DE1795436B2 - Verfahren zur Herstellung von 6-Aminopenicillansäure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 6-Aminopenicillansäure

Info

Publication number
DE1795436B2
DE1795436B2 DE1795436A DE1795436A DE1795436B2 DE 1795436 B2 DE1795436 B2 DE 1795436B2 DE 1795436 A DE1795436 A DE 1795436A DE 1795436 A DE1795436 A DE 1795436A DE 1795436 B2 DE1795436 B2 DE 1795436B2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
reaction
temperature
alcohol
aminopenicillanic acid
carried out
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE1795436A
Other languages
English (en)
Other versions
DE1795436A1 (de
DE1795436C3 (de
Inventor
Auf Nichtnennung Antrag
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
DSM Delft BV
Original Assignee
Koninklijke Nederlandsche Gist en Spiritusfabriek BV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Koninklijke Nederlandsche Gist en Spiritusfabriek BV filed Critical Koninklijke Nederlandsche Gist en Spiritusfabriek BV
Publication of DE1795436A1 publication Critical patent/DE1795436A1/de
Publication of DE1795436B2 publication Critical patent/DE1795436B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE1795436C3 publication Critical patent/DE1795436C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D499/00Heterocyclic compounds containing 4-thia-1-azabicyclo [3.2.0] heptane ring systems, i.e. compounds containing a ring system of the formula:, e.g. penicillins, penems; Such ring systems being further condensed, e.g. 2,3-condensed with an oxygen-, nitrogen- or sulfur-containing hetero ring

