DE2060515A1 - Glaslaser mit verbesserter Waermeableitung und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Glaslaser mit verbesserter Waermeableitung und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
dr.ing. H. NEGENDANK · dipl.-ing. H. HAUCK · dipi.-phys. W. SCHMITZ
HAMBURG-MÜNCHEN O Π C f] Γ 1 [
L··* xJ \J \J kJ I S
OWENS-ILLINOIS, INC.
Toledo, Ohio/USA ikl.»3soos6
• "·""·—— — — "" — "" — """ — —"·—"··*"" TELEGH. NBGEDAPATENT MÜNCHEN
Hamburg, den 30. Nov. 1970
TBL. 3 6 74 88 UND 3 6 41 18
Glaslaser mit verbesserter Wärmeableitung und Verfahren zu seiner Herstellung
Glaslaser werden, wenn der Laserapparat in Betrieb ist, sehr großen Wärmemengen ausgesetzt. Wenn ein Glaslaser
größeren Energiemengen ausgesetzt wird, ist der Hauptanteil der Energie Wärme, was zur Folge hat, daß der Stab heiß
wird. Bei längerem Arbeiten verursacht die durch den Glaslaser absorbierte Wärme Verzerrung. In schweren Fällen
bricht der Stab parallel zu seiner Achse, wobei sich der Sprung radial von der Außenfläche zum Inneren hin fortpflanzt.
Diese Neigung zum Springen schließt die Verwendung von Glaslasern bei Anwendung hoher Energie, wie beim
Schweißen und Schneiden, aus und begrenzt sie auf solche Zwecke, wo mit niedrigen Energien gearbeitet wird. Von
den vielen Beschädigungen, die bisher bei Glaslaserstäben aufgetreten sind, wird am häufigsten von solchen berichtet,
die infolge von sehr hohen 1,06 Mikron Strahlungsintensitäten aufgetreten sind. Es gibt jedoch noch viele andere Beechädigungsarten,
die dem Fachmann bekannt sind. Eine
109825/1875
besondere Beschädigung tritt auf, wenn ein hoch gepumpter
Glaslaser mehrere Male in rascher Folge gezündet wird. Nach einer bestimmten Zeit baut sich ein Temperaturgefälle, ein
Temperaturgradient, im Glaslaserstab auf. Als Folge davon entsteht eine Spannung, so daß die Mitte des Stabes unter
Druckspannung und die Oberfläche unter Zugspannung steht. Wenn der Temperaturgradient eine solche Größe erreicht hat, daß
die Zugspannung in der Staboberfläche die Bruchfestigkeit des Glases überschreitet, bricht der Stab. Es besteht daher eine
obere Grenze für die Größe des Temperaturgradienten, die ein Laser noch aushalten kann und bis zu der er noch ganz
bleibt. Dieser Temperaturgradient gibt die Geschwindigkeit an, mit welcher Wärme vom Stab abgeleitet wird, und Wärme
muß mit einer Geschwindigkeit abgeleitet werden, die gleich oder größer ist als die Geschwindigkeit, mit der sie zugeführt
wird. Es ist selbstverständlich, daß dieser maximal aushaltbare Temperaturgradient die maximale durchschnittliche
Energie bestimmt, mit der der Laserstab sicher bestrahlt werden kann· Mit anderen Worten, die maximale Leistungsaufnahme
eines Laserstabes wird durch den Punkt bestimmt, bei welchem die thermisch induzierte Zugspannung an der Oberfläche
die Bruchfestigkeit übersteigt. Für typische Laserstäbe
ist die maximale Leistungeaufnahmefähigkeit unabhängig vom
Durchmesser des Stabes und kann ausgedrückt werden als Leistungsbelastung pro Längeneinheit. Die Leistungsbelastung,
von der hier die Rede ist, ist die Wärme, die ve«! Laserstab absorbiert wird, wenn er mit einer Blitzlichtlampe bestrahlt
109825/1875
wird, und stellt gewöhnlich 15 bis 25 5° der elektrischen
Eingangsleistung der Blitzlichtlampe dar. Wenn ein Glaslaserstab ζ. B, über 152 mm seiner Länge aufgepumpt wird,
widersteht er ohne Bruch einem maximalen Eingang von etwa 1200 Watt oder 200 Watt/inch (78,5 Watt/cm). Diese Zahl
entspricht einer absorbierten Leistung von etwa 300 Watt
oder 50 Watt/inch (18,5 Watt/cm).
