DE1770225B2 - Verfahren zur herstellung von penicillinen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von penicillinenInfo
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D499/00—Heterocyclic compounds containing 4-thia-1-azabicyclo [3.2.0] heptane ring systems, i.e. compounds containing a ring system of the formula:, e.g. penicillins, penems; Such ring systems being further condensed, e.g. 2,3-condensed with an oxygen-, nitrogen- or sulfur-containing hetero ring
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Description
und deren nichttoxischen Salzen, wobei R eine Phenyl-, Furyl- oder Thienylgruppe bedeutet, d a durch
gekennzeichnet, daß ein Ausgangspenicillin der allgemeinen Formel
CH,
R—CH-CO—NH- CH-CH
1 1 i
cooR2 ; !
i i
1 I
CO — N-
(H)
CH-COOH
oder ein nichttoxisches Salz solcher Penicilline durch Behandeln mit einer wäßrigen oder wasserhaltiger!
Lösung von Natriumcarbonat, NatrLmborat oder Dinatriumhydrogenphosphat bei einer Temperatur
zwischen O und 50° C hydrolysiert wird, wobei R2
eine Gruppe — A—B bedeutet, in der A eine direkte Bindung oder eine Methylengruppe ist, welche
gegebenenfalls durch einen niedrigen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder eine Phenylgruppe
substituiert ist, während B eine mono- oder bicyclische, aromatische oder heteroaromatische
Gruppe, eine Gruppe der allgemeinen Formel
R"—CH-C—y
35
40
45
in weicher R" ein Wasserstoffatom, eine Methyl-, Dihalogenmethyl-, Trihalogenmethyl-, Alkoxycarbonyl-,
Äthyl- oder Phenylgruppe ist oder eine Gruppe der allgemeinen Formel CH2W bedeutet, in
welcher W ein Haiogenatom oder eine Nitro-, Alkoxycarbonyl-, Alkoxy, Aryloxy, Aralkoxy-, Alkylsulfonyl-,
Arylsulfonyl-, oder Aralkylsulfonylgruppe ist, während X ein Halogenatom oder eine Nitro-,
eine Alkoxy-, Aryloxy-, Aralkoxy-, Alkylsulfonyl-, Arylsulfonyl- oder Aralkylsulfonylgruppe bedeutet,
Y und Z gleich oder verschieden und jeweils ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom, die Methyl-
oder Äthylgruppe sind oder, falls X eine Alkoxy- oder Aralkoxygruppe ist, zusammen einem
Sauerstoffatom entsprechen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Penicillin der allgemeinen Formel
II hydrolysiert wird, in welcher R2 die Phenyl- oder 2,2,2-Trichloräthylgruppe bedeutet. 6s
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Penicillinen der allgemeinen Forme!
CHj
R-CH-CO-NH-CH—CH
COOH
I0
CO — M
! CH,
CH-COOH
CH-COOH
sowie deren nichttoxischen Salzen, in welcher R eine Phenyl-, Furyl- oder Thienylgruppe bedeutet.
Es ist an sich bekannt, daß man Penicilline mit einer
Carboxylgruppe als Seitenkettensubstkuenten dadurch erhalten kann, daß man für die Acylierung der
6-Aminopenicillansäure eine Sdtenkettensäure einsetzt, in welcher der Carboxylgruppensubstituent verestert
ist, und daß man die Estergruppe anschließend entfernt, indem man das gebildete Penicillin katalytisch hydriert.
