DE1243342B - Verfahren zur Erhoehung der Festigkeit und zum Schutz von Glas - Google Patents
Verfahren zur Erhoehung der Festigkeit und zum Schutz von GlasInfo
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Description
DBVTSCHES
PATENTAMT
lot. Cl.:
C<öc
Nummer: 1243342
Dk Erfindung betritt Verfahren zur Erhöhung der Festigkeit und zum Schutz von Glas.
Die verfailtnfamißlg niedrige Festigkeit von gewöhnlichem Glas beruht eof der Gegenwart zahlreicher kleiner Sprunge uad anderer Fehler la de*
Oberfläche, die als Spannungsvcidichter wirken und
bei niedrigeren Zugfcsägkcrtswcrtcn einen Zusammenbruch hervorrufen, ids es bei unbeschädigtem
Material der Pail 1st Bin Weg zur Erhöhung der Festigkeit von Gtes bestellt darm, erae Schicht von
etwa 0,0254 nun Stärke von der Glasoberflicbe mit
Hufe von Flußsäuic oder durch Behandlung mit
doer NatriumsilOiatlösung in einem Autoklav wegzulöscn. Durch diese Behandlung werdet» die Ria»
entfernt oder geglättet und die Oberfläche hintcrbktbt in vcrballnismiiBig rißfreiem Zustand. Die
Festigkeil ist durch einen Faktor von 10 bis 15 erhöht Das Glas ist jedoch in diesem Zustand bei der
Handhabung odor beim Aussetze« gegenüber der Witterung und durch Abrieb leicht zu beschädigen,
und die Festigkeit flült rasch auf ihren ursprünglichen Wert ab. Versuche zum Schulz der Oberfläche
durch Abscheidung von dünnen Überzügen odor anderen Stoffen waren bis jetzt nicht sehr erfolgreich,
4& entweder 4er Überzug sehr leicht entfernt wird
oder da durch Kontraktion eines stark anhaftenden Films cmc Spannung in der Oberfläche des Glases
hervoigerufeB wird, wodurch dieses geschwächt wird.
Die Glasoberfläche kann in einen Zustand der
Druckspannung versetzt werden, wodurch es der Beschädigung widersteht, indem neue Risse sich schließen UBd ersprQngUche Risse von selbst heilen, indem man entweder das Glas einer Wärmebehandlung
unterwirft, beispielsweise bei der Herstellung von Glas mit erhöhter Zähigkeit, oder Indem man die
Zusammensetzung chemisch ändert, um seine Dichte
herabzusetzen.
Wenn man beispielsweise ein natriumhaltigcs Glas
in ein Bad von geschmolzenem Kaliumnitrat versenkt, werden die Nniriirmionen in der Glasober·
fliehe teilweise durch Kallumlonco ersetzt Da Kaliumionen ein größeres Volumen im Glas einnehmen ab die Natriumioneo, wird die Oberflächenschicht des Glas« unter Druck gesetzt. Die Erhöhung der Festigkeit, die auf diese Weise erzielt
werden kann ist nicht sehr groß, sie beträgt etwa das
Zwei· bis Dreifache, doch ist die Wirkung dauerhaft.
Leider ist es nicht möglich eine Kaliumkmerwuttausctibchandlung als Schutt für Glas anzuwenden,
das durch Atzen in Flußsäurc oder mit Natriumsilikat verfestigt wurde, da sokhcs Glas thermisch in-Habil Ht und seine Festigkeit beim Erhitzen auf die
Verfahren nt Erhöhung der Festigkeit und zum
Schutz von Glas
Anmelder:
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Flocke, DipL-Ing. H. Bohr
end Dlpl.-Ing. S. Stacgcr, Patentanwälte»
München 5, Mülimlr. 31
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 24. MM1963 (20 893),
vom 27. April 1964
air lonenauitauschbehaadlung erforderlichen Tcm
peraturcn von 300 bis SOO0 C stark verringert wird.
