DE1770672A1 - Verfahren zur Erzeugung von Homopolymerisaten des Vinylidenfluorids oder von Mischpolymerisaten desselben mit anderen polymerisationsfaehigen Verbindungen - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von Homopolymerisaten des Vinylidenfluorids oder von Mischpolymerisaten desselben mit anderen polymerisationsfaehigen VerbindungenInfo
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Description
Verfahren zur Erzeugung von Homopolymerisaten des Vinylidenfluorids oder von Mischpolymerisaten desselben
mit anderen polymerisationsf ähigen Verbindungen
Die Erfindung betrifft' ein Verfahren zur Erzeugung von
Homopolymerisaten des Vinylidenfluorids oder von Mischpolymerisaten desselben mit mindestens einer bestimmten, damit polymerisierbaren
ungesättigten Verbindung. Insbesondere betrifft die Erfindung die strahlungskatalysierte Polymerisation des Vinylidenfluorids oder
Mischpolymerisation des Vinylidenfluorids und einer oder mehrerer der bestimmten polymerisationsfähigen Verbindungen in einem Kondensatsystem,
welches die zu polymerisierende Verbindung oder die zu polymerisierenden Verbindungen und als Lösungsmittel einen fluorhaltigen
Kohlenwasserstoff enthält.
Es ist bekannt, Homopolymerisate des Vinylidenfluorids oder Mischpolymerisate des Vinylidenfluorids und anderer polymerisationsfähiger
Verbindungen durch Suspensionspolymerisation oder Emulsionspolymer is at ion des Vinylidenfluorids oder eines Gemisches desselben mit bestimmten, damit polymerisierbaren, ungesättigten Verbindungen in einem wässrigen Medium zu erzeugen, das unter anderem
einen Polymerisationskatalysator, einen Emulgator und einen Puffer enthält. In dem vorstehend erwähnten, üblichen Verfahren müssen
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die Polymerisationsreaktionen unter einem hohen Druck durchgeführt
werden, und es ist im allgemeinen schwierig, das Polymerisationsprodukt in einer industriell interessanten Ausbeute
zu erhalten. Da das in dem vorstehenden, üblichen Verfahren erhaltene
Polymerisationsprodukt u.a. mit einem Puffer, einem Emulgator und einem Katalysator verunreinigt igt, müssen diese
Verunreinigungen von dem Polymerisationsprodukt durch komplizierte Vorgänge, z.B. filtrieren, Waschen oder Trocknen, entfernt
werden. Das vorstehend angegebene Verfahren hat ferner den Nachteil, daß die Polymerisationsprodukte infolge des Vorhandenseins
der vorstehend angegebenen Verunreinigungen nicht immer gute physikalische und chemische Eigenschaften besitzen.
Es ist ferner bekannt, daß ein Homopolymerisat des Vinylidenfluorids
oder Mischpolymerisate des Vinylidenfluorids mit anderen polymerisationsfähigen Verbindungen durch in Masse durchgeführte,
strahlungskatalysierte Polymerisation des Vinylidenfluorids oder eines Gemisches desselben mit verschiedenen anderen,
damit polymerisierbaren Verbindungen erzeugt werdenkann (siehe beispielsweise Nucleonics, Band 22, Nr. 6, Juni 1964,
S. 64-67). Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß die Polymerisationsreaktion
nicht gesteuert werden kann und nur zu einem geringen Grad der Umwandlung des Vinylidenfluorids oder eines
Gemisches desselben mit den anderen polymerisationsfähigen Verbindungen
zu dem entsprechenden Polymerisationsprodukt führt.
Bei der vorstehend angegebenen, strahlungskatalysierten Polymerisation in Masse muß der Grad der Umwandlung der polymerisationsfähigen
Materialien zu Polymerisationsprodukten niedrig gehalten werden, damit die Produkte homogen sind und gute
physikalische und chemische Eigenschaften besitzen. Die vorstehend beschriebene, strahlungskatalysierte Polymerisation in
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Masse hat den Nachteil, daß die Geschwindigkeit der Polymerisationsreaktion niedrig und die Ausbeute an Polymerisationsprodukten
sehr niedrig ist. Diese strahlungskatalysierte Polymerisation in Masse kann daher nicht auf die industrielle
Produktion -von Homopolymerisaten des Vinylidenfluori-ds
oder von Mischpolymerisaten des Vinylidenfluorids mit anderen
polymerisationsfähigen Verbindungen angewendet werden.
Eine Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines
neuartigen Verfahrens, das die Erzeugung von Vinylidenfluorid-Polymerisaten
durch strahlungskatalysierte Polymerisation mit einer industriell befriedigenden Ausbeute ermöglicht.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung
eines neuartigen Verfahrens, das die Erzeugung von Vinylidenfluorid-Polymerisaten
durch strahlungskatalysierte Polymerisation mit einer hohen Geschwindigkeit der Polymerisationsreaktion ermöglicht.
Ferner besteht eine Aufgabe der Erfindung in der Schaffung
eines Verfahrens, in dem die Polpmeaisationsreaktion hinsichtlich
der Reaktionstemperaturen oder -drücke sehr gut gesteuert werden kann.
Eine Aufgabe der Erfindung besteht außerdem in der Schaffung
eines Verfahrens, das eine Erzeugung von.homogenen Vinylidenfluoridpolymerisaten,
die gute physikalische und chemische Eigenschaften besitsen, mit einer industriell befriedigenden
Polymerisatausbeute ermöglicht»
Weiter besteht eine Aufgabe der Erfindung in der Schaf fung
eines Verfahrens, in dem die Verunreinigung der Polymerisate
durch einen Puffer, einen Emulgator, einen Katalysator und andere
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Substanzen vermieden werden kann.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung
eines Verfahrens, in dem keine komplizierten Vorgänge, z.B. !Filtrieren, Waschen oder Trocknen zum Reinigen von
Polymerisations-Rohprodukten erforderlich sind.
Weitere Aufgaben, Vorteile und Merkmale der Erfindung
gehen aus der nachstehenden Beschreibung hervor.