Die Leistungsaufnahmefähigkeit oder der Bruchpunkt eines Laserstabes kann durch bestimmte geometrische Formen in
einem gewissen Maße erhöht werden. So kann z. B. ein Hohlstab oder ein Rohr einen um das Zwei- bis Dreifache höheren
Bruchpunkt haben als ein Vollstab und noch angemessen wirksam sein. Abgesehen von der pilzförmigen Strahlung, die bei einem
Rohr entsteht, hat diese Form noch andere Nachteile. So müssen z. B. um den vollen Nutzen zu erreichen, die innere
und die äußere Oberfläche gleichmäßig gekühlt werden, was nur möglich ist, wenn man das Kühlmittel über die Stabfläche
strömen läßt.
Eine sehr viel größere Erhöhung der durchschnittlichen Leistungsaufnahmefähigkeit der Glaslaserstäbe wäre zweckmäßig,
um die Leistungen von Blitzlichtlampen adequat aufnehmen zu können. Um diese Aufnahmefähigkeit zu erreichen,
muß der Bruchwiderstand der Glaslaserstäbe um einen Faktor von mindestens 3 oder kt vorzugsweise von 5 oder 6, erhöht
werden. L:'n Vorfahren zur Verbesserung der Aufnahmegrenze eines
10982S/187S - k -
Glaslaserstabes besteht in der Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit
des Glases, ein anderes in der Senkung der Wärmeausdehnung des
Glases, Beide Verfahren erfordern eine Änderung der chemischen Zusammensetzung des Glases«
Wenn jedoch Glaslaserstäbe mit hohem Llthlumoxydgehalt verwendet
werden, die einen hohen Wirkungsgrad und andere günstige Eigenschaften aufweisen, Änderungen in den Mengenverhältnissen
und/oder der Zusammensetzung erfahren, die zur Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit oder zur Herabsetzung
der Wärmeausdehnung führen, würde dies andere erwünschte
Eigenschaften in einem solchen Ausmaß ungünstig beeinflussen, daß die Vorteile, die mit Bezug auf durchschnittliche
Leistungsaufnahmefähigkeit erreicht werden, durch den Verlust an den anderen erwünschten Eigenschaften wieder aufgehoben
würde. Folglich haben Änderungen in der Glaszusammensetzung zur Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit und Herabsetzung
der Wärmeausdehnung nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen geführt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Glaslaser mit verbesserter
Wärmeableitfähigkeit und hohem Bruchmodul zu schaffen, denen die Machteile der bekannten Glaslaser nicht
anhaften. Außerdem soll ein Verfahren zum Behandeln von Glaslasern geschaffen werden, wodurch deren Wärmeableitfähigkeit
erhöht wird.
109825/1875
Die Aufgabe wird gelöst durch einen Glaslaser, der mindestens 1 Mol-$ Lithiumoxyd, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung,
ausgedrückt als Oxydgehalt, enthält, der einer Ionenaustauschbehandlung
unter Benutzung eines Gemisches von Natrium- und Lithium-Salzen bei erhöhter Temperatur unterworfen wird für
eine Zeit, die zum Austausch eines Teiles der Lithiumionen in der Oberfläche des Glaslasers gegenüber Natriumionen
ausreicht, aber für eine Relaxation der Druckspannungsschicht,
die sich in der Oberfläche des Glases gebildet hat, zu kurz ist.
Erfindungsgemäß wird ein Glaslaser, der mindestens 1
Lithiumoxyd enihäl-fc, mit einer Mischung von Natrium- und
Lithiumsalzen bei einer Temperatur, die unter der unteren
Entspannungstemperatur des Glases liegt, behandelt, um einen Ionenaustausch in der Oberfläche des Glaslasers zu bewirken
und einen Teil der Lithium!oneη in der Oberfläche gegen
Natriumionen auszutauschen. Dazu wird der hoch lithiumoxyd- " haltige Glaslaser in ein Bad von geschmolzenen Natrium- und
Lithium-Salζen bei einer Temperatur unter der unteren
Entspannungstemperatur des Glases getaucht.
