DE1771998A1 - Pyrolysiertes Endlosfadengut und seine Herstellung - Google Patents
Pyrolysiertes Endlosfadengut und seine HerstellungInfo
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Description
Die Suihe nach hochwertigen technischen Stoffen wendet sich sunehmerd
den verstärkten Verbundstoffen su. Theoretisch beuitxen
hoehkoh.ienstoffhaltige Fasern, wie Fasern aus Kohlenstoff (amorph)
und Graphit, mit die besten Eigenschaften für hochfeste Verstärkungen.
Zu dienen erwünschten Eigenschaften gehören eine hohe Kor.'osions- und Temperaturbeständigkeit, eine niedrige Dielte,
eine hohe Zugfestigkeit und, besonders wichtig, ein hoher fkdul.
Der Graphit stellt einen der sehr wenigen bekannten Stoffe da.-,
deren Zugfestigkeit mit der Temperatur sunimmt. Zu den Verwendungsswecken
solcher einen hohen Modul aufweisenden Faaern gehören Fadenwicklungen für Bauteile für die Luft- und Rauafahrtt'ichnik,
Raketentriebwerkgehäuse, Tieftauchfahrzeuge und Ablationswerkstoffe für die Hitieeohirme von Fahrzeugen beim
Wiedereintritt in die Atmosphäre.
Zwei den
stechnisohen Eineatζ dieser einen hohen Kodul
β 1098S2/0622
ORIGINAL
ι ·
aufweisenden, kohlenstoffhaltigen Fasern bewende Hauptfaktcret.
bilden 1» die hohen Herstellungskosten und 2. die allgemein*;
Uuzugänglichkeit der Endlosfaden-Forn. Zur Wicklung von Vertmncstoffen
in einer praktikablen, grosstechnischen Weise sind Endlosfäden notwendig.
Die Gewinnung von fasrigem Kohlenstoff durch Pyrolyse von Krhltnwaseeretoffgasen
oder durch Entladung zwischen Kohlenstoffel»k~
troden ist berichtet worden. Dieoe Methoden sind jedoch natt.rgemäsa
für die Herstellung eines gleichaässlgsn Endlosfadene
urgeeignet ο Die Pyrolyse: und die Oraphitierung von Vorläufern
in Form organischer Feiern scheinen den einzigen praxisgerechten
technischen Weg zu solchen kohlenstoffhaltigen Fasern tv
bilden.
Bei den bisher bekannten Verfuhren sur Durchführung solcher
Pyrolysen liegen allgemein laiig· Arbeitsseiten, ein hoher Kraftbedarf
und bzw. oder eine kostspielige und voluminOse Erhitssungsvorrichtung,
wie geechlosiene Ofen, vor. Die Arbeite- und Apparaturkosten
terVieren dazu, riie Faserrohnaterialkosten weitaus
ir den .3c hat ten ^u stellen. Darüberhinaua seigen die auf diryen
Wögt? erhalte irr Garne eint Tendens sur üngleichnässigkej t,
aus der eich un/erläseliehe 5igenschaftswerte ergeben. Es gibt
ve^ochi«fisne Verfahren rnr Erzeugung von Kshlonatoffaee:." aus
Ac^yInitriIvorl'*wfei?n» e.^er ttiase Verfatce:! erfordern eine lmg·
B&X& urd ^iekon^inui&riiche Pyrolyse. Z. B. ninnt die franasC-siache
Patentechyif*. 1 ^30 803 für das dort beschriebene Verfahren
eine Erhifcrmgegeeohwindigkeit auf 1000° C von 10° C/Std.
Bei dom Verfahren nach der belgischen Patentschrift 678 679
109852/0622 - 2 -
. . BAD ORIGINAL ._ .,
beträgt dies« Geschwindigkeit 1° C/Min. Ferner sind solche
Verfahren für die technische Erzeugung von Endlosfäden oder wenigstens erheblicher Längsstücke nicht geeignet.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht die Herstellung einer
gleichaässigeit kohlenstoffhaltigen Endlosfaser hohen Moduls
durch Pyrolyse eines faserartigen Vorläufers. Sie ermöglicht weiter eine rasche, kontinuierliche, einfache und wohlfeile Pyrolyse.