Zur Iiösung der vorstehend angegebenen Aufgaben schafft die
Erfindung das nachstehend ausführlich beschriebene Verfahren
zur strahlungskatalysierten Polymerisation des Vinylidenfluorids oder- sines Gemisches desselben mit damit polymerisierbaren,
ungesättigten Verbindungen in einem Kondensatsystem, das als Lösungsmittel einen fluorhaltigen Kohlenwasserstoff enthält.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Homopolymerisation von
Vinylidenfluorid oder zu seiner Mischpolymerisation mit mindestens
einer anderen polymerisationsfähigen Verbindung beispielsweise Hexafluorpropylen, Ohlortrifluoräthylen, Vinylchlorid
o.dgl. ist dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisationsreaktion
vorwiegend in der flüssigen Phase eines Kondensat sy st ems, welches das zu polymerisierende Material und
ein Lösungsmittel in Form eines fluorhaltigen Kohlenwasserstoffs,
Jä.E. von Trichiortrifluoräthan, Octafluorcyclobutan,
o.dgl. enthält, durch die Bestrahlung mit einer ionisierenden
Strahlung durchgeführt wird.
In dieser Beschreibung wird als Kondensatsystem ein System
bezeichnet, in dem die Polymerisationstemperatur und der Polymerisationsdruck
und die Konzentration der zu polymerisierenden Verbindungen so gewählt sind, daß die Polymerisationsreaktion zum größten Teil in einem flüssigen Gemisch erfolgt,
BAD 109846/1416
das die "Verbindungen, ein erfindungs gemäßes Lösungsmittel
in Form eines fluorhaltigen Kohlenwasserstoffs und nach
Einleitung der Polymerisation das gebildete Polymerisationsprodukt enthält. In dem Eondensatsystem ist die Polymerisationsreaktion
in der Gasphase von untergeordneter Bedeutung; sie findet nur sehr selten gleichzeitig mit der
Polymerisation in der flüssigen Phase statt.
Die Anmelder in hat gefunden, daß mit Hilfe des vorstehend
angegebenen Verfahrens die genannten Homopolymerisate oder Mischpolymerisate mit einer hohen Geschwindigkeit der
Polymerisationsreaktion und in einer industriell befriedigenden
Ausbeute erhalten werden können.
Zur Durchführung der Erfindung wird ein Reaktionsgefäß
mit einem Yinylidenfluarid-Monomeren oder einem Gemisch desselben mit mindestens einem anderen Comonomeren und einem
Lösungsmittel in Form eines fluorhaltigen Kohlenwasserstoffs
in flüssigem Zustand gespeist. Das gebildete Gemisch wird in dem Kondensatsystem mit einer ionisierenden, radioaktiven
Strahlung bestrahlt, beispielsweise Gammastrahlen von Kobalt 60. Die erfindungsgemäßen Polymerisationsreaktionen schreiten
bei normalem Drücken in dem Kondensatsystem genügend schnell
fort. Ferner können im Rahmen der Erfindung die Polymerisationsreaktionen auch unter einem Unter- oder Überdruck gut
durchgeführt werden. Die Polymerisationsreaktion kann ferner
mit Hilfe einer relativ kleinen Dosis einer ionisierenden radioaktiven Strahlung bei hoher Ausbeute und mit einer wesenti
lieh höheren Geschwindigkeit der Polymerisationsreaküon als
"bei der vorstehend erwähnten strahlungskatalysierten Polymerisation
in Masse ohne Schwferigkeiten durchgeführt werden.
■ ORIGfNAL INSPECTED
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Die erfindungsgemäß erhaltenen Polymerisationsprodukte sind
nicht durch einen Puffer» Emulgator» Katalysator etc. verunreinigt,
und sie /besitzen daher ausgeaeichE^t^ physikeLlisc
und chemische Eigenschaften.
Im RahTnen der Erfindung können als Lösungsmittel 411 form
von fluorhaltigen Kohlenwasserstoffen beispielsweise fluorchlorierte
oder fluorierte Kohlenwasserstoffe mit 1 "bis 4 Kohlenstoffatomen verwendet werden, beispielsweise Trichlormonofluormethan
001, F,, Diehlordifluormethan OCl2F2,
Dichlormonofluormethan OHOl2F, Monofluordifluormethan
(Triehlortrifluoräthan C2ClJ?,, Dichloraetrafluoräthan
Monochlorpentafluoräthan O2ClF^, Trifluoräthan
Difluoräthan CgByPg» Monochlordifluoräthan O2H2
Dichlorhexafluorpropan C,0IgF^, Octafluorcyclobutan 0^F □ usw.
verwendet werden.
In dem erfindungsgemäßen Kondensatsystem kann auch ein Gemisch von zwei oder mehreren Lösungsmitteln in Form von fluorhaltigen
Kohlenwasserstoffen verwendet werden.
Es hat sich gezeigt, daß diese Lösungsmittel in Form von fluorhaltigen Kohlenwasserstoffen die strahlungskatalysierte
Polymerisation oder Mischpolymerisation in dem kondensierten System nicht stören. Die vorstehend angegebenen Lösungsmittel
in Form von fluorhaltigen Kohlenwasserstoffen können als Medien bei der Erzeugung von Hochmolekularenpolymerisaten verwendet
werden, weil die Lösungsmittel nicht als Telomerisationsmittel wirken. Ferner hat es sich gezeigt, daß die vorstehend
angegebenen fluorhaltigen Kohlenwasserstoffe als Lösungsmittel in dem Kondensatsystem die Geschwindigkeit der Polymerisationsreaktion
erhöhen. Diese geschwindigkeitserhöhende Wirkung wird in dem üblichen Polymerisationssystem, das kein Vinyliden-
OBlGSNAL INSPECTEO
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fJLuorid enthält, nicht immer festgestellt. Die Ursache der
gesehwindigkeitserhöhenden Wirkung des fluorhaltigen Kohlen-^
Wasserstoffs ist theoretisch nicht klar. Auch der Mechanismus de£ Beschleunigung der Polymerisationsreaktion ist theoretisch
nifiht klar, Man kann jedoch annehmen, daß der fluorhaltige
Kohlenwasserstoff durch die Bestrahlung mit ionisierenden
radioaktiven Strahlen schnell aktiviert wird und das aktivierte Lösungsmittel die Einleitung der Polymerisationsreaktion beschleunigt,
weil Energie von dem Lösungsmittel auf das Yinylidenfluorid-Monomere
übertragen wird.
