DE1792570C - Verfahren zur Herstellung eines Iridiumkatalysators zum Zersetzen von Hydrazin und dessen Derivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Iridiumkatalysators zum Zersetzen von Hydrazin und dessen DerivatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Iridiumkatalysators zum Zersetzen von
Hydrazin und dessen Derivaten.
Hydrazin hat die Eigenschaft, sich bei Kontakt mit bestimmten Katalysatoren unter Entstehung eines
gasförmigen Gemisches von Wasserstoff, Stickstoff lind Ammoniak zu zersetzen. Nach dem gleichen
Prinzip kann die Zersetzung der Dtiivate des Hydrazins erreicht werden. Wegen dieser Eigenschaft
haben Hydrazin und seine Derivate als Raketentreibmittel großes Interesse gefunden.
Bei einem bekannten Verfahren wird zum Zersetzen von Hydrazin unter anderem auch Iridium in
in Form eines Trägerkatalysators benutzt. Der Katalysator wird durch Adsorption einer Iridiumverbindung
auf einem Träger und Reduktion der Metallverbindung zum Metall hergestellt. Die Zersetzungsreaktionen,
die mit diesem bekannten Katalysator katalysiert werden, gehen jedoch langsam vor sich;
die Zersetzung selbst kleiner Hydrazinmengen verläuft in Minuten. In Mikroantrieben, wie sie in der
Astronautik Verwendung finden, ist aber eine spont;>
■' Zersetzung erforderlich.
Zur Herstellung eines Iridiumkatalysators ist auch ein Verfahren bekannt, bei welchem der Aluminiumoxydträger mit einer Iridiumsalzlösung imprägniert
wird, anschließend wird das Iridium auf dem Träger mit der Lösung eines Alkalimetallboranats gefällt,
getrocknet und im WasserstofTstrom erhitzt. Nachteilig bei diesem Verfahren ist es, dall mehrere Imprägnierungs-
und Reduktionsvorgänge erforderlich sind, wenn der Katalysator eine größere Menge Metall
enthalten soll. Außerdem entsteht bei dem erhaltenen Katalysator durch Erosion eine Schicht inerten
Trägers, welche die Aktivität des Katalysators herabsetzt.
Aufgabe der Erfindung ist nun, ein Verfahren zur Herstellung eines Iridiumkatalysators zum Zersetzen
von Hydrazin und dessen Derivaten zu schaffen, das einfacher und wirtschaftlicher ist und mit dem sich
größere Mengen Katalysator herstellen lassen. Es soll ein Katalysator erhalten werden, bei welchem der
aktive Bestandteil, also das Iridiummtitall, über den
ganzen Träger als gleichmäßige Schicht verteilt ist. Der Katalysator soll hinsichtlich der Zersetzung von
Hydrazin und seinen Derivaten wirksamer sein als die bekannten; er soll bewirken, daß die Zersetzung
von Hydrazin bzw. dessen Derivate spontan erfolgt. Außerdem soll er seine Wirksamkeit lange behalten.
Zur Lösung de Aufgabe wird von dem vorstehend geschilderten bekannten Verfahren ausgegangen, also
einem Verfahren, bei welchem der Aluminiumoxydtrpijer
mit einer Iridiumsalzlösung imprägniert wird, anschließend das Iridium auf dem Träger mit der
Lösung eines Alkalimetallboranats gefällt, getrocknet und im Wasserstoffstrom erhitzt wird. Es ist dadurch
gekennzeichnet, daß an Stelle des lmprägnicrens von Aluminiumoxyd mit wässeriger Iridiumsalzlösung
Α'.,Ο., in Form eines kolloidalen rehydratisierbaren
Pulvers mit pulverformigem H2[IrCI1.] in dem dem
gewünschten Iridiumgehalt entspiechenden Verhältnis miteinander vermischt, die trockene Mischung
mit Wasser hydratisiert, getrocknet und so lange geglüht wird, bis wenigstens ein Teil des rehydratisierbaren
Aluminiumoxyds in ν-ΑΙ.,Ο., umgewandelt und
das Gemisch frei von Schwefel und Brom ist, das geglühte Produkt gemahlen und erst dann die Reduktion
zum Iridium mit Alkaliborpnat mit anschließendem Trocknen und Erhitzen im Wasserstoffstrom
vorgenommen wird.
Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung wird also der Katalysator aus Hexachloriudiumsäurc und
einem kolloidalen rehydratisierbaren Aluminiumoxyd, welches wegen der Rehydratation ein sehr
reines und sehr homogenes Aluminiumoxydgcl gibt, hergestellt.