Description

Gegenstand des Patents 1695 313.2 ist ein Verfahren zur Herstellung von 6-Aminopenicillansäure.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein durch mikrobiologisches Verfahren erhältliches Penicillin in an sich bekannter Weise mit einem Sicherungsmittel umsetzt, den erhaltenen Silylester in an sich bekannter Weise mit Phosphorpentachlorid oder Phosphoroxychlorid in Gegenwart eines tertiären Amins behandelt, das gebildete Imidchlorid in an sich bekannter Weise mit einem aliphatischen Alkohol mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einem Aralkylalkohol mit 7 bis 14 Kohlenstoffatomen in Gegenwart eines tertiären Amins umsetzt und den erhaltenen Iminoether in an sich bekannter Weise einer milden Hydrolyse oder Alkoholyse unterwirft.
Dabei ist festgestellt worden, daß zur Erzielung von guten Ausbeuten die Reaktionstemperatur und Reaktionsdauer von großer Bedeutung sind. Die Umsetzung mit Phosphorpentachlorid oder Phosphoroxychlorid und dem Alkohol wird bei etwa 00C durchgeführt. Bevor jeweils die folgenden Stufen der Umsetzung durchgeführt werden, wird das Reaktionsgemisch auf eine tiefere Temperatur, und zwar zwischen —10 bis -30 C, abgekühlt, um auf diese Weise sicherzustellen, daß die Temperatur nicht zu hoch steigt.
wenn die Reaktionskomponenten zugefügt werden. Während der Zugabe der nächsten Reaküonskompunente steigt die Temperatur wieder auf etwa OC an. Bei dieser Temperatur findet die Umsetzung statt. Das Verfahren führt zu Ausbeuten von etwa 52%.
überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Ausbeuten von 90% und mehr erhalten werden können wenn die Reaküonsstufe mit Alkohol zur Bildung von Iminoäther bei viel tieferen Temperaturen, nämlich bei Temperaturen von höchstens -20 C und vorzugsweise bei -40 bis -6O0C, durchs unrt wird. Die erste Reaktionsstufe mit PCl5 scheint weniger temperaturempfindlich zu sein.
Die Reaktionsdauer ist ebenfalls zur Erzielung optimaler Ausbeuten von Bedeutung, wie aus dem folgenden Beispiel 1 und den Tabellen ersichtlich ist.
Beispiel 1
30 g rohes Kaliumsalz von Penicillin G(15651.U./mg) werden in einem Dreihalskolben in 125 ml Dkhlormethan suspendiert. 8 ml Dimethyldichlorsilan und 21 ml N N-Dimethylanilin werden unter lebhaftem Rühren zugesetzt, wobei während der Zugabe die Temperatur auf etwa 3O0C steigt. Das Gemisch wird V Stunde auf 25ÜC gehalten. Es wird dann auf etwa -520C abgekühlt und anschließend 18 g Phosphorpentachlorid (PCl5) zugesetzt. Die Temperatur steigt wieder leicht an. Das Gemisch wird 2 Stunden auf —40 C gehalten und anschließend auf eine Temperatur 20C unterhalb derjenigen abgekühlt, bei der die Umsetzung mit dem Alkohol durchgeführt wird. 4 ml Dimethylanilin und 125 ml n-Butanol werden anschließend innerhalb von einer Minute zugesetzt. .
Falls als Reaktionstemperatur eine Temperatur von -6O0C gewählt wird, ist es notwendig, daß das Butanol auf -500C vorgekühlt wird. Bei -10 und -200C verläuft die Umsetzung mit Butanol sehr schnell. Es ist dann notwendig, dafür zu sorgen, daß die Temperatur infolge Zugabe der Reaktionspartner nicht über diese Werte steigt. Je nach der Reaktionsdauer werden 50-ml-Proben aus dem Reaktionsgemisch zu verschiedenen Zeiten entnommen. Diese werden unter Rühren mit 20 ml Wasser gemischt. Diese Gemische werden durch Zugabe von 8,5 ml einer 6 η-Ammoniaklösung und anschließender Zugabe von Ammoniumbicarbonat auf einen pH-Wert von 4,0 eingestellt.
Die gefällte 6-Aminopenicillansäure wird durch Abnutschen gesammelt, mit einem Gemisch von Azeton und Wasser (1:1) und mit Azeton gewaschen. Die erhaltenen Ausbeuten mit Butanol nach verschiedenen Zeiten sind in Tabelle I aufgeführt.
Tabelle 1
Reaktions- Ausbeuten in % nach einer Reaktionsdauer von (in Minuten) temperatur
(C) 2 3,5 5 7,5 10
20
45
60
IO 73,8 80,0 81,7 79,8 78,8 75,7 71,5 83,4 81,7 80,2
