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Entfernungseinstellvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Entfernungseinatellvorrichtungy
insbesondere für einäugige Spiegelreflexkameras, mit einem Phasenstrichgitter. Zur
Entfernungseinstellung bzw. Scharfstellung ist es bei einäugigen Spiegelreflexkameras
bekannt, in einer Schärfenebene des Suchers gekreuzte Prismen anzuordnen. Es ist
auch bereits bekannt, mehrere rasterartig angeordnete gekreuzte Prismen oder Fresnellinsen
oder Mikroraster als Schärfenindikatoren bei Spiegelreflexkameras zu verwenden.
Alle diese bekannten Schärfenindikatoren sind aufwendig und teuer in der Herstellung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen leicht und mit sehr
großer Präzision heratellbaren Schärfenindikator zu schaffen. Gemäß der Erfindung
ist für eine Entfernungseinatellvorrichtung der eingangs genannten Art vorgesehen,
daß als Schärfenindikator ein Phasen-
Strichgitter verwendet wird,
bei dem die unterschiedliche optische Weglänge durch geeignete, periodisch unterschiedliche
Belichtung Und nachfolgende Entwicklung und Rehalogenierung und / oder gerbende
Entwicklung einer fotografischen Schicht erzeugt wird Die Erfindung wird anhand
von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine schematische Darstellung
der Bildzerlegung an einem Phasenstrichgitter, wobei der Punkt eines reellen Bildes
vor dem Phasengitter liegt, Fig. 2 eine schematische Darstellung der Bildzerlegung'
an einem Phasenetrichgitter, wobei der Punkt eines reellen Bildes hinter dem Phasengitter
liegt.
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Fig. 3 Die .Anwendung einen Phasenstrichgitters bei einer einäugigen
Spiegelreflexkamera.
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In den Fig. 1 und 2 ist ein Phasenstrichgitter mit 1 bezeichnet, wobei
die wechselnden Zonen unterschiedlicher Lichtwege des einfachen Verständnisses wegen
durch unterschiedliche Dicken des Phasenstrichgitters 1 gekennzeichnet sind. Jeder
auf das Phasenstrichgitter treffende Wellenzug wird in mehrere Wellenzüge gebeugt.
Die beiden gezeigten abgebeugten Wellenzüge unterscheiden sich in
ihrer
Richtung um den Winkel + von der Richtung der kaum noch vorhandenen nullten Ordnung.
wird gegeben
r durch. die Gleichung
wobei
die Wellenlänge des verwendeten Lichtes und a die Gitterkonstante sind.
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Befindet sich ein Objektpunkt P oder das reelle Bild eines solchen
in der Entfernung x' vor einem Phasenstrichgitter, so wird man hinter demselben
den Objektpunkt nicht mehr direkt sehen, da die nullte Ordnung unterdrückt ist.
Stattdessen sieht man zwei seitlich versetzte virtuelle Bilder P', PI# des Objektpunktes
(vgl. Fig. 1). Der laterale Abstand y dieser beiden Bilder beträgt wie aus Fig.
1 hervorgeht,
Nähert sich der Objektpunkt dem Gitter, so rücken die beiden Bilder nach G1. (2)
immer dichter zusammen, bis
sie schließlich für x .@ o zur Deckung kommen. |
Liegt ein reeller Bildpunkt P im Abstand x hinter dem Phasenstrichgitter (vgl. Fig.
2), so gilt eine ähnliche Betrachtung
wie, für den vor dem Gitter
gelegenen Punkt. Während der eigentliche Punkt P durch die stark abgeschwächte nullte
Ordnung abgebildet wird und-daher kaum noch sichtbar ist, liefern die ersten Beugungsordnungen
zwei helle reelle Teilbilder P' und P", die den gegenseitigen Abstand y haben, für
den wieder G1. (2) gilt. Diese Überlegungen gelten natürlich streng nur für monochromatisches
licht. Die Bilder einer weißen Punktlichtquelle sind farbige Striche. Für kleines
x'tritt diese Dispersion jedoch nur in Form von farbigen Rändern auf und stört kaum.
