DE1767829B2 - Mittel zur beeinflussung des wachstums und des stoffwechsels von pflanzen - Google Patents
Mittel zur beeinflussung des wachstums und des stoffwechsels von pflanzenInfo
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Description
Seit längerer Zeit sind Substanzen bekannt, die das Wachstum von Pflanzen beeinflussen können, ohne
daß es sich dabei um Nährstoffe handelt. Als solche Substanzen sind die hormoneil wirkenden Unkrautvertilgungsmittel
wie z. B. die 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure zu nennen. Eine andere Gruppe von
sogenannten Wachstumsregulatoren sind Verbindungen wie das Chlorcholinchlorid, die das Wachstum
von Pflanzen, z. B. von Weizen in der Weise beeinflussen, daß die Halme kürzer und kräftiger werden,
so daß dei'en Standfestigkeit erhöht wird. Schließlich wurde in der Substanz Decenylbernsteinsäure eine
Verbindung gefunden, die den damit behandelten Kulturpflanzen eine höhere Dürre- und Frostresistenz
verleiht, eine Wirkung, uie mit einer Erhöhung der Permeabilität der Wurzeln für Wasser erklärt wurde.
Es konnte nun gefunden werden, daß bestimmte aliphatische «-Hydroxycarbonsäuren und «-Ketocarbonsäuren
in der Lage sind, das Wachstum und den Stoffwechsel von Pflanzen, insbesondere deren
Wasserhaushalt zu beeinflussen, so daß bei Behandlung von Pflanzen mit diesen Verbindungen deren Ertrag
und auch deren Resistenz gegen Dürre gesteigert wird. Die Ursachen für diese Wirkungen können einerseits
in einem verminderten Wasserdurehsatz der Pflanzen durch Erniedrigung der Transpiration liegen, andererseits
wird das Wasseraneignungsvermögen der behandelten Pflanzen erhöht.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach ein Mittel zur Beeinflussu.io des Wachstums und des
Stoffwechsels von Pflanzen, insbesondere zur Beeinflussung von deren Wasserhaushalt, enthaltend eine
aliphatische Carbonsäure als Wirkstoff, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es als aliphatische Carbonsäure
2-Hydroxyheptansäure, 2-Hydroxyoktansäure, 2-Hydroxynonansäure, 2-Hydroxydecansäure, 2-Keto-5
oktansäure oder 2-Ketodecansäure oder deren Salze oder Ester bzw. Gemische von solchen Verbindungen,
im Gemisch mit flüssigen oder festen Streck- oder Verdünnungsmitteln und/oder Netzmitteln enthält.
Aber auch Gemische von Säuren sind brauchbar,
ίο beispielsweise ein Gemisch von a-Hydroxynonansäure
und a-Hydroxydecansäure. Bei den genannten Carbonsäuren kann es sich auch um Carbonsäuren mit verzweigter
Kohlenstoffkette handeln.
Die erfindungsgemäßen Mittel können sowohl in flüssiger als auch in fester Form verabreicht werden, wobei sowohl eine Aufnahme der Mittel über die Pflanze als auch über den Boden zum Erfolg führt. Die Anwendung kann nicht nur nach Auflaufen der Pflanzen, sondern ebensogut auch vor Auflaufen der Pflanzen durch Einbringen in den Boden erfolgen. Bei Anwendung in flüssiger Form, die vorzugsweise in Form eines wäßrigen Spritzmittels möglich ist, sind die Wirkstoffe je nach Löslichkeit, entweder emulgiert oder gelöst, wobei im ersteren Fall die Anwendung eines Emulgators, beispielsweise von Alkylarylsulfonat + Polyoxyäthylensorbitan, zu empfehlen ist. In manchen Fällen, vor allem dann, wenn die Verabreichung über die Blätter erfolgen soll, wirkt sich der Zusatz eines Netzmittels, beispielsweise vom Typ eines Alkyl-phenyl-polyäthylen-äthers, günstig aus, da dann die Blätter besser benetzt werden. Auch der festen Anwendungsform können Emulgatoren, wie z. B. Na-Oleylmethyltaurid zugesetzt werden; als inerter Träger für die feste Anwendungsform ist jedes gebräuchliche feste Streckmittel wie z. B. bestimmte feingemahlene Tonsorten, geeignet. Die Aufwandmenge kann erheblich schwanken und paßt sich den gegebenen Bedingungen an. In der Regel liegt sie zwischen 0,5 und 15 kg/ha.
