DE1792495A1 - Verfahren zur Herstellung von L-Threonin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von L-Threonin

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DE1792495A1 DE19681792495 DE1792495A DE1792495A1 DE 1792495 A1 DE1792495 A1 DE 1792495A1 DE 19681792495 DE19681792495 DE 19681792495 DE 1792495 A DE1792495 A DE 1792495A DE 1792495 A1 DE1792495 A1 DE 1792495A1
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
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    • C12P13/00Preparation of nitrogen-containing organic compounds
    • C12P13/04Alpha- or beta- amino acids
    • C12P13/08Lysine; Diaminopimelic acid; Threonine; Valine
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  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
  • Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)

Description

D ie Erfindung la et r if ft ein Verfahren sur Herstellung von L-Threonin. Insbesondere "betrifft sie ein Verfahren zur Herstellung von L-Ihreoniia durch Fermentation. Speziell betrifft die Erfindung ein Verfahren zur direkten ferment at iven Herstellung von L-Threonin durch Zugabe von Antibiotika zu dem Züchtungsmedium und Verwendung mutanter Stämme mit der Fähigkeit, L-Tnreonin zu bilden.
L-Threonln ist eine essentielle Aminosäure für die Ernährung von Mensch und Tier. Die Herstellung von L-Threonin ist in der Fachliteratur und in Patentschriften bereits besehrieben worden. Die «eisten dieser Verfahren sind jedoch Synthese-Verfahren sor Herstellung von Threonin vom D-Typ, was eine Abtrennung vom Threonin vom L-Typ erfordert, oder Verfahren ssur Abtrennung des gewünschten Produktes aus natürlichen Substanzen. Diese Verfahren weisen zahlreiche Nachteile eof, insbesondere vom wirt schaft liehen Standpunkt aus· Soweit es Fermentations verfahr en betrifft, sind ein Verfahren nnter Verwendung von Homoserin als Haupteusgangsmeterial £\}&k-Patentsohrift 3 099 6QA | "Amino Ao14 and Kaoleio Acid», Vol. 1O1 S. 68, (1964)_7 sowie ein Verfahren unter Verwendung einer Nährstoff-bedürftigen Vrt torte von Sscherichla coil (USA-Patentschriften 2 957 121 vaA 2 957 122) beschrieben Worten. Im erst er ·η Falle ist da· Homoserin als Ausgangsmaterial kostspielig, währen* Im leteteren-
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BAD ORIGINAL
Falle die Menge an in der Xulturflüssigkeit gebildete« und angereichertem L-Threonin gering ist* So wax ein Verfahren zur Herstellung von L-Threonin im industriellen Maßstab bisher noch nicht entwickelt worden.
Ziel der Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von L-Thr eonin, welches die Nachteile und Mängel der bisherigen Verfahren ausschaltet.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von L-Threonin durch Fermentation,welches auf einfache und wirksame leise durchgeführt werden kann.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von L-Thr eonin durch Fermentation! welches vorteilhaft im industriellen Maßstab bei niedrigen Kosten und unter Erzielung hoher Produktausbeuten durchgeführt werden kann·
Ein weiteres Ziel 4er Erfindung ist die Produktion von L-Threonin.
Diese und weitere Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen für den Fachmann aus der folgenden Besehreibung und den Ansprüchen hervor.
