-
Karl Klunzinger, Fabrikant, Neokarweihingen "Spritzvorrichtung"
Der Gegenstand vorliegenden Gebrauchsmusters ist eine Spritzvorrichtung, wie sie
in ihrer Art an sich bekannt und im wesentlichen bestimmt ist durch einen vor einer
Spritzapparatur beweglich angeordneten Werkstückträger. Soweit es Spritzvorrichtungen
dieser Art bereits gibt, sind sie mit ihrem vor der Spritzapparatur nur drehbaren
Werkstüokträger eigens zum Spritzen von Schuhen u. dgl. Werkstücken länglicher Gestaltung
wenig oder gar nicht geeignet.
-
Die Spritzvorrichtung in der vorliegenden erfindunggemäßen Ausführung
ist vornehmlich zum Aufspritzen von Farben oder später wieder abziehbaren Schutzschichten
auf Schuhe geschaffen worden und für diesen Zweck besonders vorteilhaft, weil sie
das Spritzen von jeglicher Handarbeit-abgesehen von der des Aufsetzens auf und Wiederabnehmens
von dem Werkstückträger vollkommen frei macht, das Werkstück automatisch in immer
gleichbleibenden Abständen an der Spritzapparatur vorbeiführt, also einen durchweg
gleichmäßigen Auftrag der Bank : Süddeutsche Bank, Filiale Feuerbach - Postscheck
75630 Stuttgart - Telefon 81891
jeweiligen Spritzmasse verbürgt,
zudem konstruktiv ausserordentlich einfach, zuverlässig wirksam und bei all diesen
Vorzügen auch verhältnismäßig billig herstellbar ist.
-
Was die erfindungsgeäße Ausführung hauptsächlich kennzeichnet, ist
die Tatsache, daß der Werkstückträger mit einer der Werkstücklänge entsprechenden,
an ihren beiden Enden rundgeschlossenen Langlochschleife auf einem feststehenden
Zapfen angeordnet und auf diesem Zapfen die Langlochschleife mitsamt dem auf ihr
festsitzenden Werkstückträger relativ zur Spritzapparatur mittels eines dem erwähnten
Zapfen nebengeordneten, auf den äußeren Umfang der Langlochschleife treibend wirkenden
Drehkörpers (Zahn-oder Reibrad) beweglich ist, so daß das dem Werkstückträger aufgesetzte
Werkstück erst mit der einen seiner beiden Längsseiten an der Spritzapparatur vorbeibewegt,
sodann um 1800 geschwenkt und schliesslich auch noch mit der anderen seiner beiden
Längsseiten an der Spritzapparatur vorbeibewegt wird.
-
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile einer Spritzvorrichtung
erfindungsgemäßer Ausführung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles.
-
Die Zeichnungen stellen dar : Abb. 1-Abb. 7 die für den Werkstückträger
erfindungsgemäß vorgesehene Antriebsvorriphtung schematisch und in mehreren, während
eines voll-
ständigen Arbeitsspieles zu durchlaufenden |
Stellungen.
-
Abb. 8 den Werkstückträger erfindungsgemäßer Ausführung in einem senkrechten
Längsmittelschnitt.
-
Abb. 9 den Gegenstand der Abb. 8 in einem Querschnitt.
-
Abb. 10 die Antriebsvorrichtung des Werkstüokträgers in der Draufsicht.
-
Zunächst sei auf die Abb. 1-7 Bezug genommen. Die sogenannte Langlochschleife
1, mittels welcher der in den Abb. 1-7 nicht dargestellte Werkstückträger mitsamt
dem jeweils aufgesetzten Werkstück bzw. Schuh an der Spritzapparatur 2 vorbeibewegt
wird, so daß alle zu spritzenden Oberflächenstellen des Werkstückes sich an der
Spritzapparatur 2 in durchweg gleichen Abständen vorbeibewegen, ist mit ihrem Langloch
3 auf einem feststehend zu denkenden Zapfen 4 angeordnet. Gegen den äußeren Umfang
der Langlochschleife ist ein Drehkörper 5 gesetzt, der, wenn er in Umdrehung versetzt
wird, die Langlochschleife auf dem Zapfen 4 im Sinne des eingetragenen Pfeiles bewegt.
Bei Ausgang von der Stellung Abb. 1 wird die Langlochschleife durch den an ihrem
Umfang wirksamen Drehkörper 5 zunächst um den Drehzapfen in die Stellung gemäß Abb.
2 geschwenkt, dann quer zur Spritzrichtung in die Stellung gemäß Abb. 3 bewegt,
hiernach über die Stellung Abb. 4 bis in die Stellung Abb. 5 geschwenkt, dann wiederum
quer zur Spritzriohtung bewegt, bis die Stellung gemäß Abb. 6 erreicht ist, worauf
die Langlochsohleij um den Zapfen 4 nochmals geschwenkt und in eine Stellung gemäß
Abb. 7 gebracht wird. In dieser Stellung werden der Drehkörper 5 und die Spritzapparatur
außer Betrieb gesetzt.
-
Es dürfte leicht einzusehen sein, daß mit dieser Antriebsvorrichtung
des Werkstuckträgers das Werkstück durch die Spritzapparatur 2 rundum gleichmäßig
gespritzt wird.
-
Bezug genommen sei nunmehr auf das in den Abb. 8, 9 und 10 dargestellte
praktische AusführungsbeLspiel. Die Langlochschleife
besteht hier
aus zwei Teilen 1', 1", die beide gabelig gestaltet sind. Dem gabeligen Teil 1'
ist der gabelige Teil 1"so aufgelegt, daß die offenen Enden beider
Teile 1'und 1"in entgegengesetzte Richtungen weisen, also |
eine in sich geschlossene Langlochschleife gebildet wird, die, wie es an Hand der
Abb. 1-7 bereits beschrieben wurde, relativ zum Zapfen 4 mittels des Drehkörpers
5 beweglich ist.
-
Als Drehkörper 5 ist in der Ausführung gemäß Abb. 8-10 ein Zahnrad
vorgesehen-was indes nicht ausschließt, statt eines Zahnrades ein Reibrad vorzusehen.
Entsprechend der Vorsehung des Drehkörpers 5 als Zahnrad, das mittels eines Elektromotors
über eine Riemenscheibe 6 o. dgl. angetrieben werden kann, ist für die aus den beiden
gabelförmigen Teilen 1' und 1'' zusammengesetzte Langlochschleife eine Zahnung 7
rings ihres äußeren Umfanges vorgesehen. Entsprechend der Zweiteiligkeit der Langlochschleife
ist auch der Werkst@ckträger als solcher zweiteilig vorgesehen. Auf jeden der beiden
Teile des Werkstüokträgers, von denen der eine mit 8 und der andere mit 9 bezeichnet
ist, sind Mittel zum Aufsetzen und Halten des Werkstückes vorgesehen, im vorliegenden
Falle z. B. Spitzen 10, 10'. Teil 8 des Werkstückträgers ist mit Stiften 11, 11'
auf dem gabelförmigen unteren Teil 1' der Langlochschleife getragen. Beachtlich
ist hierbei, daß die Stifte 11'durch Längsschlitze 12 des gabelförmigen oberen Teiles
1"hindurchführend sind. Zum Niederhalten des Teiles 1" auf dem Teil 1'sind die Stifte
11' gegen die Oberseite des Teiles 1"geschultert, etwa so wie es die mit 13 bezeichneten
Vierkante der Stifte 11'erkennen lassen. Ebenfalls zum Niederhalten des Teiles 1"auf
dem
.,. |
Teil 1'ist auch der Zapfen'gegen die Oberseite des |
Teiles 1"geschultert. Der Teil 9 des Werkstückträgers ist |
auf dem oberen Teil 1" der Langlochschleife mittels der Stützen 14 und noch einer
dritten Stütze 15 getragen. In der Stütze 15 ist drehbar, aber axial unverschieblich,
eine Gewindespindel 16 gelagert, die an ihrem freien äußeren Ende mit einer Kurbel
17 versehen ist. Die Spindel 16 führt durch ein Gewinde bzw. durch eine Mutter 18
in einer Brücke 19, die dem unteren Teil 1'der Langlochschleife fest aufgebaut ist,
und zwar mittels zweier Stützen 20, die ähnlich den schon erwähnten Stiften 11'
durch Längsschlitze 21 des oberen gabelförmigen Teiles hindurchführend und mit dem
unteren Teil 1' der Langlochschleife fest zusammengeschlossen sind. Wie nunmehr
leicht einzusehen sein dürfte, kann also die Spitzenweite mittels der Kurbel 17
und der mit ihr drehbaren Gewindespindel 16 stufenlos auf vielerlei Maße eingestellt
werden, so wie es die Größe bzw. die Länge des jeweiligen Werkstückes erfordert.