Es ist bereits ein Verfahren zur Erhöhung der Festigkeit von Glasgegenständen bekannt, bei dem ein größeres Kation in
einem geschmolzenen Bad durch ein kleineres Kation in der Glasoberfläche bei einer Temperatur unter der unteren
Entspannungstemperatur des Glases ausgetauscht wird, so daß
109825/187S - 6 -
eine Druckspannung in der Oberflächenschicht des Glases entsteht.
Bei Anwendung dieses Verfahrens auf Glaslaserstäbe wurde festgestellt, daß eine Doppelspannungsschicht entsteht,
wobei die äußere Oberflächenschicht niedrige Zugspannung und die darunterliegende Schicht eine hohe Druckspannung
aufwies. Die Zugspannungsschicht; an der Oberfläche neigt dazu, nach der Ionenaustauschbehandlung, während der Handhabung
und des Arbeitens des Glaslaserstabes, zu springen. Außerdem ist im allgemeinen bei hoch lithiumhaltigen Glaslasern, die
nach den bekannten Verfahren behandelt worden sind, eine saure Wäsche nötig, um die Zugspannungsschicht zu entfernen.
Im Hinblick auf die Tendenz, eine nicht erwünschte Oberflächenschicht niedriger Zugspannung zu bilden, hat die Technik nach
anderen Methoden gesucht, mit denen sich dieser Nachteil bei Glaslasern vermeiden läßt.
Es ist nun gefunden worden, daß Glaslaser mit mindestens 1 M0I-5O Lithiumoxyd, insbesondere Glaslaser mit einem hohen
Lithiumoxydgehalt von 20 M0I-/0 oder darüber, so behandelt
werden können, daß ihr Bruchmodul erheblich ansteigt und ihre Fähigkeit zur Wärmeableitung erhöht wird.
Durch die Erfindung werden Glaslaser geschaffen, welche eine Druckspanmmgsoberflächenschicht aufweisen, die nicht zum
Springen neigen und bei denen die Bildung einer Schicht
niedriger Zugspannung auf der Oberfläche verrnLulfm wird.
niedriger Zugspannung auf der Oberfläche verrnLulfm wird.
109825/1875
Bei Durchführung der Erfindung wird ein Glaslaser mit
mindestens 1 Mol-$ Lithiumoxyd, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung,
und vorzugsweise mindestens etwa 15 Mol-$,
mit einer Mischung eines Natrium- und eines Lithium-Salzes
bei erhöhter Temperatur in Berührung gebracht, und zwar eine ausreichend lange Zeit, daß die Lithiumionen in der
Oberfläche des Glases gegen Natriumionen der Salzschmelze ±n Kontakt mit der Glaslaseroberfläche ausgetauscht werden.
Der Glaslaser kann irgendeine gebräuchliche Form haben, z.B. ein Stab, ein Hohlzylinder, eine Faser oder dergleichen
sein.
Bei der Aufbringung der Salzmischung auf den Glaslaser kann
irgendein geeignetes Verfahren angewendet werden. Die Salzmischung kann in geschmolzener Form vorliegen und der Glaslaser
für eine gewünschte Zeitdauer in die Schmelze eingetaucht werden. Eine andere Art, das Verfahren auszuführen,
besteht darin, daß eine Lösung der Salzmischung auf die f
Glasoberfläche aufgesprüht wird. Für diesen Zweck können wässrige Lösungen oder organische Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische
verwendet werden. In den später gebrachten Beispielen werden Mischungen von Natrium- und Lithium-Nitrat benutzt;
es ist jedoch darauf hinzuweisen, daß andere Salze, wie Chloride, Phosphate und dergleichen,ebenfalls eingesetzt
werden können«.