Es ist auch nicht zweckmäßig, die Gtasoberflche,
die durch Iooeoauilausch behandeil wurde, zu
ium, da man keine Verbesserung der Festigkeit erzielt, so lange nicht die modifizierte Oberfliichen-
<« schiebt weggelöst wird. Es war daher bisher kein
oustatnchbehaadluag zn kombinieren.
stimmte Verbindungen als Ätzmittel Bt CHm bei erhöhter Temperatur wirken, wie tie für emc Ioncnonstauichbehaodlung erforderlich ist, und daß diese
Verbindungen einer geeigneten Salzschmelze, z.B.
geschmolzenem Kaliumnitrat, einverleibt werden köo-
}o Den, in welcher sie löslich sied. Das in einer solches
Mischung behandelte Glas bat eine erhöhte Festigkeit and ist gegen anschließende Beschädigung ge-
schützt. Erfindungsgemäß wurde auch festgestellt,
daß eine andere Gruppe von Verbindungen, die zwar selbst Glas nicht ätzen können, das Verfahren
als Ganzes erheblich verbessern. Es ist möglich, daß diese Verbindungen die Wirkung der bei hoher Temperatur
ätzend wirkenden Verbindungen unterstützen oder beschleunigen und ihre Wirkung verstärken,
doch ist es wahrscheinlicher, daß sie die Geschwindigkeit des Austausches der Kationen erhöhen.
Somit betrifft eine Ausführungsform der Erfindung
ein Verfahren zum Verstärken und Schützen von Glas, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man
das Glas der Wirkung mindestens eines Ätzmittels der nachstehend definierten Art, gelöst in einer Salzschmelze,
unterwirft, wobei das Salz dieser Salzschmelze eine Verbindung ist, deren Kationen bei
der Temperatur der Schmelze einen Teil der Kationen in der Oberfläche des Glases ersetzen und anschließend
ein größeres Volumen im Glas einnehmen als die ursprünglich anwesenden Kationen.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß man dieses Verfahren auch zweistufig durchführen kann.
In der ersten Verfahrensstufe wird das Glas der Einwirkung mindestens eines Ätzmittels der nachstehend
definierten Art, gelöst in einer Salzschmelze, unterworfen, die keinen Kationenaustausch in der Glasoberfläche
bewirkt. Beispielsweise kann man geschmolzenes Natriumnitrat bei einem gewöhnlichen
Natriumglas verwenden. In der zweiten Stufe wird das geätzte Glas der Einwirkung einer Salzschmelze
unterworfen, welche den Kationenaustausch in der Glasoberfläche bewirkt, beispielsweise Kaliumnitrat
bei einem Natriumglas.
Somit wird gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ein zweistufiges Verfahren zum Verfestigen
und Schützen von Glas zur Verfügung gestellt, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man
in der ersten Stufe das Glas der Einwirkung mindestens eines Ätzmittels der nachstehend definierten
Art, gelöst in einer Salzschmelze, unterwirft, deren Kationen bei der Temperatur der Schmelze die
Kationen in der Oberfläche des Glases nicht ersetzen, worauf man in der zweiten Stufe das geätzte
Glas der Einwirkung einer Salzschmelze unterwirft, deren Kationen bei der Temperatur der Schmelze
einen Teil der Kationen in der Glasoberfläche ersetzzen und ein größeres Volumen im Glas einnehmen
als die ursprünglich vorhandenen Kationen.
Als Ätzmittel werden Verbindungen bezeichnet, welche eine dünne gleichmäßige Schicht vom Glas
unter den Verfahrensbedingungen entfernen können und welche keine Wasserstoff ionen oder andere
Ionen bilden, die eine größere Affinität zum Glas haben als die Kationen der Salzschmelze in der sie
gelöst sind. Zu diesen Verbindungen gehören Natrium- und Kaliumborfluoride, Natrium- und Kaliumfluoride,
Ammoniumfluorsulfonat und Silberfluorid. Von diesen Verbindungen sind die Natrium- und
Kaliumborfluoride besonders wirksam. Diese Ätzmittel können allein oder in Kombination sowie auch
in Kombination mit anderen Verbindungen verwendet werden, welche als Katalysatoren oder Modifiziermittel
wirken.
