DE1768849C3 - Verfahren zur Herstellung von Aminoessigsäuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Aminoessigsäuren

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DE1768849C3 DE19681768849 DE1768849A DE1768849C3 DE 1768849 C3 DE1768849 C3 DE 1768849C3 DE 19681768849 DE19681768849 DE 19681768849 DE 1768849 A DE1768849 A DE 1768849A DE 1768849 C3 DE1768849 C3 DE 1768849C3
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Description

bekannter Weise das gebildete Komplexsalz in die ri (HN—C„H2n)m—NH2
freie Säure oder in ein Alkalisalz überführt, dadurch gekennzeichnet, daß man die in der m 1 bis 4, // 2 oder 3 oder, falls m = 1 ist, aue-h Monohalogenessigsäure mit einem Amin der allge- 35 2 bis 6 bedeutet, und R1 Wasserstoff oder, falls meinen Formel m = 1 und η =-- 3 ist, auch einen Alkyl-, Cycloalkylx oder Arylrest bedeutet, durch Umsetzung mit Mono-
K lMiN L«M2n)„, INM2 halogenessigsäure, wobei für je eine primäre Amino-
umsetzt, in der m 1 bis 4, η 2 oder 3 oder, falls gruppe etwa 1 Mol Monohalogenessigsäure eingesetzt
m = 1 ist, auch 2 bis 6 bedeutet, und R1 Wasser- 30 wird, Aminoessigsäuren der allgemeinen Formel
stoff oder, falls in = 1 und η = 3 ist, auch einen R2—(HN-CnH2n),,,-NH-CH2COOH
Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylrest bedeutet, wobei
für je eine primäre Aminogruppe etwa 1 Mol hergestellt, in der R2 einen Rest -CH2COOH, oder
Monohalogenessigsäure eingesetzt wird. falls m = 1 und η = 3 ist, auch einen Alkyl-, Cyclo-
35 alkyl- oder Arylrest bedeutet, und m und η die obengenannten Bedeutungen besitzen.
«' Als mehrwertige Amine kommen für die Umsetzung
gemäß der Erfindung beispielsweise folgende Verbindungen in Betracht:
Es ist bekannt, mehrwertige primäre Amine wie z. B. 40 Äthylendiamin, Hexamethylendiamin, N-Dodecyl-
Äthylendiamin, Diäthylentriamin, Triäthylentetramin propylendiamin, N-Cyclohexylpropylendiamin, N-
mit Monohalogenessigsäuren umzusetzen, um zu poly- Phenylpropylendiamin, N-Octadecylpropylendiamin,
funktioneilen Aminoessigsäuren zu gelangen. Auf Diäthylentriamin, Tripropylentetramin und Tetra-
diese Weise kann z. B. Äthylendianiintetraessigsäure äthylenpentamin.
hergestellt werden. Wird nun die Umsetzung mit einem 45 Als Monohalogenessigsäure kommen vor allem Unterschuß an Monochloressigsäure vorgenommen Monochlor-, Monobrom- und Monojodessigsäure in mit dem Ziel, jeweils nur ein Η-Atom einer primären Betracht. Aus wirtschaftlichen Gründen kommt bevor-Aminogruppe durch die Gruppe —CH2COOH zu zugt die Monochloressigsäure zur Anwendung. Es ersetzen, so werden stets in erheblichem Ausmaß noch können auch die Salze, z. B. die Alkali- oder Erdnicht umgesetzte primäre Aminogruppen gefunden. 50 alkalisalze der Halogenessigsäuren verwendet werden. Eine derartige Umsetzung nimmt somit keinen einheit- Als Komplexbildner für die gebildeten Aminolichen Verlauf, und es ist kaum möglich, die gewünsch- essigsauren kommen die Oxide oder Hydroxide von 2-ten Aminocarbonsäuren in reiner Form zu isolieren. oder 3wertigen Metallen wie z. B. von Aluminium, Gegenstand des Hauptpatents gemäß den Angaben Titan, Zinn, Zirkon, Wismut, Antimon, Blei, Cadder deutschen Patentschrift 15 93 847 ist ein Verfahren 55 mium und insbesondere Calcium, Eisen, Kupfer und zur Hersteilung von Aminoessigsäuren der Formel Zink in Betracht. Aus wirtschaftlichen Gründen körnig jsjj^ £[_] COOH men bevorzugt die Calcium-, Zink- und Eisenverbin-
2 düngen zur Anwendung.
