DE1770268A1 - Verfahren zur Darstellung von Polythioaethern und ein neuer Polythioaether - Google Patents
Verfahren zur Darstellung von Polythioaethern und ein neuer PolythioaetherInfo
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Description
1770268 Patentanwalt Dipl.-Phys. GERHARD LiEDL ■ 8 München 22, Steinsdorfstraße 22
B 3666
SAGAMI CHEMICAL RESEARCH CENTER No. 8, Marunouchi 1-chome, Chiyoda-ku, TOKYO /JAPAN
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Darstellung von
Polythioäthern der allgemeinen Formel -(Ar1 -R-Ar0-S) - oder
ι zn
-(Ar1 -Ar0-S) -. In dieser Formel bedeuten Ar1 und Ar0 gleiche oder
1
ο Ti
i
a
verschiedene aromatische Gruppen, und R bedeutet ein Atom mit der Wertigkeit 2 oder größer als 2, eine Kohlenwasserstoffgruppe oder
eine Kombination aus diesen Atomen und den Gruppen.
Dr.Fi/MsJ
20981S/1304
** a —
Ein Gegenstand dieser Erfindung ist ein Verfahren zur Darstellung von
Polythioäthern. Ein anderer Gegenstand ist ein neuer Polythioäther.
Diese und weitere Gegenstände dieser Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung ersichtlich.
Die obenerwähnten und andere Gegenstände dieser Erfindung können verwirklicht werden, indem eine aromatische Verbindung mit Schwefelchloriden
mit Hilfe eines Katalysators aus der Gruppe metallisches Eisen, metallisches Aluminium, Aluminiumamalgam, Lewissäuren
und Protonensäuren zur Reaktion gebracht wird.
Ein Verfahren zur Darstellung von Thioäthern durch die Kondensationsreaktion
von Thiophenolen und halogenieren aromatischen Verbindungen ist wohl bekannt und ein Verfahren für die Darstellung von Polythioäthern
durch Anwendung des erwähnten Verfahrens ist bereits geoffenbart worden (Belgisches Patent 642 469, US-Patent 3 098 103,usw.).
Diese Verfahren erfordern jedoch eine hohe Reaktionstemperatur und
das Molekulargewicht der Polythioäther, die nach diesen Methoden erhalten werden, ist niedrig.
20981S/1304
Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben schon ein Verfahren zur Darstellung von aromatischen Sulfiden durch die Umsetzung von
aromatischen Verbindungen mit Schwefelchloriden in Gegenwart eines Katalysators aus der Gruppe Eisen, Aluminium, Aluminiumamalgam,
Lewissäuren, Protonensäuren u.dgl. verwirklicht (japanische Patentanmeldung
24 395/67). Die vorliegende Erfindung wendet dieses Verfahren zur Darstellung von polymeren Verbindungen an. Z.B. werden
die polymeren Verbindungen, deren Erweichungs- und Schmelzpunkte in nachfolgender Tabelle angeführt sind, dadurch erhalten, daß äquimolare
Mengen von Diphenyläther und Schwefelchlorid in Chloroform oder Schwefelkohlenstoff gelöst werden und ein Katalysator, wie er
bereits oben beschrieben ist, bei Raumtemperatur zugegeben wird.
Katalysator | Solvens | Erweichungspunkt Schmelzpunkt | 1550C |
Fe | cs2 | 147°C | 1450C 1250C |
Al Al-Hg |
HCCl, HCCl3 |
1380C 1150C |
HO0C 285°C |
H2SO4 FeCl3 |
HCCl3 HCCl0 O |
980C 1550C |
12O0C 150°C |
AlCl, TiCl 4 |
HCCl3 HCCl 2098 |
1130C O 142 C 15/13(H |
Die Struktur dieser Polymerisate wurde als Poly-p-phenoxyphenylthioäther
identifiziert, der an den para-Stellungen verknüpft ist, wie nachfolgende Strukturformel zeigt. Zur Strukturermittlung diente das
Infrarotspektrum (1900 cm" und 830 cm" ) und das Kern-Resonanz-Spektrum. Es zeigt in Tris-dimethylamin-phosphinoxyd AB-Quartett-Signale
bei δ =6,98 und 7,34 (J = 8,0), die aromatischen Protonen zuzuordnen
sind. Die Struktur wurde weiterhin durch Elementaranalyse bewiesen.
