DE176798C

DE176798C - Differentialschraubegetriebe

Info

Publication number: DE176798C
Application number: DE1904176798D
Authority: DE
Priority date: 1904-02-14
Filing date: 1904-12-14
Publication date: 1906-11-05

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vl 176798 KLASSE 49«. GRUPPE

Differentialschraubengetriebe. Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Dezember 1904 ab.

Das vorliegende Differentialgetriebe soll bei Werkzeugmaschinen, insbesondere Drehbänken, zum teilweisen Ersatz der üblichen Wechselräder Verwendung finden, um Links- und Rechtsgewinde in jeder Feinteilung sowie auch Schnecken - und Schraubenräder herstellen zu können.

Die Vorrichtung ist auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt.

ίο Fig. ι zeigt die Zusammenstellung dieses Differentialgetriebes teilweise im Schnitt, teilweise in Ansicht, Fig. 2 die Aufsicht auf die Innenseite des Rades 4, Fig. 3 die Anordnung des Zahnkranzes 9 am Stirnrad 5, Fig. 4 die Anordnung des Differentialgetriebes an einer Drehbank auf dem Bolzen 1 der Schere, aus welcher Figur auch ersichtlich ist, daß das Rad 5 in das Rad b der Spindelwelle, das Rad 4 dagegen in das Rad α der Leitspindel eingreift.

Auf dem Bolzen 1, der mit einem Bund i^a, einem abgeflachten Zapfen 1 * und zwei Gewindeenden i^c versehen ist, ist drehbar die außen mit Federkeil 2 ^a versehene Hülse 2 angeordnet. Auf dieser Hülse 2 sitzt, durch den Federkeil 2^a mit derselben verbunden, die Schnecke 3. Auf den Nabenansätzen 3^ der Schnecke 3 befindet sich einerseits das Stirnrad 4, an welchem die in die Schnecke 3 eingreifenden Schneckenräder 8 gelagert sind, andererseits das Stirnrad 5 mit dem Zahnkranz 9, welcher ebenfalls in die Schnecken 8 eingreift.

Beide Stirnräder 4 und 5 drehen sich lose auf den Nabenansätzen 3 ^a der Schnecke 3..

Um die Wirkungsweise zu veranschaulichen, sei angenommen, daß die Stirnräder 4 und 5 eine Zähnezahl von je 100, der Zahnkranz 9 ' eine Zähnezahl von 20 und die Schnecken 8, welche einerseits in die eingängige Schnecke 3 und andererseits gleichzeitig in den Zahnkranz 9 eingreifen, eine Stirnzahnzahl von 10 besitzen mögen.

Wenn nun die Schnecke 3 mittels der Hülse 2 durch den Bolzen 1 festgeklemmt ist, d. h. die Schnecke 3 also auf dem Bolzen ι feststeht und das Stirnrad 4 eine Umdrehung erfährt, so werden mit demselben zu gleicher Zeit die Schneckenräder 8 auch einen Umlauf um die Schnecke 3 machen. Die Schneckenräder 8 werden bei diesem einen Umlauf um einen Zahn vorwärts bewegt, mithin wird das Stirnrad 5 während dieser Zeit außerdem um einen.halben Stirnzahn fortschreiten. Wenn man entsprechend der Darstellung in Fig. 4 an Stelle des Rades 4 das Rad 5 antreibt, so erfolgt statt der vorschreitenden Zusatzbewegung des Rades 5 die rückschreitende Zusatzbewegung des Rades 4 um einen halben Zahn, wodurch ohne jede andere Zwischenschaltung beim Gewindeschneiden eine vergrößerte bezw. verkleinerte Steigung erzielt wird.

Dieses Differentialgetriebe kann mit seinem Bolzen 1 an Maschinen aller Art, wo Satzräder in Anwendung kommen, auf derselben Schere eingeschaltet werden.'

Will man die zusätzliche Bewegung vom Stirnrad 5 gegen das Stirnrad 4 noch um irgend einen Bruchteil verringern oder ver-

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großem, so werden auf den vorspringenden Teil 2* der Hülse 2 Wechselräder (Satzräder) aufgesteckt, so daß" die Hülse 2 und also auch die Schnecke 3 eine rückläufige oder vorschreitende Drehung" erhält.

Durch Einschaltung dieses Differentialgetriebes kann das Werkstück zum Werkzeug oder umgekehrt zwangläufig um jede beliebige Teilung" vor- oder rückwärts bewegt werden, so daß dadurch links oder rechts gewundene Schraubengänge auf Zahnrädern oder Spindeln von beliebiger Steigung leicht hergestellt werden können. Die Zähnezahl der Getrieberäder hängt davon ab, welche Vor- bezw. Nacheilung erreicht werden soll.

Claims

Patent-Anspruch:

Differentialschraubengetriebe, dadurch gekennzeichnet, daß zwei gleich große und mit gleicher Zähnezahl versehene Stirnräder (4 und 5) auf den beiden Endzapfen (3V 3") einer konzentrisch zwischen den Stirnrädern (4 und 5) gelagerten, auf einer entweder festliegenden oder zur Erhöhung oder Verminderung der Übersetzungsgeschwindigkeit noch besonders angetriebenen Hülse (2) befestigten Schnecke (3) laufen, durch welche zwei an dem einen Stirnrade (4) in einer Ebene gelagerte, mit ihr (3) in Eingriff stehende Schneckenräder (8, 8) in Umdrehung versetzt werden, so daß gleichzeitig ein in die beiden Schneckenräder (8, 8) greifender und von diesen bei ihrem Umlauf um die Hülse (2) mitgenommener Zahnkranz (9) und also das ihn tragende, entweder als angetriebenes oder treibendes Element wirkende Stirnrad (5) gegenüber dem zweiten Stirnrad (4) eine Vor- oder Nacheilung erhält, zu dem Zwecke, unter teilweisem oder gänzlichem Ersatz der bekannten Wechselräder bei Drehbänken usw. eine beliebige Übersetzung zwischen Antriebwelle und Leitspindel erzielen zu können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.