±0,4 ±0,45 ±0,45 ±0,3
20 __ 83,0 85,1 86,5 85,0 88,4 88,2 87,6
±0,3 ±0,2
30 86,3
Fortsetzung
Reaktions- Ausbeuten in % nach einer Reakiionsilauer von (in Minuten) temperatur
i C) 2 3.5 5 7.5 10
20
45
60
-40 — — —
-50 — — —
-60 — - —
— 87,7 — 90,5
±0,4 ±0,3
ZI = 81,6
Reak- Ausbeuten in % nach einer Reaktionsdauer von (in Minuten)
tions-
tempe- 90 120 150 180 210
270
300
330
360
390
10
20
30 85,9
40 90,6 89,8 89,6
±0,2 ±0,3 ±0,2
50 88,0 90,6 90,3 89,9
60 81,0
83,9 86,9 89,3
±0,3
89,9
±0,2
90,5 91,2
90,9
Die in der Tabelle aufgeführten Werte zeigen, daß nur eine leichte Erhöhung der Ausbeute unterhalb von -400C durch Verlängerung der Reaktionsdauer erzielt werden kann. Die Ausbeute bei -30 C ist etwa 2% niedriger als die bei -400C erhaltene und erniedrigt sich noch einmal um weitere 2% bei -200C.
Die Ausbeute wird weiter um etwa 5% bei —10 C herabgesetzt. Bei 0°C wird die besterhaltbare Ausbeute um weitere 7% vermindert. Außerdem wird bei Temperaturen zwischen 0 und — 200C die Ausbeute erheblich herabgesetzt, wenn eine geringfügig kürzere oder längere Reaktionsdauer als die optimale Reaktionsdauer verwendet wird Dies geht eindeutig aus dem Diagramm 1 hervor, in dem die Werte der Tabelle I aufgetragen sind, überdies ist die Reaktionszeit zur Erzielung optimaler Ausbeuten bei diesen Temperaturen für die praktische Verwendung zu kurz.
Der Einfluß der Temperatur auf die Umsetzung von Silylester mit PCl5 ist weniger von Bedeutung. Die Ausbeute bei -100C ist nur etwa 2% niedriger als die bei — 400C, wie aus der Tabelle II hervorgeht. Die in dieser Tabelle angeführten Versuche zeigen, daß die Reaktionstemperatur bei der PCl5-Stufe — 10 und —400C betragen. Die optimale Reaktionsdauer beirägt jeweils 90 Minuten. Die Umsetzung mit Butanol wird in beiden Fällen bei — 400C ausgeführt.
Tabelle II
Reaktionstemperatur
. der PCls-Stufe
-10°C
-40°C
Ausbeute in % nach der Umsetzung mit Butanol bei -40 C
Reaktionsdauer (in Minuten) 30 60 90 120
86,2
87,7
88,6
90,5
88,6
90,6
87,9
89,8
ISO
87,6
89,6
Beispiel 2
Eine Suspension von 30 g (80 mMol) des Kaliumsalzes von Benzylpenicillin und 20 ml (141 mMol) Chinolin in 200 ml Methylenchlorid, die mit 6,5 ml (834 mMol) Methyltrichlorsilan versetzt worden war, wird unter Feuchtigkeitsausschluß während einer Zeitspanne von l/z Stunde bei Zimmertemperatur gerührt, bis eine klare Lösung entsteht. Nach dem Abkühlen der Lösung auf etwa — 6O0C werden unter Feuchtigkeitsausschluß 18 g (86 mMol) Phosphorpentachlorid zugesetzt, worauf das Gemisch während einer Zeitspanne von 5 Stunden bei einer Temperatur von -350C gerührt wird. Dann wird das Gemisch auf -6O0C abgekühlt und zunächst mit 10 ml (7OmMoI) Chinolin und darauf mit 150 ml (2500 mMol) n-Butanol versetzt. Nach einem Rühren während einer Zeitspanne von \% Stunden bei -3O0C wird das Reaktionsgemisch in 150 m? Wasser gegossen, worauf der pH-Wert mit einer 4,5-n wäßrigen Ammoniaklösung und etwas Ammoniumbicarbonat auf 4,2 eingestellt wird. Anschließend läßt man die Temperatur des Reaktionsgemisches auf 5°C steigen. Die ausgefällte kristalline 6-Aminopenicillansäure wird abfiltriert und zunächst mit 25 ml eines wäßrigen Azetons (1:6) und anschließend mit 25 ml eines wasserfreien Azetons gewaschen.
Die Ausbeute an 6-Aminopenicillansäure beträgt 16,3 g (94% der Theorie). Das Produkt fällt in einer Reinheit von 93% (mikrobiologische Bestimmung) an. Mit Hilfe eines mikrobiologischen Testverfahrens kann nachgev/iesen werden, daß sich in der Mutter-
lauge noch etwa 5% 6-Aminopenicillansäure und 1 % Benzylpenicillin befinden.
Beispiel 3
Nach der im Beispiel 2 beschriebenen Arbeitsweise, jedoch unter Verwendung von 8,5 ml (53 mMol) Phenyltrichlorsilaa, wird in 85 6-Aminopenicillansäure mit einer ! (mikrobiologisch bestimmt) erhalter
In der Mutterlauge wird die
weiteren 4% 6-Aminopenidllansäu