109Ö25/1875
Die Temperatur, bei der der Ionenaustausch durchgeführt wird, liegt im allgemeinen unter der unteren Entspannungstemperatur
des Glaslasers, vorzugsweise 50 bis 100 C unter der unteren
Entspannungstemperatur. Für gewöhnlich ist die niedrigste Temperatur für den Ionenaustausch 200 C und die höchste
die Fasererweichungstemperatur des Glases. Abhängig von dem gewünschten Ausmaß des Ionenaustausches werden die Glaslaser
unterschiedlich lange Zeiten, z. B. 5 Minuten bis Stunden oder länger, der erhöhten Temperatur ausgesetzt.
Im allgemeinen ist die Dauer der Ionenaustauschbehandlung
nicht ausreichend, um eine wesentliche Entspannung der Druckspannungsschicht, die sich in der Oberfläche des Glaslasers
gebildet hat, zu erreichen.
Im allgemeinen ist es zweckmäßig, die Glaslaserstäbe vor dem Eintauchen in das geschmolzene Salzbad säurezupolieren.
Diese Säurepolierung oder Festigung des Glaslaserstabes beseitigt Oberflächenschäden, die zu Splittern oder Abspringen
führen könnten. Geeignete saure Ätzmittel sind Lösungen von Fluorwasserstoffsäure, Mischungen von Fluorwasserstoffsäurelösung
mit Säuren, Salzen und dergleichen. Das Säurepolieren von Glas ist dem Fachmann bekannt,und jede
der bekannten Zusammensetzungen kann benutzt und jedes bekannte Verfahren angewendet werden.
Für die Durchführung der Erfindung sind solche Lithiumoxydß];iser
geeignet, die mindestens 1 M0I-/0, vorzugsweise
109825/1875 - 9 -
mindestens 15 Mol-$ oder mehr Lithiumoxyd, ausgedrückt als
Li-O, und bezogen auf die Gesamtzusammensetzung des Glases
enthalten. Die Gläser sind Lithiumoxyd-Silikat-Gläser und enthalten auch SiO2 und können ferner Alp0 enthalten.
Außerdem enthalten sie kleine Mengen, gewöhnlich 0,1 bis 2 Mol-$, eines laserfähigen Materials, wie ein Oxyd eines
Seltenen Erdmetalls, beispielsweise Neodymoxyd. Der Rest des Glases wird von den üblichen glasbildenden Oxyden gebildet.
Es können die käuflichen Glassatzbestandteile zur Herstellung der Glaslaser, welche gemäß den hierin beschriebenen
Verfahren behandelt werden, verwendet werden.
Glaslaserzusammensetzungen, die für die Durchführung dieser Erfindung geeignet sind, enthalten die nachstehenden Bestandteile,
wobei die Mengenangaben MoI-^ bedeuten:
SiO2 | 45 | - | 75 |
Al2O3 | 0 | - | S |
Li2O | 15 | - | 35 |
CaO | o, | 5 - | 30 |
Nd2O | 0, | 1 - | 2 |
Bevorzugte Glaslaser bestehen aus*
- IU
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A12°3
Li2O
CaO
- | 65 | 20605' | I5 | |
- | 8 | |||
0 | - | 30 | ||
20 | - | 25 | ||
5 | 1 - | 0,3 | ||
ο, | 1 - | 2 | ||
ο, | ||||
Nd2O3
Besonders bevorzugt sind die folgenden Zusammensetzungen:
A12°3
CaO
- | 62 | |
2 | - | 5 |
25 | - | 30 |
8 | - | 22 |
ο, | 1 - | 0,2 |
ο, | 1 - | 1 |
Nd2O3
Erfindung.
Es wurden mehrere Glaslaserstab-Muster hergestellt;, die
die nachstehende Zusammensetzung hatten:
65 Gew.-^
5 Gew.-^
CaO 10 Gew.~$
CeO_ 0,5 Gew.-^
Li 0 16,5 Gew.-^
Nd2O3 3 Gew.-^
Die Muster wurden durch, sechsmaliges Eintauchen der Stäbe
für jeweils 10 Sekunden in eine Lösung von 30 Vol-$
^8 $-iger Fluorwasserstoffsäure und 70 Vol-$ konzentrierter
ScIiAf ef el säure säurepoliert. Dann wurden die Glaslaserstäbe
in ein geschmolzenes Bad einer Mischung von Natriumnitrat und Lithiumnitrat bei 350 C getaucht. Die folgende Tabelle
gibt die Zusammensetzung des Schmelzebades, die Behandlungszeiten und die danach gemessene Oberflächenzugspannung und
Tiefe der Spannungsschicht wieder.