in der R Wasserstoff, einen Alkyl-, Cycloalkyl-, Oxal- Die als Komplexbildner verwendeten Oxide oder
kyl-, Aralkyl- oder Alkylarylrest oder den Rest 60 Hydroxide der 2- oder 3wertigen Metalle kommen
-CH2—COOH bedeutet, bzw. ihrer Metallkomplex- zweckmäßig in etwa äquivalenten Mengen gegenüber
salze mit 2- oder 3wertigen Metallen oder ihrer Alkali- der eingesetzten Monohalogenessigsäure 7ur Anwen-
salze, bei dem man Monohalogenessigsäure mit Am- dung. Sofern die Metalloxide oder -hydroxide gleich-
moniak oder einem primären, aliphatischen, cyclo- zeitig auch zur Neutralisation des bei der Umsetzung
aliphatischen oder araliphatischen Amin in Gegenwart 65 frei werdenden Halogenwasserstoffs eingesetzt werden,
von Oxiden oder Hydroxiden 2- oder 3wertiger Me- kommen pro MoI der Monohalogenessigsäure etwa 2
talle umsetzt, die mit der gebildeten Aminoessigsäure Äquivalente der Komplexbildner zur Anwendung. Die
Komplexsalze zu bilden vermögen, wobei das primäre Verwendung eines über 2 Äquivalente hinausgehenden
Überschusses an Komplexbildnern ist möglich. Ein solcher Überschuß stört die Umsetzung nicht, bringt jedoch auch keine Vorteile mit sich.
Zur Durchführung der Umsetzung wird der Komplexbildner in einer etwa 1 bis 30%igen wäßrigen oder einer wäßrig-alkoholischen Lösung des Amins dispergiert. Zu der Dispersion wird die Monohalogenessigsäure, zweckmäßig in einer Menge von etwa 0,8 bis etwa 1,2 Mol pro primäre Aminogruppe, unter Rühren, vorteilhaft so langsam oder portionsweise zugegeben, daß die exotherme Reaktion erforderlichenfalls unter Kühlung bei Temperaturen unterhalb etwa 100 C, vorzugsweise bei 20 bis 50 C, abläuft. Nach Zugabe der erforderlichen Menge an Monohalogenessigsäure wird zur Vervollständigung der Reaktion noch eine zeitlang, miest etwa 2 bis 24 h, nachgerührt.
Für eine gegebenenfalls gewünschte Isolierung der freien Aminoessigsäure kann das in der Lösung vorliegende Metallkomplexsalz der gebildeten Aminoessigsäure in vielen Fällen durch Ansäuern mit einer anorganischen Säure direkt in die freie Aminoessigsäure übergeführt werden. In anderen Fällen kann auch so vorgegangen werden, daß durch Zugabe eines großen Überschusses an Säure zunächst das Salz dieser anorganischen Säure mit der Aminogruppe der Aminoessigsäure gebildet und abgetrennt wird, welches danach durch Neutralisation in die freie Aminoessigsäure übergeführt wird. Erforderlichenfalls können auch zunächst durch Zugabe von geeigneten Alkalisalzen oder -hydroxiden unter Zerstörung der Metallkomplexsalze und gegebenenfalls unter Ausfällung der 2- oder 3vvertigen Metallionen die Alkalisalze der Aminoessigäsure gebildet werden.
Beispiel 1
62 g (1,05 Mol) Äthylendiamin werden in 120 cm3 Wasser gelöst und darin 160 g (1,33 Mol) Aluminiumoxidhydrat suspendiert. Bei 20 bis 50 C wird eine Lösung von 190 g (2 Mol) Monochloressigsäure in 40 cm3 Wasser während 1 h zugetropft und bei einem pH-Wert von 9 bis 10 etwa 20 h bei 20 bis 50 C und noch 2 h bei 60 bis 70 C gerührt. Man säuert mit konzentrierter Salzsäure auf pH 2 an und läßt die in Wasser schwer lösliche Äthylendiamin-N,N'-diessigsäure auskristallisieren.
Fp: 217 C. Säurezahl: 635 (berechnet 636). Ausbeute: 107 g (61 % der Theorie).
Beispiel 2
105 g (1 MoI) Diäthylentriamin und 160 g (4 Mol) Natriumhydroxid werden in 300 cm3 Wasser gelöst, dazu werden 16Og(I Mol) Kupfersulfat gegeben und innerhalb von etwa 2 h wird eine Lösung von 190 g (2 Mol) Monochloressigsäure in 50 cm3 Wasser bei 30 bis 40 C eingetropft. Bei einem pH-Wert von etwa 12 wird 15 h bei Raumtemperatur und dann noch 2 h
ίο bei 70 C gerührt. Man erhält als Rohprodukt das Kupfersalz der Diäthylentriamin-diessigsäure in einer Ausbeute von 210 g (75% der Theorie). Hierbei haben die beiden Carboxymethylgruppen überwiegend H-Atome der primären Aminogruppen des Diäthylen-
triamins substituiert. Dies zeigt der Gehalt des Umsetzungsproduktes an Primär-Stickstoff (nach van Slyke) ,von 0,4 Gewichtsprozent gegenüber einem Gesamtstickstoff von 4,0 Gewichtsprozent.