Die katalytische Hydrierung wird gemäß der GB-PS 10 04 670 bevorzugt mittels Palladium durchgeführt. Die
Ausbeuten an den gewünschten Penicillinen mit freier Carboxylgruppe als Seitenkettensubstituent sind jedoch
nicht ganz befriedigend, und außerdem ist die Hydrierstufe mit einem Verbrauch an wertvollem
Edelmetall verbunden, da der Katalysator nicht ohne Verluste aus der Reaktionsmischung wiedergewonnen
werden kann.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß bei Anwendung spezieller Estergruppen diese durch eine
einfache alkalische Verseifung abgetrennt werden können, ohne daß der gegenüber Alkalien sehr
empfindliche 0-Lactamring des Penicillinmoleküls angegriffen
wird. Es lassen sich die gewünschten Endprodukte auf diese Weise in hoher Ausbeute und mit sehr
gutem Reinheitsgrad gewinnen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist demgemäß dadurch gekennzeichnet, daß ein Ausgangspenicillin der
allgemeinen Formel
R-CH - CO - NH -CH — CH
COOR2
CH,
CH,
CO-N CH-COOH
oder ein nichttoxisches Salz solcher Penicilline durch Behandeln mit einer wäßrigen oder wasserhaltigen
Lösung von Natriumbicarbonat, Natriumborat oder Dinatriumhydrogenphosphat bei einer Temperatur
zwischen O und 50° C hydrolysiert wird, wobei R2 eine Gruppe — A —B bedeutet, in welcher A eine direkte
Bindung oder eine Methylengruppe ist, welche gegebenenfalls durch einen niedrigen Alkylrest mit 1 bis 5
Kohlenstoffatomen oder eine Phenylgruppe substituiert ist, während B eine mono- oder bicycüsche, aromatische
oder heteroaromatische Gruppe, eine Gruppe der allgemeinen Formel
R"— CH — C
in welcher R" ein Wasserstoffatom, eine Methyl-,
Dihalogenmethyl-, Trihalogenmethyl-, Alkoxycarbonyl-, Äthyl- oder Phenylgruppe ist, oder eine Gruppe der
allgemeinen Formel CH2W bedeutet, in welcher W ein Haiogenatom oder eine Nitro-, Alkoxycarbonyl-,
Alkoxy-, Aryloxy-, Aralkoxy-, Alkylsulfonyl-, Arylsulfonyl-
oder Aralkylsulfonylgruppe ist, während X ein Halogenatom oder eine Nitro-, eine Alkoxy-, Aryloxy-,
Aralkoxy-, Alkylsulfonyl-, Arylsulfonyl- oder Aralkylsulfonylgruppe bedeutet, Y und Z gleich oder verschieden
und jeweils ein Wasserstoff atom oder ein Haloger.atom, 1 ο die Methyl- oder Äthylgruppe sind, oder, falls X eine
Alkoxy- oder Aralkoxygruppe ist, zusammen einem Sauerstoffatom entsprechen.
Insbesondere lassen sich mittels dieses Verfahrens die Verbindungen «-Carboxybenzylpenicü'in (Formel I,
R = Phenylrest) und «-Carboxy-3-thienylmethylpen>
cillin (Formel I, R = 3-Thienylgruppe) in hoher Ausbeute herstellen. Diese beiden Penicilline eignen
sich besonders gut zur Behandlung von Infektionen, welche durch Pseudomonas-Bakterien hervorgerufen
werden, beispielsweise Pseudomonas pyocyanea.
Die Penicilline können als freie Säuren oder in Form nichttoxischer Salze hergestellt werden. Zu den
r.ichttoxischen Salzen gehören Metallsalze, wie Natrium-, Kalium-, Calcium- und Aluminiumsalze, ferner
Ammoniumsalze und substituierte Ammoniumsalze, beispielsweise Salze nichttoxischer Amine, wie Trialkylamine,
einschließlich des Triäthylamins. Für die Salzbildung eignen sich ferner Procain, Dibenzylamin,
N-Benzyl-j3-phenäthylamin, 1-Ephenamin, N'N'-Dibenzyläthylendiamin,
Dehydroabietylamin, N,N'-Bis-dehydroabietyläthylendiamin und andere Amine, welche
auch schon zur Salzbildung mit Benzylpenicillin eingesetzt worden sind.
Vorzugsweise werden Ausgangspenicilline der allgemeinen
Formel II angewendet, bei denen R2 eine Phenylgruppe oder eine 2,2,2-Trichloräthylgruppe ist.
Die Herstellung der als Ausgangsmaterial eingesetzten Penicilline der allgemeinen Formel II und ihrer
nichttoxischen Salze wird in der DT-OS 16 70 222 beschrieben.
