DE1795775A1 - Pharmazeutische ueberzugsmassen - Google Patents
Pharmazeutische ueberzugsmassenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine neue pharmazeutische
Überzugsmasse und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Es ist vorgeschlagen worden, oral zu verabreichende Präparate, die einen unangenehmen Geschmack oder unstabile
Bestandteile haben und die sich im Magen auflösen sollen, mit einer Zuckerschicht zu überziehen. Das Überziehen mit
Zucker ist jedoch ein zeitraubendes Verfahren, das in ungünstiger Weise bis zu einigen Tagen in Anspruch nehmen
kann. Versuche, die Zuckerumhüllung durch eine Überzugsmasse
aus einem synthetischen Harz zu ersetzen, die im sauren Magensaft schnell aufgelöst wird, haben allgemein
zu unbefriedigenden Ergebnissen geführt. Zum Beispiel haben Überzüge aus gewissen Arten synthetischer Harze den
Nachteil, daß sie im Magensaft von Patienten mit geringer oder keiner Magensäure kaum aufgelöst werden, obwohl sie
im normalen Magensaft auflösbar sind.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, neue pharmazeutische Überzugsmassen zu schaffen, die wegen ihrer großen
Löslichkeit im Magensaft von Patienten mit geringer oder keiner Magensäure sowie im normalen Magensaft für orale
Anwendung gut geeignet sind,
Gegenstand der Erfindung sind somit wasserunlösliche, säurelösliche, filmbildende pharmazeutische Überzugsmassen,
welche dadurch hergestellt sind, daß ein Glied aus
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der Gruppe, bestehend aus Polyvinylalkohol, partiell butyraliertem
Polyvinylalkohol und dem Hydrolysat eines Copolymeren von Vinylacetat und Crotonsäure verestert
wird mit Monochloressigsäure, daß das erhaltene veresterte Produkt acetalisiert wird mit einem niederen aliphatischen
Aldehyd mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, und daß das erhaltene veresterte und acetalisierte Produkt aminiert
wird mit einem niederen Dialkylamin mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in jedem Alkylrest, oder daß Polyvinylalkohol
mit Monochloressigsäure verestert wird, daß das erhaltene veresterte Produkt veräthert wird mit Dihydropyran,
und daß das so erhaltene veresterte und verätherte Produkt aminiert wird mit einem niederen Dialkylamin mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen in jedem Alkylrest.
Im folgenden wird die Herstellung von Überzugsmassen gemäß der Erfindung näher erläutert.
(1) Polyvinylalkohol, partiell butyralierter Polyvinylalkohol oder das Hydrolysat von einem Copolymeren von Vinylacetat
und Crotonsäure wird zur Reaktion gebracht mit Monochloressigsäure in Wasser bei einer erhöhten Temperatur
zwischen 800C und 1100C. Das Reaktionsgemisch wird dann
abgekühlt bis auf eine Temperatur zwischen etwa 40°C und 60°C, bei welcher Temperatur die Acetalisierung ausgeführt
wird mit dem aliphatischen Aldehyd in Gegenwart einer MinemLsäure, wie Salzsäure oder Schwefelsäure. Nach
Beendigung der Reaktion werden die gebildeten Niederschläge abgetrennt, anschließend in einem organischen Lösungsmittel,
wie Ketonen, zum Beispiel Aceton, und Alkoholen, zum Beispiel Methanol, gelöst. Die erhaltene Lösung wird
dann in Wasser gegeben, und die so gebildeten fibrösen oder gummiartigen Niederschläge abgetrennt durch Filtrieren
oder Zentrifugieren, mit anschließender Trocknung,
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wobei sich eine weiße oder blaß-braun-gelbe fibröse oder
gummiartige Substanz ergibt. Das Produkt wird in einem organischen Lösungsmittel, wie Ketonen, zum Beispiel Aceton,
und Alkoholen, zum Beispiel Methanol, gelöst, und ein Gemisch der erhaltenen Lösung mit dem Dialkylamin wird
am Rückfluß erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird dann in Wasser gegeben, und weiße oder blaß-braun-gelbe fibröse
oder gummiartige Niederschläge werden durch Filtrieren oder Zentrifugieren getrennt.
