 -
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfbehandlung dadurch erfolgt, daß ein Vorrat
άΒΐ Verbindung in dar Nähe des Gegenstandes in einen Ofen
eingebracht uiirdo
4„ -Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 39 dadurch ge=»
kennzeichnet, daß dia Dampfbehandlung bei Temperaturen.
durchgeführt wird, die GlasviskcsiiMten yon ungefähr
«Iq10,0 bla 101296 Poisa entsprechen.
5„ Verfahren nach einem des Ansprüche 1 bis 3 } dadurch gekennzeichnet j daß di® Daaipftjsfäsnillung bei Temparatursn durchgeführt
luird, die Glasyi8f;oai:titsR: vq.n 1010'6 bis 1011j7
Poise entsprechen.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5„ dadurch ge-
kennzeichnet, daß ein Kronglas mit ungefähr 65 bis 74 %
SiO2, 14 bis 17 % Na2O, 7 bis 12 % ((WgO + CaO) und bis zu
3 % Al2O^ verwendet uiird.,
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als Lithiumverbindung LiWH2 verwendet
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis S9 dadurch ge
kennzeichnet, daß als Lithiumverbindung LiBr verwendet wird«
§09842/10 58 '
||||ί"ιι: ;■■ j,|j ■ ί;.·ί:: ;|;;;|ΐι;ιιι:π'! ::;■■
18U051
- 25 -
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als Lithiumverbindung LiCl verwendet wird ο
10. l/erfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als Lithiumverbindung Li9SO. verwendet wird,
11.Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dampfbehandlung bei einer Temperatur ausgeführt wird, die 14 bis 83° C oberhalb des Entspannungspunktes des Gegenstandes liagt.
12. Verfahren zur Steigerung der Festigkeit eines Gegenstandes aus Kronglas, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenstand
in eine Behandlungskammer eingebracht und dort auf eine Temperatur erwärmt wird, die oberhalb seines Entspannungs- M
punktes, jedoch unterhalb der Temperatur liegt, bei der der Gegenstand eine unerwünschte Formänderung erfährt, daß,
während sich der Gegenstand auf dieser Temperatur befindet, in die Kammer ein Dampf mindestens einer der Lithiumverbindungen
LiBr, LiCl, LiF, LiD, LiNH2 bei Abwesenheit von Wasser
und Li2SO. eingeleitet und mindestens ein Teil der
Oberfläche des Gegenstandes dem Dampf innerhalb der Kammer auf dieser Temperatur während einer zwischen einer Minute '
und einer Stunde liegenden Zeitspanne ausgesetzt wird, die ausreicht, um eins Oberflächenzone des Gegenstandes
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mit Lithium anzureichern, daß die Dampfbehandlung des
Gegenstandes beendet und daß dann der Gegenstand von dieser Temperatur aus in Abuiessnheit des Dampfes auf Zimmertemperatur abgekühlt wird.
Gegenstandes beendet und daß dann der Gegenstand von dieser Temperatur aus in Abuiessnheit des Dampfes auf Zimmertemperatur abgekühlt wird.
13ο Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Vorrat der Lithiumverbindung in der Kammer in die
Nähe des Gegenstandes gebracht uiird.
Nähe des Gegenstandes gebracht uiird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Vorrat aus der Kammer herausgenommen iuird, bevor der Gegenstand von der Behandlungstemperatur aus abgekühlt
wird.
der Vorrat aus der Kammer herausgenommen iuird, bevor der Gegenstand von der Behandlungstemperatur aus abgekühlt
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorrat auf die Behandlungstemperatur des Gegenstandes vorgewärmt tuird, bevor die Lithiumdampf quelle
in die Kammer eingebracht u/ird0
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