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Hobelm4chine tUr die Bearbeitung von HolZ und Khnlichen Materialen
auf drei oder mehr Seiten Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Hobelmaschiene
für die Bearbeitung von Holz und ähnlichen Materialen auf drei oder mehr Seiten
mit Organen für lineare FUhrung eines Werkstückes durch die Maschine.
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Bei Hobelmaschinen für Holzbearbeitung gibt es FUhrungsorgane von
verschiedenen Arten, die das Werkstück linear durch die Maschine fUhren und fest
gegen den Tisch halten, so daß es nicht durch die Kuttersohläge in Vibration oder
andere ungewunsohte Bewegung gerät. Gewöhnlich bestehen diese FUhrungsorgane aus
Klemmschienen auf der einen oder den beiden vertikalen Seiten des Werkstückes und
aus Haltebacken oder Rollen auf der Oberseite. Diese Art der FUhrung des Werkstückes
hat jedoch wesentliche Nachteile: Klemmschienen oder Seitenhalter erschweren das
effektive Ansetzen der von den Seiten her arbeitenden Werkzeuge und es ist schwierig,
die Druckkräfte so zu bemessen, daß sie zwar genügend sind, aber ohne daß man den
Vorschub des Werkstückes stark behindert.
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Es gibt eine Konstruktion, die das Anordnen von Kihrungen gegen die
Seitenflächen des Werkstückes überflüssig macht. Sie besteht aus einer oder mehreren
FUhrungsschienen im Tisch der Maschine die gegen die Seiten rechtwinicliger
Nuten
in der Unterseite des Werkstückes stsuvorn. Diese Konstruktion ist Jedoch nur tur
Abriohthobeln bestimmt und geeignet. Wollte asn dieses Prinzip nioht nur bei in
Abrichthobel sondern bei einer Hobelmaschine fur mehrseitige Bearbeitung benutzen,
so würde lan aut Schwierigkeiten stoßen. Da der Arblttisch nicht eben ist, ist es
näulich schwierig Seiten mutter, die in erheblichem Grad seitlich verstellbar sind,
anzubringen. Zu Anpassung für Werksttlcke mit kleineren Breiten müssen daher die
Führungsrippen verstellbar oder abnehmbar sein, was außerdem Betriebsunterbrechung
für eine solche Verstellung erforderlich macht.
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Weil die für das Werkstück vorhandene Gleitfläche bei diesen bekannten
Einrichtungen klein wird, sind spezielle Werkstoffe für die FUhrungsrippen erforderlich,
um einen zu schneilen Verschleiß der Rippen zu vermeiden.
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FUr das abschlußweise vorzunehmende Abflachen der Unterseite zur Beseitigung
der Rippen muß ein zweites Abflachen auf konventionelle Weise mit einem Kutter mit
geraden Messern durchgerührt werden. Dieser Arbeitsvorgang ist nicht kompliziert
wenn ein Werkstück einzig und allein auf seiner Unterseite abgehobelt werden soll,
aber wenn man mehrere Seiten eines Werkstückes hobeln will, so wird eine Abflachung
der Unterseite sehr kompliziert. Um die Vorteile der Führungsrippen vollständig
ausnutzen zu können, muß man dieses Glatthobeln als den letzten Arbeitsvorgang in
der Maschine vornehmen. Hierbei muB der Hobel in das Werkstück bis zu einer Tiere
vordringen, die sich entlang der gesamten Länge des Werkstückes nicht nennenswert
verändern darf, wenn das fertiggehobelte Werkstück gleichmäßig dick werden und eine
bestimmte Dicke erhalten soll, wie es den normalen Forderungen entspricht. Die praktische
Erfahrung hat gezeigt, daß dies kompliziert und zeitraubend ist und von dem Arbeitspersonal
große Geschicklichkeit verlangt.