Die Veresterungsstufe in dem vorbeschriebenen Verfahren,
das heißt die Stufe, in der Polyvinylalkohol, partiell butyralierter Polyvinylalkohol oder das Hydrolysat eines
Copolymeren von Vinylacetat und Crotonsäure mit Monochloressigsäure zur Reaktion gebracht wird, wird zweckmäßigerweise
in Gegenwart einer Mineralsäure, wie Salzsäure oder Schwefelsäure, ausgeführt. Wenn dieVeresterung in Gegenwart
einer Mineralsäure, wie Salzsäure oder Schwefelsäure, ausgeführt wird, ergeben sich gegenüber der Veresterung in
Abwesenheit von Mineralsäure folgende Vorteile: die Reaktionstemperatur
ist niedriger, die Zeit bis zur Vollendung der Reaktion ist kürzer, und die für die Reaktion benötigte
Menge an Monochloressigsäure ist geringer. Die verwendete Menge Monochloressigsäure hängt ab von der Gegenwart
oder Abwesenheit von Mineralsäure bei der Reaktion und vom gewünschten Stickstoffgehalt des Endprodukts. Die theoretische
Menge Monochloressigsäure, die verwendet werden müßte, beträgt ungefähr 0,2 bis 0,7 Gewichtsteile pro Gewichtsteil
von Polyvinylalkohol, partiell butyraliertem Polyvinylalkohol oder dem Hydrolysat eines Copolymeren
von Vinylacetat und Crotonsäure. Der tatsächlich benötigte Betrag jedoch liegt bei ungefähr 1,5 bis 5 Gewichtsteilen
pro Gewichtsteil der letzteren in Gegenwart von Mine-
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ralsäure, und wenigstens bei 3,0 Gewichtsteilen "bei Abwesenheit
von Mineralsäure. Für gewöhnlich ist es vorteilhaft, 1 Gewichtsteil Polyvinylalkohol, partiell butyralierten
Polyvinylalkohol oder das Hydrolysat eines Copolymeren von Vinylacetat und Crotonsäure mit etwa 1,5 bis 5
Gewichtsteilen Monochloressigsäure in Wasser bei etwa
bis 1100C für etwa 3 bis 5 std in Gegenwart einer Mineralsäure,
wie Salzsäure oder Schwefelsäure, zur Reaktion zu bringen. Keine besonderen Beschränkungen bestehen in
bezug auf den Polyvinylalkohol, partiell butyralierten Polyvinylalkohol und das Hydrolysat eines Copolymeren von
Vinylacetat und Crotonsäure, jedoch ist es in der Praxis vorteilhaft, Polyvinylalkohol mit einer Viskosität von 4
bis 45 Centipoise bei 200C in 4%iger wäßriger Lösung, partiell
butyralierten Polyvinylalkohol mit einem Butyralierungsgrad von etwa 4 bis 10 Gew.-% und einer Viskosität
von etwa 200 bis 500 Centipoise in 15%iger wäßriger Lösung, oder ein Hydrolysat eines Copolymeren aus 90 bis
Gew.-% Vinylacetat und 10 bis 5 Gew.-96 Crotonsäure mit
einer Viskosität von etwa 360 bis 440 Centipoise in 309<>iger
methanolischer Lösung, zu verwenden.
Die folgende Acetalisierungsstufe, die die Reaktion des entstandenen Esters mit einem aliphatischen Aldehyd umfaßt,
wird in Gegenwart einer Mineralsäure, deren Hinzufügung bei der Acetalisierung nicht erforderlich ist,
wenn die vorherghende Veresterung in Gegenwart einer Mineralsäure ausgeführt wurde, ausgeführt. Die Menge des
verwendeten Aldehyds hängt von dem fürdis Endprodukt
erforderlichen Acetalgehalt in Gewichtsprozent ab. Im allgemeinen ist es vorteilhaft, etwa 0,7 bis 1,5 Gewichtsteil (e) an aliphatischem Aldehyd pro Gewichtsteil Polyvinylalkohol,
partiell butyraliertem Polyvinylalkohol oder dem Hydrolysat eines Copolymeren von Vinylacetat und
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Crotonsäure, die als Ausgangsmaterial verwendet werden, anzuwenden, obwohl die theoretische Menge bei etwa 0,25
bis 0,3 Gew.-% liegt. Der zur Acetalisierung verwendete aliphatische Aldehyd kann 2 bis 4 Kohlenstoffatome enthalten
und aus Acetaldehyd, n-Butylaldehyd und Isobutylaldehyd
bestehen.
Der abschließende Aminierungsschritt des aus der Veresterung
und der Acetalisierung erhaltenen Produktes wird durchgeführt, indem man das veresterte und acetalisierte
Produkt mit einem Dialkylamin in einem organischen Lösungsmittel, wie einem Keton, zum Beispiel Aceton, oder einem
Alkohol, zum Beispiel Methanol, erhitzt. Die Menge des bei der Reaktion verwendeten Dialkylamins hängt von der Menge
an tatsächlich bei der Veresterung verbrauchter Monochloressigsäure, das heißt vom Veresterungsgrad, ab. In der Regel
werden pro Gewichtsteil des eingesetzten Polyvinylalkohole, partiell butyralierten Polyvinylalkohole oder des
Hydrolysats eines Copolymeren von Vinylacetat und Crotonsäure, 0,4 bis 1,0 Gewichtsteil(e) Dialkylamin verwendet,
obwohl die theoretische Menge an benötigtem Dialkylamin nur bei etwa 0,17 bis 0,55 Gewichtsteil liegt. Das zur Aminierung
verwendete Dialkylamin kann 1 bis 4 Kohlenstoffatome in jedem Alkylteil enthalten und beispielsweise aus
Diäthylamin, Dipropylamin und Dibutylamin bestehen.
(2) Die Reaktion von Polyvinylalkohol mit Monochloressigsäure
wird wie oben in Wasser bei einer erhöhten Temperatur zwischen etwa 80° und 1100C erreicht. Das erhaltene
Reaktionsgemisch wird bis auf etwa 50° bis 60°C abgekühlt, bei welcher Temperatur die Veretherung mit Dihydropyran
in Gegenwart einer Mineralsäure durchgeführt wird. Nach Beendigung der Reaktion wird Wasser zu dem Reaktionsgemisch
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gegeben, wobei sich eine leimartige Masse abscheidet, die
durch Dekantieren abgetrennt wird. Das abgetrennte Produkt wird dann in einem Alkohol, beispielsweise in Methanol,
gelöst. Die erhaltene Lösung wird in Wasser gegossen, wobei sich die leimartige Masse abscheidet. Nach dem Dekantieren
des Wassers und Trocknen des Rückstands erhält man eine blaß-braun-gelbe leimartige Substanz. Das leimartige
Produkt wird dann in einem Alkohol, beispielsweise Methanol, gelöst, worauf ein Gemisch der Lösung mit einem Dialkylamin
am Rückfluß erhitzt wird. Das Reaktionsgemisch wird in Wasser gegeben, wobei sich eine blaß-braun-gelbe gummiartige
Masse abscheidet, die durch Filtrieren oder Zentrifugieren abgetrennt wird.