Besonders bevorzugt tferdeh im Kahmen der Erfindung Perfluorcl^lbrkohlenwasserstof-fe
öder Perfluorkohlenwasserstoffe, die
kein kohlenstoffatom im. Molekül enthalten. Zu den perfluorchlorierten
Kohlenwasserstoffen gehören das Irichlortrifluoräijhan
GgClJJ- , Dichlortetrafluoräthan CgClJ?^, Monofluorpentaäthan
CpClF1-, Srichlormonofluormethan CClJ?, Dichlordifluormethan
OClJ?ρ u.dgl. Zu den perfluorierten Kohlenwasserstoffen
gehört u.a. das Octafluorcyclobutan« Diese perfluorchlorierten oder perfluorierten Kohlenwasserstoffe werden in dem erfindungsgern äßen Verfahren als Lösungsmittel in
besonders
dem Kondensatsystem bevorzugt, weil sie die Geschwindigkeit der strahlungskatalysierten Polymerisationsreaktion und die Ausbeute der Polymerisationsprodukte beträchtlich erhöhen· Ferner werden jene fluorhaltigen Kohlenwasserstoffe bevorzugt, deren Siedepiinkt sich von dem des Vinylidenficrids beträchtlich unterscheiden und die unter den Polymerisationsbedingungen ohne weiteres einen Bestandteil des Kondensatsystems bilden,
dem Kondensatsystem bevorzugt, weil sie die Geschwindigkeit der strahlungskatalysierten Polymerisationsreaktion und die Ausbeute der Polymerisationsprodukte beträchtlich erhöhen· Ferner werden jene fluorhaltigen Kohlenwasserstoffe bevorzugt, deren Siedepiinkt sich von dem des Vinylidenficrids beträchtlich unterscheiden und die unter den Polymerisationsbedingungen ohne weiteres einen Bestandteil des Kondensatsystems bilden,
Das Lösungsmittel in Form des fluorhaltigen Kohlenwasserstoffs
wird normalerweise in Mengen von über o,1 Mol, vorzugsweise
0,2 bis iO,O Mol, pro Mol des monomeren Materials
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(Vinylidenfluorid-Monomeres oder ein Gemisch desselben mit anderen ungesättigten Monomeren) verwendet· Wenn das Lösungsmittel
in Form des fluorhaltigen Wasserstoffs in einer Menge
von weniger als 0,1 Mol pro Mol des monomeren Materials verwendet wird, werden die Vorteile der Erfindung, beispielsweise
die die Geschwindigkeit der Polymerisationsreaktion erhöhende Wirkung des Lösungsmittels, nicht erzielt. Wenn das Lösungsmittel
in Form des fluorhaltigen Kohlenwasserstoffs in einer Menge von mehr als 10,0 Mol pro Mol des polymeren Materials
verwendet wird, werden die Vorteile der Erfindung erzielt, doch ist in diesem Fall ein größeres Reaktorvolumen erforderlich
und die Trennung des Polymerisats von dem Lösungsmittel schwierig.
Bestimmte übliche Lösungsmittel, beispielsweise Benzol, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Tetraohloräthylen, n-Hexan,
toluol, Ithylmethylketön, ithanol, Birnethylformanid würden
bei ihrer Verwendung als Lösungsmittel in dem erfindungsgemäßen
Verfahren die Beaktionsgesehwindigkeit nicht erhöhen. Sie
können daher bei der erf indungsgemäSen Erzeugung eines hochmolekularer..
Homopolymerisate des Vinyli&enf luorids oder von
hochmolekularen Mischpolymerisaten des Vinylidenfluorids und anderer polymerisierbarer Verbindungen nicht als Medien verwer&en,
weil sie in dem Kondensatsystem als Telomeris&tionsmittel,
Desaktivatoren oder Inhibitoren wirken würden. Beispielsweise
wird bei Verwendung von Benzol als Lösungsmittel in einem strahlungskatalysierten Polymerisationsverfahren das
Polymerisationsprodukt nicht erhalten. Bei Verwendung von Tetrachlorkohlenstoff oder Tetrachlorethylen als Lösungsmittel
erhält man nur ein niedrigmolekulares Polymerisat (oder TeIomerisat)
mit einer Polymerisatausbeute unter 50 #.
wird bei der Verwendung von Triehlortriflttoräthan *1b
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ORIGINAL INSPECTED
mittel in dem erfindungsgemäßen Verfahren ein hochmolekulares
ffiLymerisat mit einer Polymerisatausbeute von 100 % erhalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht einö vorteilhafte Homopolymerisation des Vf*oder eine Mischpolymerisation
desselben mit anderen polymerisationsfähigen Verbindungen· Zu
den Verbindungen, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren mit
Vinylidenfluorid mischpolymerisiert werden können, gehören
beispielsweise: Vinylfluorid, betrafluoräthylen, Chlortrifluoräthylen,
Hexafluorpropylen, Jlthylen, Propylen, Butadien»
Styrol, Vinylacetat, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, isobutylen, Acrylnitril-, Methacrylnitril, ferner Alkyl acryl ate, Alkylmethacrylate
uw. Besonders bevorzugt von diesen ungesättigten Oomonomeren werden das Hexafluorpropylen, Tetrafluoräthylen,
Chlortrifluoräthylen, Vinylchlorid, Vinylacetat und Hethylmethacrylat.
Durch strahlungskatalysierte Polymerisation in dem Eondensatsystem kann jede dieser Verbindungen oder ein
Gemisch von zwei oder mehreren, beliebigen dieser Verbindungen mit dem Vinylidenfluorid mischpolymerisiert werden.