Die Temperatur und die Zeit, die zur Erzielung der gewünschten Wirkung erforderlich ist, hängt von
dem verwendeten Ätzmittel ab, doch liegt sie im allgemeinen im Bereich von 300 bis 5000C und
5 Minuten bis 2 Stunden, vorzugsweise von 400 bis 450° C und 10 bis 30 Minuten.
Die Katalysatoren oder Modifiziermittel sind selbst keine Ätzmittel, sondern verbessern das erfindungsgemäße
Verfahren. Zu diesen Verbindungen gehören Silber und seine Salze, die in geschmolzenem
Kaliumnitrat bei Temperaturen von 350 bis 450° C löslich sind, sowie einwertige Goldsalze und dreiwertige
Thalliumsalze, die in ähnlich löslich sind. Silbersalze-, z. B. Silbernitrat, sind besonders wirksame
Katalysatoren. Das gleiche gilt für metallisches Silber. Dies legt die Vermutung nahe, daß die Silberkationen
verantwortlich sind für die katalytische Wirkung.
Eine bevorzugte Kombination von Ätzmittel, Salzschmelze und Katalysator für die erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist Kaliumborfluorid,
Kaliumnitrat und Silbernitrat. Die Temperatur der Schmelze, das mengenmäßige Verhältnis
der Bestandteile in dieser Schmelze und die Eintauchzeit für das zu verfestigende Glas stehen miteinander
in Beziehung und erlauben eine individuelle Variation. Besonders wirkungsvoll ist ein Temperaturbereich
von 400 bis 450° C, eine Tauchzeit von 10 bis 30 Minuten und eine Zusammensetzung der
Schmelze von 38 bis 40 Gewichtsprozent Kaliumborfluorid, 58 bis 60 Gewichtsprozent Kaliumnitrat und
2 bis 4 Gewichtsprozent Silbernitrat. Der brauchbare Bereich der Schmelzen kann derartig beschrieben
werden, daß er geschmolzenes Kaliumnitrat enthält, das 20 bis 60 Gewichtsprozent Natrium- oder
Kaliumborfluoride und 2 bis 5 Gewichtsprozent Silbernitrat enthält.
Für die zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der das Ätzen in der ersten
Stufe und der Kationenaustausch in der zweiten Stufe durchgeführt wird, beträgt die geeignete Ätzzeit
10 bis 15 Minuten bei 400 bis 450° C und für den Kationenaustausch 3 bis 10 Minuten bei der
gleichen oder etwa der gleichen Temperatur. Der Anteil des Ätzmittels in der Salzschmelze in der
ersten Stufe kann etwa 20 bis 60 Gewichtsprozent, vorzugsweise 35 bis 40 Gewichtsprozent betragen.
Beispielsweise kann geschmolzenes Natriumnitrat 40 Gewichtsprozent Natrium- oder Kaliumborfluoride
enthalten. In der zweiten Stufe, bei der der Kationenaustausch erfolgt, liegt ein brauchbarer Anteil
der Katalysatoren bei 2 bis 4 Gewichtsprozent. Manchmal ist es vorteilhaft, eine gewisse Menge Natrium-
oder Kaliumborfluorid der in der zweiten Stufe verwendeten Salzschmelze zuzusetzen, nicht
wegen der Ätzung, sondern aus anderen Gründen, beispielsweise um den Schmelzpunkt des Salzgemisches
zu erniedrigen.
Das zweistufige Verfahren ist besonders brauchbar bei der Anwendung auf Glasplatten, die nach einem
Verfahren hergestellt wurden, bei dem die Glasoberfläche mit einem Metall, z.B. Zinn, verunreinigt
wurde, welches Silbersalze zu metallischem Silber reduzieren kann. Solches Glas nimmt nach der Verfestigungsbehandlung
bei dem einstufigen Verfahren eine gelblichbraune Färbung wegen der Bildung von metallischem Silber an, bei dem zweistufigen Verfahren
wird jedoch durch die ätzende Wirkung in der ersten Stufe die verunreinigte Schicht von der Oberfläche
abgelöst, und infolgedessen liegt in der zweiten Stufe kein Metall vor, welches Silbersalze zu metallischem
Silber reduzieren kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die Beispiele weiter erläutert. Prozentangaben beziehen
sich auf das Gewicht.