Die erfindungsgemäßen Mittel können sowohl in flüssiger als auch in fester Form verabreicht werden, wobei sowohl eine Aufnahme der Mittel über die Pflanze als auch über den Boden zum Erfolg führt. Die Anwendung kann nicht nur nach Auflaufen der Pflanzen, sondern ebensogut auch vor Auflaufen der Pflanzen durch Einbringen in den Boden erfolgen. Bei Anwendung in flüssiger Form, die vorzugsweise in Form eines wäßrigen Spritzmittels möglich ist, sind die Wirkstoffe je nach Löslichkeit, entweder emulgiert oder gelöst, wobei im ersteren Fall die Anwendung eines Emulgators, beispielsweise von Alkylarylsulfonat + Polyoxyäthylensorbitan, zu empfehlen ist. In manchen Fällen, vor allem dann, wenn die Verabreichung über die Blätter erfolgen soll, wirkt sich der Zusatz eines Netzmittels, beispielsweise vom Typ eines Alkyl-phenyl-polyäthylen-äthers, günstig aus, da dann die Blätter besser benetzt werden. Auch der festen Anwendungsform können Emulgatoren, wie z. B. Na-Oleylmethyltaurid zugesetzt werden; als inerter Träger für die feste Anwendungsform ist jedes gebräuchliche feste Streckmittel wie z. B. bestimmte feingemahlene Tonsorten, geeignet. Die Aufwandmenge kann erheblich schwanken und paßt sich den gegebenen Bedingungen an. In der Regel liegt sie zwischen 0,5 und 15 kg/ha.
Bei allen Anwendungsarten können die Wirkstoffe entweder als freie Säure oder auch als Salz oder Ester
derselben vorliegen. Als Salze sind neben den Alkali- und Ammoniumsalzen vor allem solche mit organischen
Basen wie Trimethylamin, Diethanolamin- und Triäthanolaminsalze zu nennen. Als Ester kommen außer
jenen mit niedrigen aliphatischen Alkoholen wie Methylester, Äthylester und Butylester auch solche
mit Alkoholen in Betracht, die im Alkoholrest weitere Hydroxylgruppen tragen.
Die erfindungsgemäßen Mittel können nicht nur für sich allein, sondern auch in Kombination mit
anderen Stoffen wie anorganischen oder organischen Düngemitteln, Pflanzenschutzmitteln und/oder Bodenverbesserungsmitteln
angewendet werden.
Die als Wirkstoffe dienenden «-Hydroxycarbonsäuren können gemäß österreichischer Patentschrift
254 160 auf günstige Art und Weise durch Umsetzung von «-Olefinen mit 7 bis 10 C-Atomen mit N2O4 in
Gegenwart von Sauerstoff und Hydrolyse der dabei erhaltenen «-Nitratocarbonsäuren gemäß österreichische
Patentschrift 260 200 in wäßriger Lösung mit wasserlöslichen Salzen der schwefeligen Säure erhalten
werden. Die Herstellung der «-Ketocarbonsäuren gelingt auf einfache Weise durch Reaktion der entsprechenden
«-Nitratocarbonsäuren mit wäßriger Natronlauge bei erhöhter Temperatur und Gewinnung
der Säure nach Ansäuern mit harnstoffhaltiger verdünnter Schwefelsäure.
Die ei-findungsgemäßen Mittel und deren Wirkung
auf die Pflanze werden in nachfolgenden Beispielen näher erläutert.
In Plastiktöpfe, die mit 400 g Komposterde gefüllt waren, wurden 4 Samen von Vicia faba gelegt. Nach
dem Erscheinen der Keimlinge wurden die Pflanzen pro Topf auf zwei reduziert. Diese Pflanzen wurden auf
eine Wasserkapazität von 45% eingestellt. Nach 5 Wochen, als die Pflanzen zwei Blattpaare voll entfaltet
und die Höhe von 6 bis 8 cm erreicht hatten, wurden je 30 Pflanzen durch Besprühen mit wäßrigen
Lösungen von 2-Ketooktansäure in Konzentration von 10°, 10-1 und 10-2% bzw. durch Verabreichung
über den Boden mit 0,5 und 0,25 g je 30 Pflanzen behandelt. Weitere 30 Pflanzen blieben als Kontrolie
unbehandelt.