- 12 -
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LiNO3 | |
1,0 | |
O | |
co | 10,0 |
OO | |
K) | 25,0 |
cn | |
1,0 | |
-α | 10,0 |
cn | 25,0 |
TABELLE 1 BEHANDLUNG IN NaNO-LiNO-SCHMELZEBADERN
VON 350 °C
VON 350 °C
„ -/ ■ τ, . j, Druckspannung in der ~. _ , o
Gew.-> Behandlungs- * ö _ Tiefe der Spannungs-
NaNO zeit (Std.) Oberfläche kg/cm
99,0 48 1897
90,0 48 959
75,0 48 752
99,0 120 2226
90,0 120 710
75,0 120 471
schient | /um |
80 | |
63 | |
43 | |
1 | 10 |
1 | 15 |
108 |
- 13 -
Keines der vorstehend aufgeführten Muster zeigte irgendwas
von einer Zugspannung auf der Oberfläche, obwohl identische Glasmuster, die nach dem gleichen Verfahren, aber mit einem
geschmolzenen Salz, das zu 100 $ aus Natriumnitrat bestand,
erhebliche Zugspannungsschichten zeigten, was zum Abspringen
führte, wenn von dem Stab Stücke abgeschnitten wurden. Es wurde ferner festgestellt, daß in den Fällen, wo die Lithiumnitrat-Konzentration
10 fo überschritt, eine Tendenz zum Anlaufen der Oberfläche des Glasstabes bestand. Die
vorstehenden Beispiele zeigen, daß die Druckspannungschicht auf einem Lithiumoxyd-Glaslaser, die sich normalerweise bei
Eintauchen in geschmolzenes Natriumnitrat von 350 C bildet,
verhütet werden kann, wenn Lithiumnitrat in einer Konzentration von mindestens etwa 1 $ vorliegt. Die Versuchsergebnisse
zeigen auch die Zweckmäßigkeit, die Lithiumkonzentration so niedrig wie möglich zu halten, weil die Druckspannungschicht
an Intensität oder Stärke und an Tiefe mit steigendem Lithiumsalzgehalt der Schmelze abnimmt. f
Um die Mindestkonzentration von Lithiumnitrafc zu bestimmen,
die erforderlich ist, um die Bildung einer Zugspannungsschicht
in einem hoch lithiumoxydhaltigen Laserglas zu verhüten, wurden die folgenden Versuche durchgeführt. Es wurde der
hoch lithiumhaltige Glaslaeer, wie in 13eispiel I beschrieben,
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benutzt, und die Glaslaserstäbe wurden in Mischungen, die
Lithiumnitrat und Natriumnitrat in unterschiedlichen Mengen enthielten, eingetaucht.
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Gew.-^ LiNO |
TABELLE 2 | BEHANDLUNG IN NaNO VON 3^0 °C |
-LiNO-SCHMELZEBADERN | Tiefe der Spannungs schicht yum |
|
0,2 | Gew.-fo NaNO |
Behandlungs zeit (Std.) |
Druckspannung in der Oberfläche kg/cm |
80* | |
CD | 0,5 | 99,8 | kS | 2863 | 112* |
CO | 2,0 | 99,5 | k8 | I883 | 80 |
00 IO cn |
0,2 | 98,0 | h8 | I8O6 | 131* ^ |
co | 0,5 | 99,8 | 120 | 2159 | 164* |
-J | 2,0 | 99,5 | 120 | 1897 | 177 |
Cl | 98,0 | 120 | 1820 | ||
- 16 -
K3
CD CD CD
cn
cn
*Diese Muster hatten eine Zugspannungsschicht auf der
Oberfläche.
Keiner der gemäß diesem Beispiel behandelten Glaslaserstäbe zeigte ein Anlaufen der Oberfläche. Daraus wurde geschlossen,
daß bei einer Lithiumnitratkonzentration über etwa 0,5 bis 1 cja die Bildung einer Zugspannungs schicht auf der Oberfläche
dieses besonderen Glaslasers verhütet werden kann. Diese Ergebnisse zeigen auch, daß ein Maximum an Druckspannung
in der Oberfläche ohne irgendwelche schädigenden Wirkungen, wie Anlaufen oder Bildung einer Zugspannungsschicht, mit
einer Lithiumnitratkonzentration zwischen 1 und 2 ^ erhalten werden.