Erfindungsgemäß kann man verschiedene physikalische und
chemische Eigenschaf ten besitzende Mischpolymerisate des Vinylidenfluorids
mit mindestens einer anderen polymerisationsfähigen Verbindung erhalten, wenn man die Art und den Anteil
des ungesättigten Comonomeren verändert. Durch eine Veränderung des Molverhältnisses des Vinylidenfluorids zu anderen,
damit polymerisierbaren Verbindungen im Einsatz werden die
Zusammensetzung und damit auch die Eigenschaften des Mischpolymerisationsproduktes
entsprechend geändert. Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Homopolymerisat des
Vinylidenfluorids ist ein homogenes hochmolekulares Polymerisat mit ausgezeichneten physikalischen Eigenschaften, insbesondere ausgezeichneten· mechanischen Eigenschaften, und einer
* Vinyl idenfluoisds
i BAD ORIGINAL
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hohen chemischen Beständigkeit· Dieses Homopolymerisat des
Vinylidenfluorids kann auch ohne weiteres älä ÜMfigügsBtaterial
verwendet werden,weil es in extrem p©Iar€>nedrgahii6Eenis
Lösungsmitteln, wie Bimethylformänidj fiifieth^ladetfiiid und
Dimethylsulfoxyd löslich isto ferner kann in &*
gemäßen Verfahren als Mischpolymerisat des und Hexafluorpropylen ein weistes oder durchsichtiges Elastomer
erzeugt werden, das seine elastomeren Eigenschaften in
einem großen Temperaturbereich (- 5O0 0 bis + 300° 0) nicht
verliert. Die elastomeren Eigenschaften dieses Mischpolymerisats nehmen zu, wenn man den Hexafluorpropylengehalt des
Mischpolymerisats erhöht. Ein Mischpolymerisat des Vinylidenfluorids
und öhlortrifluoräthylens kann ferner ein weisses
oder durchsichtiges Elastomer sein, das eine ausgezeichnete chemische Beständigkeit, insbesondere gegenüber einer korodierend
wirkenden Mineralsäure besitzt. Ferner kann man erfindungsgemäß ein besseres Terpolymerisat des Vinylidenfluorids,
Hexafluorpropylens und Ietrafluoräthylens erhalten.
Das erfindungsgemäße Polymerisationsverfahren kann in
einem breiten Temperatur- und Druckbereich durchgeführt werden.
Gewöhnlich wird es bei einer temperatur von etwa - 80° bis etwa + 70° 0 vorzugsweise von etwa - 80° 0 bis etwa
+ 5O0 C, insbesondere von etwa - 60° C bis etwa + 30° 0,
durchgeführt. Je niedriger die Reaktionstemperatur ist, desto
leichter kann in dem erfindungsgemäßen Verfahren die Wärme
von dem Polymerisationssystem abgeführt werden. Bei einer Reaktionstemperatur unter - 80° C wird jedoch die,Geschwindigkeit
der Polymerisationsreaktion so stark herabgesetzt, daß das Verfahren für industrielle Zwecke nicht mahr geeignet
ist. Bei einer Reaktionstemperatur über plus 70° C steigt der
Druck in dem Reaktor und kann die Polymer.isationsreaktion
nicht mehr gesteuert werden. Gewöhnlich wird das PoIy-
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merisationsverfahren bei normalem oder autogenem Druck in dem
Kondensat sys tem durchgeführt. Man kann jedoch auch unter einem
Überdruck oder einem Unterdruck arbeiten.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann kontinuierlich oder satzweise durchgeführt werden. Beispielsweise können der Einsatz
der polymerisationsfähigen Materialien und des Lösungsmittels, die Abtrennung des Polymerisationsprodukts oder die Einwirkung
der radioaktiven Strahlen kontinuierlich oder satzweise erfolgen.
Eine "Verunreinigung des Polymerisationssystems durch Sauerstoff
führt zu einer beträchtlichen Herabsetzung der Geschwindigkeit der Polymerisationsreaktion und zu einer Beeinträchtigung der Eigenschaften des Polymerisationsproduktes. Infolgedessen
wird das erfindungsgemäße Polymerisationsverfahren
vorzugsweise unter Ausschluß von Sauerstoff durchgeführt.
Als ionisierende radioaktive Sti*ahlung werden im Sahmen der
Erfindung Elektronenstrahlen verwendet, die von einem Elektronenbeschleuniger
oder einem van de Graaff sehen Bandgenerator erzeugt werden, oder Gammastrahlen von Kobalt 60, Cäsium 123 usw.,
Röntgenstrahlen, Alphastrahlen und Strahlen von Spaltungsprodukten usw. Die im Rahmen des Verfahrens verwendeten Bestrahlungsbedingungen,
d.h. die Dosisleistung und die Bestrahlungszeit (oder die Gesamtdosis) sind nicht kritisch« Bei
einer zu kleinen Gesamtdosis wird jedoch die Ausbeute der Polymerisationsprodukte
herabgesetzt* Ferner führt eine zu hohe Dosisleistung zu einer Beeinträchtigung der Eigenschaften des
Polymerisationsprödukts. Bei einer zu niedrigen Dosisleistung
ist für eine hohe Ausbeute des Polymerisationsprodukts eine
lange BestrsMungsaeit erforderlich. Eine geeignete Dosisleistung
liegt annähernd in dem Bereich von 1 χ 10 bis 5 χ 10 r
(Röntgen) pro Stunde, vorzugsweise im Bereich von 1 χ 10^ bis
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7 x 1Ck r/h. Die Gesamtdosis liegt vorzugsweise im Bereich
von 5 χ 10 bis 1 χ 10 r, vorzugsweise von 1 χ 10-5 bis
7 x ΛΌ? r. In einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird nach einer Teilpolymerisation die
Bestrahlung unterbrochen und die Polymerisation des Vinyl idenfluorids oder eines Gemisches desselben mit mindestens
einem anderen mischpolymerisationsfähigen Comonomeren fortgesetzt,
d.h. es erfolgt eine Nachpolymerisation, die ohne Bestrahlung und ohne Verwendung eines Katalysators mit einer bemerkenswert
hohen Polymerisationsgeschwindigkeit stattfindet. Beispielsweise kann man nach einer dreistündigen, bei - 40° C
unter Bestrahlung vorgenommenen Polymerisation eine Nachpolymerisation
des Vinylidenfluorids bei - 20° 0 mit befriedigender
Geschwindigkeit vornehmen. Durch die Hachpolymerisation des Vinylidenfluorids oder eines fiemisches desselben mit ungesättigten
Comonomeren kann man folgende Vorteile erzielen«
Für die zweistufige Gesamtpolymerisation, die aus der Strahlungspolymerisation und der anschließenden bestrahlungsfreien
Polymerisation besteht, ist nur eine kleinere Strahlungsdosis erforderlich. Man kann daher bei Verwendung ein und derselben
Strahlungsquelle pro Zeiteinheit eine größere Menge des
Monomeren bzw. der Comonomeren behandeln, da die erforderliche Bestrahlungszeit verringert wird. Ferner kann man die
Polymerisationsreaktion im industriellen Maßstab kontinuierlich durchführen, weil die Polymerisationsreaktion zum größten
Teil während der Nachpolymerisation durchgeführt werden kann. Man kann daher ohne weiteres eine Hauptpolymerisationsvorrichtung
von der Strahlungsquelle getrennt anordnen, so daß auch die Strahlungsgefährdung stark herabgesetzt wird. Beim
erfindungsgemäßen Arbeiten mit ITachpolymerisation soll der Umwandlungsgrad
oder die Polymerisatausbeute bei der Bestrahlungs·
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polymerisation höchstens 30 fä betragen, damit eine für das
kontinuierliche Arbeiten genügende Fließfähigkeit des Keaktionsgemisch.es gewährleistet ist. Dieser Umwandlungsgrad
ist im Einzelfall von den verwendeten Bestrahlungsbedingungen und von den Bedingungen während der Nachpolymerisation abhängig.