Die Veresterungsstufe im oben beschriebenen Verfahren, das heißt die Reaktion von Polyvinylalkohol mit Monochloressigsaure,
wird unter den gleichen Bedingungen ausgeführt wie die Veresterungsstufe, die unter (1) beschrieben wurde.
Die folgende Verätherung, bei der das veresterte Produkt
mit Dihydropyran zur Reaktion gebracht wird, wird in Gegenwart einer Mineralsäure, deren Hinzufügung bei dieser Verfahrensstufe nicht erforderlich ist, wenn die vorangehende
Veresterungsstufe in Gegenwart einer Mineralsäure durchgeführt wurde, ausgeführt. Die Menge an verwendetem Dihydropyran
hängt von den Gewichtsprozenten Tetrahydropyranyläther,
die für das Endprodukt gewünscht werden, das heißt von dem Grad der Verätherung, ab. In der Regel wird (werden) pro
Gewichtsteil des eingesetzten Polyvinylalkohols etwa 0,9
bis 1,6 Gewichtsteil(e) Dihydropyran verwendet, obwohl die theoretisch benötigte Menge Dihydropyran bei etwa 0,4 bis
0,8 Gewichtsteil liegt.
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Die Aminierungsstufe, das heißt die Reaktion des so veresterten
und verätherten Produktes mit einem Dialkylamin, erfolgt durch Erhitzen des betreffenden Produkts mit dem
Dialkylamin in einem Alkohol, wie beispielsweise Methanol. Die verwendete Menge Dialkylamin hängt von der bei der
Veresterung tatsächlich verbrauchten Menge an Monochloressigsäure, das heißt von dem Veresterungsgrad, ab. Die
für die Reaktion theoretisch benötigte Menge Dialkylamin würde etwa 0,17 bis 0,55 Gewichtsteil betragen, in der Praxis
werden jedoch üblicherweise etwa 0,4 bis 1,0 Gewichtsteil verwendet. Das verwendete Dialkylamin kann in jedem
Alkylteil 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthalten und beispielsweise aus Diethylamin, Dipropylamin und Dibutylamin bestehen.
Die pharmazeutischen Überzugsmassen gemäß der Erfindung besitzen die im folgenden beschriebenen Eigenschaften. Die
pharmazeutischen Überzugsmasse^ die in der unter (1) beschriebenen
Weise hergestellt werden, sind weiße oder blaßgelbe fibröse oder gummiartige Substanzen mit einem Stickstoffgehalt
von etwa 1,5 bis 5,0 Gew.-% und einem Acetalgehalt von etwa 55 bis 65 Gew.-#. Die in der unter (2) beschriebenen
Weise erhaltenen pharmazeutischen Überzugsmassen sind blaß-braun-gelbe gummiartige Substanzen mit einem
Stickstoffgehalt von etwa 1,5 bis 5,0 Gew.-% und einem Tetrahydropyranyläthergehalt von etwa 40 bis 70 Gew.-%.
Beide Arten von Überzugsmassen sind thermoplastisch, in Wasser unlöslich, jedoch in den meisten Lösungsmitteln,
wie Aceton, Methanol, Äthanol und Chloroform, löslich. Sie sind auch im sauren Medium des Magens bei einem pH-Wert
zwischen etwa 2 und 6 löslich. Die pharmazeutischen Überzugsmassen gemäß der Erfindung haften gut auf dem überzogenen
Körper und neigen nicht zum Zusammenkleben, wenn
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damit überzogene Tabletten und dergleichen im gleichen Behälter untergebracht sind. Daher ist es im allgemeinen
nicht erforderlich, Puder oder andere Trennmittel auf die erfindungsgemäß erhaltenen Produkte aufzubringen. Offiziell
zugelassene Farbstoffe für Nahrungsmittel und natürliche Farbstoffe, wie ß-Carotin, und künstliche Süßstoffe, wie
Cyclohexanmethansulfonsäure, Titanoxid, Cärbonwachs, wie
Carbonwachs 4000 - 6000, und eßbare öle, wie Rapssaatöl
und Rizinusöl, können der Überzugsmasse zugesetzt werden.
Die Eigenschaften einiger pharmazeutischer Überzugsmassen gemäß der Erfindung sind in der folgenden Tabelle angegeben.