Diese Ziele werden mit den Verfahren geaviee d?r Erfindung erreicht,
das sieh dadurch allgeaein kannseichnet, dass man
1. ein hochorientiertes Acrvlbars-Endlosf adengut auf einen
hochtemperatur- und verf ormungskraf tbeständlgun Kern wikkelt,
2. diese Fadengntpaekung an der Luft bei einer Te&peratur swischen
220 und *0Q° C eine genügende Zeit voroxitiezt, um
einen Gehalt an gebundenem Sauerstoff «wischen k und 17 Gew.%
su erhalten« und
3. das voroxidierte Fadengut von dop Packung' bei einer Au.Theizgeschwindigkeit
von etwa 2 bis <'000° C/Sek. und einer Gesamt-
mwischen etwa 0,5 S«k. und 10 Min. kontinuiarlieh
durch die nifihtoxidierende Atmosphäre einer langgestreckten
Strahlungswärme«one, lie auf einem wesentliche! Teil eine Temperatur von minderten» 900° C aufweist, führt.
Man hat bisher angenommen, dass die Aufheisseit mindestens e:.ne
Stunde b innigen muss, was einer Anfheir-geschwindigkeit von uiier
0,3° ii/aek. «»»«vprisht (vergl. «. :. USA-Putentschrift
" ' " 109852/0622
3 285 696). In der Tat hat sieh nun geseigt, dass bei Anwendung einer Aufheisseit von etwa einer halben Stunde das obige, voroxidierte
Fadengut 00 geschwächt ist, dass seine weitere Behandlung schwierig wird, überraschenderweise wurde jedoch gefunden,
dass bei wesentlicher Verkürsung der Aufheisseiffc auf .
einen Wert im Bereich von 0,5 Sek. bis 10 Min* die Pyrolyse erfolgreich durchführbar ist. Ferner hat eich gezeigt, dass
die nach dem Verfahren gem&es der Erfindung erhaltenen, pyrolyeierten
Fäden im ROntgenbeugungebild gewisse graphitische Charakteristiken aufweisen, die bei bekannten Kohlenstoffadenmaterialien
fehlen. Dies 1st dadurch besonders überraschend, daes nach der bisherigen Ansicht viel höhere Temperaturen, d. h.
von über 18OO0 C, notwendig sein sollten, um einen wesentlichen
Betrag an graphitischer Struktur tu erhalten.
Die pyrolysierten Fadenmaterialien geaast der Erfindung enthalten
mindestens 85 % Kohlenstoff und mindestens 3 % Stickstoff.
Bei einer Pyrolyse bis neu einer '.Temperatur von 1000° C
beträgt ihr Stickstoffgehalt etwa 12 % und bei einer Pyrolyse
bis tu 1200° C etwa 5 %» Die pjrrolysierton Fadenmaterialien gemäss
der Erfindung weisen ein glänzendesr graues Aussehen ähnlich
demjenigen von Qraphltfasern auf. Kohlenstoff-Padenmaterlalien
andererseits besitsen ein stumpfes, pechsohwarses Aussehen.
Die pyrolysierten Fadenmaterialien gemäss «ler Erfindung besitsen
ferner einen massigen Grad an elektrischer Leitfähigkeit. Qraphltfasern
sind gute elektriiiohe Leiter, Kohlenstoffasera nicht.
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q-4%5* V
oaterialien geaäss der Erfindung auf verschiedenen Wegen gra~
phitiert werden. So kann nan sie durch einen Graphitrohrofen
von 2000 bis 3000° C führen» der sich bequem den Pyrolyserohr
nachschalten lässt. Zu anderen Methoden gehören die konduktive
Qrephitierung nach der USA-Patentschrift 3 313 597 oder die -1 *
Pl&mmengraphitierunR nach der Arbeitsweise der USA-Patentschrift
(USA-Patentanmeldung Serial No. 514,811).
Die Polyacrylnitril-Vorläuferfadenmateriallen für die Zwecke j
der Erfindung können in an sich bekannter Weise aus den Polymerisationaprodukt
von 90 bis 100 Gew.* Acrylnitril, und 0 bit?