Die Verseifungsbehandlung wird so lange durchgeführt, bis die Esterbindung praktisch vollständig
gespalten ist. Selbstverständlich soll das betreffende Penicillin einem hohen pH-Wert oder erhöhter
Temperatur nicht länger ausgesetzt werden als unbedingt erforderlich ist, damit nicht eine unerwünschte
Hydrolyse des 0-Lactamringes einsetzt. Die Schärfe und Dauer der Behandlung hängt von der Art des Restes R2
ab und läßt sich leicht dadurch einregeln, daß man in zeitlichen Zwischenräumen Proben aus der Reaktionsmischung abzieht und diese Proben papierchromatographisch
analysiert, weil sich hierdurch die Penicilline der allgemeinen Formeln I und II leicht voneinander
unterscheiden lassen. *
Infolge der Bildung einer neuen Carboxylgruppe fällt der pH-Wert der Reaktionsmischung im Verlauf der
Hydrolysereaktion ab. Falls es notwendig ist, kann dieser pH-Wertabfall durch den Zusatz von Puffersubstanzen
oder den Zusatz weiteren Alkalis, z. B. Natrium- oder Kaliumhydroxydlösung, in zeitlichen Zwischenräumen
einreguliert werden, so daß der pH-Wert wieder auf den gewünschten Wert eingestellt wird.
B eispi el 1
2,5 g «-(2,2,2-Trichloräthoxycarbonyl)-benzylpenicillin-Natriumsalz
wird in 250 ml einer wäßrigen n-Natriumbicarbonatlösung aufgelöst, und diese Lösung läßt
man 24 Stunden lang bei Umgebungstemperatur stehen. Die klare Lösung wird dann mit 100 ml Äther
überschichtet, gerührt und mit Sn-Salzsäure auf einen
pH-Wert von 2 eingestellt Anschließend wird die Ätherscnicht abgetrennt, und die wäßrige Schicht wird
noch zweimal mit je 100 ml frischem Äther extrahiert. Die vereinigten Ätherextrakte werden mit 30 ml
Wasser gewaschen und dann mit n-Natriumbicarbonatlösung bis zu einem pH-Wert von 7 extrahiert. Der
neutrale wäßrige Extrakt wird unter vermindertem Druck und bei tiefer Temperatur verdampft, und der
Rückstand wird im Vakuum über Phosphorpentoxyd getrocknet. Man erhält so 1,6 g (Ausbeute 80,6 Prozent)
Λ-Carboxybenzylpenicillin-Dinatriumsalz in Form eines
farblosen, nichtkxistallinen Feststoffes, der sich papierchromatographisch
nicht von einer Standardprobe des Λ-Carboxybenzylpenicillins unterscheiden läßt.
0,5 g «-(2,2,2-Trichloräthoxycarbonyl)-benzylpenicillin-Natriumsaiz
werden in 50 ml einer gesättigten wäßriger. Lösung vcn Dinatriumhydrogenphosphat
aufgelöst, und diese Lösung läßt man 24 Stunden lang bei Umgebungstemperatur stehen. Das Hydrolyseprodukt
wird gemäß Beispiel 1 aufgearbeitet, und man erhält so 0,3S g (Ausbeute 98,2 Prozent) «-Carboxybenzylpenicillin-Dinatriumsalz
in Form eines farblosen, nichtkristallinen Fettstoffes, der sich papierchromatographisch
nicht von einer Standardprobe des <x-Carboxybenzylpenicillins unterscheiden läßt.
0,5 g «-(2,2,2-Trichloräthoxycarbonyl)-benzylpenicillin-Natriumsalz
werden in 50 ml gesättigter Boraxlösung aufgelöst, und diese Lösung läßt man 5 Stunden
lang bei Zimmertemperatur stehen. Das Hydrolyseprodukt wird gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 1
aufgearbeitet und man erhält so 0,39 g (Ausbeute 98,2 Prozent) a-Carboxybenzylpenicillin-Dinatriumsalz in
Form eines farblosen, nichtkristallinen Feststoffes, der sich papierchromatographisch nicht von einer Standardprobe
des (x-Carboxybenzylpenicillins unterschei-
0,5 g a-(2-p-Toluolsulfonyläthoxycarbonyl)-benzylpenicillin-Natriumsalz
werden in 50 ml gesättigter wäßriger Dinatriumhydrogenphosphatlösung aufgelöst, und
man läßt die Lösung dann 48 Stunden bei Umgebungstemperatur stehen. Der durch die Hydrolyse freigesetzte
Feststoff wird abfiltriert, und das Filtrat wird gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 1 aufgearbeitet. Man
erhält so 0,35 g (Ausbeute 96,5 Prozent) a-Carboxybenzyipenicillin-Dinatriumsalz
in Form eines farblosen, nichtkristallinen Feststoffes, der sich papierchromatographisch
nicht von einer Standardprobe des ot-Carboxybenzylpenicillins
unterscheiden läßt.