10 cm lange und 4 mm starke Glasstäbe aus einem Glas mit 71,5 °/o SiO2, 2,2% Al2O3, 3,0% MgO,
14,0% Na2O, 5,7 «/ο CaO, 1,5 % BaO und 1,5% KgO werden in Ansätzen von jeweils 6 Stück gleichzeitig
15 Minuten bei 4000C in geschmolzenes Kaliumnitrat versenkt, das unterschiedliche Mengen
Kaliumborfluorid und Silbernitrat enthält. Nach der Behandlung werden die Stäbe abgekühlt, gewaschen
und getrocknet. Dann werden drei Glasstäbe oder mehr in einen innen aufgerauhten Zylinder gelegt
und 1 Minute bei 100 U/min gedreht. Danach wird ihre Biegefestigkeit nach einem Standardbiegeversuch
geprüft. Die Festigkeit nicht abgeriebener Stäbe in jedem Ansatz wird in ähnlicher Weise bestimmt. In
einigen Versuchen werden sämtliche sechs Stäbe eines Ansatzes dem Abrieb unterworfen. Die Egebnisse
dieser Versuche sind in Tabelle I angegeben. Die Werte für die Biegefestigkeit der mit der
Schmelze der Zusammensetzung 39% KBF4 und 2% AgNO3 behandelten Glasstäbe sind die Durchschnittswerte,
die bei vierzehn Ansätzen erhalten wurden. Die durchschnittliche Biegefestigkeit von
unbehandelten Glasstäben der gleichen Zusammensetzung und Abmessungen beträgt 1125 kg/cm2.
Behandlung | AgNO3, ·/· | Durchschnittliche Biegefestigkeit |
vor | cm2 | nach |
geschmolzenes KNO3 bei | 0 | ke/ | dem Abrieb | dem Abrieb | |
400° C enthaltend | 0 | 2109 | 2180 | ||
KBF4, »/ο | 0 | 3304 | |||
O | 2 | 2109 | 2109 | ||
10 | 5 | 3234 | 3304 | ||
20 | 5 | 3164 | 3023 | ||
20 | 2 | 2812 | |||
20 | 0 | 5625 | 3937 | ||
35 | 0,2 | 4640 | |||
39 | 4 | 4289 | |||
50 | 0 | 5343 | |||
50 | 2 | 4289 | |||
50 | 4 | 2531 | 2461 | ||
65 | 1898 | 1969 | |||
0 | |||||
0 |
Glasstäbe der gleichen Zusammensetzung und Abmessungen wie im Beispiel 1 wurden in einer Salzschmelze
aus Kaliumnitrat und Kaliumborfluorid bei unterschiedlichen Temperaturen und während unterschiedlicher
Zeiten behandelt. Einige der Salzschmelzen enthielten 2% Silbernitrat. Die Biegefestigkeit
wurde gemäß Beispiel 1 bestimmt, und sämtliche Werte in der Tabellen sind die Durchschnittswerte
von mindestens 8 Versuchen.
Tabelle Π
Behandlungsbedingungen | KBF4 | AgNO3 °/o |
Durchschnittliche Biegefestigkeit kg/cm2 |
nach dem Abrieb, nach der Behandlung |
|
Zeit Stunden |
Temperatur 0C |
40 40 |
0 0 |
nach der Behandlung | 2039 1969 |
0,25 1,0 |
400 400 |
40 40 |
0 0 |
2531 2391 |
4781 4218 |
0,25 1,0 |
450 450 |
40 40 |
2 2 |
4500 5133 |
4781 3305 |
0,25 1,0 |
400 400 |
40 40 |
2 2 |
6117 3515 |
3515 3586 |
0,25 1,0 |
450 450 |
60 60 |
2 2 |
5343 4500 |
2391 3726 |
0,25 1,0 |
450 450 |
60 60 |
2 2 |
3726 4711 |
2883 3375 |
0,25 1,0 |
400 400 |
60 60 |
0 0 |
3586 3094 |
1336 2180 |
0,25 1,0 |
400 400 |
60 60 |
0 0 |
2250 3797 |
3094 1687 |
0,25 1,0 |
450 450 |
5133 3656 |
Glasstäbe der gleichen Zusammensetzung und Abmessungen wie im Beispiel 1 wurden zunächst 15 Minuten
in einer Salzschmelze aus 60% Natriumnitrat und 40% Natriumborfluorid behandelt. Dann wurden
sie aus der Schmelze entnommen und 3 Minuten in eine 450° C heiße Kaliumnitratschmelze eingelegt,
die 2 Gewichtsprozent Silbernitrat enthielt. Die
60
65 durchschnittliche Biegefestigkeit vor und nach dem Abrieb, gemessen gemäß Beispiel 1, betrug 6257
bzw. 5554 kg/cm2.