Unter den Gesichtspunkten der Entwicklung eines direkten Fermentationsverfahrens, der Verwendung eines billigen Rohmaterials und einer nährstoff-bedürftigen Mutante von Escheriohia coli wurden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Züchtungsverfahren unter Verwendung von
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L-Threonin-produzierenden Mutanten genauer untersucht,
und zwar insbesondere im Hinblick auf die für die Bildung von L-Threonin optimalen Bedingungen. Als Ergebnis wurde gefunden, daß die angereicherte Menge an L-Threonin nach
ein Maximum
einer bestimmten Züchtungsdauer/erreicht und daß sich die gebildete Menge an L-Threonin bei einer Fortsetzung der
Züchtung wieder verringert. Dies ist darauf zurückzuführen, daß der verwendete L-Threonin-produzierende mutante
Stamm bei fortschreitender Züchtungsdauer eine Aktivität
zur Umwandlung und damit zur Verminderung der vorliegenden Menge an L-Threonin gewinnt. Es ist klar, daß dieses
Phänomen nicht nur auf einer Herabsetzung der L-Threonin-Bildungsaktivität beruht. Diese Eückschlüsse sind aus den Werten der Tabelle 1 ersichtlich.
Tabelle 1
Mikroorganismen- Verwen- Abgelaufene Züchtungsdauer
stamm detes (Std. )
Medium
24 49 72 96 120
Escherichia coli
ΖΓ-8284 A 1,3 3,2 5,1 3,8 Spuren
ATCG 21272
Escherichia coli
KT-8280 B 1,8 3,8 5,8 4,2 1,2
ATOC 21148
Escherichia coli π^,_Λ
ΚΓ-8281 medium 1'4 3>6 4'7 5>° Spuren
ATCC 21149 medium
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BAD OBIQtNAL
Anmerkung 1t Die Werte in der Tabelle Bind die gebildeten Mengen an L-Threonin in g/Liter.
Anmerkung 2 t Zusammensetzung des Ztichtungsmediums: Grundmedium:
75 g/Liter Fructose
14 g/Liter
2 g/Liter
1 g/Liter 42
20 g/Liter CaCO5
100 mg/Liter Diaminopimelinsäure
100 mg/Liter L-Lysinhydrochlorid
As Zu dem Grundmedium wird en 100 mg/Liter Methionin und
200 rag/Liter Isoleucin hinzugegeben, Bt Zu dem Grundmedium wurden 100 mg/Liter Methionin hinzugegeben.
Aus den obigen Ergebnissen wurde von den Erfindern gefolgert, daß die Schaffung eines Verfahrens zur selektiven Verhinderung des Auftretens oder TatigWerdens des Umwandlungsmechanismus zusammen mit dem Verlust von L-Threonin durch die L-Threonin-bildende Mutante selbst notwendig ist, um L-Threonin vorteilhaft durch Fermentation herzustellen. Ali Ergebnis gelang es gemäß vorliegender Erfindung, die Bildung von L-Threonin über einen langen Zeitraum ohne Verlust an L-Thr eonin in der Kulturflussigkeit fortzusetzen} indem man geeignete Antibiotika zu
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dem Züchtungsmedium hinzugibt, bevor das L-Threonin In der Kulturflüsaigkeit umgewandelt wird und verloren geht.
Antibiotika, die sich zur erfindungsgemäßen Verwendung eignen, sind z.B. Streptomycin, Dihydrostreptemyoin, Chloramphenicol, Tetracyclin, Oxytetracyelin, Chlortetracy elin, Kanamycin, Polymyxin B und Viomycin. Biese Aufzählung gibt jedoch lediglich Beispiele wieder, und die erfindungsgemäBen Wirkungen können auch mit anderen Antibiotika erzielt werden. So kennen in der Praxis Salze oder Derivate derselben verwendet werden, solange die erfindungsgemäßen Ziele erreicht werden. Semisehe geeigneter Antibiotika können ebenfalls verwendet werden.
Die Antibiotika können zu jedem Zeltpunkt zu dem Züchtungsmedium hinzugegeben werden, bevor das L-Threonin umgewandelt wird und verloren geht. Wenn eine zu große Menge an Antibiotikum während der Vermehrung des Mikroorganismus zu einem frühen Zeitpunkt der Züchtung hinzugesetzt wird, kann die Vermehrung des Mikroorganismus in dem zur Bildung von L-Threonin ausreichendem Maße in einigen Fällen gehemmt werden. Der gewünschte Effekt wird daher am besten erreicht, Indem man das Antibiotikum zu dem Medium hinzugibt, nachdem die Vermehrung des Mikroorganismus während der Züchtung»dauer einen Gleichgewichtzeitraum erreicht hat. Selbstverständlich variiert der genaue Zeltpunkt der Zugabe etwas entsprechend dem Typ dea
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Mikroorganismus, der Zusammensetzung dee Kulturaediume und den speziellen Züchtungsbedingungen. Als Ergebnis von Versuchen, bei denen die Zeit mit den Produktwerten verglichen wurde, ergab sich, daß im allgemeinen das Antibiotikum etwa 8-72 Stunden nach Beginn der Züchtung hinzugefügt werden sollte. Weiterhin wurde beobachtet, daß die hinzuzufügende Menge an Antibiotikum erheblich mit dem speziellen Typ des verwendeten Antibiotikums variiert. Ss ist daher erwünscht, daß man die optimal geeignete Menge im Hinblick auf den Typ des Antibiotikums und mit Bezug auf den Zeitpunkt, zu dem das Antibiotikum zu tem Medium hinzugesetzt wird, auswählt. Im Falle von Streptomycin, welches als das geeignete antibiotieohe Zusatzmittel gemäß der Erfindung angesehen wird, liegt der Bereich der wirksamen Konzentration im allgemeinen bei etwa 10 bis 300 mg/Liter des Mediums. Allgemein kann gesagt werden, daß etwa 10 bis 1000 mg des Antibiotikums pro Liter des Mediums verwendet werden sollten. Ee konnte kein besonderer unterschied zwischen der gleichzeitigen Zugabe der gesamten Menge an Antibiotikum und der Zugabe des Antibiotikums in mehreren Anteilen während eines geeigneten Zeitraums festgestellt werden.
Entweder ein synthetisches oder ein natürliches Nährmedium ist erfindungsgemäß brauchbar, solange es die für das Wachstum des speziellen verwendeten Mikroorganismus notwendigen Nährstoffe enthält. Solche Nährstoffe sind in
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-8-der Technik bekannt und umfassen Substanzen wie eine
Kohlenstoffquelle, eine Stickstoffquelle, anorganische Verbindungen und dgl. in geeigneten Mengen, die von dem verwendeten Mikroorganismus ausgenutzt werden. Sojkönnen ale Kohlenstoffquelle z.B. Kohlenhydrate, wie Glucose, Fructose, Maltose, Sucrose, Stärkehydrolysate, Melassen, Sorbit, Mannit, Glycerin, usw., oder jede andere geeignete Kohlenstoffquelle, wie organische Säuren, z.B. Essigsäure, Milchsäure usw., verwendet werden. Diese Substanzen können entweder einzeln oder in Gemischen zweier oder mehrerer verwendet werden. Als Stickstoffquelle können verschiedene Arten von anorganischen oder organischen Salzen oder Verbindungen verwendet werden, wie z.B. Harnstoff, flüssiger Ammoniak oder Ammoniumsalze, z.B. Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat, Ammoniumnitrat, Ammoniumacetat, Ammoniumphospiiat h«jw., oder natürliche stickstoffhaltige Stoffe, wie Maisquellflüssigkeit, Hefeextrakt, Fleischextrakt, Fepton, Fischmehl, Bouillon, Caseinhydrolysate, Casaminosäure, Fischpreßsäfte, Heiskleieextrakt, usw.. Auch diese Substanzen können einzeln oder als Kombination von zweien oder mehreren verwendet werden. Anorganische Verbindungen, die zu dem Medium hinzugegeben werden können, sind z.B. Magnesiumsulfat, Natriumphosphat, Kaliumdihydrogenphosphat, Kaliummonohydrogenphosphat, Eieensulfat, Manganchlorid, Calciumchlorid, Natriumchlorid, Zinkeulfat usw.. Im Falle der Verwendung von Mikroorganismenstämmen mit speziellen
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—Q—
Nährstoffanforderungen sollten Substanzen zu dem Medium hinzugegeben werden, die diese Bedürfnisse befriedigen. Dazu gehören aufler den oben genannten Materialien Stoffe wie Aminosäuren» z.B. Diaminopimelinsäure, Methionin, Isoleucin, Lysin und dgl., Vitamine, Biotin, komplexe Nährstoffe, wie z.B. Aminosäuren in Form von tieriechen oder pflanzlichen Proteinhydrolysate^ mit Nucleinsäuren in Beziehung stehende Materialien und dgl..
Die Züchtung wird unter aeroben Bedingungen, wie z.B. aerobem Schütteln der Kultur oder durch Rühren und Belüften einer Submerskultur, bei einer Temperatur τοη z.B. etwa 20-400C und einem pH-Wert von etwa 5-8 durchgeführt. Diese Bedingungen sind nicht feststehend, sondern variieren etwas in Abhängigkeit von dem speziellen verwendeten Mikroorganismus.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhöht sich die in der Kulturflüssigkeit angereicherte Menge an L-Threonin beträchtlich, und 10-15 g/l L-Threonin können angereichert werden, im Vergleich zu einer maximal angereicherten Menge von etwa 3-5 g/l» wenn keine Antibiotika hinzugegeben werden. Es ist ersichtlich, daß die vorliegende Erfindung· die vorteilhafte Produktion von L-Threonin im industriellen Maßstab ermöglicht.
Nach Abschluß der Züchtung, die im allgemeinen etwa 2 bis 6 Tage dauert, kann das L-Threonin mit den üblichen Mitteln gewonnen werden, z.B. durch Behandlung mit einem
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-ΙΟΙ on enaus t auscherhar Z9 Extraktion nit Lösungsmitteln, Ausfällung, Adsorption, Chromatographie oder dgl.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, jedoch nicht beschränken. Falls nicht anders angegeben, beziehen sich alle Prozentangaben auf das Gewicht pro Liter Wasser. Die Mikroorganismentämme, die vorteilhaft erweise bei der Durchführung der Erfindung angewendet werden, sind in den Beispielen angegeben.
W Beispiel 1
40 ml eines Mediums, enthaltend 20 g/l Glucose, 10 g/l Fepton, 10 g/l Hefeextrakt, 2,5 g/l IaCl und 50 Bg/1 Diaminopimelinsäure werden in einen Erlenmeyerkolben von 250 ml Inhalt eingebracht. lach dem Sterilisieren wird Escherichia coil KY-8280 ATCC 21148 (eine lährstoff-bedürftige Mutante, die als wesentliche Faktoren für ihr Wachstum Diaminopimelinsäure und Methionin benötigt) eingeimpft und bei 300C 24 Stunden lang unter aerobem ^ Schütteln mit 220 Schüttelbewegungen pro Minute gezüchtet, um eine Einsaatkultur zu erhalten.
Ein Fermentationsmedium mit der folgenden Zusammensetzung wird hergestellt;
75 g/l Pruotoee
H g/1 (M4)2304
2 g/l KH2PO4
1. g/l MgSO4.7H2O
20 g/l CaGO3
100 mg/1 Diaminopimelinsäure
100 mg/1 DL-Methionin
100 mg/1 L-Iysinhydroohlorid
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40 ml des FermentationsmediumB werden jeweils in einen Erlenmeyerkolben von 250 ml Inhalt eingebracht· Nach dem Sterilisieren werden 4 ml der Einsaatkulturflüssigkeit eingeimpft, und die Züchtung wird unter aerobem Schütteln mit einer Geschwindigkeit von 220 Schüttelbewegungen pro Minute und bei 300C 120 Stunden lang durchgeführt. Nach 30 Stunden der Züchtung werden verschiedene Antibiotika gemäß den Angaben der Tabelle 2 zu den jeweiligen Kolben hinzugefügt.
Die in der Kulturflüssigkeit nach Abschluß der Züchtung gebildeten Mengen an L-Threonin sind ir ',belle 2 gezeigt, und zwar im Vergleich zu der Situation nach 72 Stunden der Züchtung und zu einem Vergleichsversuch, bei dem kein Antibiotikum zu dem Medium hinzugegeben worden war.
Tabelle 2
Antibiotikum
Zugegebene Nach 72 Std. Nach 120 Std. Menge an gebildete gebildete
Antibiotikum Menge an Menge an
!-•!Threonin L-Threofdn (mg/1) (g/l) L&/11
Streptomycin (Sulfat} 30 6,3 12,3
Dihydrostreptomycin
(Sulfat)
30 6,8 11,2
Chloramphenicol 50 5,7 11,3
Tetracyclin 50 6,2 10,5
Chlort etracyclin 50 6,0 9,8
Gxytetracyelin 50 5,4 9,6
Kanamycin (Sulfat) 40 6,3 11,7
Polymyxin B 20 6,0 11,0
Viomycin (Sulfat) 30 5,6 10,3
keine Zugabe _ 5,8 1,2
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Beiapiel 2
Die Züchtung wird in derselben Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, mit der Abwandlung, daß die hinzugegebene Menge an Streptomycin (Sulfat) und die Zeitpunkte der Zugabe variiert werden. Die Ergebnisse sind in Tabelle wiedergegeben.
Tabelle 3
Die Züchtung wird in derselben Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, mit der Abwandlung, daß die in dem
Menge
der
Zugabe
(mg/1)
I
Nach 72 Std.
gebildete
Menge an
L-Threonin
(g/l)
■ Nach 120 Std.
gebildete
Menge an
!-Threonin
! (g/i)
Beispiel 3
Zeitpunkt der
Zugabe
(Zeit nach
Beginn der
Züchtung)
keine
Zugabe
/40
^80
5,3
5,9
6,0
0,8
8,3 I
ι 7t*
1 16 /40
^80
6,3
6,3
10,9 !
9,8 j
24 /40 6,0
5,6
11,8
12,3 ;
32 (40 VJlVJl
w «o
-VJl VJl
13,2 I
13,0 j
ί ι
! 40
/40
^80
4,8
5,0
13,2 !
11,8 j
48 /40 j
^80 ;
5,3
5,7
7,2 j
9,3
60 j /40 !
^80 :
I
5,6
5,6
9,8
5,6
72 ;
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Fermentationsmediuni verwendete Menge der Kohlenstoffquelle 75 g/l Glucose beträgt» und daß 50 mg/1 Streptomycin als antibiotische Zugabemittel verwendet werden. Die in der erhaltenen Kulturflüssigkeit nach Abschluß der Züchtung gebildete Menge an L-Threonin beträgt 12,2 g/l.
Wenn man zu dem Medium lein Streptomycin hinzufügt, werden nur 1,1 g/l L-Threonin erhalten.
Beispiel 4
Ein Einsaatiaediuffl wird in derselben Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, und zwar unter Verwendung von Escherichia coli KY-8284 ITCC 21272 (einer Nährstoff-bedürftigen Mutants, welche als wesentliche Paktoren für ihr Wachstum Diaminopimelinsäure, Methionin und Isoleucin benötigt) als L-Thraonin-bildendeaa Mikroorganismus.