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Ausgangsmaterial
Acetali-
sierungs-
mittel
Aminie-
rungs-
mittel
Erweichung s-
Zerset- Aussehen zungs-
Acet | Diäthylamin | Dibutylamin | 85-90 | 180 | weiß, fibrös | η | |
Polyvinyl- | aldehyd | Dipropylamin | Diäthylamin Dipropylamin |
65-75 | 160-170 | ti | Il |
alkohol | Dibutylamin | Dibutylamin | 84-88 | 210-220 | Il | weiß, gummi» artig |
|
Acet | Diäthylamin | 85-90 | 100-110 | Il | Il | ||
aldehyd | Dipropylamin | 80-85 | 175 | Il | Il | ||
Partiell | Dibutylamin | 80-90 | 120 | Il | weiß, fibrös Il |
||
butyralier- ter Poly |
n-Butyl- | Diäthylamin | 50-55 | 180 blaß-braun gelb, gummiart. |
Il | ||
vinylal | aldehyd | Dipropylamin | 35-40 | 180 | |||
kohol | Dibutylamin | 45-50 | 180 | ||||
Diäthylamin | 58-60 | 200 | |||||
Isobutyl-Dipropylamin | 50-55 | 200 | |||||
aldehyd | 50-60 | 200 | |||||
Hydrolysat eines CopcLy- meren von |
Acetal | 75-85 72-75 |
150 175 |
||||
Vinylacetat und Croton |
dehyd | 74-88 | 200-210 | ||||
säure | |||||||
Diäthylamin 55-65 160-170
Polyvinyl- Dihydro- Dipropylamin 55-60 165-172 alkohol pyran Dibutylamin 45-50 175-185
braun-gelb, gummiartig
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Löslichkeit Elementaranalyse
Äthyl- Ace- Metha- Ätha- Chloro- Was- Synthe- gefunden %
acetat ton nol nol form ser tischer C H N
Magensaft
S | . S | S | S | S | i | S | 60, | ,39 | 8,83 | 2,29 |
ir | It | Il | It | ti | It | tt | 62, | 06 | 9", 23 | 2,37 |
Il | ti | ti | It | Il | It | ti | 63, | 60 | 9,41 | 2,86 |
ti | It | Il | It | tt | tt | Il | 59, | 54 | 8,59 | 2,64 |
ti | It | It | It | It | Il | Il | 62, | 41 | 9,15 | 1,86 |
H | Il | It | tt | Il | It | It | 60, | 84 | 8,70 | 2,41 |
Il | ti | Il | ti | Il | Il | It | 64, | 36 | 9,78 | 2,39 |
ti | ti | SS | It | It | tt | Il | 65, | 35 | 9,71 | 2,14 |
η | Il | It | Il | It | It | Il | 66, | 57 | 10,06 | 2,7f |
ti | It | S | It | ti | ti | Il | 64, | 88 | 10,05 | 2,07 |
Il | Il | Il | It | ti | ti | It | 63, | 72 | 9,68 | 1,95 |
Il | It | Il | N | Il | Il | It | 66, | 09 | 9,69 | 2,15 |
It | It | It | ti | Il | Il | It | 60, | 53 | 8,71 | 2,27 |
Il | Il | It | ti | tt | It | It | 61, | 99 | 9,01 | 2,21 |
Il | Il | It | η | It | tt | Il | 62, | 71 | 9,18 | 2,15 |
i i » « i μ ti 60,40 9,78 2,20
it it ti η tt iK η 61,11 10,01 2,05
ti H it η it ti ti 57,45 8,98 2,54
Erläuterungen: + Temperatur, bei der das Material sich färbt.
++ Löslichkeit gemäß dem Zustand der Lösung,
wenn 1 g der Substanz in 10 ml des betref-. fenden Lösungsmittels gelöst wird,
si löslich. ss: wenig löslich, i: unlöslich.
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Das Überziehen pharmazeutischer Präparate mit der erfindungsgemäßen
pharmazeutischen überzugsmasse kann in irgendeiner bekannten Weise ausgeführt werden und ist anwendbar, um
pharmazeutische Präparate zu überziehen, die, wie Tabletten oder Pillen, für die orale Anwendung vorgesehen sind.
Die Überzüge werden üblicherweise aus Lösungen in geeigneten Lösungsmitteln, wie Äthanol und Isopropanol, aufgebracht,
beispielsweise durch Aufsprühen, Eintauchen oder Wälzen, unter Verwendung der üblichen technischen Mittel.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern. In den folgenden Beispielen ist die Zersetzungsprobe ausgeführt
worden, indem die Messungen gemäß dem "Disintegration Test" (US-Pharmakopoe 16. Auflage) bei 370C ohne Scheibe
durchgeführt werden.
Zu einer Lösung von 156 g Polyvinylalkohol mit einem Polymerisationsgrad
von etwa 500, Viskosität (in Centipoise einer 4%igen wäßrigen Lösung bei 200C) 4,6 bis 6,0, Verseifung
(Mol-%) mehr als 98,5%, flüchtige Bestandteile unter 10%, Aschegehalt unter 1,0%, pH-Wert 5,0 bis 7,5, in
468 g Wasser werden 475 g Monochloressigsäure hinzugefügt. Das Gemisch wird bei 100° bis 1100C 4 std erhitzt. Nach
dem Abkühlen auf 40°C werden 220 g Paraldehyd dem Reaktionsgemisch zugesetzt und anschließend gerührt. Zu dem entstandenen
Gemisch werden 75 ml 50 volumen-%ige Schwefelsäure hinzugefügt und anschließend bei 40°C 2 std gerührt.
Die dabei gebildete feste Substanz wird aus der wäßrigen Schicht abgetrennt, gewaschen und in 1560 ml Aceton gelöst.
Die Acetonlösung wird tropfenweise zu 15 1 Wasser unter Rühren mit einem Rührwerk gegeben, wobei sich eine
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weiße fibröse Substanz abscheidet. Das Zwischenprodukt wird
abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet; Gewicht: 198 g. Dieses Produkt mit einem Erweichungspunkt von 90°
bis 950C und einem Zersetzungspunkt von 14O° bis 145°C ist
gut löslich in Aceton, Äthylacetat und Chloroform, jedoch unlöslich in Methanol und Äthanol. Gefundene Analysenwerte:
C = 55,98? H = 8,63; Cl = 4,62. Das Infrarotspektrum ist
aus Figur 1 ersichtlich.