10 Qew.Jt mit diesem miechpolymerieierbarer Nonomerer gebildet
werden. Man kann somit das Acrylnitrilhomopolymere oder -mis&hpolymere
einsetzen. De:.- Stand der Technik kennt eine Vielzahl solcher Acrylharemißchpoljmeren und ihre Herstellung. Für die
Zwecke der Erfindung wird «in Mischpolymeres aus 93 bis 94 %
Acrylnitril und 6 bis 7 % K'ethylaorylat bevorzugt. Die Bildung
dee Endlosfadengutes aus dem Mischpolymeren kann nach all den
verschiedenen, bekannten rl'pinnmethoden erfc3g,en. .. ™
Das Fad<i.iguft wird dann du: 1Sh Strecken bei entsprechenden Bedirgungun
einer hohen Molcicularcrientierung untei'worfcn. Solch«
Oritiatierungaaiethodesi sind z, B. in dan USA-Pfc^sntscbriif"
ter 2 «155 173, 2 $i\B 581 und 3 122 H2 besehriebsn, Die quanti«;ativft
EöiJtimjrnmg oder Messung der Molekularorientierung iefc
sehr schwer. Als ;«rwandt;*ie, wtmnfjleich auch nicht »xekfciss M«as
für die Mülekularo2*ienti«v,'ung llrtl die Feefclekeit (Tenaoity)
tet, und fü;· die 2we«ke d«?r vorliegenden Erfindung erfolgt die
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Bestimmung in dieser Weise. Die Festigkeit der Acrylhare-Vorlftufermaterialien
gemäss der Erfindung soll Mindestens
3 g/den und vorzugsweise mindestens H g/den betragen.
Diese hochorientierten Vorläuferfäden «erden denn durch eine
Heiasluft->Voroxidationsbehandlung gegen eine physikalische
Schädigung bei den Hochtemperaturbedingungen 4er folgenden Pyrolyse stabilisiert.
Nach einei.* bevoreugten Arbeitsweise wird das Fadengut auf
einen Kern aus einem Material gewickelt, welches durch die Wärmeeinwirkung- oder durch die von dem hochorientierten Fadengut während der Erhitzung entwickelte Spannung bsw. Verformungskraft
/licht zerstört oder Busamnengepreset wird. Als besonders
gut ftir diesen Zweck hat sieh ein Aluminiumkern erwiesen. Das
Aluminium stellt mit seinem hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten sicher» dass das Fadengut während der Heisslufteinwirkung einer
hochgradigen Spannung und Molekularorientierung unterliegt. Zu
anderen geeigneten Kerniiaterialien gehören Kohlenstoff, Oraphit,
rostfreier Stahl, Keramikmatarialien und dergleichen. Nach einer
besonders bevorzugten Au«fOhxtuigsform wird im» Fadengut mit
ein im Film eines wärmebeständigen Materials» wie gepulvertes
Siliciumdioxid, gepulverter Graphit, gepulvertes Aluminium,
Stearinsäure, Seifen, Siliconöl oder dergleichen, überzogen.
Diese Material ion sensen die Neigung der Fäden sum Aneinanderkleben
bsw. -hafv.en nach der Voroxidation herab und tragen somit
zur Erzielung überlegener pyrolysierter und bzw. oder gra- *
phi Vierter Produkt«» bei. DLe bevorzugte Temperatur soll im Bereich
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von 210 bis 300° C liegen. Die Behandlung des Padβηgutββ soll
bis auf einen Gehalt an gebundenem Sauerstoff zwischen 4 und 17 Oew.Jt, vorzugsweise zwischen 6 und 17 %, erfolgen. Die Voroxidatlonsseit
kann in Abhängigkeit von dem gewünschten Stabilicierungsgr&d
und den angewandten, spezieilen Bedingungen 1 bis 24 Std. betragen. Bei höheren Temperaturen sind kürzere
Zeiten anwendbar.
Die langgestreckte Pyrolyaezone kann von einem Horizontal- oder M
Vertikalofen mit ober- und unterhalb des die Zone durchlaufenden Materials angeordneten, elektrischen Radialheizelementert
gebildet werden. Die Luft wird durch Einführe eines nichtoxidierenden
Gases, wie Helium oder Stickstoff, aue^tspült, und man
hält einen Oegenstrom dieues inerten Gases aufrecht· Das el«. trisehe
StrahlungsheiBeleaent soll so angeordnet und geregelt
werden, dass ein Oradient tunehaender Teeperatur vorliegt. Die
Aufheisgeschwindigkeit soll zwischen etwa 2 und 2000° C/Sek. liegen.
Die Zelt, welche die Paser die Aufheizsone bis auf eine Temperatur
von 1000° C durchlftaft1mus8 mindestens 0,5 Sek. betragen. '
Die Höchstzeit beträgt XO Min. Vorzugsweise beträgt die Verweilzeit
2 bis 9C Sek. Eine Arbeitsgeschwindigkeit von 10 bis 15 m/Min, erlaubt ein bequemes Arbeiten.