Damit es beim Verstellen der Spitzenweite x nicht eines Aufwandes besonderer Sorgfalt
bedarf, um die Zahnung des einen gabelförmigen Teiles mit der des anderen gabelförmigen
Teiles der Langlochschleife in Übereinstimmung zu bringen, sind die Zahnteilung
und das Spindelgewinde so aufeinander abgestimmt, daß eine Umdrehung der Stellspindel
16 genau einer Verschiebung der Teile 1' und 1'' um den Betrag einer Zahnteilung
entspricht.
-
Ein in eine Raste der Spindel bzw. der Spindeldrehkurbel einschnappender
Federstift 22 ist vorgesehen, um beim Einstellen der jeweils gewünschten Spitzenweite
ein gewisses Gefühl für die richtige Zahneinstellung der Teile 1'und 1"
zu vermitteln. Sollte beim Variieren bzw. Einstellen der |
bzw. |
Spitzenweite nicht sorgfältig genug vorgegangen, xsccxSaß |
die Zahnungen 7 der Teile 1', 1"nicht vollkommen genau |
miteinander in Deckung gebracht werden, so können sich |
selbst hieraus noch keine Schäden an der Verzahnung und auch keine Unterbrechnungen
in der Bewegung des Werkatückträgers bzw. im Antrieb der Langlochschleife ergeben.
-
Erreicht ist dies dadurch, daß der Zapfen 4 mit seiner speziell aus
den Abb. 8 und 9 ersichtlichen Halterung 23 entgegen einer Feder 24 verschieblich
Im sogenannten Systemträger 25 gelagert ist. Diese Lagerung ist im übrigen auch
noch von ganz besonderem Vorteil, sofern für den Antrieb des Werkstückträgers bzw.
seiner Langlochsohleife nicht ein Zahnradantrieb, sondern ein Reibradantrieb vorgesehen
sein sollte. In diesem Falle ist durch die Feder verbürgt, daß der Zapfen 4 die
Langlochaohleife mit ihrem äußeren Umfange stets gut an den als Reibrad zu denkenden
Drehkörper 5 angedrückt hält.
-
Zum Ein-und Ausschalten sowohl der Funktion des Werkstückträgers
als auch der Funktion der Spritzapparatur dient ein Schalter, der-weil an sich bekannt-nicht
besonders dargestellt ist. Der Schalter ist von Hand einrückbar, so beispielsweise
mittels eines besonderen Druckknopfes oder durch einen beim Auflegen eines Werkstückes
auf eine der WerkstUckatützen bzw. Spitzen 10, 10'auszuübenden Druck.
-
Das Stillsetzen des Werketuckträgera bzw. der seinen Antrieb vermittelnden
Langloohschleife 1, wie auch das Außerbetriebaetzen der Spritzapparatur, geschieht
im Augenblick der Vollendung eines vollständigen Arbeitsspieles
mittels
eines unten am unteren gabelförmigen Teil 1'der Langlochschleife vorgesehenen Nockens
26. Mit diesem Nocken 2 ( wird auf einen im Systemträger 25 vorgesehenen Federstift
27 und mittels dieses Stiftes über irgendein zweckentsprechendes Gestänge 28 auf
den erwähnten Schalter im Sinne der Funktionsunterbrechung sowohl des Werkstückträgers
als auch der Spritzapparatur eingewirkt. Der Nocken 26 kann der Einfachheit halber
mittels des unteren Endes des Stiftes 11 verkörpert sein. Die nötige Bewegungsfreiheit
ist dem Nocken 26 bei den um den Zapfen 4 vor sich gehenden Schwenkbewegungen der
Langlochschleife durch eine dem Systemträger 25 kreisrund eingearbeitete Vertiefung
29 und bei den Bewegungen der Langlochschleife quer zur Spritzapparatur durch die
im Systemträger 25 vorgesehene Nut 30 gesichert. Schutzansprüche