Zu einer Lösung von 150 g des Zwischenproduktes in 1,5 1
™ Aceton werden 55 g Diäthylamin hinzugefügt, und das Gemisch
wird auf dem Dampfbad am Rückfluß 2 std erhitzt. Nach dem Abkühlen wird die acetonische Reaktionslösung tropfenweise
in 15 1 Wasser unter Rühren mit dem Rührwerk gegeben, wobei sich eine weiße fibröse Substanz abscheidet, die abfiltriert,
mit Wasser gewaschen und im Luftstrom bei 40°
bis 500C getrocknet wird. Polyvinylacetoacetal-(diäthylamino)-acetat
mit einem Gewicht von 117 g wird erhalten; Ausbeute: 99%, errechnet nach dem Gewicht des Ausgangsmaterials.
Dieses Produkt vom Erweichungspunkt 85° bis 95°C und einem Zersetzungspunkt von 100° bis 1100C ist gut löslich
in Methanol, Äthanol, Äthylacetat, Chloroform und fe Aceton· Es wird auch schnell in synthetischem Magensaft
gelöst. Gefundene Analysenwerte t C » 60,39; H ■ 8,83;
N β 2,29« Das Infrarotspektrum ist aus Figur 2 ersichtlich.
Tablettenpräparate können mit dem so hergestellten Material überzogen werden. Zum Beispiel werden zu einem gepul
verten Gemisch von 1300 g Lactose und 200 g Dextrin 500 g 5#ige Stärkepaste hinzugefügt. Das erhaltene Gemisch wird
gut durchmischt und anschließend durch ein Sieb von Nr. 14-Maschen hindurchgegeben und getrocknet. Die erhaltene Sub-
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stanz wird gekörnt durch ein Sieb von Nr. 12-Maschen gegeben.
Die Körner werden gemischt mit etwa 2% Talkum und etwa Λ%
Magnesiumstearat (Gleitmittel) und dann zu Tabletten verarbeitet, die je 310 mg wiegen und einen Durchmesser von
9,5 mm und einen Krümmungsradius von 6,7 mm haben. Die nach obigem erhaltene Überzugsmasse mit einem Gewicht von
50 g wird gelöst in 225 g Aceton und 225 g Methanol. Dreitausend unüberzogene Tabletten werden in eine Pfanne mit
einem Durchmesser von 20 cm getan und mit 5 Portionen von 100 g der vorerwähnten Lösung nacheinander überzogen, wobei
man Tabletten mit einem Gewicht von je 320 mg erhält»
Die überzogenen Tabletten bleiben unverändert, nachdem man sie 4 std lang in destilliertem Wasser aufbewahrt hat, sie
werden jedoch in 16 min im synthetischen Magensaft zersetzt; dieser Vorgang ist der gleiche wie bei nicht überzogenen
Tabletten.
Ein Gemisch von 25 g partiell butyraliertem Polyvinylalkohol mit einem Butyralierungsgrad von 4 bis 10 Gew,-# und
einem Polymerisationsgrad von etwa 500, Viskosität (in Centipoise) 30 ± 5, Feststoffgehalt (#) 25 ί 2, pH-Wert
6 bis 8, Grad der Umwandlung in Acetal, nämlich Butyral (Gew.-%) 4 ί 1, restliche Acetylgruppen (Gew.-#) 10 i 5,
76 g Monochloressigsäure, 75 g Wasser und 12 ml 50 volumen- %±ge Schwefelsäure werden auf dem Dampfbad unter gelegentlichem
Rühren bei 80° bis 900C 3 std erhitzt« Nach Beendigung der Reaktion wird das Reaktionsgemisch auf 25°C
abgekühlt und anschließend 35,2 g Paraldehyd auf einmal unter Rühren zugegeben. Die Temperatur der Flüssigkeit
wird dann auf 300C erhöht. Man läßt dann diejferhaltene
Flüssigkeit unter gelegentlichem Rühren 1,5 std stehen,
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wobei sich eine feste klebrige Substanz abscheidet. Zu der festen klebrigen bzw. leimartigen Masse werden 400 ml einer
2,5 volumen-#igen methanolischen Lösung von Schwefelsäure unter Rühren und Abkühlen zu homogener Lösung zugegeben. Die
Lösung wird tropfenweise in Wasser gegossen, wobei sich eine weiße fibröse Masse abscheidet, die abfiltriert, mit Wasser
gewaschen und getrocknet wird. 30 g des Zwischenproduktes werden erhalten. Das Zwischenprodukt vom Erweichungspunkt
85° bis 90°C und Zersetzungspunkt 14O° bis 145°C ist gut löslich in Aceton, Äthylacetat und Chloroform, jedoch unlöslich
in Methanol und Äthanol. Gefundene Analysenwerte: C = 55,68; H=7,60; Cl = 5,53. Das Infrarotspektrum ist aus
Figur 3 ersichtlich.
Zu einer Lösung von 30 g des oben erhaltenen Zwischenproduktes in 300 ml Aceton werden 15 g Diäthylamin hinzugefügt.