Um den Einfluß der Temperatur auf die Druckspannungschicht und die Zugspannungsschicht in der Oberfläche zu bestimmen,
)) wurde folgendes Beispiel durchgeführt: Unter Benutzung des gleichen Glaslasers wie in Beispiel I wurden verschiedene
Muster davon in Mischungen von Natriumnitrat und Lithiumnitrat mit unterschiedlichen Mengen jeder dieser Komponenten getaucht,
Die Temperatur in dem folgenden Versuch wurde auf ^tOO 0C
gehalten, also wesentlich höher als in ben Beispielen 1 und und nahe an der unteren Entspannungstemperatur des Glases,
die bei ^29 C liegt. Es wurden die folgenden Ergebnisse erhalten
:
- 17 -
109825/1875
BEHANDLUNG IN NäNO -LiNO -SCHMELZEBÄDERN BEI 400 °C
LiNO
1,0 | |
ι,ο | |
09825 |
1,0
1,0 v |
—1 | 2,0 |
CO | 2,0 |
cn | 2,0 |
3,0 | |
3,0 | |
5,0 | |
5,0 |
Gew | O |
O | |
NaNO | O |
99, | O |
99, | O |
99, | O |
99, | O |
98, | O |
98, | O |
98, | ,0 |
97, | ,0 |
97, | |
95, | |
95, |
Behandlungszeit (Std.)
8,0
24
48
8,25 16,25 47,25
8,25 16,25
8,25 16,25
*Diese Muster zeigten eine Zugspannungsschicht.
Druckspannung in der Oberfläche kg/cm
1834 1848 1932 i4oo
2100 1883 1843
1260 1225
1218
Tiefe der Druckspannungs-
schicht /um | 43 | 20605 |
67* | ||
95* | ||
117* | ||
61 92 |
||
127 | ||
4i* | ||
73* | ||
49* | ||
89* | ||
- 18 -
Aus den vorstehenden Versuchen wurde geschlossen, daß bei hOO C
die Bildung einer Zugspannungsschicht mit einer Lithiumnitrat-Konzentration
von 1 $ bei einer Behandlungszeit bis zu 4,25
Stunden, aber unter etwa 8,25 Stunden vermieden werden kann. Bei hOO C kann die Zugspanmmgsschicht mit einer Lithiumnitrat-Konzentration
von 2 °ja und einer Behandlungszeit bis zu
mindestens hj,25 Stunden vermieden werden. Die Zugspannungsschicht
kann mit höheren Lithiumkonzentrationen, d.h.
Konzentrationen von 3 oder 5 'fi>, nicht vermieden werden.
Selbstverständlich, darauf ist noch hinzuweisen, gelten diese Ergebnisse nur für die Zusammensetzung nach Beispiel I. Für
ein Laserglas anderer Zusammensetzung gelten mitürlich etwas
andere Werte.
Diese Beispiele wurden durchgeführt, um die Änderung der Druckspannungsintensität und Druckspannungstiefe als Punktion
der Behandlungszeit in einem Schmelzebad von 1 c/o Lithiumnitrat
und 99 Ί0 Natriumnitrat bei 350 C zu bestimmen.
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Behandlungszeit | 211 | 286 | TABELLE 4 : | 1/2) kg/cm | 2660 | AUS 99 fo NaNO „ UND | |
(Std.) | 360 | 2870 ' | |||||
48 | 450 | BEHANDLUNG IN EINEM SCHMELZEBAD | 2499 | Oberfläche T±efe der Druckspan. | |||
120 | 1 1» LiNO- BEI 35Ο °C j |
2352. | nungsschicht/um | ||||
r. j α. τι Druckspannung in der Quadratwurzel der ^ |
2310 | 49 | |||||
O | Zeit (Std. | 2695 | 100 | ||||
co CD |
6,94 | 116 | |||||
ro cn |
10,9 | 135 | |||||
14,5 | 143 äs». | ||||||
00 | 16,9 | 158 | |||||
19,0 | |||||||
21,2 |
Trägt man die Tiefe der Druckspannungsschicht gegen die OMuadratwurzel der Zeit auf,
erhält man eine Gerade der Form·!S
erhält man eine Gerade der Form·!S
- 20 -
y = mx + b
worin bedeutet:
worin bedeutet:
y = Tiefe der Spannungsschicht in/um
m = Konstante gleich 8,0 ( /um/Std i/2)
χ = Quadratwurzel der Zeit (Std i/2)
b = Konstante gleich 0 .