Es ist nämlich gefunden worden, daß sich bei den bekannten Verfahren der Schwefel (meist in Form
von SO.,, SO.,", SO4"~) und das Brom, welche aus
den Ausgangsprodukten zur Herstellung des Iridiums und aus dem /-Aluminiumoxyd stammen, sich im
fertigen Katalysator in nennenswerten Mengen wiederfinden und für den Katalysatoi Gifte darstellen.
Vorzugsweise wird das v-Aluminiumoxyd, welche das poröse Trägermaterial bildet, so lange erhitzt,
daß es eine spezifische Oberfläche zwischen 100 und 200 m2/g hat, wodurch eine optimale katalytische
Wirksamkeit erhalten wird.
Das Iridium wird in das poröse Trägermaterial im Verhältnis von etwa 25 bis 45 Gewichtsprozent eingearbeitet.
Die Erfindung soll nun an Hand eines Ausfiihrungsbcispiels
genauer beschrieben werden.
Zuerst wurde eine trockene Mischung von pulverförmigem
Aluminiumoxyd und Hexachloriridiumsäure im Verhältnis von 30 Gewichtsprozent Iridium,
bezogen auf Aluminiumoxyd, hergestellt. Dann wurde zur Hydratisierung der Mischung Wasser zugegeben,
und zwar 2 g pro Gramm trockene Mischung, das Ganze kräftig durchgeknetet und die
Paste im Trockenschrank bei 110 C 2 Stunden getrocknet. Anschließend wurde das trockene Pulver
in einem inerten Gasstrom (StickslolTstrom) bei 5501C 24 Stunden geglüht, um einen Teil des Aluminiumoxyds
in ;-Aluminiumoxyd zu überführen
und den Schwefel unter Bildung von SO.,, SO3""
und SO4"" und das Brom, das von der Verhüttung
des Iridiums und der Herstellung der Hexachloriridiumsäure
stammt, zu eliminieren. Durch dieses lange Glühen wurde das Aluminiumoxyd in einen
porösen Träger großer spezifischer Oberfläche (etwa 100 bis 200 m-'/g) übergeführt. Das geglühte Produkt
wurde dann zu einer Granulatgröße von 1 bis 2 mm gemahlen. In diesem Stadium des Herstellungsverfahrens
befindet sich das iridium noch in gebundenem Zustand. Es wurde dann mit der zehnfachen
störhiometrischen Menge einer zwcimolaren wässerigen Kaliumboranatlösung reduziert. Diese Reduktion
führt zu einer sch. roßen Zerteüung des AIuminiums.
Danach wurde gründlich gewaschen, um die Kaliumsalze zu entfernen, und im Trockenschrank
12 Stunden bei 60° C getrocknet. Im Anschluß daran wurde der Katalysator aktiviert, indem
er 12 Stunden bei 3(K)'' C einem Wasserstoffstrom ausgesetzt wurde.
Anwendungsbeispiel
In einer Reaktionskammer, die 1 cm:l des erfindungsgemäß
hergestellten Katalysators enthielt, wurden 1,3 g Hydrazin pro Sekunde zersetzt. Dies entspricht
einer Schubkraft von etwa 3 Newton (3 · U)"·'1
dyn). Die Startzeit des Systems war außerordentlich kurz, sie betrug etwa 20 Millisekunden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines Iridiumkatalysators zum Zersetzen von Hydrazin und dessen Derivaten, bei welchem der Aluminiumoxydträger mit einer Iridiumsalzlösiing imprägniert wird, anschließend das Iridium auf dem Träger mit der Lösung eines Alkalimetallboranats gefällt, getrocknet und im Wasserstoffstrom erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle des Imprägniereiis von Aluminiumoxyd mit wässeriger Indiumsalzlösung ΑΙ.,Ο., in Form eines kolloidalen rehydratisierbaren Pulvers mit pulvcrförmigem H.,|lrCl,.] in dem dem gewünschten Iridiumgehalt entsprechenden Verhältnis miteinander vermischt, die trockene Mischung mit Wasser h>dratisiert, getrocknet und so la..ge geglüht wird, bis wenigstens ein Teil des rehydratisierbaren Aluminiumoxyds in ν-ΑΙ.,Ο., umgewandclt und das Gemisch frei von Schwefel und Brom ist, das geglühte Produkt gemahlen und erst dann die Reduktion /um Iridium mil Alkaliboranat mit anschließendem Trocknen und Erhitzen im WasserstofTstrom vorgenommen wird, as
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FR122182 | 1967-09-25 |
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DE1792570A1 DE1792570A1 (de) | 1972-01-05 |
DE1792570C true DE1792570C (de) | 1973-04-05 |
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