Das Gemisch wird auf dem Dampfbad am Rückfluß 2 std erhitzt. Nach dem Abkühlen wird das Reaktionsgemisch tropfenweise
in 3 1 Wasser gegeben, wobei sich eine weiße fibröse Substanz abscheidet. Die Substanz wird gesammelt,
mit Wasser gewaschen und anschließend durch dieselben Verfahren wie oben in Wasser gereinigt und getrocknet. Das
gereinigte Produkt wiegt 28 g, hat einen Erweichungspunkt von 85° bis 950C und einen Zersetzungspunkt von 100° bis
110°C, ist löslich in Methanol, Äthanol, Aceton, Äthylacetat und Chloroform und schnell löslich in synthetischem
Magensaft. Gefundene Analysenwerteί C = 59,54$ H » 8,59»
N «= 2,64. Das Infrarotspektrum ist aus Figur 4 ersichtlich.
Eine Lösung von 50 g des Produktes in 450 g Aceton wird auf Lactose-Dextrintabletten, von denen jede 310 g wiegt, in
der gleichen Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben wurde, aufgebracht, und aus den überzogenen Tabletten werden zuk-
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kerüberzogene Tabletten in an sich bekannter Weise gefertigt. Die zuckerüberzogenen Tabletten werden beim4-stündigen
Stehen im destillierten Wasser nicht zersetzt, sie werden aber in 10 bis 15 min im synthetischen Magensaft
zersetzt.
Zu einer Lösung von 42 g teilweise butyraliertem Polyvinylalkohol
mit einem Butyralierungsgehalt von 5 Gew.-% und einem Polymerisationsgrad von etwa 500, Viskosität (in
Centipoise) 30 ί 5, Feststoffgehalt (%) 25 ί 2, pH-Wert
6 bis 8, Grad der Umwandlung in Acetal, nämlich Butyral (Gew.-^) 4 i 1, restliche Acetylgruppen (Gew.-%) 10 ί 5,
in 145 ml Wasser werden 127 g Monochloressigsäure hinzugegeben. Das Gemisch wird bei 100° bis 105°C 4 std erhitzt.
Nach Beendigung der Reaktion wird das Reaktionsgemisch auf 4O0C abgekühlt und anschließend werden 96 g n-Butylaldehyd
hinzugefügt. Das erhaltene Gemisch wird gut gerührt, und es werden dann 20 ml 50 volumen-%iger Schwefelsäure
zugesetzt. Das erhaltene Gemisch läßt man unter Umrühren bei 40°C 2 std stehen. Von dem Inhalt, der sich
zu einer klebrigen Masse verfestigt hat, wird die wäßrige Schicht abgetrennt, und es werden die festen Bestandteile
mit Wasser gewaschen und in 400 ml Aceton gelöst. Die Acetonlösung wird tropfenweise in 7 1 Wasser gegossen, wobei
sich eine braun-gelbe gummiartige Substanz abscheidet. Das Zwischenprodukt wiegt nach dem Waschen mit Wasser und
dem Trocknen 90 g. Es ist leicht löslich in Aceton, Äthylacetat und Chloroform, jedoch unlöslich in Methanol und
Äthanol; Erweichungspunkt: 55° bis 6O0Cj Zersetzungspunkt:
115° bis 1200C. Gefundene Analysenwerte: C « 60,96} H «
9,36; Cl = 5,54. Das Infrarotspektrum ist aus Figur 5 ersichtlich.
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Zu einer Lösung von 30 g des oben erhaltenen Zwischenproduktes in 300 ml Aceton werden 15 g Diäthylamin hinzugefügt.
Das Gemisch wird auf dem Dampfbad am Rückfluß 2 std erhitzt. Wenn das Gemisch nach dem Abkühlen in 3 1 Wasser
gegeben wird, erhält man eine blaß-braun-gelbe gummiartige
Substanz. Die so abgeschiedene gummiartige Substanz wird gesammelt, mit Wasser gewaschen und anschließend gereinigt
durch Lösen in Aceton und Gießen der Acetonlösung in Wasser, Abtrennen und Trocknen, wobei sich eine Ausbeute
von 28 g Polyvinyl-n-butylacetal-CdiäthylaminoJ-acetat ergibt.
Das Produkt mit einem Erweichungspunkt von 50° bis 550C und einem Zersetzungspunkt von 1800C wird in synthetischem
Magensaft schnell gelöst; es ist ebenso löslich in Methanol, Äthanol, Äthylacetat, Aceton' und Chloroform. Gefundene
Analysenwerte: C ■ 64,36; H = 9,78; N » 2,39. Das
Infrarotspektrum ist aus Figur 6 ersichtlich.
Lactose-Dextrintabletten werden überzogen mit der methanolischen
Lösung der erhaltenen Substanz in der gleichen Weise wie im Beispiel 1. Die überzogenen Tabletten bleiben
unverändert, nachdem sie 4 std in destilliertem Wasser gestanden haben, sie werden aber in synthetischem Magensaft
innerhalb von 10 bis 15 min zersetzt, welcher Prozeß der gleiche wie bei unüberzogenen Tabletten ist.
Dieselben Verfahren wie im Beispiel 3 werden wiederholt mit der Ausnahme, daß 96 g Isobutylaldehyd anstelle des
n-Butylaldehyds verwendet werden.