Es ist noch darauf hinzuweisen, daß bei Behandlungszeiten P bis zu 45O Stunden keine Zugspannungsschicht gebildet wurde.
Dieses Beispiel wurde durchgeführt, um zu bestimmen, ob eine Behandlung in einem Lithiumnitrat-Natriumnitrat-Bad
und anschließend eine Behandlung in einem reinen Natrium-
nitrat zu hohen Druckspannungen im Bereich von 4920 kg/cm
führen. Bei dem folgenden Versuch waren alle Muster 120 Stunden ^ in einer Salzschmelze, bestehend aus 1 (jb Lithiumnitrat
und 99 ch Natriumnitrat, bei 350 C vorbehandelt worden:
- 21 -
109825/1875
BEHANDLXING IN NaNO BEI 350 C NACH BEHANDLUNG
IN EINER MISCHUNG VON 99 # NaNO UIiD 1 # LiNO
VON 350 °C 120 STD.
IN EINER MISCHUNG VON 99 # NaNO UIiD 1 # LiNO
VON 350 °C 120 STD.
Behandlungszeit In
NaNO3 (Std.) | |
O | |
to | |
OO | |
to | |
cn | 24 |
OO | 72 |
tn |
Druckspannung in der Oberfläche (kg/cm2)
3570 4130
Tiefe der Druckspannungs s chi ent/
95* 111*
♦Diese Beispiele zeigten Oberflächen-Zugspannungsschichten,
- 22 -
CD CD CD
Das vorstehende Beispiel zeigt, daß hohe Druckspannungen in
einem Zweistufenverfahren, bei dem die zweite Stufe im
Eintauchen des Glaslaserstabes in Natriumnitrat erhöhter Temperatur besteht, erhalten werden können. Es muß jedoch
bemerkt werden, daß die zweite Behandlung zur Bildung einer Zugspannungsschicht führt. Die Zugspannungsschicht kann
etwas gemindert werden durch nachfolgende Behandlung mit einer sauren Wäsche zur Entfernung der Zi^pannungsschicht.
Um den Bruchmodul eines hoch Lithiumhaitigen Glases, wie in
Beispiel I angegeben, das nach einer der bevorzugten Methoden 120 Stunden in einem Bad von 1 c/o Lithiumnitrat und 99 $
Natriumnitrat bei 350 C behandelt worden war, zu bestimmen,
wurde folgender Versuch ausgeführt. Zehn Stäbe von 152 mm Länge
und 6,35 nun Durchmesser wurden durch sechsmaliges Eintauchen
in eine Lösung von 30 Vol-$ k8 #-iger HF und 70 Vol-$
konzentrierter HpSO. säuregewaschen. Jedes Eintauchen dauerte 10 Sekunden. Fünf dieser Stäbe wurden dann genommen und in ein
Salzbad der unten angegebenen Zusammensetzung getaucht. Die
übrigen fünf Stäbe wurden unbehandelt gelassen. Jede Gruppe von fünf Stäben wurde dann für sich in einem Plastikgefäß von
3,785 1 Inhalt, das 100 g Siliziumcarbid-Schrot Nr. k6 enthielt, rotiert. Die Stäbe wurden dann der Biegefestigkeitsprüfung (4-Punktbelastung) unterworfen. Folgeüe Ergebnisse
wurden erhalten.
