DE1793179A1 - Verfahren zur Herstellung von lager- und feuchtigkeitsbestaendigen lichtempfindlichen Diazoniumverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von lager- und feuchtigkeitsbestaendigen lichtempfindlichen DiazoniumverbindungenInfo
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Description
JPOLrCHROME CORPORATION,
2 Ashburton Avenue, Xonkers 2, New York (Y.Sb.A.)
Verfahren zur Herstellung von lager- und feuchtigkeitsbeständigen lichtempfindlichen Diazoniumverbindungen
Die Erfindung betrifft die Herstellung von beständigen
Diazoniumverbindungen und insbesondere die Herstellung von lagerbeständigen lichtempfindlichen Reaktionsprodukten aus
wasserlöslichen aromatischen Diazoverbindungen und hydroxylgruppenhaltigeri
aromatischen Verbindungen.
Lichtempfindliche Diazoniumverbindungen werden auf zahlreichen Anwendungsgebieten eingesetzt, z.B. zur Herstellung
von Farbstoffen und photographischen und lithographischen Materialien. Derartige Verbindungen sind bekanntlich im allgemeinen
unbeständig gegenüber Umsetzungen, die durch Feuchtigkeit und Wärme katalysiert oder in anderer Weise herbeigeführt
oder begünstigt werden. Diese Verbindungen neigen zum Eintritt von sogenannten "Dunkelreaktionen", d.h„ Oxydationsreaktionen
·.- u q«
selbst ohne Einwirkung von Licht, und sie können daher nicht über längere Zeitspannen gelagert werden, beispielsweise über
mehrere Monate. Es werden daher gewöhnlich besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Lagerung von Diazoniumverbindungen ergriffen,
beispielsweise Anwendung von besonderen luftdichten Behältern,
Kühlung, dunklen oder opaken Verpackungen usw. Solche Vorsichtsmaßnahmen sind Jedoch teuer, erhöhen die Gesamtkosten
der Diazoniumverbindung und stellen trotzdem keine langdauernde Lagerfähigkeit sicher.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Diazoniumverbindungen zu schaffen, die lichtempfindlich sind aber gleichzeitig
Feuchtigkeitsbeständigkeit aufweisen, vergleichsweise frei von einer Neigung zum Eintritt von Dunkelreaktionen sind
und demgemäß recht lange gelagert werden können.
Gemäß der Eründung ist ein Verfahren zur Herstellung
von lichtempfindlichen, feuchtigkeitsbeständigen und lagerfähigen Diazoniumverbindungen vorgesehen, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man ein wasserlösliches lichtempfindliches Diazoarylamin mit einem hydroxylhaltigen aromatischen
Kupplungsmittel in einem wäßrigen oder wasserhaltigen Medium
mit einem pH-Wert zwischen etwa 1,5 und etwa 7»5 unter Vermeidung von Verharzung des Reaktionsproduktes umsetzt, die Diazoniumverbindung
in Form eines wasserunlöslichen Niederschlags bildet und den Niederschlag aus dem Reaktionsmedium abtrennt.
In dieser Weise wird ein wasserunlösliches feuchtigkeitsbeständiges
Reaktionsprodukt gebildet, das im wesentlichen
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den gleichen lichtempfindlichen Charakter wie die als Ausgangsmaterial
eingesetzte Diazoverbindung besitzt. Die Reaktionsprodukte können in trockener pulveriger Form erhalten werden und
sie sind ohne spezielle Verpackung oder andere Vorsichtsmaßnahmen gegen Wärme und Feuchtigkeit über lange Zeitspannen,
z.B. mehrere Monate, beständig. Die Reaktionsprodukte können danach für verschiedene Verwendungszwecke eingesetzt werden,
z.B. zur Herstellung von photographischen oder lithographischen Erzeugnissen in einem Lösungsmittel aufgelöst und auf eine entsprechende Unterlage aufgetragen werden.