94 g des chlorhaltigen Zwischenproduktes werden erhalten als weiße gummiartige Substanz; Erweichungspunkt: 45° bis
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50°C; Zersetzungspunkt: 170°bis 1750C. Sie ist löslich in
Aceton, Chloroform und Äthylacetat, jedoch unlöslich in Methanol und Äthanol. Gefundene Analysenwerte: C = 60,55;
H = 8,76; Cl = 3,85. Das Infrarotspektrum ist aus Figur 7
ersichtlich,
28 g Polyvinyl-n-butylacetal-isobutylacetal-Cdiäthylamino)-acetat
werden als weiße gummiartige Substanz erhalten; Erweichungspunkt: 58° bis 600C; Zersetzungspunkt: 2000C. Es
ist löslich in synthetischem Magensaft ebenso wie in Methanol, Äthanol, Äthylacetat, Aceton und Chloroform. Gefundene
Analysenwerte: C = 64,88; H ■ 10,05; N = 2,07. Das
Infrarotspektrum ist aus Figur 8 ersichtlich.
Lactose-Dextrintabletten werden überzogen mit einer Methanol-Aceton-Lösung
(1 : 1) der erhaltenen Substanz in gleicher Weise wie im Beispiel 1. Zuckertabletten werden daraus
mit den bekannten Methoden hergestellt. Die zuckerüberzogenen Tabletten werden nach 4-stündigem Stehen in destilliertem
Wasser nicht zersetzt, aber sie werden zersetzt im synthetischen Magensaft innerhalb 10 bis 15 min.
Zu einer Lösung von 31,2 g Polyvinylalkohol mit einem Polymerisationsgrad
von etwa 500 werden 95 g Monochloressigsäure hinzugefügt. Das Gemisch wird 4 std auf 100° bis
1100C erhitzt. Nach Beendigung der Reaktion wird das Reaktionsgemisch
auf 5O0C abgekühlt und anschließend 45 g Dihydropyran und 1 ml konzentrierte Salzsäure hinzugefügt.
Das erhaltene Gemisch wird auf dem Dampfbad bei 55° bis 600C unter Rühren 1 std erhitzt. Nach dem Abkühlen wird
Wasser zu dem Reaktionsgemisch gegeben, wobei sich eine
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leimartige Substanz abscheidet, die abgetrennt und gründlich
mit Wasser gewaschen wird. Die leimartige Masse wird dann mit 312 ml Methanol gelöst, und es wird die Lösung
tropfenweise unter Rühren in 3 1 Wasser gegeben, wobei sich eine blaß-braun-gelbe leimartige Substanz abscheidet,
die mit Wasser gewaschen und getrocknet wird und dann 68 g des Zwischenprodukts ergibt» Das Zwischenprodukt hat einen
Erweichungspunkt von 60° bis 650C und einen Zersetzungspunkt von l60° bis 1720C Gefundene Analysenwerteί
C « 54,45; H β 8,12; Cl « 6,95. Das InfrarotSpektrum
1st aus Figur 9 ersichtlich.
30 g des oben erhaltenen Zwischenproduktes werden in 3OO ml
Methanol gelöst, und zu der Lösung werden I5 g Dipropylamin
hinzugefügt. Das erhaltene Gemisch wird am Rückfluß auf dem Dampfbad 2 std erhitzt. Nach dem Abkühlen wird das
Reaktionsgemisch tropfenweise in 3 1 Wasser gegeben, wobei
sich eine blaß-braun-gelbe gummiartige Masse abscheidet, die gesammelt und anschließend gereinigt wird, indem man
sie In Methanol löst, auf Eis gießt und trocknet, wobei man eine Ausbeute von 27 g des gewünschten Produkts erhält.
Das Produkt mit einem Erweichungspunkt von 55° bis 650C und
einem Zersetzungspunkt von l60° bis 1700C ist löslich in
synthetischem Magensaft ebenso wie in Methanol und Äthanol, aber unlöslich in Aceton, Äthylacetat und Chloroform, Gefundene
Analysenwerte: C « 61,11; H ■ 10,01; N » 2,05. Das
Infrarotspektrum ist aus Figur 10 ersichtlich.
Lactose-Dextrintabletten werden überzogen mit einer methanolischen
Lösung der so erhaltenen Substanz in der gleichen Weise wie im Beispiel 1. Die mit diesem Material überzogenen
Tabletten werden nach 4-stündigem Stehen in destilller-
- 19 509825/0845
tem Wasser nicht zersetzt, sie werden aber zersetzt innerhalb 20 min im synthetischen Magensaft, welcher Prozeß der
gleiche wie im Falle unüberzogener TaTfißtten ist.
Zu einer Lösung von 172 g eines Copolymeren von Vinylacetat und Crotonsäure mit einem Crotonsäuregehalt von 5 Mol-%
in 1 1 Methanol wird unter Rühren eine Lösung von 34 g Natriumhydroxid
in 80 ml Wasser hinzugefügt. Das Gemisch läßt man bei 370C 12 std stehen. Die dabei abgeschiedene fibröse
Masse wird gesammelt, mit einem Lösungsmittelgemisch von Methanol-Aceton (1:1) gewaschen und getrocknet; Ausbeute
86 g.