Dl« foli$3Rd<*n Beispiele dienen der Erläuterung des Verfahrene
gemäße tier Erfindung und d«r sich ergebenden Fadengut-Eigensohaften.
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Eine Lösung von Polyacrylnitril in Dimethylformamid wird in ein Dimethylformamid-Wasser-Bad nassgesponnen· Zur Bildung
des Fadenvorläufers mit den unten genannten Eigenschaften wird die koagulierte Faser in herkömmlicher Weise gewaschen,
getrocknet und flber einem heissen Schuh verstreokt. 50 β des
auf 1280 Fäden gefachten Fadengutes werden bei einer Spannung von 100 g und bei einem hohen Querführungsverhältnis um ein
Aluminiumrohr von 7,6 om Durchmesser gewiokelt.«Die Packung wird an der Luft 3 Std. bei 270° C voroxidiert· Das Fadengut
wird dann bei einer Spannung von 100 g nach unten in ein vertikal angeordnetes Rohr von 133 cm Innendurchmesser und 122 cm
Höhe geführt, das swei Abschnitte aufweist» deren oberer von 30 cm sich auf 600° C und unterer von 92 em sich auf 1200° C
befindet, und dem am Kopf kontinuierlich Belium mit 300 c»3/Hin,
■ugeführt wird. Mittels den Fadenguteintritt und -austritt erlaubenden
Öffnungen von etwa 0,8 mm Durchmesser an jedem Ende wird die Luft aus dem Rohr herausgehalten.
Das Fadengut hat in Abhängigkeit von d'r Geschwindigkeit und
Verw^ilsedt in der Pyrolyeesone die folgerden Eigenschaften:
Fadeiiigut-Qeschwinkeit,
m/Min.
m/Min.
Verweil- den/Faden seit, Sek.
Fe- Anfangsstlgkelt, modul,
g/den g/den
2 37 4 18 8 9 16 4,5
1,15 | 7,3 | 189 |
0,61 | 10,3 | 1270 |
0,60 | 11,0 | 1310 |
0,60 | 9,7 | 1280 |
0,59 | 8,9 | 1140 |
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BAD ORIGINAL |
Beispiel 2
Durch herkömmliches Trockenspinnen von Aorylnitrilhomopctymerem
mit einer inhärenten Viscosität von 2,3 (bestimmt in Dimethylformamid
bei einer Konzentration von 0,1 %) aus Dimethylformamid
wird ein 20-Faden-Bündel mit einem Einse!fadentiter von
21 den gebildet und dann Ober einem Netallschuh bei einem Streckverhältnis
von 10 : 1 auf 150° C verstreckt und das verstreckte
Fadengut mit 59 Drehungen/m auf 360 Fäden gefacht. Man wickelt
50 m des gefachten Fadengutes bei einer Spannung von 100 g bei einem hohen QuerfOhrungsverhältnis um ein Aluminiumrohr von
7,6 cm Durchmesser, bringt die gewickelte Fadengutpackung dann in einen auf 200° C vorgeheisten Luftofen und hält sie 19*5 Std.
bei dieser Temperatur, erhöht dann die Temperatur allmählich im Verlaufe einer Stunde auf 270° C und hält sie eine Stunde auf
diesem Wert und entnimmt darauf das Fadengutrohr aus dem Ofen.
Das Fadengut wird nun bei 5 g Spannung in ein vertikal angeordnetes
Rohr von 1,3 cm Innendurchmesser und 91 cm Höhe eingeführt,
welches zwei Abschnitte aufweist, dessen oberer von 15 cm eine arnähernd gleichmässige Temperatur von 550° C hat und unterer
vcn 76 cm sich auf 1000° C befindet, und welchem am Kopf koirtimierlich
Helium mit 300 enr/Min. sugoführt wird. Mittels den
Ff.denguteintritt und -austritt erlaubenden öffnungen von etwa
0.8 mm Durchmesser an jedem Ende wird die Luft aus dem Rohr hera«
sgehnltan. Die P&dengu^geschwindigkeit beträgt beim Eintritt
Ir den Cffen 139 cm/Min, und beim Verlassen des Ofens 112 cm/Min.,
w&s einen Langeschrumpf während der Pyrolyoa, von 19,4 % neigt.