Dünne Glasplatten mit einer Größe von 15,24 cm2 wurden zunächst 10 Minuten in einer Salzschmelze
aus 60% Natriumnitrat und 40% Natriumborfluorid
bei 4500C behandelt. Dann wurden sie aus der
Schmelze entnommen und 10 Minuten in einer 450° C heißen Salzschmelze aus 59% Kaliumnitrat,
39% Kaliumborfluorid und 2% Silbernitrat ver-
ihren Kanten auf Träger aufgelegt und nach der Kugelfallmethode mit einer 36 g schweren Kugel
geprüft. Die Kugel wurde jeweils 152,4 mm höher frei fallen gelassen, bis das Glas zerbrach. Die Er
senkt. Nach dem Abkühlen wurden die Platten an 5 gebnisse sind in Tabelle III angegeben.
Tabelle ΠΙ
Glasart | Zustand | Durchschnittliche Fallhöhe, cm, zum Bruch |
Spezialgas für photographische Platten, 1,587 mm stark Spezialglas für photographische Platten, 1,587 mm stark Fensterglas, 3,175 mm stark Fensterglas, 3,175 mm stark |
unbehandelt behandelt unbehandelt behandelt |
76,2 182,88 30,48 182,88 |
39% Kaliumborfluorid und 2% Silbernitrat behandelt. Nach dem Abkühlen wurde die Schlagfestigkeit
6,35 mm starke Glasplatten, mit einer Größe von der Glasplatten nach der Kugelfallmethode mit einer
15,24 cm2 wurden 10 bzw. 20 Minuten in einer 225 g schweren Stahlkugel geprüft. Die Ergebnisse
4500C heißen Salzschmelze aus 59% Kaliumnitrat, 25 sind in Tabelle IV angegeben.
Glasart | Zustand | Durchschnittliche Fallhöhe, cm, zum Bruch |
Glasplatten, 6,35 mm stark Glasplatten, 6,35 mm stark Glasplatten, 6,35 mm stark |
unbehandelt 10 Minuten behandelt 20 Minuten behandelt |
60,9 121,9 152,4 |
1 Pfund fassende Marmeladegläser wurden 10 Minuten in einer 450° C heißen Salzschmelze aus 59%
Kaliumnitrat, 39% Kaliumborfluorid und 2% Silbernitrat behandelt. Nach dem Abkühlen der Marmeladegläser
wurde der erforderliche Berstdruck bestimmt, indem man die Marmeladegläser mit Wasser
füllte und den Druck erhöhte, bis sie platzten. Die Ergebnisse sind in Tabelle V angegeben.
Zustand des Glases
Durchschnittlicher Berstdruck,
kg/cm2
55
8,30 17,6
mehr als 21,1 21,1
Unbehandelt
Innenseite behandelt
Außenseite behandelt
Innen- und Außenseite behandelt
Glasstäbe der gleichen Zusammensetzung und Abmessungen wie im Beispiel 1 wurden 15 Minuten in
einer 5000C heißen Salzschmelze aus 59% Kaliumnitrat,
39% Kaliumborfluorid und 2% Thalliumsulfat behandelt. Die Biegefestigkeit, bestimmt gemäß
Beispiel 1, betrug vor dem Abrieb durchschnittlich 6117 kg/cm2 und nach dem Abrieb 3375 kg/cm2.