109825/1875 ~23~
TABELLE
6
VERGLEICH DER FESTIGKEITEN
Bruchmodul Nonnale Abweichung
ρ p
Behandlung (kg/cm ) (kg/cm )
120 Std. in 1 fo
LiNO3 - 99 cf°
LiNO3 - 99 cf°
NaNO bei 350 °C 3858
keine h99 26,2
Diese Ergebnisse zeigen, daß in dem weiter vorn angegebenen hoch lithiumoxydhaltigen Glas die Behandlung zu einem Anstieg
des Bruchmoduls (abraded modulus of rupture) um das 7 1/2-fache
im Vergleich zu Glaslaserstäben, die der Behandlung nicht unterworfen wurden, führt.
Gemäß dem vorstehend beschriebenen Verfahren und den besonderen λ
Beispielen können die Glaslaserstäbe über ihre ganze Länge, einschließlich der polierten Stirnflächen, behandelt werden,
wie dear Fachmann ohne weiteres erkennen wird. Dies ist besonders
wichtig, da die ganze Oberfläche und insbesondere die polierten Enden, während des Arbeitens übermäßiger Wärme ausgesetzt
werden. Außerdem stellen die Ergebnisse der vorstehend gebrachten Beispiele repräsentative Werte für den Bruchmodul dar, sie
sind nicht als begrenzende Werte anzusehen.
- 2k -
109825/1875
Claims (11)
1.) Verfahren zur.Erhöhung der Wärmeableitfähigkeit eines
Glaslasers-, der mindestens 1 Mol-$ Lithiumoxyd, bezogen
auf die Gesamtglaszusammensetzung, ausgedrückt in
Oxydgehalt, enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der
Glaslaser mit einer Mischung aus Natriumsalz und Lithiumsalz in Kontakt gebracht wird, wobei die Mischung wenigstens 0,5 Gew.-^b und nicht mehr als 5 Gew.-/o, bezogen auf die Salzmischung, Lithiumsalz enthält.
Oxydgehalt, enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der
Glaslaser mit einer Mischung aus Natriumsalz und Lithiumsalz in Kontakt gebracht wird, wobei die Mischung wenigstens 0,5 Gew.-^b und nicht mehr als 5 Gew.-/o, bezogen auf die Salzmischung, Lithiumsalz enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Glaslaser von der Form eines Stabes behandelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Lithiumsalz Lithiumnitrat eingesetzt wird.
k. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Natriumsalz Natriumnitrat eingesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Salzmischung verwendet wird, in der die Menge
Lithiumnitrat 1 bis 2 Gew.-0Jo beträgt.
Lithiumnitrat 1 bis 2 Gew.-0Jo beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Glaslaser in die geschmolzene Salzmischung einer
Temperatur unter der unteren Entspannungstemperatur des
Temperatur unter der unteren Entspannungstemperatur des
109825/1875 -25-
Glases gebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Glas der Behandlung unterworfen wird, das die nachstehend aufgeführten Bestandteile in den angegebenen
Molprozentbereichen enthält:
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Glas der Behandlung unterworfen wird, das die
nachstehend aufgeführten Bestandteile in den angegebenen Molprozentbereichen enthält:
- 26 -
109825/1875
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Glas der Behandlung unterworfen wird, das die nachstehend
aufgeführten Bestandteile in den angegebenen Molprozentbereichen enthält!
49 - 62
3 2-5
Li2O 25 - 30 CaO 8-22
CeO2 0,1 - 0,2
Nd2O3 0,1 - 1
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder irgendeinem der Ansprüche 2 bis 9» dadurch gekennzeichnet, daß der Glaslaser
säurepoliert wird, bis alle Oberflächendeffekte und Mängel bese-itigt sind, danach der Glaslaser mit dem
Salzgemisch aus Natriumnitrat und Lithiumnitrat bei erhöhter Temperatur unter der unteren Kühltemperatur des
Glases für den Austausch von Natriumionen des Salzes gegen Lithiumionen des Glaslasers in Kontakt gebracht
wird, und zwar für eine Zeit, die für die Erhöhung der Festigkeit des Glases ausreicht, aber für eine Relaxation
der sich in der Glasoberfläche gebildeten Druckspannungsschicht zu kurz ist.
11. Glaslaser, der nach dem Verfahren gemäß irgendeinem
der vorangehenden Ansprüche behandelt worden ist.
109825/1875
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