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BAD ORIGINAL
Dieses pyrolyaierte Fadengut wird dann in einer Argonatmosphäre
und bei einer Spannung von 500 g mit 2,5 cm/Min, duroh ein
Oraphitrohr geführt, das auf 12 on seiner Lange Induktiv auf 2500° C aufge'neist ist. Die Fäden des Fadengutes haben nach
den verschiedenen Behandlungen die folgenden Eigenschaften (Ness* länge 2,5 em):
Behandlung | den/Fftden | Reissfeetig- kelt. s/den |
Anfangsmodul, K/den |
ereponnen | 19,6 | 0,70 | 35 |
10 : 1 ver- streckt |
2,1 | *,73 | 121 |
oxidiert, (auf 270° C) |
2,0 | 1,85 | 109 |
pyrolysiert (auf 1000° C) |
1,2 | 7,75 | 1090 |
2500° C | 0,9 | 8,78 | 2370 |
B e i s ρ i e | 1 3 |
Anstelle eines äomopolymer-Fadengutea wird ein hochfestes,
hochorientiertes, 75Offtdiges Hanlelsendlosgarn eingesetst,
das ehemisch aus einem Miechpolyreren von Acrylnitril und Methylaerylat
Im Gewicht β verhS It nie von 33 : 7 besteht. Das Fadengut
wird zur Voroxidation bei 1100 g Spannung spiralförmig auf ein
Alutainiunrohr aufgewickelt und -uf dem Rohr dann in einem Luftofen
16 Sfcd. bei 200° C, 1 Std. von 200 bis auf 270° C und 2 Std. bsi 270° 0 voroxidiert.
Das voroxidierte Fadengvt wird dann sur k.. inuierliehen Pyro^ysav
nach unten in und duroh einen Vertikalrohrofen gefOhrt, dessen
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beheistes Rohr von 1,3 cm Innendurchmesser und 122 cm Höhe
auf eine annähernd gleiehmässige Temperetür von 1000° C
erhitztt ist, während am Kopfende Helium mit 100 cnr/Min.
eingeführt und Luft aus dem Rohr durch Ein-* und Austragen des Fadengutes in das bsw. aus dem Rohr durch öffnungen von
•0,8 mm Durohmesser herausgehalten wird. Die Fadengut-Geschwindigkeit
beträgt 121 cm/Min, beim Eintritt in das Rohr und 97 om/Min. beim Verlassen desselben, so dass der Schrumpf bei
der Pyrolyse 19,8 Ϊ beträgt. Das pyrolysierte Fadengut wird
dann bei 100 g Spannung mit 1,2 cm/Min, durch e^ne 1,2 cm
lange 2800° C-Zone eines in einer Argonatmosphäre gehaltenen Graphitrohrs geführt. Das Fadengut hat nach <i«n verschiedenen
Behandlungen die folgenden Eigenschaften:
Behandlung den/Faden stetig- Anfangemodul, .
kelt« g/4#j_ g/den
Vorläufer 1,6 **79 66
voroxidiert, 1,6 1,1* 62 270° C max.
pyrojysiert, 0,8 6,68 840
2800° C 0,8 7,39 2310
Die rasche, kontinuierliche Pyrolysemethode gemäss der Erfindung fahrt zur Bildung von Fäden, die selbst vor nachfolgender
Behandlung bei heberer Temperatur, d. h. über 1200° C, einen
Anfangaaodul. von mindestens 800 g/den aufweisen. Nach der Behandlung
der pyrolysierten Faser gemäss der Erfindung bei 2000 bin 3000° C sind aussergewOhnlich hohe Werte des Anfangsmoduls
von mindestens 2000 g/den verfügbar. Darüborhinaus besitzen
" U " 109852/0622
mit £?n Pyrolysestufen nach den obigen Beispielen erhaltene
FftdiA ein glänzendes, graues Aussehen Ähnlich demjenigen
von Graphitfaser. Das Vorliegen einer wesentlichen Kristallstruktur
des graphitlschen Typs in diesen pyrolyeierten Padenmaterialien
wird ¥on der RCntgenanalyse bestätigt. Spesiell
Beigen diese pyrolyeierten Fadenmaterialien im Röntgenbeugungebild
einen Abstand, der dem (002) Abstand des Graphite sehr ähnelt. Dieser (002) Abstand wird allgemein als der Abstand
zwischen den Graphitfläohensahichten angesehen. Die gem&ss der
Erfindung erhaltenen Endlosfäden «eigen verhältnismässig gleichmassige
Eigenschaft»werte.