Die vorliegende polymere Substanz ist in Morpholin löslich. Sie ist
weiterhin in einem heißen Lösungsmittel löslich, wie z, B. Aromaten,
Pyridin, Dekalin, Schwefelkohlenstoff, 1,2-Dichloräthan, Tetrahydrofuran,
Dimethylsulfoxyd, N, N'-Dimethylformamid, Chinolin, Kollidin,
Kresol, 1,4-Dioxan, SuIfolan usw.
Dieses Polymer kann nach der Schmelzspinnmethode zu Fasern verarbeitet werden.
209815/130/,
Die aromatischen Verbindungen^ die als Ausgangsmaterial für die vorliegende
Erfindung geeignet sind, schließen Diphenyläther, Diphenylsulfid, Diphenylmethan, Biphenyl u. dgl. und entsprechende Derivate
davon ein, und sie werden durch die allgemeine Formel HAr1-R-Ar3H
oder HAr1-Ar3H wiedergegeben (wobei Ar1, Ar„ und R bereits oben
definiert worden sind).
Die Schwefelchloride, die als Ausgangsmaterial für die vorliegende
Erfindung verwendet werden, sind Schwefelmonochlorid (SgClJ und
Schwefeldichlorid (SClJ. Wenn Schwefelmonochlorid eingesetzt wird,
so wird als Nebenprodukt Schwefel gebildet, der während der Umfällung der Polymeren entfernt werden kann.
Die in der vorliegenden Erfindung verwendeten Katalysatoren schließen
Metalle, wie z. B. Eisen und Aluminium, eine Legierung, wie Aluminiumamalgam, eine Lewissäure, wie z.B. BF3O(CJEIg)2, AlCl3, FeCl3,
SnCl4, TiCl4, ZnCl2 und SbCl5, und eine Protonensäure, wie z. B.
Schwefelsäure und HF ein. Für das vorliegende Verfahren wird eine Spur eines Katalysators verwendet. Es wird gewöhnlich eine Menge
eingesetzt, die im Bereich von 0, 001 Mol-% bis 10 Mol-% pro Mol
der Schwefelchloride liegt. Jedes Lösungsmittel, wie Tetrachlor-
2 0 9 816/130^
kohlenstoff, Chloroform, Dichlormethan, Schwefelkohlenstoff,
Acetonitril, Sulfolan, Äther u. dgl. kann verwendet werden, soweit es die Ausgangsmaterialien löst und mit den Ausgangsmaterialien,
den Reaktionsprodukten und den Katalysatoren nicht reagiert.
Die Polymerisation verläuft innerhalb eines weiten Temperaturbereiches,
φ so z.B. zwischen 0 und 100 C. Sie setzt aber besonders rasch ein,
wenn Raumtemperaturen vorliegen. Ein bevorzugter Temperaturbereich
liegt zwischen 0 und 5O0C.
Die Polymerisation wird besonders vorteilhaft in Abwesenheit von Licht ausgeführt, um die Disproportionierung der Schwefelchloride
zu vermeiden.
^ Die folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung erläutern,
den Umfang der Erfindung jedoch nicht einschränken. Unter den angegebenen
Materialmengen sind Gewichtsteile zu verstehen, falls nicht anders erwähnt.
B 3666J
209815/130/4
Nach der Zugabe von O11 Teilen von wasserfreiem Eisen^DI)- chlorid
zu einer Lösung von 8 Teilen Diphenyläther und 6,5 Teilen Schwefelmonochlorid
in 30 Teilen Chloroform wurde Chlorwasserstoff-Entwicklung festgestellt. Eine feste Substanz fiel aus, als die Mischung
eine Stunde lang bei Raumtemperatur stand. Nachdem weitere 30 Minuten gerührt worden war, wurde die Mischung erhitzt und auf dem
Wasserbad 2 Stunden lang am Rückfluß gekocht, um die Chlorwasserstoffentwicklung
zu vervollständigen. Nach der Zugabe von 40 Teilen Aceton zu dieser Mischung schied sich Poly-4-phenoxyphenylthioäther
in Form einer weißen Substanz aus. Die JJmfällung aus Morpholin-Aceton
lieferte eine weiße polymere Substanz mit einem Erweichungspunkt von 155 und einem Schmelzpunkt von 285 .