Zu einer Lösung von 63 g des so erhaltenen Hydrolysate in
187 ml Wasser werden 190 g Monochloressigsaure hinzugefügt. Das Gemisch wird bei 100° bis 1050C 4 std erhitzt. Nach
dem Abkühlen auf 400C werden zu dem Reaktionsgemisch 88 g
Paraldehyd hinzugesetzt, und anschließend tropfenweise unter heftigem Rühren 30 ml 50 volumen-%iger Schwefelsäure
hinzugefügt. Das erhaltene Gemisch wird 2 std auf 400C erhitzt,
wobei sich eine weiße fibröse Masse abscheidet, die abgetrennt, mit Wasser gewaschen und in 625 ml Aceton gelöst
wird. Die Lösung wird tropfenweise in 7 1 Wasser gegeben. Die so abgeschiedene Masse wird abgetrennt, mit Wasser
gewaschen und getrocknet, wobei man 70 g Zwischenprodukt erhält. Das Zwischenprodukt mit einem Erweichungspunkt
von 100° bis 1050C und einem Zersetzungspunkt von
150° bis 1600C ist unlöslich in Methanol und Äthanol, aber
löslich in Aceton, Äthylacetat und Chloroform. Gefundene Analysenwerte: C = 56,07} H = 7,84; Cl = 7,08. Das Infrarotspektrum
ist aus Figur 11 ersichtlich.
-20-
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30 g des so erhaltenen Zwischenproduktes werden in 300 ml Aceton gelöst, und zu der Lösung werden 15 g Diethylamin
hinzugefügt. Das Gemisch wird am.Rückfluß auf dem Dampfbad 2 std erhitzt. Nach dem Abkühlen wird das Reaktionsgemisch tropfenweise zu 3 1 Wasser gegeben, wobei sich
eine weiße fibröse Substanz abscheidet. Die Substanz wird gesammelt, mit Wasser gewaschen und anschließend gereinigt,
indem man sie in Aceton löst, diese Lösung in Wasser gibt und trocknet, wobei man eine Ausbeute von 28 g
des Acetoacetal-(diäthylamino)-acetats des Ausgangscopolymeren erhält. Das Produkt mit einem Erweichungspunkt von
75° bis 800C und einem Zersetzungspunkt von 1500C wird
schnell gelöst in synthetischem Magensaft und ist außerdem löslich in Aceton, Methanol, Äthanol, Äthylacetat
und Chloroform. Gefundene Analysenwerte: C = 60,53; H »
8,71; N m 2,27. Das Infrarotspektrum ist aus Figur 12
ersichtlich.
Lactose-Dextrintabletten werden überzogen mit einer methanolischen
Lösung der so erhaltenen Substanz in der gleichen Weise wie im Beispiel 1. Die überzogenen Tabletten
werden bei 4-stündigem Stehen in destilliertem Wasser nicht zersetzt, sie werden aber zersetzt im synthetischen
Magensaft innerhalb 10 bis 15 min, welcher Vorgang ganz derselbe ist wie im Falle unüberzogener Tabletten.
509825/0845
Claims (7)
1. Wasserunlösliche, säurelösliche, filmbildende
pharmazeutische Überzugsmassen, dadurch hergestellt, daß
ein Glied aus der Gruppe, bestehend aus Polyvinylalkohol, partiell butyraliertem Polyvinylalkohol und dem Hydrolysat
eines Copolymeren von Vinylacetat und Crotonsäure verestert wird mit Monochloressigsäure, daß das- erhaltene veresterte
Produkt acetalisiert wird mit einem niederen aliphatischen Aldehyd mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, und daß das erhaltene
veresterte und acetalisierte Produkt aminiert wird mit einem niederen Dialkylamin mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in jedem
Alkylrest.
2. Wasserunlösliche, säurelösliche,"filmbildende pharmazeutische Überzugsmassen, dadurch hergestellt, daß
Polyvinylalkohol mit Monochloressigsäure verestert wird, daß das erhaltene veresterte Produkt veräthert wird mit
Dihydropyran, und daß das so erhaltene veresterte und verätherte Produkt aminiert wird mit einem niederen Dialkylamin
mit 1 bis k Kohlenstoffatomen in jedem Alkylrest.
3. Ein filmbildendes Polyvinyl-acetoacetal-Cdiäthylamino)-acetat
mit der Hauptkettenstruktur:
509825/084 5
,-CH-CII9-CU-CH9-CII —
I
co
CiL
! c
CH
C2H5
4. Ein filmbildendes Polyvinyl-acetoacetal-n-butylacetal-(diäthylamino)-acetat
mit der Hauptkettenstruktur:
-CH0-CII-CH0-CH-CH0-Ch-CH0-CH-CH0-CH
2I 2I2I 2I 2 Γ
O O OO
CO CH CH
I I I
CH,
CH
CH
5. Ein filmbildendes Polyvinyl-n-butylacetal-(diäthylamino
)-acetat mit der liauptkettenstruktur:
Ch0-CH-CH0-CH-CH0-CH■
ι 2 ι 2 ι
I
CO
CH
0 0
CH
I
cm
CH,
982
>/0845
6. Kin filmbildendes Folyvinyl-n-butylacetal-iso-•r;utylacetal-(diäthylamino)--acetat
mit der Hauptketten struktur :
H2
co
CH
2 ■
O O
CH I
CH0 i 2
0
CH
CH
CH
CH
C2Ii5
7. Ein filmbildendes Polyvinyl-pyranyläther-(diiso
propylaiTiino)-acetat mit der Hauptkettenstruktur:
CO
/N
CIi
CH
CH7 CIJ3
c·. Ein fumbildendes Acetoacetal- (diäthylamino)-acetat
Jcc Copolyrrercn von Vinylalkohol und Crotonsäure mit der
jiauptkettenstruktur:
509825/08AB
BAD ORIGINAL
CH
-CH0-CH-CH0-CH-CHn-CII-CH-CH
O
I
CO
CII
O
CH
CH-,
COOH
. η. «m
- S.
509825/0845
Leerseite
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- 1962-04-05 DE DE19621795775 patent/DE1795775A1/de active Pending
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