0,5 g a-(2-p-Toluolsulfonyläthoxycarbonyl)-benzylpenicillin-Natriumsalz
werden in 50 ml gesättigter wäßriger Boraxlösung aufgelöst, und diese Lösung läßt man
16 Stunden lang bei Zimmertemperatur stehen. Der sich
abscheidende Feststoff wird abfiltriert und das Filtrat wird gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 1 aufgearbeitet.
Man erhält so 0,34 g (Ausbeute 95,6 Prozent) Ä-Carboxybenzylpenicillin-Dinatriumsalz in Form eines
farblosen, nichtkristallinen Feststoffs, der sich papier-
chromatographisch nicht von einer Standardprobe des ac-Carboxylbenzylpenicillins unterscheiden läßt.
1 g «-(PhenoxycarbonylJ-BeLiLySpenicillin-Natriuinsalz
wird in 100 ml gesättigter wäßriger Boraxlösung aufgelöst, und diese Lösung läßt man 16 Stunden lang
bei Umgebungstemperatur stehen. Das Hydrolyseprodukt wird gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 1
aufgearbeitet, und man erhält 0,7 g (Ausbeute 783 Prozent) «-CarboxybenzylpeniciUin-Dinatriumsalz in
Form eines farblosen, nichtkristallinen Feststoffes, der sich papierchtomatographisch nicht von einer Standardprobe
des Λ-Carboxybenzylpenicillins unterscheiden
läßt.
2 g a-fPhenoxycarbonyiy-S-thienylmethylpeniciHin-Natriumsalz
werden in einer gesättigten Boraxlösung aufgelöst, und diese Lösung läßt man 16 Stunden lang
bei Zimmertemperatur stehen. Des Hydrolyseprodukt
wird gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 1 aufgearbeitet, und man erhält so 1,2 g (Ausbeute 67,6 Prozent)
a-Carboxy-3-thienylmethylpenicillin-Dinatriunisalz in
Form eines rotbraun gefärbten, nichtkristallinen Feststoffes, der sich papierchromatographisch nicht von
einer Standardprobe des a-Carboxy-3-thienylmethylpeniciilins
unterscheiden läßt
a-(Phenoxycarbonyl)-2-thienylmethyIpenicillin-Natriumsalz
wird in einer gesättigten Boraxlösung aufgelöst, und diese Lösung läßt man 16 Stunden lang
bei Umgebungstemperatur stehen. Das Hydrolyseprodukt wird gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 1
aufgearbeitet, und man erhält so «-Carboxy-2-thienylmethyl-Dinatriumsalz,
welches bei der papierchromatographischen Untersuchung einen weit niedrigeren Rf-Weri als das nichthydrolysierte Ausgangspenicillin
aufweist.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herste'hing von Penicillinen der
allgemeinen Formel
S CH,
R —CH-CO—NH-CH-CH c' (1)
COOH j j "CH3
i I
CO — N CH- COOH
CO — N CH- COOH
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1770267A GB1197973A (en) | 1967-04-18 | 1967-04-18 | Penicillins |
GB1770267 | 1967-04-18 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1770225A1 DE1770225A1 (de) | 1971-10-07 |
DE1770225B2 true DE1770225B2 (de) | 1976-03-25 |
DE1770225C3 DE1770225C3 (de) | 1976-11-18 |
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ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
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IE32038B1 (en) | 1973-03-21 |
CH525237A (de) | 1972-07-15 |
JPS5118434B1 (de) | 1976-06-09 |
GB1197973A (en) | 1970-07-08 |
ES352849A1 (es) | 1969-08-01 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |