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Die Erfindung betrifft einen Drehbeschlag für schwenkbare Pultplatten,
insbesondere für Pultplatten von Hörsaalgestühl, bei dem die Pultplatte in eine
waagerechte und senkrechte Stellung schwenkbar ist, wobei in einer axialen Öffnung
eines Gelenkgehäuses eine Drehscheibe mit diagonalem Mitnehmerschlitz zur Aufnahme
eines Mitnehmernockens eines Plattenbeschlages drehbar gelagert ist und in einer
Bohrung des Mitnehmernockens ein federbelasteter Arretierstift verschiebbar geführt
ist, und wobei in der axialen Öffnung des Gelenkgehäuses Nocken mit waagerechten
und senkrechten Anschlägen zum Begrenzen der waagerechten und senkrechten Schwenkstellung
des Mitnehmernockens angeordnet sind.
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Derartige Drehbeschläge sind aus dem deutschen Gebrauchsmuster 1,
966'818 bekannt. Soll gemäß diesem Gebrauchsmuster 1966 818 die Pultplatte von der
waagerechten Arbeitsstellung in die nach unten geklappte lotrechte Stellung geschwenkt
werden, so wird hierbei die Vorderkante der Pultplatte abwärts bewegt, wobei die
Knie des Benutzenden störend im Wege sind, so daß dieser aufstehen muß. Die gleiche
Schwierigkeit besteht bei den Gelenken der beiden schweizerischen Patentschriften
59 854 und 356 889.
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Das deutsche Gebrauchsmuster 1921666 und die britische Patentschrift
333 912 zeigen Drehbeschläge für Pultplatten, bei welchen die Schwenkbewegung der
Pultplatte an ihrer Vorderseite nach oben und an ihrer dem Benutzer abgewandten
Seite nach unten in eine senkrechte Stellung erfolgt, so daß der vor dem Pult Sitzende
nicht zum Aufstehen gezwungen wird; jedoch haben die Konstruktionen des deutschen
Gebrauchsmusters 1921666 und der britischen Patentschrift 333 712 den Nachteil,
daß die Drehbeschläge Gestänge aufweisen, deren scherenartiges Zusammenklappen Verletzungen
verursachen kann. Diese Gefahr besteht bei der Konstruktion des deutschen Gebrauchsmusters
1966 818 nicht. Es ist weiterhin bei einem Drehbeschlag für eine Armstütze eines
Stuhles bekannt, daß die von einem axialen Drehzapfen durchsetzte axiale Öffnung
des Gelenkgehäuses mehrere Nöcken aufweist, wobei ein in einer zum Drehzapfen achsparallelen
Bohrung des Gelenkgehäusedeckels geführter Arretierstift mittels einer Feder jeweils
in die Arretierstellung zwischen zwei Nocken einrastbar ist. Der Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, die Konstruktion des deutschen Gebrauchsmusters
1966 818 dahingehend zu verbessern, daß die Schwenkbewegung der Pultplatte
den vor dem Pult Sitzenden nicht zum Aufstehen zwingt, wobei die an beiden Seiten
von einem erfindungsgemäßen Drehbeschlag geführte Pultplatte vom Benutzer nach oben
in eine vertikale Stellung geschwenkt und dann durch die Drehbeschläge hindurch
abwärts in die hängende Stellung verschoben oder fallengelassen wird.
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Diese Aufgäbe wird bei einem Drehbeschlag der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in an sich aus der USA. -Patentschrift
1,093 686 bekannter Weise die von einem Drehzapfen durchsetzte axiale Öffnung
des Gelenkgehäuses zwei Nocken aufweist, wobei zwischen diesen sich gegenüberliegenden
Nocken am Boden des Gelenkgehäuses eine in axialer Richtung sich erhebende schraubenförmige
Ringfläche angeordnet ist, auf der ein in einer zum Drehzapfen achsparallelen Bohrung
des Mitnehmernockens mittels einer Feder verschiebbarer Arretierstift geführt ist,
der in der waagerechten Stellung der Pultplatte in eine Arretieröffnung des Plattenbeschlages
eingreift und wobei der Plattenbeschlag mit der Pultplatte auf dem Mitnehmernocken
verschiebbar ist.
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Vorteilhaft ist der Plattenbeschlag als U-Schiene ausgebildet, deren
nach innen umgebogene Enden der U-Schenkel in Nuten des Mitnehmernockens verschiebbar
gelagert
sind. Diese Konstruktion bietet eine besonders stabile Verbindung zwischen dem Plattenbeschlag
und dem Mitnehmernocken.
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Um Störgeräusche und unnötige Reibung zwischen dem Plattenbeschlag
und dem Mitnehmemocken zu vermeiden, weist vorteilhaft der Mitnehmernocken auf seiner
dem Steg des U-förmigen Plattenbeschlages zugewandten Seite mindestens eine Laufrolle
auf.
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Damit die Pultplatte in ihrer vertikal hängenden Stellung möglichst
nicht störend über die beiden Drehbeschläge übersteht, erstreckt sich der Plattenbeschlag
vorzugsweise über die gesamte Tiefe der Pultplatte.
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Um ein zu hartes Anschlagen des Plattenbeschlages an dem Mitnehmernocken
beim Verschieben in die beiden Endstellungen zu vermeiden, weist vorzugsweise der
Plattenbeschlag an seinen Enden elastisch nachgiebige Anschläge auf, denen Anschläge
des Mitnehmernockens zugeordnet sind.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische Ansicht eines Pultes mit dem
Drehbeschlag, F i g. 2 eine perspektivische Ansicht des auseinandergenommenen Drehbeschlages,
F i g. 3 eine Ansicht des Drehbeschlages in axialer Richtung des Drehzapfens, F
i g. 4 im linken Teil einen Schnitt längs der Linie A -B, im rechten Teil
längs der Linie C-D durch den Gegenstand der F i g. 3 und F i g. 5 einen Schnitt
längs der Linie E-F durch den Gegenstand der F i g. 4.