Die erfindungsgemäße Nachpolymerisation kann bei Temperaturen
von etwa - 80° G bis etwa + 70° O, vorzugsweise von etwa
- 40° C bis etwa +"50° G-,' durchgeführt werden. Gewöhnlich wird
sie bei einer höheren Temperatur durchgeführt als die Bes tr ahlungsp ο lymer i s ation.
Der Erfindungsgegenstand wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen
beschrieben, auf welche die Erfindung jedoch nicht eingeschränkt ist.
Eine evakuierte Glasampulle aus Borsilikatglas wurde mit
6,4 Gramm Vinylidenfluorid und 16,1 Gramm Trichlortrifluoräthan (Lösungsmittel) in flüssigem Zustand gespeist. Nach
dem Absaugen der Luft aus der Ampulle wurde diese dicht verschlossen. Die Ampulle wurde in einem gefrierenden Gemisch von
Trockeneis und Methanol gehalten und dabei etwa 9 Stunden lang bei - 40° 0 einer Gammabestrahlung von Kobalt 60 (700 curie)
mit einer Dosisleistung von 4,0 χ 10 r/h ausgesetzt. Dabei bildete sich in der Ampulle das Kondensatsystem. Die Ampulle
wurde danach geöffnet, und das nicht umgesetzte Vinylidenfluorid sowie das Trichlortrifluoräthan wurden aus der
Ampulle entfernt. Man erhielt ein Polymerisationsprodukt in Form einer weissen Masse von 6,0 Grad. Die Ausbeute des Polymerisationsprodukts betrug 93 %t die durchschnittliche Polymerisationsgeschwindigkeit
daher etwa 10,3 % P^o Stunde. Eine
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andere, wie oben angegebene vorbereitete Ampulle wurde unter denselben Bedingungen 20 Stunden lang gammabestrahlt. Dabei
erhielt man ein Polymerisationsprodukt in einer Ausbeute
von 100 %* Die so erhaltenen Vinylidenfluorid-Homopolymerisate
hatten einen Schmelzpunkt von 175 ° ö· Dagegen
hatte das handelsübliche Vinyliderifluorid-Homopolymerisat,
das durch die chemisch katalysierte Polymerisation in einem wässrigen Medium erhalten worden war, einen Schmelzpunkt
von 152° 0.
Ein Kondensatsystem aus einem Gemisch von 5,9 Gramm Vinylidenfluorid
und 15,8 Gramm. Trichlortrifluoräthan wurde in
der in Beispiel 1 angegebenen Weise bei - 20° C drei Stunden lang mit einer Dosisleistung von 4,0 χ 10 r/h gammabestrahlt.
Man erhielt dabei 4,9 g eines weissen Polymerisationsproduktes. Die Polymerisatausbeute betrug 84 % und
die durchschnittliche Polymerisationsgeschwindigkeit 28 % pro Stunde. Ein anderes Gemisch mit der oben angegebenen Zusammensetzung
wurde 6 Stunden lang unter den vorstehend angegebenen Bedingungen gammabestrahlt * Man erhielt eine Polymerisatausbeute
von 92 %* Die so erhaltenen Vinylidenfluorid-Homopolymerisate
hatten einen Schmelzpunkt von 1780O.
Ein Kondensatsystem aus einem Gemisch von 6,4 Gramm Vinylidenfluorid
und 16,9 Gramm Dichlortetrafluoräthan wurde in
der im Beispiel 1 angegebenen Weise 9 Stunden lang bei - 400C
mit einer Dosisleistung von 4,0 χ 10 r/h gammabestrahlt. Man
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erhielt 5,1 Gramm eines weissen Polymerisationsproduktes. Die
Polymerisatausbeute "betrug 79 % und die durchschnittliche
Polymersationsgescliwindigkeit 8,8 % pro Stunde. Wenn ein
weiteres Gemisch der oben angegebenen Zusammensetzung unter den vorstehend angegebenen Bedingungen 20 Stunden lang gammabestrahlt
wurde, erzielte man eine Polymerisatausbeute von
100 %» Die auf diese Weise erhaltenen Vinylidenfluorid-Homopolymerisate
hatten einen Schmelzpunkt von 1780O.
Beispiel 4; s . .