Das verwendete Permentationsmedium besitzt folgende Zusammensetzung%
50 g/l Glycerin
H g/l (KH4J2SO4
2 g/l KH2PO4
1 g/l MgSO4*7H2O
20 g/l CaCO3
100 mg/1 Diaminopimelinsäure 100 mg/1 DL-Methionin
200 mg/1 L-Isoleucin
100 fflg/1 L-Iysinhydrochlorid
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Jeweils 40 ml des Fermentationsmediums werden in einen Erlenmeyerkolben von 250 ml Inhalt eingebracht. Nach dem Sterilisieren wird die Einsaatkultur eingeimpft und die Züchtung unter aerobem Schütteln der Kultur mit 220 Schüttelbewegungen pro Minute bei 320C durchgeführt. Hach 35 Stunden der Züchtung werden 50 mg/1 Streptomycin (Sulfat) zu dem Medium hinzugegeben und die Züchtung weitere 120 Stunden lang durchgeführt. Die in der Kulturflüssigkeit nach Abschluß der Züchtung angereicherte Menge an L-Threonin beträgt 8,3 g/l·
Zum Vergleich wird die Züchtung ohne Zugabe von Streptomycin zu dem Medium ausgeführt. Die nach 72 Stunden der Züchtung angereicherte Menge an L-Threonin beträgt 4,7 g/l· Hach 120 Stunden ist das L-Threonin jedoch fast vollständig verloren gegangen.
Beispiel 5
Eine Einsaatkultur wird in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise mit Escherichia coli KY-8281 ATGC 21149 (einer Fähretoff-bedürftigen Mutante, die zu ihrem Wachstum Diaminopimellnsäure benötigt) erhalten·
Ein wäßriges Nährmedium der folgenden Zusammensetzung wird für die Fermentation verwendet:
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75 g/l Fructose
14 g/l (RH4)2SO4
2 g/l KH2PO4
1 g/l MgSO4·7Η20
20 g/l CaCO3
100 mg/1 Diaminopimelinsäure
100 mg/1 Ii-Lysinhydrochlorid
Jeweils 40 ml des Fermentati onsaaedimcs werden in einen Erlenmeyerkolben von 250 ml Inhalt eingebracht. Nach den Sterilisieren wird die obige Einsaa .ultur in dae Medium eingeimpft. Die Züchtung wird dann unter aerobem Schütteln »it 220 Schüttelbewegungen pro Minute bei 3O0C durchgeführt. Nach 40 Stunden der Züchtung werden 80 ag/1 Streptomycin (Komplex) au dem Medium hinzugesetzt und die Züchtung weitere 120 Stunden lang durchgeführt* Die in der erhaltenen Kulturflüssigkeit nach Abschluß der Züchtung gebildete Menge an L-Threonin betrögt 7,8 g/l.
Zum Vergleich wird die Züchtung ohne Zugabe von Streptomycin zu dem Medium ausgeführt. Nach 72 Stunden der Züchtung sind 4»2 g/l L-Threonin in der Flüssigkeit angereichert worden. Nach 120 Stunden der Züchtung ist es jedoch fast vollständig verschwunden,
Während in den Ausführungsbeispielen .spezielle mutante Mi kroorganismenst Sauce, die vorteilhaft erfindungs-
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gemäß angewendet werden, beschrieben worden sind, wird darauf hingewiesen, daß die vorliegende Erfindung allgemein mit Mutanten durchgeführt werden kann, die imstande sind, L-Threonin durch Fermentation zu produzieren.
Aus dieser Beschreibung der Erfindung geht hervor, daß dieselbe in vielfacher Hinsicht variiert werden kann. Solche Variationen sind nicht als Abweichungen von Grundgedanken und Geltungsbereich der Erfindung anzusehen, w sondern alle solche Modifikationen sollen in den Bereich der folgenden Patentansprüche fallen.
Patentansprüche :
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Claims (1)

  1. K 851
    Patentansprüche :
    1 e Verfahren zur Herstellung von L-Threonin durch Züchtung eines Mikroorganismus, der imstande ist,L-Threonin zu produzieren, unter aeroben Bedingungen in einem wäßrigen Ilährmedium, dadurch gekennzeichnet, daß man zu dem Medium ein Antibiotikum oder ein Gemisch von Antibiotika hinzufügt.
    2ο Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Antibiotikum Streptomycin, Dihydrostreptomycin, Chloramphenicol, Tetracyclin, Qxytetracyclin, Chlortetracyclin, Kanamycin, Polymyxin B oder Viomycin verwendet.