Bei x = 0 sind die farbigen Ränder verschwunden.
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Aus diesen Ausführungen folgt, daß man ein Phasenstriehgitter in einfacher
Weise für die Entfernungsmessung oder die Schnittebeneneinstellung von Reflexkameras
verwenden kann. Das Gitter 1 wird genau in der Filmebene oder der Schnittebene des
Reflexsuc4ere 2 bis 5 an Stelle einer Mattscheibe angebracht. Das ist die einzig
nötige Justierung. Bei falscher Einstellung der Schnittweite sieht man gemäß den
obigen Ausführungen ein doppeltes Bild, das erst bei genauer Einstellung zu einem
einzigen Bild zusammenfällt. Das Phasen-Strichgitter vereinigt also
in
dieser Anordnung die Vorzüge eines Mischbildes-Entfernungsmessers (Exaktheit) mit
denen einer Mattscheibe (einfache Herstellung und Justierung). Das durch ein Phasengitter
gesehene Bild hat eine große Helligkeit, da fast kein licht absorbiert wird.
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Erstrecken sich die Gitterstriche in vertikaler Richtung, so sind
die beiden Teilbilder in horizontaler Richtung getrennt, die Scharfeinstellung erfolgt
also an vertikalen Linien des Objektes. Will man auch an horizontalen Linien scharf
einstellen, so empfiehlt es sich, das Gitter um 45o gedreht einzubauen. Eine etwas
aufwendigere Methode besteht darin, zwei Gitter mit horizontalen bzw. vertikalen
Strichen nebeneinander anzuordnen.
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Mit Hilfe von Phasengittern kann auch ein einfacher Entfernungsmesser
hergestellt werden, der ähnlich wirkt wie ein Mikroraster-Entfernungsmesser. Mehrere
Phasengitter werden so übereinander angeordnet, daß ihre Strichrichtungen unter
bestimmten Winkeln gegeneinander versetzt sind. Die Beugung erfolgt nun in mehreren
Richtungen. Das hat zur Folge, daß bei Fehleinstellung der Entfernung das Bild des
Objektes in mehreren Richtungen, also zweidimensional aufgespalten wird. Dadurch
entsteht
ein Eindruck allgemeiner Unschärfe, wesentlich deutlicher
als bei einer Mattscheibe und vergleichbar mit dem Unschärfe-Eindruck eines Nikroraster-Entfernungsmessers.
Bisher wurden in Spiegelreflexkameras zur Entfernungsmessung entweder sog. gekreuzte
Prismen oder mechanisch hergestellte, z.B. in Kunststoff gespritzte Mikroraster
verwendet. Diese sind teuer in ihrer Herstellung. Gemäß der Erfindung soll demgegenüber
zur Entfernungsmessung ein Phasenstrichgitter verwendet werden, das auf folgende,
bereits vorgeschlagene Weise, hergestellt wird. Zunächst wird ein normales Absorptions-Strichgitter
durch Interferenz zweier kohärenter ebener Wellen (laserlicht) auf Hologrammplatten
fotografisch aufgenommen. Nach Entwicklung und Fixierung wird das Gitter durch eine
geeignete Methode gebleicht, d.h. die geschwärzten Stellen werden rehalogenisiert.
Diese Stellen haben wegen des eingelagerten Silberhalogenids einen höheren Brechungsindex
als ihre Umgebung, was einen Phasenunterschied des durchgehenden lichtes zur Folge
hat.
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Ein auf diese Weise hergestelltes Phasenstrichgitter ist nicht nur
einfacher und billiger herstellbar als herkömmliche Schärfenindikatoren, sondern
es läßt sich auch mit
so kleinen Gitterkonstanten erzeugen, daß
die Entf ernungseinstellgenauigkeit gegenüber herkömmlichen Schärfenindikatoren
wesentlich gesteigert werden kann.