Es wurde gefunden, daß wasserlösliche lichtempfindliche Diazoarylaminverbindungen, vorzugsweise Diazodiphenylamine, in
wässerigem oder wasserhaltigem Medium mit hydroxylhaltigen aromatischen
Kupplungsmittelη bei einem pH-Wert zwischen etwa 1,5
und etwa 7j5> vorzugsweise im sauren Bereich, umgesetzt werden
können und daß die in dieser Weise gebildeten Reaktionsprodukte, die wasserunlöslich sind, rasch aus dem Reaktionsmedium ausfallen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung führt zu verschiedenen
Vorteilen gegenüber bekannten Methoden zur Herstellung von Diazoverbindungen oder -harzen. Bei derartigen bekannten Methoden
ist es üblich, das Diazomaterial in Form eines Salzes, z.B. als Zinkchlorid-Doppelsalz oder als Sulfat, abzuscheiden. Außer
dem Fällungssalz, das gewöhnlich im Überschuß eingesetzt werden muß, müssen verschiedene Lösungsmittel, z.B. niedere Alkohole,
zur Gewinnung oder Reinigung des Produkts angewendet werden.
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Diese Lösungsmittel und Salze werden dann verworfen, da die Kosten einer Rückgewinnung oder Aufarbeitung zu hoch sind.
Demgegenüber beseitigt das Verfahren gemäß der Erfindung die Notwendigkeit zur Anwendung kostspieliger Lösungsmittel und
großer Mengen an Salzen. Weiterhin können die Diazoniumverbindung und das Kupplungsmittel in etwa äquimolekularen Mengenanteilen
benutzt werden, Verunreinigungen können mit Wasser ausgewaschen werden und die Trocknung des Diazo-Reaktionspro-
W dukts erfolgt rasch und einfach, da das Material von Natur aus
hydrophob ist. Die Diazoverbindung kann in Lösungskonzentrationen bis herauf zu etwa 25 Gew.-%, vorzugsweise zwischen etwa
5 % und etwa 20 %y angewendet werden.
Als bevorzugte Beispiele für im Verfahren gemäß der Erfindung geeignete Diazoarylamine seien Verbindungen des Diphenyl
amintyps, bei denen die aromatischen Kerne und der Aminostickstoff substituiert sein können, und Kondensationsprodukte
derartiger Diazoarylamine mit Verbindungen, die reaktive Car-
^ bonylgruppen enthalten, z.B. Aldehyde und Ketone, genannt.
Besonders geeignete und daher bevorzugte lichtempfindliche Verbindungen sind Kondensationsprodukte von p-Diazodiphenylamin
und Formaldehyd, z.B. p-Diazodiphenylamin-Sulfat und entweder
Formaldehyd-Zinkchlorid oder Paraformaldehyd. Derartige Kondensationsprodukte
sind in den USA-Patentschriften 2 922 715 und 2 94-6 683 beschrieben.
Die Zahl der für die Zwecke der Erfindung brauchbaren Kupplungsmittel ist groß. Diese Kupplungsmittel lassen sich am
besten beschreiben und ihr Charakter zeigt sich am deutlichsten anhand ihrer wesentlichen Haupteigenschaft, das ist die
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Fähigkeit zur Umsetzung mit der Diazoniumverbindung unter .Reaktionsbedingungen, die keine Verharzung und Einbuße an
Lichtempfindlichkeit herbeiführen. Kupplungsmittel, die mit dem Diazodiarylamin in saurem Medium reagieren, d.h. bei
einem pH-Wert zwischen etwa 1,5 und etwa 7j5> haben sich
als besonders vorteilhaft für die Durchführung der Erfindung erwiesen. Das Kupplungsmittel kann in Lösungskonzentrationen
bis herauf zu etwa 25 Gew.-%, vorzugsweise zwischen etwa —
5 % und etwa 20 %, angewendet werden. Wasserunlösliche Kupplungsmittel
können in mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln, z.B. Methanol, Äthanol, Isopropanol, entsprechenden
Glykolen, Äthern, Ketonen u.dgl., je nach den im Einzelnen verwendeten Kupplungsmitteln, in etwa den gleichen
Mengen gelöst werden.
Zu den hydroxylhaltigen aromatischen Kupplungsmitteln, die für die Umsetzung im Verfahren gemäß der Erfindung geeignet
sind, gehören beispielsweise Oxybenzophenone, diphenolische Säuren, z.B. 4,4-Bis(4-oxyphenyl)-pentansäure, Resorcin, f
Diresorcin, i-Naphthol-3-sulfonamid, das Dinatriumsalz der
2-Naphthol-3,6-disulfonsäure und N-Alkyl-5-sulfonanthranilsäuren,
z.B. die Methyl- und Äthylverbindungen. Diese Substanzen können als Substituenten Aldehyd-, Carboxyl- oder
Sulfongruppen aufweisen. Gruppen, die zur Herbeiführung von Wasserlöslichkeit neigen, werden bevorzugt, während Gruppen
mit einer Neigung zur Herbeiführung von Wasserunlöslichkeit weniger günstig sind, sofern der Einfluß nicht durch andere
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Komponenten aufgewogen wird. Praktisch ist nur eine sehr geringe Wasserlöslichkeit, vielleicht 0,05 %, der Kupplungsmittel
bei normalen Reaktionstemperaturen erforderlich. Oxybenzophenone sind für die Zwecke der Erfindung besonders
geeignet, insbesondere 2,4-Dioxybenzophenon, 2-0xy-4-Methoxybenzophenon, 2,2'-Dioxy-4,4l-dimethoxybenzophenon, 2,2',4,4'~
Tetraoxybenzophenon, Natrium-2,2'-dioxy-4,4'-dimethoxy-5-sulfobenzophenon,
2-0xy-4-methoxybenzophenon-5-sulfonsäure,
^ das Trihydrat der letztgenannten Säure, sowie Gemische derartiger
Verbindungen. Von diesen Verbindungen wird 2,2',4,4'-Tetraoxybenzophenon
besonders bevorzugt.
Die Erfindung wird anhand der nachstehenden Ausführungsbeispiele weiter veranschaulicht.
Ein Kondensationsprodukt von p-Diazodiphenylaminsulfat
und Paraformaldehyd wurde hergestellt durch Umsetzung
von 10 Gewichtsteilen der Diazoverbindung und 1 Gewichtsteil " Paraformaldehyd in 40 Teilen Schwefelsäure (96 % Baume).
Die Diazo-Eeaktionsmasse wurde dann mit Eis auf einen Gehalt
an Kondensationsprodukt von etwa 10 % verdünnt und es wurde eine 5-gewichtsprozentige Lösung von 2,2',4,4'-Tetraoxybenzophenon
in Methanol, die mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 4 angesäuert worden war, zu der gekühlten Eeaktionsmasse
zugegeben, so daß äquimolare Mengen der Diazoniumverbindung
und des Benzophenons vorlagen. Es bildete sich sofort ein gelber wasserunlöslicher Niederschlag und dieser wurde aus
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dem wäßrigen Medium abgetrennt. Das feste Material, das im wesentlichen die Gesamtmenge der Diazoniumverbindung und des
Benzophenons umfasste, wurde mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Um die Lichtempfindlichkeit und Beständigkeit des Reaktionsproduktes zu prüfen, wurde dieses in einem Lösungsmittel
aus 60 Gew.-% Isopropanol und 4-0 Gew.-% Wasser gelöst
und in dünner Schicht auf mehrere Tafeln aus Aluminium aufgetragen. Für Vergleichszwecke wurden weitere Aluminiumtafeln
in dünner Schicht mit dem in wäßriger Lösung aufgetragenen Kondensationsprodukt alleine, d.h. der Diazoniumverbindung,
die nicht mit dem hydroxylhaltigen aromatischen Kupplungsmittel umgesetzt worden war, überzogen. Zunächst
wurde dann jeweils eine Tafel mit dem jeweiligen Überzug belichtet; es zeigte sich, daß sie die gleiche Empfindlichkeit
von 5 auf einer 21-stufigen Empfindlichkeitsskala nach
Stouffer (21 step Stouffer Sensitivity Guide) aufwiesen. Jeweils eine weitere Tafel mit dem jeweiligen Überzug wurde
3 Stunden in einer Feuchtigkeitskammer von 26,7°C (8O0F) und
80 % relativer Feuchtigkeit angeordnet. Die Lichtempfindlichkeit des auf die Tafel aufgetragenen Reaktionsprodukts gemäß
der Erfindung blieb die gleiche und die nicht-belichteten
Bereiche auf der Tafel waren sauber, d.h. frei von einer Trübung oder Verschleierung durch unerwünschte Umsetzungen. Der
Lichtempfindlichkeitswert des auf die andere Tafel aufgetragenen Kondensationsprodukts hatte dagegen um etwa 100 % zu-
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genommen, d.h. von einem Wert von 5 auf 7» was anzeigt, daß
die Diazoniumverbindung eine Qualitätsverschlechterung erfahren hatte. Weiterhin war der unbelichtete Bereich der
Tafel verschleiert (fogged); hieraus ist ersichtlich, daß
Wärme und Feuchtigkeit den Überzug nachteilig verändert haben.