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Alle diese Nachteile werden durch die Erfindung eliminiert, die sich
hauptsächlich auf die Erzielung einer perfekten seitlichen FUhrung und auf die Möglichkeit
der einfachen Seitenabflachung mit einer mehrseitig arbeitenden Hobelmaschine bezieht.
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Die Hobelmaschine gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß eine Spindel mit einem oder mehreren Fräsern zum Einfräsen von einer oder mehreren
Nuten in die Oberseite des Werkstückes angeordnet ist und daß eine oder mehrere
Führungsorgane oberhalb des WerkstUkkes so angeordnet sind, daß sie in die mittels
der Fräser eingefrästen Nuten eingepaßt werden können.
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Um das Verständnis der Erfindung zu erleichtern, wird auf die beiliegende
Zeichnung verwiesen, in der eine zweckmäßige Ausftthrungsform der erfindungsgemäßen
Hobelmaschine dargestellt ist. Fig. 1 ist eine Seitenansicht der Maschine und Fig.
2 eine Draufsicht auf die Maschine.
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Fig. 3 ist eine Querschnittansicht entlang der Linie 111-111 in Fig.
1.
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Der Haupttisch der Hobelmaschine ist mit 1, ihr Zuführtisch mit 2
und ihr Unterkutter mit 3 bezeichnet. Über dem Tisch 1, neben dem Unterkutter 3,
ist eine obere, in senkrechter Richtung verstellbare Frässpindel 4 angeordnet. Die
Spindel 4 hat einen oder mehrere Fräser zum Einfräsen von Nuten in die Oberseite
des Werkstückes. Ein oder mehrere (vorzugsweise zwei) Fuh"rungslineale 5 sind in
der Arbeitsrichtung gesehen hinter und parallel mit der Arbeitsrichtung angeordnet.
Auch diese FUhrungslineale sind in senkrechter Richtung verstellbar. Wenn nur ein
Fuhrungslineal vorgesehen ist, ist einer der Fräser der Frässpindel 4 zum Fräsen
einer Nute, die unbedeutend grössere Breite als das Führungslineal hat, angeordnet,
wobei
die Nute fluchtgerecht mit dem FUhrungsllneal gefräst wird.
Wenn zwei Führungslineale benutzt werden, werden zwei Nuten im Werkstück mit dem
Frässpindel 4 gefräst.
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Die Nuten werden etwas breiter ausgeführt als die Breite der Ftilirungslineale
und mit einem gegenseitigen Abstand, der unbedeutend kleiner ist als der Abstand
zwischen den Ftlhrungslinealen, und mit den Innenseiten der gefrästen Nuten in Linie
mit den einander gegenUberliegenden Kanten der Führungslineale. Eventuell werden
noch einige weitere ähnliche Nuten in die Oberseite mit einer solchen Breite und
einem solchen Abstand untereinander eingefräst, daß die Nuten als Eingriffsflächen
für in senkrechter Richtung verstellbare Vorschubwalzen 6 passen. Die Walzen können
Jedoch stattdessen gegen die ungehobelte Arbeitsfläche' angreifen, wobei nicht mehr
als eine oder zwei Nuten erforderlioh sind. Zum Abhobeln der Seiten des Werkstückes
dienen seitlich und in senkrechter Richtung verstellbare Seitenkutter 7 und zum
Abhobeln der Oberseite ein ebenfalls höhenverstellbarer Oberkutter 8. Die Mihrungsschiene
5 erstreckt sich bis an den Oberkutter 8.