Ein Kondensatsystem aus einem Gemisch von 6,6 Gramm Vinylidenfluorid
und 15,8 Gramm Octafluorcyclobutan wurde in der im
Beispiel 1 angegebenen Weise 9 Stunden lang bei - 40° 0 mit einer Dosisleistung von 4,0 χ 10 r/h gammabestrahlt. Man erhielt
4,1 Gramm des weissen Polymerisationsprodukts in einer Ausbeute von 62 °/o. Ein anderes Gemisch der vorstehend angegebenen
Zusammensetzung wurde unter denselben Bedingungen Stunden lang gammabestrah.lt» Das Polymerisat wurde in einer
Ausbeute von 100 % erhalten. Die auf diese Weise erzeugten
Tinylidenfluorid-Homopolymerisate hatten einen Schmelzpunkt
von 178° 0.
Ein Kondensat sys tem aus einem Gemisch von 6,4 Gramm Vinylidenfluorid
und 16,1 Gramm Trichlortrifluoräthan wurde in der im Beispiel 1 angegebenen Weise 3 Stunden lang bei - 40° 0 mit
einer Dosisleistung von 4,0 χ 10 r/h gammabe stahlt. Man erhielt
ein teilpolymerisiertes Gemisch, welches das Polymerisationsprodukt in einer Henge von 17 CJ>
enthielt. Dieses teil-
BAD
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polymerisierte Gemisch, das 17 % des Polymerisationsproduktes
enthielt, wurde in demselben Kondensatsystem 20 Stunden lang ohne weitere Gammabestrahlung nachpolymerisiert. Man erhielt
4,8 Gramm eines weissen Polymerisationsprodukts mit einer Ausbeute von 75 %· Das auf diese Weise erhaltene Vinylidenfluorid-Homopolymerisat
hatte einen Schmelzpunkt von 178° C.
Ein Kondensat sys tem aus einem Gemisch von 6,6 Gramm Vinylidenfluorid
und 14,7 Gramm Dichlordifluormethan wurde in der
im Beispiel 1 angegebenen Weise 6 Stunden lang bei - 40° C mit einer Dosisleistung von 4,0 χ 10 r/h gammabestrahlt. Man
erhielt ein teilpolymerisier^es Gemisch» we3db.es das Polymerisationsprodukt
in einer Menge von 6 % enthielt. Dieses teilpolymerisierte Gemisch, welches das Polymerisationsprodukt in einer Menge von 6 % enthielt, wurde in demselben
Kondensat sys tem 20 Stunden lang bei -20° D einer Kachpolymerisation
ohne weitere Gammabestrahlung unterworfen. Man erhielt 4,6 Gramm eines weißen Polymerisationsprod&ts in einer
Ausbeute von 70 %. Ein weiteres teilpolymerisiertes Gemisch,
das in der vorstehend angegebenen Weise erzielt worden war und 6 % des Polymerisationsprodukts enthielt, wurde danach
in demselben Kondensatsystem 14 Stunden lang bei - 40° G mit einer Dosisleistung von 4,0 χ 10 r/h gammabestrahlt. Dabei
wurde eine Polymerisationsausbeute von 100 % erzielt.
Ein Kondensatsystem aus einem Gemisch von 10,2 g Vinylidenfluorid und 5,8 Gramm Difluoräthan wurde in der im Beispiel 1
angegebenen Weise 20 Stunden lang bei - 40° 0 nit einer Dosisleistung
von 4,0 χ 10 r/h gammabestrahlt. Man erhielt 8,6 g
109846/1416
eines weissen Polymerisationsprodukts in. einer Ausbeute von
84 %. Das auf diese Weise erhaltene Tinylidenflurid-Homopolymerisat
hatte einen Schmelzpunkt von 1?8° 0.
Ein Kondensat sys tem aus einem Gemisch von 6,5 Gramm Vinylidenfluorid
und 16,0 Gramm Trichlormonofluorbutan wurde in der im
Beispiel 1 angegebenen Weise 9 Stunden lang bei - 40° 0 mit
einer Dosisleistung von 4,0 χ 10 r/h gammabestrahlt. Man erhielt
3,9 Gramm eines weißen Polymerisationsprodukts in einer
Ausbeute von 60 %. Ein weiteres Gemisch derselben Zusammensetzung wurde 20 Stunden lang unter den vorstehend angegebenen
Bedingungen gammabestrahlt. Dabei wurde eine Polymerisatausbeute von 98 % erzielt. Die so erhaltenen Vinylidenf luorid-Homopolymerisate
hatten einen Schmelzpunkt von 175° 0.
Ein Kondensat sys tem aus einem Gemisch von 8,6 g Vinyliden-.
fluorid und 7»1 g Monochlordifluormethan wurde in der im Beispiel
1 angegebenen Weise 20 Stunden lang bei - 40° G mit einer
Dosisleistung von 4,0 χ 10 r/h gammabestrahlt. Man erhielt 5,5 g eines weißen Polymerisationsprodukts mit' einer Polymerisatausbeute
von 64 °/o. Die so erhaltenen Vinylidenfluorid-Homopolymerisate
hatten einen Schmelzpunkt von 175° G.
In einem Kondensatsystem, das kein Lösungsmittel in Form eines
fluorhaltigen Kohlenwasserstoffs enthielt, wurden 6,2 Gramm
Vinylidenfluorid in der im Beispiel 1 angegebenen Weise 20 Stun-
109846/U16
den lang bei - 40° 0 mit einer Dosisleistung von 4v,0 χ 10 r/h
gammabestrahlt. Man erhielt ein weisses Polymerisationsprodukt in einer Menge von 2,3 Gramm. Das Polymerisat wurde in einer
sehr niedrigen Ausbeute von 37 % erhalten, während im Beispiel 1 des erfindungsgemäßen Verfahrens die Polymerisationsausbeute
100 °/o betrug.