Nach weiteren 2 Wochen, als die Pflanzen 6 bis 7 Blattpaare entwickelt hatten und eine Höhe von
27 bis 30 cm aufwiesen, erfolgte die Bestimmung der Wasserabgabe durch die Pflanzen. Die Messungen
wurden im Glashaus bei annähernd gleichen Außenbedingungen, und zwar an klaren und wolkenlosen
Tagen, jeweils zur gleichen Tageszeit vorgenommen. Als Maß für die Transpiration wurde die relative
Transpiration in % nach dei Formel
relative Transpii ation
Flächentranspiration mg/dm2 · Minute Evaporation mg/dm2 · Minute
■100%
Konzentration der Lösung 2-Ketooktansäure |
Flächen transpiration mg/dm2/min |
Eva poration mg/dm2/ min |
Relative Trans piration in%, |
10-2% 1 Blatt- | 4,0 | 40,6 | 11,1 |
W-10I0 behand- | 3,3 | 38,2 | 8,8 |
10»% J lung | 2,7 | 38,8 | 6,4 |
0,25 g Boden- | 4,4 | 31,2 | 14,3 |
\ behand- | |||
0,5 g J lung | 1,6 | 33,3 | 4,7 |
Kontrolle | 5,6 | 20,3 | 27,9 |
Pflanzen pro Topf auf 2 reduziert. Nach 8 Tagen, nachdem die Pflanzen 2 Blattpaare ausgebildet und
eine Höhe von 5 bis 6 cm erreicht hatten, wurden Gruppen von je 30 Pflanzen mit wäßrigen Lösungen der
2-Hydroxyoktansäure der Konzentrationen von 10~2, ΙΟ"1 und 10°% besprüht bzw. der Boden mit Mengen
von 0,25 und 0,5 g dieser Säure pro 30 Pflanzen behandelt. 30 Pflanzen blieben als Kontrolle unbehandelt.
ίο Eine Woche nach der Behandlung erfolgte die Bestimmung
der relativen Transpiration wie in Beispiel 1 angegeben. Die Pflanzen hatten zu diesem Zeitpunkt
3 Blattpaare entfaltet und wiesen eine durchschnittliche Höhe von 18 bis 20 cm auf.
Die Ergebnisse sind in nachfolgender Tabelle Il zusammengestellt.
30
Konzentration der Lösung 2-Hydroxyoktansäure |
Flächen transpiration mg/dm2/min |
Eva poration mg/dm2/ min |
Relative Trans piration in % |
10-2% ] Blatt- | 17,5 | 47,0 | 37,1 |
10-!% ibehand- | 18,5 | 42,7 | 43,4 |
10°% J lung | 22,1 | 42,7 | 51,9 |
0,25 g j Boden- | 15,6 | 42,5 | 36,8 |
[ behand- | |||
0,5 g j lung | 17,8 | 42,5 | 41,9 |
Kontrolle | 12,7 | 23,0 | 55,3 |
ermittelt. In dieser Formel bedeutet die Flächentranspiration die Verdunstung des Wassers von den
feuchten Oberflächen der lebenden pflanzlichen Gewebe, während Evaporation die Verdunstung des
Wassers von befeuchteten grünen Löschpapierscheiben (= Piche-Plättchen) ist.
Die Ergebnisse sind in nachfolgender Tabelle festgehalten:
Die Werte stellen Mittelwerte aus Wägungen des jüngsten Blattpaares einer Pflanze dar.
Sowohl bei der Behandlung der Blätter als auch des Bodens durch 2-Hydroxyoktansäure zeigte sich eine
transpirationshemmende Wirkung.
Die Zahlen sind Mittelwerte, gewonnen aus zwei Blattwägungen.
Es zeigte sich sowohl bei der Besprühung als auch bei der Bodenbehandlung mit 2-Ketooktansäure eine
transpirationssenkende Wirkung.
Plastiktöpfe wurden mit je 400 g Wiesenboden gefüllt und dann je 4 Samen von Vicia faba hineingelegt.
Nach dem Auflaufen wurde die Zahl der Markstammkohl wurde in Mitscherlichgefäßen
herangezogen. Nach dem Auflaufen wurde auf 3 Pflanzen pro Gefäß ausgedünnt. Bei einer Wachstumshöhe
von 20 cm erfolgte die Behandlung niii verschiedenen
Aufwandmengen der 2-Hydroxyoktansäure nämlich 25 mg, 50 mg und 100 mg 2-Hydroxyoktansäure pro
Gefäß in Form einer Spritzung über das Blatt. Die dabei aufgebrachte Wirkstoffmenge entspricht einer
Aufwandmenge von 0,5 bis 12 kg/ha. Die Spritzung wurde mit einer Wasseraufwandmenge vorgenommen,
die 400 l/ha entspricht. Da die Benetzungsfähigkeit des Markstammkohls nur gering ist, wurde als Netzmittel
ein Alkyl-phenyl-polyäthylenäther zugesetzt.