Beispiel 3
122 g Hexamethyldiamin werden in 120 cm3 Wasser gelöst und 160 g Weißkalkhydrat darin dispergiert. Unter starkem Rühren tropft man in 1 h bei 20 bis 50 C 190 g Monochloressigsäure, welche in 40 cm3
Wasser gelöst wurde, dazu. Bei 50 bis 60 C rührt man 6 h nach, dann bei 90 C noch 2 h, wobei der pH-Wert stets oberhalb 7 liegt. Schließlich setzt man 400 cm3 konzentrierte Salzsäure zu und läßt das Produkt bei 0 bis 20 C auskristallisieren. Man saugt auf einer Glasfritte ab und wäscht mit konzentrierter Salzsäure nach. Das Hydrochlorid der Hexamethylendiamin-Ν,Ν'-diessigsäure wird in einer Ausbeute von 165 g isoliert.
Beispiel 4
156 g (1 Mol) N-(3-Aminopropyl)-cyclohexylamin werden in 250 ml Wasser gelöst und 86 g Calciumhydroxid (1 Mol) dazugesetzt. Unter Rühren tropft man in 2 h bei 40 bis 50 C 94 g (1 Mol) Monochloressigsaure zu, die man in 30 ml Wasser gelöst hat. Bei 40 bis 50 C rührt man bei pH > 8 6 h nach, dann bei 80 C noch 3 h. Nun sättigt man mit Chlorwasserstoff (etwa 100 bis 120 g) und saugt auf einer Glasfritte ab. Nach dem Trocknen im Vakuumtrockenschrank über Ätzkali erhält man in einer Ausbeute von 180 g (63% der Theorie) das Hydrochlorid des N-(3-CyclohexylaminopropyO-glycins.
C11H10N2O2 MG: 244.
ber. % gef.
N 15,8 % 15,6/15,7%
C 40,8 O/
/O
40,6/40,7%
H 6,8 6,8/ 7,0%
ber. gef.
N 9,8% 9,6/ 9,5
Cl 24,7% 25,0/24,8
Säurezahl 585 580

Claims (1)

  1. Amin in Mengen von mindestens etwa 0,8 Mol pro
    Patentanspruch- Mol der Monohalogenessigsäure eingesetzt wird, und
    man gewünschtenfalls in an sich bekannter Weise das
    Weitere Ausbildung des Verfahrens zur Herstel- gebildete Komplexsalz in die freie Säure oder in ein
    lung von Aminoessigsäuren der Formel 5 Alkalisalz überfuhrt.
    ° a Nachdem gemäß deutscher Patentschrift 15 93 847
    R-NH-CH2-COOH, Monohalogenessigsäure unter speziellen Reaktions-
    in der R Wasserstoff, einen Alkyl-, Cyclolakyl-, bedingungen mit solchen Aminen umgesetzt wird, die
    Oxalkyl-, Aralkyl-oder Alkylarylalkylrest oder den lediglich eine Aminogruppe und zwar eine primäre
    Res.t —CHo-COOH bedeutet, bzw. Ihrer Metall- io enthalten, wurde nun im Rahmen der vorliegenden
    komplexsalze mit 2- oder 3wertigen Metallen oder Anmeldung gefunden, daß man diese Reaktion auch
    ihrer Alkalisalze gemäß Patent 15 93 847, bei deir> auf solche Amine ausdehnen kann, die nicht nur eine,
    man Monohalogenessigsäure mit Ammoniak oder sondern zwei primäre Aminogruppen und gegebunen-
    einem primären, aliphatischen, cycloaliphatische!! falls weitere sekundäre Aminogruppen im Molekül
    oder araliphatischen Amin in Gegenwart von Oxi- 15 enthalten oder auch auf Amine mit einer primären und
    den oder Hydroxiden 2- oder 3wertiger Metalle einer oder mehreren sekundären Aminogruppen. Die
    umsetzt, die mit der gebildeten Aminoessigsäure ' Umsetzung mit Monohalogenessigsäure kann hierbei
    Komplexsalze zu bilden vermögen, wobei das auf der gewünschten Stufe der Monosubstitutton ge-
    primäre Amin in Mengen von mindestens etwa halten werden.
    0,8 Mol pro Mol der Monohalogenessigsäure ein- ao In weiterer Ausgestaltung des Patents J5 93 847
    gesetzt wird, und man gewünschtenfalls in an sich werden somit aus Aminen der allgemeinen Formel
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