Beispiel 10 - 15:
Ein Gemisch von Vinylidenfluorid und Hexafluorpropylen wurde in der nachstehend angegebenen Weise mischpolymerisiert. Ein
Eeaktionsgefäß aus nichtrostendem Stahl wurde evakuiert und mit
Vinylidenfluorid , Hexafluorpropylen (Comonomeres) und verschiedenen
in der Tabelle 1 angegebenen Lösungsmitteln in Form von fluorhaltigen Kohlenwasserstoffen beschickt. Auf diese
Weise wurde das erfindungsgemäße Kondensatsystem gebildet. Der Reaktor wurde dann in ein Bad aus (Trockeneis und Methanol getaucht
und 20 Stunden lang bei - 40° 0 einer Gammabestrahlung von Kobalt 60 (700 curie) mit einer Dosisleistung von 2,0 χ
10 r/h ausgesetzt. Dabei bildete sich in dem Reaktor das Kondensatsystem. Nach vollständiger Durchführung der Mischpolymerisationsreaktion
wurden das nicht umgesetzte Vinylidenfluorid und Hexafluorpropylen sowie das Lösungsmittel in Form des fluorhaltigen
Kohlenwasserstoffs von dem System abdestilliert, dabei wurde das Mischpolymerisationsprodukt gewonnen. Die Ergebnisse
sind in der nachstehenden Tabelle angeführt:
109846/1416
Beispiel Lösungsmittel (a) Tinyliden- Cb) Hexa- Mol-% von Mischpoly- Mischpoly- Mol-# von (a)
g fluorid fluor- (a) in (a) merisat merisat- im Mischpoly-
g propylen + Cb) ausbeute merisat
10
11
Dichlartetra-
fluoräthan 16,6 7,75
Trichlortri-
fluoräthan 12,0 7,15
80,0 77,0
5,22
-,
4-2,5
35,6
94,5
92,5
Octafiuor-
cyclobutan 16,3 7,15
Monochlordifluormethan
15,3 7,29
Monochlordifluoräthan
14,4 7,36
Difluoräthan 11,1 7,04
78,4 78,5
77,5 76,9
2,91 2,54
3,34 1,69
24,7 21,2
28,3 14,1
93,7 95,2
93,7 94,5
Ein Kondensatsystem aus einem Gemisch von Vinylidenfluorid, Hexafluorpropylen (Oomonomeres) und Trichlortrifluoräthan
(Lösungsmittel) wurde in der in den Beispielen 10 bis I5 angegebenen
Weise 17*5 Stunden lang bei + 20° C mit einer Dosisleistung von 2,0 χ 10 r/h gammabestrahlt. Das Gemisch
enthielt 15,26 Gramm Trichlortrifluoräthan. Die Ergebnisse
sind in der nachstehenden Tabelle 2 angegeben. Man erkennt aus diesen Beispielen, daß die Zusammensetzung des Mischpolymerisationsprodukts
durch eine Veränderung des Molverhältnisses von Vinylidenfluorid zu Hexafluorpropylen im Einsatz
stetig verändert wird. (Siehe Tabelle 2)
1 09846/Uie IADORiGiNAL.
!Tabelle 2
Ca) Vinyliden- Cb) Hexafluorfluorid
propylen
Mol-% von (a) in (a).+ Cb)
Mischpolymerisat
Mischpolymerisataus beute
Mol-% von Ca) im Mischpolymerisat
16
17
18
19
20
21
6, | 95 |
5, | 73 |
4, | 86 |
3, | 22 |
2, | .50 |
O, | ,96 |
1,98 3,70 4,87
7,49
8,27
10,38
89,2 78,4 70,0
49,9
-41,5
17,8
8,22
7,19
5*32
7,19
5*32
2,23
2,10
2,04
2,10
2,04
92,0
76,2
76,2
20,9
19,5
18,0
18,0
91,4 88,1 86,0 82,0
60,6
O CD
NJ
Beispiel 22 - 28:
Ein Kondensatsystem aus einem Gemisch von Vinylidenfluorid,
verschiedenen in der Tabelle $ angegebenen ungesättigten Oomonomeren
und Trichlortrifluoräthan als Lösungsmittel wurde in der in den Beispielen 10 bis I5 angegebenen Weise 12 Stunden lang
bei + 20° 0 mit einer Dosisleistung von 2,0 χ 10 r/h gammabestrahlt.
Das Gemisch enthielt 18,74 Gramm Trichlortrifluoräthan.
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 3 angegeben.
109846/1416
Beispiel Comonomeres
(a) Vinylidenfluorid
(b) Oomonomeres Mol-%von Miischpoly- Miscnpoly- Mol-?& von
(a) in (a) merisat merisataus- (a) im
+ ("b) "beute Mschpoly-
S % merisat
22 | Ghlortrifluor- äthylen |
2,82 | |
O co co |
23 | Tetrafluoräthylen | 5,63 |
cn | 24, | Vinylfluorid | 3,22 |
|S | 25 | Äthylen | 2,64 |
■T | 26 | Vinylchlorid | 2,90 |
BAD ι | 27 | Vinylacetat | 2,72 |
S O I |
28 | Methylmetha- crylat |
2,90 |
50,3
4,63
62,7
4,27 | 67,3 | 9,42 | 95,2 | 68,3 |
2,01 | 53,5 | 0,77 | 14,7 | 19,4 |
1,24 | 48,2 | 0,10 | 2,6 | 19,9 |
2,90 | 49,4 | 3,76 | 64,8 | 34,4 |
4,21 | 46,5 | 3,26 | 47,0 | . 8,1 |
4,37 | 51,0 | 4,19 | 57,6 | 8,1 |
O CT)
K)
Ein Kondensat sys tem aus einem Gemisch, von 2,49 Gramm Vinylidenfluorid,
2,51 Gramm Tetrafluoräthylen, 3»32 Gramm Hexafluorpropylen
und 18,74- Gramm Trichlortrifluoräthan als
Lösungsmittel wurde in der in Beispiel 10 bis I5 angegebenen
Weise 12 Stunden lang bei + 20° 0 mit einer Dosisleistung von 2,0 χ 10 r/h. gammabestrah.lt. Das Monomerengemisch
enthielt 45,2 Mol-% Vinylidenfluorid, 29,2 Mol-%
Tetrafluoräthylen und 25,7 Mol-% Hexafluorpropylen. Man
erhielt das Mischpolymerisationsprodukt in einer Menge von
5,26 Gramm, d.h. in einer Ausbeute von 63»2 %, Das auf
diese Weise erhaltene Mischpolymerisat enthielt 60,7 Mol-%
Vinylidenfluorid, 32,6 Mol-% Tetrafluoräthylen und 6,7 Mol-%
Hexafluorpropylen.