Während vor der Behandlung alle Gefäße gleichmäßig so mit Wasser versorgt worden sind, daß 70% des
Wasserhaltevermögens des Bodens gedeckt waren, erfolgte nach der Behandlung eine Aufgliederung in
vier verschiedene Wasserversorgungsstufen, und zwar mit 40% Wasserkapazität, 50% Wasserkapazität,
60% Wasserkapazität und 70% Wasserkapazität. Der Wasserverbrauch der einzelnen Gefäße wurde
durch tägliche Gewichtsfeststellungen ermittelt. Nach einer Wachstumsdauer von 16 Wochen wurde der
Versuch abgeerntet und die Erträge, bzw. der Wasserverbrauch ermittelt:
Frischgewicht von Markstammkohl (Mittelwert in g/Gefäß)
Behandlung | 400A1WKP | 50 7„ WKP | 60% WKP | 7O°/o WKP |
Kontrolle | 217,5 229,03 228,79 244,01 |
217,71 248,53* 261,38*** 266,66*** |
296,88 348,19*** 338,54*** 327,48* |
389,84 393,26 405,13 394,91 |
25 mg 2-Hydroxyoktansäure 50 mg 2-Hvdroxyoktansäure 100 mg 2-Hydroxyoktansäure |
WKP = Wasserkapazität des Bodens.
Sicherung der Differenzen zur Kontrolle innerhalb der einzelnen Wasserversorgungsstufen: * = schwach gesichert, ** = gesichert,
*** = sehr gut gesichert.
Wasserverbrauch von Markstammkohi
(Mittelwert in ccm/Gefäß abzüglich der Verdunstung über den Boden)
Behandlung | 40% WKP | 50% WKP | 60% WKP | 70% WKP |
Kontrolle | 8423,75 7817,50 7587,50 8127,50 |
9 190,75 9 170,00 10 089,50* 10 057,00 |
11 166,13 11 488,25* 12187,00** 12 247,00 |
13 739,00 13 077,75 13 529,00 13 281.50 |
25 mg 2-Hydroxyoktansäure 50 mg 2-Hydroxyoktansäure 100 mg 2-Hydroxyoktansäure |
Sicherung der Differenzen zur Kontrolle innerhalb de- einzelnen Wasserversorgungsstufen: * = schwach gesichert, ** = gesichert,
*** = sehr gut gesichert.
Transpirationskoeffizienten = Wasserverbrauch pro g Pflanzentrockensubstanz
Behandlung | 40% WKP |
50% WKP |
60% WKP |
Kontrolle .. | 244,09 215,36 201,90 222,12 |
245,94 232,97 247,66 226,20 |
225,53 220,55 235,04 230,55 |
25 mg 2-Hydroxy oktansäure ... |
|||
50 mg 2-Hydroxy oktansäure |
|||
100 mg 2-Hydroxy oktansäure |
Es ergaben sich demnach zum Teil sehr gut gesicherte Ertragserhöhungen vor allem in den mittleren
Wasserversorgungsstufen. Da gleichzeitig in diesen Gruppen auch der Wasserverbrauch angestiegen ist,
ist anzunehmen, daß durch die Behandlung mit 2-Hydroxyoktansäure das Wasseraneignungsvermögen
der Pflanzen verbessert worden ist.