Es wurde 1 Mol Diazo-Kondensationsprodukt wie im Bei- ^ spiel 1 hergestellt und mit Eis verdünnt. Zu dem Reaktionsmaterial wurde 1 Mol Diphenolsäure (diphenolic acid) in einer
5 %igen wäßrigen Lösung mit einem pH-Wert unterhalb 7»5 zugesetzt.
Es bildete sich rasch ein unlöslicher Niederschlag, der von dem Reaktionsmedium abgetrennt, mit Wasser gewaschen
und getrocknet wurde. Das Reaktionsprodukt wurde in dünner Schicht auf Aluminiumtafeln aufgetragen und die Lichtempfindlichkeit
einer Tafel wurde bestimmt; sie betrug 5 auf der Stouffer-Skala. Eine andere beschichtete Tafel wurde 3 Stunden
in die Feuchtigkeitskammer eingebracht. Es wurde gefunden, P daß die Lichtempfindlichkeit des Überzugs aus dem Reaktionsprodukt unverändert war. Der unbelichtete Bereich der Tafel
war frei von Trübung oder Verschleierung.
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Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von lager- und feuchtigkeitsbeständigen
lichtempfindlichen Diazoniumverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein wasserlösliches lichtempfindliches
Diazoarylamin und ein aromatisches Kupplungsmittel mit wenigstens einer Hydroxylgruppe in einem wässerigen H
oder wasserhaltigen Medium mit einem pH-Wert zwischen etwa 1,5 und etwa 7j5 unter weitgehender oder vollständiger Vermeidung
von Verharzung des Reaktionsprodukteε umsetzt, die
Diazoniumverbindung als wasserunlöslichen Niederschlag bildet und den Niederschlag aus dem Reaktionsmedium abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als wasserlösliches lichtempfindliches Diazoarylamin
ein Diazodiphenylamin oder ein Kondensationsprodukt aus einem Diazodiphenylamin und einer reaktiven Oarbonylver- ^
bindung, wie Formaldehyd oder Paraformaldehyd, verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als hydroxylhaltiges aromatisches Kupplungsmittel
ein Oxybenzophenon, eine diphenolische Säure, ein Resorcin, ein Naphtholsulfonamid, eine Naphtholsulfonsäure
oder eine SuIfonanthranilsäure verwendet.
4·. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3» dadurch gekennzeichnet, daß man als hydroxylhaltiges aromatisches
Kupplungsmittel^,4-Dioxybenzophenon, 2-0xy-4-methoxybenzo-
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phenon, a^'-Dioxy-^j^-dimethoxybenzophenon, 2,2',4-,4-'-Tetraoxybenzophenon,
Natrium-2,2'-dioxy-4,4·1 -dimethoxy-5-sulfobenzophenon,
2-0xy-4-methoxybenzophenon-5-sulfonsäure,
ein Trihydrat von 2-0xy-4-metb.oxybenzophenon-5-sulfonsäure
oder ein Gemisch von irgendwelchen dieser Verbindungen verwendet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
^ gekennzeichnet, daß man das wasserlösliche lichtempfindliche Diazoarylamin und das hydroxylhaltige aromatische Kupplungsmittel
in etwa äquimolaren Mengen miteinander zur Eeaktion bringt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5» dadurch gekennzeichnet, daß man bei einem pH-Wert des wäßrigen oder
wasserhaltigen Beaktionsmediums von weniger als 7»0 arbeitet.
7. Lichtempfindliches Material mit einer tragenden Unterlage und einer darauf aufgebrachten Schicht, die eine
Diazoniumverbindung umfasst, dadurch gekennzeichnet, daß die
ρ Diazoniumverbindung aus einer nach dem Verfahren gemäß einem
der Ansprüche 1-6 hergestellten Verbindung besteht.
2098U/1768
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