Ein Kondensatsystem, das kein. Lösungsmittel in Form eines
fluorhaltigen Kohlenwasserstoffs enthielt und aus einem Gemisch von 3»01 Gramm Vinylidenfluorid und 7»27 Gramm Hexafluorpropylen
bestand, wurde in der im Beispiel 19 angegebenen Weise 12 Stunden lang bei + 20° C mit einer
4 Dosisleistung von 2,0 χ 10 gammabestrab.lt.
Dabei wurde das Mischpolymerisat in einer Menge von nur 0,29 Gramm, d.h. mit einer Ausbeute von 2,8 % und einem
Vinylidenfluoridgehalt von 81,9 Mol-% erhalten. Im Gegensatz zu der sehr niedrigen Mischpolymerisataujsbeute in diesem
Kontrollbeispiel wurde in dem Beispiel 19 des erfindungsgemäßen
Verfahrens die sehr gute Mischpolymerisatausbeute von 20,9 % erzielt.
1098V6/U16
Claims (1)
- P at ent an Sprüche1. Verfahren zur Homopolymerisation von Vinylidenfluorid oder zur Mischpolymerisation desselben mit mindestens einer damit polymerisierbaren Verbindung, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisationsreaktion in einem Kondensatsystem, welches das zu polymerisierende Material und mindestens ein lösungsmittel iniform eines fluor- , haltigen Kohlenwasserstoffs, und zwar eines Fluorchlorkohlenwasserstoffs oder Pluorkohlenwasserstoffs, in einem Temperaturbereich, in dem das Kondensat sys tem vorhanden sein kann, durch die Bestrahlung mit einer ionisierenden Strahlung durchgeführt wird,2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daßdie Temperatur im Bereich von - 80° C bis etwa + 70° G liegt.5. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisationsreaktion bei Temperaturen von etwa - 60° bis etwa + 30° 0 durchgeführt wird,4. Verfahren nach Anspruch 1., dadurch gekennzeichnet, daßdie Polymerisationsreaktion mit einer ionisierenden Strahlung mit eine durchgeführt wird.Strahlung mit einer Dosisleistung von 1 χ 10 bis 5 χ 10Verfahren nach Anspruch 1 ,dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisationsreaktion mit einer ionisierenden Strahlung mit einer Gesamtdosis von 5 χ 10 bis 1 χ 10 r durchgeführt wird.'109846/14166. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel in Form des fluorkohlenhaltigen Wasserstoffs aus einem gesättigten fluorchlorierten oder gesättigten fluorierten Kohlenwasserstoff mit 1 Ms 4 Kohlenstoffatomen pro Molekül "besteht.7. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß d·"«=! Lösungsmittel in Form des fluorhaltigen Kohlenwasserstoffs aus einem gesättigten perfluorchlorierten oder gesättigten perfluorierten Kohlenwasserstoff bestellt, der 1 bis 4 Kohlenstoffatome pro Molekül und kein Wasserstoffatom im Molekül enthält.8. Verfahren nach Anspruch. 1 , dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel in Form eines fluorhaltigen Kohlenwasserstoffs aus Trichlortrifluoräthan, Dichlortetrafluoräthan, Monochlorpentafluoräthan, Trichlormonofluormethan, Dichlordifluormethan oder Octafluorcyclobutan besteht.9. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel in Form des fluorhaltigen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittels in einer Menge von mindestens 0,1 Mol pro Mol des zu polymerisierenden Materials verwendet wird.10. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daßdie andere mischpolymerisierbare Verbindung aus Vinylfluorid, Tetrafluoräthylen, Hexafluorpropylen, Chlordifluoräthylen, Äthylen, Propylen, Butadien, Styrol, Vinylacetat, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Isobutylen, Acrylnitril, Methacrylnitril, einem Alkylacrylat oder einem Alkylmethacrylat besteht.109846/141611. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet,daß die andere misclipolymerisationsf ähige Terbindung aus Tetrafluoräthylen, Hexafluorpropylen oder Ohlortrifluoräthylen besteht.12. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß bei der Erzeugung eines Terpolymerisats mit Vinylidenfluorid die anderen misehpolymerisationsfähigen Verbindungen aus Hexafluorpropylen und Tetrafluoräthylen bestehen.13. Verfahren zur Homopolymerisation von Vinylidenfluorid oder zur Mischpolymerisation desselben mit mindestens einer anderen, damit polymerisationsfähigen Verbindung, dadurch gekennzeichnet, daß das polymerisationsfähige Material in einem Kondensatsystem, welches das joLymerisationsf ähige Material und mindestens ein Lösungsmittel in Form eines fluorhaltigen Wasserstoffs, und zwar eines JPluorchlorkohlenwasserstoffs oder eines FluorkoMenwasserstoffs bei einer Temperatur, bei der das Kondensat sys tem anwesend sein kann, durch die Bestrahlung mit ionisierenden Strahlen teilpolymerisiert und das teilpölymerisierte Produkt in demselben Kondensat sys tem bei Temperaturen, bei denen das Kondensatsystem aufrechterhalten werden kann, ohne weitere Bestrahlung mit den ionisierenden Strahlen und ohne Verwendung eines Katalysators nachpolymerisiert wird.14-. Verfahren nach Anspruch I3» dadurch gekennzeichnet, daß bei der Teilpolymerisation das teilpölymerisierte Produkt in einer Ausbeute von weniger als 30 Gewichtsprozent des verwendeten polymerisationsfähigen Ausgangsmaterials erhalten wird.109846/141615° Verjähren nach .Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachpolymerisation bei Temperaturen von etwa - 40° C bis etwa + 5O0 C durchgeführt wird.16. Verfahren nach Anspruch I3, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel in Form des fluorhaltigen Kohlenwasserstoffs aus Trichlortrifluoräthan, Mehlortetrafluoräthan, Monochlorpentafluormethan, Trichlormonofluormethan, Dichlordifluormethan und Octafluorcyclobutan besteht.109848/1A16
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