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Weitere Ausgestaltung des Verfahrens zur Herstellung von 6-Aninopenicillansäure durch Umsetzung eines durch mikrobiologische Verfahren erhältlichen Penicillins mit einem Silylierungsmittel, Behandlung des erhaltenen Silylesters mit Phosphorpentachlorid oder Phosphoroxychlorid in Gegenwart eines tertiären Amins, Um-Setzung des gebildeten Imidchloride mit einem aliphatischen Alkohol mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einem Aralkylalkohol mit 7 bis 14 Kohlenstoffatomen in Gegenwart eines tertiären Amins und milde Hydrolyse oder Aikoholyse des erhaltenen Iminoäthers gemäß Patent 1695313.2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung des Imidchlorids mit dem Alkohol bei einer Temperatur von höchstens - 20 C durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung mit dem Alkohol bei einer Temperatur von —40 bis —60 C durchgeführt wird.
25
DE19681795436 1967-10-11 1968-09-30 Verfahren zur Herstellung von 6-Aminopenicillansäure Expired DE1795436C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
NL6713809 1967-10-11
NL676713809A NL145861B (nl) 1967-10-11 1967-10-11 Verbetering van de werkwijze voor de chemische bereiding van 6-aminopenicillanzuur of zouten daarvan.

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1795436A1 DE1795436A1 (de) 1973-01-04
DE1795436B2 true DE1795436B2 (de) 1975-06-26
DE1795436C3 DE1795436C3 (de) 1976-02-05

Family

ID=

Also Published As

Publication number Publication date
DE1795436A1 (de) 1973-01-04
CH546257A (de) 1974-02-28
NO136097C (no) 1977-07-20
IE32415L (en) 1969-04-11
FI50423C (fi) 1976-03-10
FR95946E (fr) 1972-03-10
BR6803037D0 (pt) 1973-02-22
CS159750B2 (de) 1975-01-31
JPS516152B1 (de) 1976-02-25
YU232368A (en) 1975-08-31
YU33005B (en) 1976-03-31
BE722052A (de) 1969-04-09
GB1224017A (en) 1971-03-03
FI50423B (de) 1975-12-01
NL6713809A (de) 1969-04-15
NL145861B (nl) 1975-05-15
DK130347B (da) 1975-02-10
NO136097B (de) 1977-04-12
SE356301B (de) 1973-05-21
IL30758A0 (en) 1968-11-27
ES358992A2 (es) 1970-05-16
IE32415B1 (en) 1973-07-25
DK130347C (de) 1975-07-07
IT1064102B (it) 1985-02-18

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1159449B (de) Verfahren zur Herstellung von 6-Acylaminopenicillansaeuren und deren Salzen
DE2611286C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 6- [D- a -Amino- a -(p-hydroxyphenyl)-acetamido] -penicillansäure-Trihydrat
DE1302847C2 (de) Verfahren zur herstellung von alphaaminobenzylpenicillin
DE1923624B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Penicillinen
EP0417604B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Riboflavin-5'-phosphat bzw. dessen Natriumsalz
DE2160319B2 (de) 3-Exomethylencepham-Verbindungen, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung zur Herstellung von 3-Methyl-Cephem-Derivaten
DE1420981C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 6-Acylaminopenicillansäuren
DE1795436B2 (de) Verfahren zur Herstellung von 6-Aminopenicillansäure
DE1795436C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 6-Aminopenicillansäure
DE2732528A1 (de) Verfahren zur herstellung von amoxicillintrihydrat
DE1695313C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 6-Aminopenicillansäure
DE2423048C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines kristallinen Solvats eines Alkali- oder Erdalkalimetallsalzes von Amoxicillin mit einem Amid
EP0065748B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Cephemcarbonsäurederivats
DE1810994C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 6-(alpha-Phenoxybutyramido)-penicillansäure
DE2031754A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 7-Amino cephalosporansaure (7-ACA) aus Cephalospo rin C und neue Cephalosporin C-Derivate als Zwischenprodukte
AT228932B (de) Verfahren zur Herstellung von N-Acylderivaten der 6-Aminopenicillansäure
DE1294383B (de) Penicilline und deren Salze sowie Verfahren zu ihrer Herstellung
DE904534C (de) Verfahren zur Herstellung von Nicotinsaeureesternitraten
CH393330A (de) Verfahren zur Herstellung von a-Aminobenzylpenicillinen
DE1034189B (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Hydroxy-4-amino-benzoe-saeurephenylester
DE1770980C3 (de) Verfahren zur N-Deacylierung von Cephalosporansäurederivaten
DE2126037A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von 6-Aminopenicillansäure
DE852854C (de) Verfahren zur Herstellung schwer wasserloeslicher Penicillinsalze
AT229291B (de) Verfahren zur Herstellung von 1, 2-Diaminocyclohexan bzw. dessen Salzen bzw. von 1, 2-Diaminocyclohexantetraessigsäure
CH400158A (de) Verfahren zur Herstellung von Penicillinderivaten

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
E77 Valid patent as to the heymanns-index 1977