    3« Verfahren zur Herstellung von L-Threonin, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Mikroorganismus, der imstande ist, L-Threonin zu produzieren, unter aeroben Bedingungen in einem wäßrigen, mindestens ein Antibiotikum enthaltenden ilährmedium züchtet, daß man das L-Threonin in der erhaltenen Kulturflüssigkeit anreichert und daraus gewinnt.
    4. Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, da;(3 man als Antibiotikua Streptomycin, Dihydrostreptoaycin, Chloramphenicol, Tetracyclin, Oxytetracyclin, Oiilortetracyclin, Kanamycin, Polymyxin B oder Viomycin verwendet.
    2098 0 8/0649
    5. Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß man das Antibiotikum zu dem Medium hinzufügt,
    bevor das produzierte !-Threonin umgewandelt nird end zu verschidnden beginnt.
    6. Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß man das Antibiotikum innerhalb des Zeitraums
    von 8 bis 72 Stunden nach Beginn der Züchtung zu dem
    Medium hinzufügt.
    7. Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß man als Antibiotikum Streptomycin verwendet.
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zu dem Medium hinzugegebene Menge an Streptomycin 10 bis 300 mg/Liter des Mediums beträgt.
    9· Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß die zu dem Medium hinzugegebene Menge an Antibiotikum 10 bis 1000 mg/Liter des Mediums beträgt.
    10. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Gesamtmenge des Antibiotikums gleichzeitig zu dem Medium hinzugibt.
    11. Verfahren nach Anspruch 3* dadurch gekennzeichnet, daß man das Antibiotikum in mehreren Anteilen zu dem Medium hinzugibt.
    12· Verfahren nach Anspruch 3t dadurch gekennzeichnet, daß man die Züchtung bei einer Temperatur von etna
    20 bis 400C und einem pH-Wert von etwa; 5 bis 8 durchführt.
    209808/06Λ9
    13. Verfahren zur Herstellung von L-Threonin, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Mikroorganismus, der Escherichia coli ATCC 21148, Escherieiiia coil ATCC 21272 oder Escherichia coli ATCC 21149 sein kann, in einem ■wäßrigen, mindestens ein Antibiotikum enthaltenden Uährmeäi-IiM züchtet, daß man das L-Threonin in der erhaltenen Eulturflüssigkeit anreichert und dsrsus gewinnt*
    14. Verfahren nach Anspruch 13, dan υ roh gekennzeichnet, daß man als Antibiotikum Streptomycin, Dihydrostreptomycin, Chloramphenicol, Tetracyclin, Oxytetracyclin, ChI ort etracy elin, "Kanamycin, Polymyxin I: oder Viomycin verwendet.
    15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß men das Antibiotikum innerhalb ses Zeitraums von 8 bis 72 Stunden nach Beginn der Züchtung zu dem Medium hinzugibt.
    16. Verfahren nach Anspruch 13 s dadurch gekennzeichnet, daß man die Züchtung bei einer üemieratur von et TKa 20 "bis 4-00C und einem pH-Wert ν ei. etwa 5 "Ons 8 durchführt·
    17. Verfaiiren nach Anspruch H:, dadurch gekennzeichnet, daß man als Antibiotikum Streji.<.-m; c*'.r. verwendet.
    20S808/G649
    ORiaiNAL INSPECTEO
DE19681792495 1967-09-12 1968-09-10 Verfahren zur Herstellung von L Threonin Expired DE1792495C (de)

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JP5813267 1967-09-12

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DE1792495A1 true DE1792495A1 (de) 1972-02-17
DE1792495C DE1792495C (de) 1973-04-19

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GB1185130A (en) 1970-03-18
US3622453A (en) 1971-11-23
IT954036B (it) 1973-08-30
FR1579835A (de) 1969-08-29

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