Claims (13)
1. Verfahren zum Verfestigen und Schützen von Glas, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Glas mit mindestens einem Ätzmittel aus der Gruppe Natriumborfluorid, Kaliumborfluorid,
Natriumfluorid, Kaliumfluorid, Silberfluorid und Ammoniumfluorsulfonat, gelöst in
einer Salzschmelze, behandelt, wobei die Kationen dieses Salzes der Salzschmelze bei der
Temperatur der Schmelze einen Teil der Kationen in der Oberfläche des Glases ersetzen und ein
größeres Volumen im Glas einnehmen als die ursprünglich vorhandenen Kationen.
2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in
einer ersten Stufe das Glas der Einwirkung des Ätzmittels, gelöst in einer Salzschmelze, unterwirft,
wobei die Kationen des Salzes dieser Salzschmelze bei der Temperatur der Schmelze die
Kationen in der Oberfläche des Glases nicht ersetzen, worauf man in einer zweiten Stufe das
geätzte Glas der Einwirkung einer Salzschmelze
ίο
unterwirft, deren Kationen bei der Temperatur der Schmelze einen Teil der Kationen in der
Oberfläche des Glases ersetzen und ein größeres Volumen im Glas einnehmen als die ursprünglich
vorhandenen Kationen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Salz, dessen Kationen
bei der Temperatur der Schmelze einen Teil der Kationen in der Oberfläche des Glases ersetzen,
Kaliumnitrat verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Katalysator oder Modifiziermittel
in der Salzschmelze, deren Kationen einen Teil der Kationen in der Oberfläche des
Glases ersetzen, aus der Gruppe Silber, Silbersalze, Salze des einwertigen Golds und Salze des
dreiwertigen Thalliums verwendet wird, wobei diese Salze in geschmolzenem Kaliumnitrat bei
Temperaturen zwischen 350 und 450° C löslich sind.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator oder Modifiziermittel
Silbernitrat in einer Menge von 2 bis 5 Gewichtsprozent der Salzschmelze verwendet
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Ätzmittel in der Salzschmelze
in einer Menge von 20 bis 60 Gewichtsprozent verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Salzschmelze,
mit welcher das Glas behandelt wird, 400 bis 450° C beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Glas in die Salzschmelze
10 bis 30 Minuten eingetaucht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Glas in die Salzschmelze
der ersten Stufe 10 bis 15 Minuten und in die Salzschmelze der zweiten Stufe 3 bis 10 Minuten
eingetaucht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Glas 10 bis 30 Minuten in
geschmolzenes Kaliumnitrat eingetaucht wird, das 20 bis 60 Gewichtsprozent Natriumborfluorid
oder Kaliumborfluorid und 2 bis 5 Gewichtsprozent Silbernitrat enthält, und die Temperatur der
Salzschmelze 400 bis 500° C beträgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das geschmolzene Kaliumnitrat
38 bis 40 Gewichtsprozent Kaliumborfluorid und 2 bis 4 Gewichtsprozent Silbernitrat
enthält.
12. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Glas 10 bis 15 Minuten in
geschmolzenes Natriumnitrat versenkt wird, das 35 bis 40 Gewichtsprozent Natriumborfluorid enthält,
und dann 3 bis 10 Minuten in geschmolzenes Kaliumnitrat versenkt wird, das 2 bis 4 Gewichtsprozent
Silbernitrat enthält, und die Temperatur der beiden Salzschmelzen 400 bis 450° C
beträgt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Salzschmelze außer
Kaliumnitrat noch Natriumborfluorid oder Kaliumborfluorid enthält.
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- 1964-05-22 NL NL6405708A patent/NL6405708A/xx unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1267804B (de) * | 1964-02-24 | 1968-05-09 | Ici Ltd | Verfahren zur Behandlung von Glas zur Erhoehung seiner Zaehigkeit und Festigkeit durch Ionenaustausch |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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US3317297A (en) | 1967-05-02 |
BE648331A (de) | |
NL6405708A (de) | 1964-11-25 |
GB1011638A (en) | 1965-12-01 |
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