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Claims (13)
1. Pyrolysiertes Endlosfadengut, dessen Gewicht su mindestens
85 % auf atouaren Kohlenstoff und mindestens 3 %
auf atomaren Stickstoff jsurücki'ahrbar ist, mit einem
Anfangsmodul von mindestens 8OO g/den, einem grauen Aussehen,
einer massigen elektrischen Leitfähigkeit und einem Röntgenbeugungfcbild mit einem den (002) Abstand in Graphit
wesentlich ähnlichen Abstand.
2. Verfahren sur Herstellung von einen hohen Modul aufweisendem,
kohlenstoffhaltigem Fadengut, dadurch gekennzeichnet, dass VfA
1. ein hochorientiertits Aerylliars-Fadengut um einen hochtemperatur-
und vej'formungskraftbestänoigen Kern wickelt,
2. dim fadengutbewiekttlten Kern an der Luft bei einer Temperatur,
zwischen etwa 220 und 400° C genügende Zeit einer Voroxidat?on unterwirft, um einen Gehalt &n gebundenem
Sauersto/f «wisehen 4 und 17 Gew.% su erreichen, und
3. das vovoxidierttt Fadengut; von der Packung bei einer Aufheigeschwindigkeit
von etwa 2 bis 2000° C/Siic. und einer
Gf/f.amtverwdilseit swie<shen etwa 0,5 Sek. und lO Hin.
kontinuierlich dweh eine niehtossidiersnde Atmosphäre
einer langgestreckten Strahlungsheisseone, die auf einem
wesentlichen Teil vine Temperatur von mindesten» 900° C
aufweist, führt.
13 109852/0622
BAD ORIGINAL
3. Verfahren naeh Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man
mit einer Verweilzeit von etwa 2 bis 90 Sek. arbeitet.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennseichnet, dass
man ein hochorientiertes Acrylharz-Fadengut mit einer
Reissfestigkeit von mindestens 3 g/den einsetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
man die Voroxidation in Jieissluft bei einer Temperatur von
etwa 240 bis 300° C durchführt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet» dass
man die Voroxidation auf einen Gehalt an gebundenem Sauerstoff
«wischen etwa 6 und 17 Oew.ff fortsetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
man das Aerylharz-Fadengut aus dem Polymerisationeprodukt
von 90 bis 100 Gew.* Acrylnitril und 0 bis 10 Qew.Jf eines
mit diesem sischpolymerisierbaren Monomeren bildet.
8. Verfahren naeh Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Acrylharz-Padengut aus Aerylnitril-Homopolymerem
einsetzt.
9* Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
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BAD ORIGINAL
man ein Aerylhars-Fadengüt aus dem Polymer!eationsprodukt
von 93 hin 91» % .AeTylnitri.l und 6 bis 7 t Methylaerylat
einsetzt.
10. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
man einen Kern aus Aluminium einsetzt.
11. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Acryl.hars-Fadengut mit einer Festigkeit von
mindestens 4 g/den einsetzt und mit einer Verweilzeit in der Pyrolyseaone von etwa 2 bis 90 Sek. arbeitet.
12. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
man das pyröiysierte Fadengut durch weiteres Erhitzen bei
Temperaturen zwischen etwa 2000 und 3000° C im wesentlichen graphitiert.
109852/0622
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US66061067A | 1967-08-15 | 1967-08-15 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1771998A1 true DE1771998A1 (de) | 1971-12-23 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE1771998A1 (de) |
FR (1) | FR1581203A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0154217B1 (de) | 1984-02-25 | 1989-09-20 | Hoechst Aktiengesellschaft | Monofile und Borsten aus Homo- oder Copolymerisaten des Acrylnitrils und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CA1181555A (en) * | 1982-06-29 | 1985-01-29 | David A. Schulz | Pan based carbon fiber and process for producing the same |
-
1968
- 1968-08-09 FR FR1581203D patent/FR1581203A/fr not_active Expired
- 1968-08-14 DE DE19681771998 patent/DE1771998A1/de active Pending
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EP0154217B1 (de) | 1984-02-25 | 1989-09-20 | Hoechst Aktiengesellschaft | Monofile und Borsten aus Homo- oder Copolymerisaten des Acrylnitrils und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1581203A (de) | 1969-09-12 |
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