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Beim Hobeln benutzt man die Maschine in solcher Weise, daß das Werkstück
auf den Tisch 2 gelegt wird und mit der Hand oder mit einer Vorschubvorrichtung
über den Unterkutten 3 geführt wird, der in erster Linie zum Abflachen der Unterseite
dient, aber mit dem auch bis zu einem gewissen Grade Profilierungen ausgeführt werden
können. Gleich nachdem das Vorderende des WerkstUckes auf den Maschinentisch 1 gelangt
ist, beginnen die Fräser der Frässpindel 4 eine oder mehrere Nuten in die Oberseite
te des.Werkstückes einzufräsen. Die Schienen 5 steuern dann das durch die Vorschubwalzen
6 ständig vorbeschobene Werkstück geradlinig durch die Maschine an den Oberkutter
heran. Wenn auch für die Walzen 6 Nuten gefräst werden,
erzielt
man den Vorteil, daß alle diese Walzen in sicherem Eingriff mit dem Werkstück" kommen,
auch wenn dessen Oberfläche relativ uneben ist. Weiter kann in einem solchen Fall
die Federungsbewegung der Vorschubwalzen relativ unbedeutend sein und können alle
Walzen und obere Werkstückspindeln in ein gemeinsames Gehäuse montiert werden, ohne
daß für den Hobelvorgang schädliche Vibrationen im Gehäuse auftreten. Schlibßlich
wird das Werkstück mit dem Oberkutter bearbeitet. Nach dieser Bearbeitung kann das
Werkstück - wenn erforderlich, wie z.B. in gewissen Fällen bei Profilierungen -
in gewöhnlicher Weise vermittels seitlicher Zuhalteorgane gesteuert werden. Solche
Organe können hier ohne weiteres angeordnet werden, da normalerweise keine weitere
Seitenbearbeitung erforderlich ist. Natürlich kann die Maschine mit weiteren Frässpindeln
versehen werden, wenn die Bearbeitung dies erforderlich macht.
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Bei einer anderen vorgezogenen Ausführungsform der Maschine hat die
FUhrungsschiene 5 in ihrem unteren Teil einen trapezförmigen Querschnitt, so daß
sie an ihrer unteren Kante am schmälsten ist. Der Fräser 4 wird zum Fräsen von Nuten
mit dem entsprechenden Profil gestaltet, d.h. von oben breiteren und unten schmäleren
Nuten. Die kleinste Breite der Nute wird vorzugsweise etwas kleiner als die kleinste
Breite der Führungsschiene bemessen. Durch Einstellung der Höhenlage der Führungsschiene
kann dann die Lage der FUhrungsschiene im Verhältnis zur Nute leicht so eingestellt
werden, daß eine praktisch spielraumfreie seitliche Führung erzielt wird.
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In der oben beschriebenen Einrichtung werden die FUhrungsorgane als
gerade Führungsschienen gezeigt, aber man kann natürlich stattdessen Jeden anderen
geeigneten Typ von Führungsorganen verwenden. So sind z.B. Führungsrollen sehr geeignet
und diese ergeben auch weniger Reibung gegen die
Unterlage. Eine
Kombination von Fünrungsrollen und -schienen ist auch denkbar.
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Wenn erwünscht, können die Führungsrollen als aufretbbare Rollen gestaltet
werden, so daß sie gleichzeitig zur FUhrung und zum Vorschub des Werkstückes dienen,
d.h.
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gleichzeitig FUhrungs- und Vorschubvorrichtungen sind.
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Durch die bei der erfindungsgemäßen Einrichtung von oben bewerkstelligten
oder "inneren" Führung gewinnt man u.a.
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den Vorteil, daß seitlich relativ stark verstellbare Seitenkutter
leicht angeordnet werden können, da der Tisch ganz eben ist. Dadur¢h, daß beim Einfräsen
der FUhrungsnuten gleichzeitig und ohne zusätzliche Arbeit auch ebene Bahnen für
die Vorschubwalzen gefräst werden können,kann ein sicherer Eingriff in das Werkstück
und damit sein gleichmäßiger Vorschub erzielt werden, was ein großer Vorteil ist,
insbesondere bei stark deformierten Holzwerkstücken.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die oben beschriebene
und gezeigte Ausführungsform beschränkt sondern Modifikationen derselben sind möglich,
ohne daß der Rahmen der Erfindung überschritten wird.