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Gemäß F i g. 1 sind an zwei Ständern 2 und 4 zwei Drehbeschläge 6
und 8 angebracht, welche über Randbeschläge 10 die Pultplatte 14 tragen. Diese Pultplatte
14 kann um die Drehbeschläge 6 und 8 in Richtung des Pfeiles 16 nach oben verschwenkt
werden und dann in Richtung des Pfeiles 18 in die hängende Stellung gleiten.
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F i g. 2 zeigt in axial auseinandergenommener Lage die verschiedenen
Einzelteile des Drehbeschlages 6, B. Das Gelenkgehäuse 20 hat eine axiale Öffnung
22, in welche radial nach innen zwei Nocken 24 und 26 ragen. Diese Nocken 24, 26
sind durch etwa horizontale Anschlagflächen 28 und 30 und etwa vertikale Anschlagflächen
32 und 33 begrenzt. In dem von den beiden genannten Nocken 24, 26 freigelassenen
Teil der axialen Öffnung 22 liegt drehbar eine Drehscheibe 34, in deren Schlitz
36 der Mitnehmernocken 38 gelagert ist. Durch eine Bohrung 40 und
eine nicht dargestellte Bohrung der Drehscheibe 34 ist ein Drehzapfen 42 (F i g.
3) geführt, welcher der Drehscheibe 34 und dem Mitnehmernocken 38 als Achse dient.
Der Mitnehmernocken 38 weist beidseitig je eine Nut 44 auf, in welche die nach innen
umgebogenen Enden 46 und 48 der U-Schenkel 50 und 52 des Plattenbeschlages 56 gleitend
eingreifen. Der Plattenbeschlag 56 umfaßt also den Gleitabschnitt 58 des Mitnehmernockens
38, wogegen der Mitnehmerabschnitt 60 des Mitnehmernockens 38 im Schlitz
36 der Drehscheibe ruht.
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Damit der Plattenbeschlag 56 auf dem Gleitabschnitt 58 des Mitnehmernockens
38 leicht verschiebbar ist, trägt der Gleitabschnitt 58 zwei Laufrollen 62 und 64,
die versenkt innerhalb des Gleitabschnitts 58 angeordnet sind.
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Der Plattenbeschlag 56 ist an beiden Enden mit Verschlußstopfen 66
versehen, in welchen Anschläge 69 aus elastischem Material angeordnet sind, um Geräusche
und Beschädigungen zu verhindern.
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In einer Bohrung 68 mit einem dem Innenraum der Öffnung des Gelenkgehäuses
20 zugewandten Federgehäuse 70 trägt der Mitnehmernocken 38 einen
Arretierstift 72, der von der Feder 71 gegen die schraubenförmige Ringfläche 74
am Boden des Gelenkgehäuses 20 gedrückt wird. Diese schraubenförmige Ringfläche
74 erstreckt sich über etwa 90°, und zwar zwischen der vertikalen Anschlagfläche
32 und der horizontalen Anschlagfläche 30. Bei der horizontalen Anschlagfläche
30 ragt sie axial weiter nach außen, so daß der Arretierstift 72, wenn sich
der Mitnehmernocken 38 und damit die Pultplatte 14 in horizontaler Stellung befindet,
in die Arretieröffnung 76 gedrückt ist. Wird nun die Pultplatte 14 und hiermit der
Mitnehmernocken 38 in die senkrechte Lage verschwenkt, so gleitet der Kopf 78 des
Arretierstiftes 72, von der Kraft der Feder 71 axial nach innen gedrückt, auf der
Ringfläche 74 derart entlang, daß der Arretierstift 72 die Arretieröffnung 76 des
Plattenbeschlages 56 freigibt und eine Verschiebung des Plattenbeschlages 56 auf
dem Gleitabschnitt 58 und damit insgesamt eine Verschiebung der Pultplatte 14 ermöglicht.
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F i g. 3 zeigt eine Ansicht des Drehbeschlages in axialer Richtung
des Drehzapfens 42. Es sind die beiden von Anschlagflächen begrenzten Nocken 24
und 26, der Drehzapfen 42 sowie der Arretierstift 72 erkennbar. Der Plattenbeschlag
56 ist in horizontaler Stellung, in hochgeklappter Stellung 56a und in nach
unten verschobener, hängender Stellung 56b
dargestellt. Die dargestellte Pfeilrichtung
16a entspricht der Pfeilrichtung 16 in F i g. 1, wogegen die Pfeilrichtung 18 genau
mit der Pfeilrichtung 18 der F i g. 1 übereinstimmt.
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F i g. 4 zeigt im linken Teil einen Schnitt längs der Linie A-B, im
rechten Teil einen Schnitt längs der Linie C-D durch den Gegenstand der F i g. 3.
Der U-förmige Querschnitt des Plattenbeschlages 56 ist in beiden Teilen der Figur
gut zu erkennen. Auch wird hier gut sichtbar, daß im Gegensatz zum Drehbeschlag
der F i g. 1 der in den F i g. 2 bis 5 dargestellte Drehbeschlag doppelseitig ausgebildet
ist, so daß, wie dies besonders in F i g. 5 zu erkennen ist, auf beiden Seiten Plattenbeschläge
56 mit entsprechenden Pultplatten 14 angebracht werden können. Die beiden axialen
Öffnungen 22 der einzelnen Drehbeschläge des gezeigten Doppeldrehbeschlages können
durch eine Trennwand 80 getrennt sein.