Elementaranalyse. Gefunden; C 71,54; H 4,11
Berechnet als (C12HgOS)n: C 71,97; H 4, 03
Reduzierte Viskosität^ /C = 0,1
Es handelt sich hierbei um eine neue Substanz. Sie kann nach dem Schmelzspinnverfahren zu Fasern verarbeitet werden.
209815/130Ä
Nach der Zugabe von 0,03 Teilen von wasserfreiem Eisen (m)-chlorid
zu einer Lösung von 8 Teilen Diphenyläther und 5 Teilen Schwefeldichlorid in 30 Teilen Chloroform konnte die Entwicklung von Chlorwasserstoff festgestellt
werden. Nach 30 Minuten Stehen bei Raumtemperatur wurde die Mischung zusätzlich 1 Stunde am Rückfluß gekocht. Nach der Zugabe von
40 Teilen Aceton wurde Poly-4-phenoxyphenylthioäther erhalten, der mit der
Substanz von Beispiel 1 identisch ist. Er hatte einen Schmelzpunkt von
147° - 155°.
Nach der Zugabe von 0,1 Teilen von wasserfreiem Eisen (IDO-Chlorid zu
einer Lösung von 20 Teilen Diphenylsulfid und 6,5 Teilen Schwefelmonochlorid
in 30 Teilen Chloroform wurde die Entwicklung von Chlorwasserstoff festgestellt. Nach 3-stündigem Stehen bei Raumtemperatur schied sich eine
feste Substanz aus. Die Mischung wurde dann erhitzt und 2 Stunden auf dem Wasserbad am Rückfluß gekocht. Nach der Zugabe von 40 Teilen Aceton zu
der resultierenden Mischung schied sich Polyphenylthioäther als weiße feste Substanz aus. Sie wurde aus heißem N, N1 -Dimethylformamid umgefällt und
ergab ein weißes Polymeres mit einem Schmelzpunkt von 162° - 167°.
Dr. Fi/Mü 209815/1304
Die Struktur des Polymeren, das auf diese Weise erhalten worden war,
wurde durch das Infrarotspektrum identifiziert, sowie durch das Kernresonanzspektrum und weiterhin durch Elementar analyse. Es
handelt sich dabei um Poly-4-phenylthioäther, der in den p-Positionen
verknüpft ist, wie es nachfolgende Strukturformel zeigt:
Elementar analyse. Gefunden: C 64,66; H 3,76%
Berechnet für (C6H4S)n: C 66,67; H 3,76%.
Dieses Polymer ist in heißen Lösungsmitteln, wie z.B. Aromaten, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxyd, Sulfolan, Morpholin,
Schwefelkohlenstoff, 1,4-Dioxan u.dgl. löslich.
209815/1304
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von.Polythioäthern der folgenden Zusammensetzung
-(-Ar1-R-Ar0-S-) — und -(-Ar1-Arn-S-) -, wobei Ar1 und Ar0
1
Δ YL
L Δ Xl
1 Δ
gleiche oder verschiedene aromatische Gruppen bedeuten können und R ein
Atom mit einer Wertigkeit von 2 oder größer als 2, eine Kohlenwasserstoffgruppe
oder eine Kombination aus diesen Atomen und diesen Gruppen bedeuten kann, dadurch gekennzeichnet, daß aromatische Verbindungen und
Schwefelchloride in der Gegenwart eines Katalysators aus der Gruppe metallisches
Eisen, metallisches Aluminium, Aluminium amalgam, Lewissäuren und Protonensäuren zur Reaktion gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des
Katalysators im Bereich von 0,0001 Mol-% bis 10 Mol-% pro Mol der
Schwefelchloride liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion
in einem Lösungsmittel ausgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion
ohne Lösungsmittel ausgeführt wird.
209815/1304
5. Poly-4-phenoxyphenylthioäther.
6. Ein Verfahren zur Darstellung von Polythioäthern, wie es im wesentlichen
in den Beispielen beschrieben ist.
B 3666 * ^*
209815/130Λ
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