Winterweizen der Sorte »Hubertus« wurde in Mitscherlichgefäßen angebaut und überwintert. Gedüngt
wurde mit 1,0 g Stickstoff als Grunddüngung und mit jeweils 0,5 g Stickstoff als Kopfdüngung im
Frühjahr und zum Ährenschieben. Bei einer Wachstumshöhe von 15 cm erfolgte die Behandlung mit
verschiedenen Aufwandmengen der 2-Hydroxyoktansäure, und zwar 25 mg, 50 mg und 100 mg 2-Hydroxyoktansäure
pro Gefäß. Erfahrungsgemäß entsprechen diese Aufwandmengen Wirkstoffmengen von 0,5 bis
12 kg/ha. Gespritzt wurde mit einer Wasseraufwandmenge von 400 l/ha unter Zusatz eines Alkyl-phenylpolyälhylenäthers
als Netzmittel. Nach der Spritzung erfolgte eine Aufteilung in zwei Wasserversorgungssturen
Die eine Gruppe wurde täglich so gegossen,
6c daß der Boden mit 40% des Wassers versorgt war, das
er halten konnte, die andere Gruppe mit 70%· Der Wasserverbrauch der einzelnen Gefäße wurde täglich
durch Wiegen festgestellt und festgehalten. Am Ende des Versuches wurde das Korn-, Stroh- und Gesamtgewicht
des Weizens ermittelt, der gesamte Wasserverbrauch pro Gefäß festgestellt und daraus der
Transpirationskoeffizient ermittelt. Dabei kam es zu folgenden Ergebnissen:
7
Erntegewicht und Wasserverbrauch von Winterweizen
Dehandlung mit
Kornertrag in g
(Trockengewicht)
(Trockengewicht)
Gesamter Ertrag
in g
(Troc! jnge wicht)
Wasserverbrauch
in ecm
in ecm
Transpirationskoeffizient in
Wasserverbrauch pro g
Wasserverbrauch pro g
bezogen auf
Gesamtertrag I Korn
Gesamtertrag I Korn
4O°/o WKP
Kontrolle 45,20 95,64 22,615 236,46 500,33
25mg2-Hydroxyoktansäure.. 50,26** 105,80*** 24,811* 234,51 493,65
50mg2-Hydroxyoktansäure.. 51,58** 103,88*** 24,921* 239,90 483,15
100 mg 2-Hydroxyoktansäure 51,42** 104,50*** 25,373** 242,80 493,45
70% WKP
Kontrolle 78,10 169,04 43,520 257,45 557,23
25 mg 2-Hydroxyoktansäure.. 76,02 173,30 44,588 257,29 586,53
50 mg 2-Hydroxyoktansäure.. 69,96*** 169,78 43,284 254,94 618,70
100 mg 2-Hydroxyoktansäure 73,66 169,88 43;578 256,52 591,61
Sicherung der Differenzen zur Kontrolle innerhalb der Wasserversorgungsstufen: * = schwach gesichert, ** — gesichert, *♦* = seh
gut gesichert.
Es zeigte sich, daß bei nicht optimaler Wasserversorgung der Ertrag von Winterweizen durch
Behandlung mit 2-Hydroxyoktansäure verbessert werden kann. Im Kornertrag ergab sich dadurch eine
gesicherte, im Gesamtertrag eine sehr gut gesicherte Steigerung. Da gleichzeitig auch der Wasserverbrauch
angestiegen ist, blieb der Transpirationskoeffizient der behandelten Pflanzen mit denen der Kontrolle innerhalb
der Fehlergrenzen gleich. Es muß daher angenommen werden, daß durch die Behandlung mit
2-Hydroxyoktansäure das Wasseraneignungsvermögen der Pflanzen verbessert worden ist.
40 Die Ergebnisse zeigen, daß 2-Ketodecansäure gegenüber den Kontrollen transpirationssenkend wirkt.
Konzentration der Lösung 2-Ketononansäure |
Flächen transpiration mg/dm 7min |
Evaporation mg/din'/min |
Relative Transpiration in»/» |
io-zo/„ Kontrolle .... 10-10/o Kontrolle .... 10°% Kontrolle |
19,0 13,6 11,7 15,4 8,7 8,2 |
49,7 49,7 62,9 62,9 42,0 42,0 |
38,2 27,3 18,6 24,5 20,7 19,5 |
Entsprechend der in Beispiel 1 beschriebenen Methode wurden Transpirationsmessungen an Vicia faba
durchgeführt, wobei die Pflanzen mit Lösungen von 2-Ketodecansäure und 2-Ketononansäure in Konzentrationen
von 10°, 10-1 und 10~2 Gewichtsprozent besprüht wurden (Blattbehandlung).
Die Ergebnisse zeigen, daß 2-Ketononansäure gegenüber den Kontrollen keine einheitliche Tendenz erkennen
läßt. Während also die 2-Ketodecansäure und die 2-Ketooktansäure (Beispiel 1) deutlich transpirationssenkende
Wirkungen zeigen, kann bei der 2-Ketononansäure keine einheitliche Richtung festgestellt
werden.
Ergebnisse der Transpirationsmessung mittels
Blattwägung an Vicia faba
Blattwägung an Vicia faba
55
Konzentration
der Lösung
i-Ketodecansäure
i-Ketodecansäure
Flächentranspiration
/0
Kontrolle
Kontrolle
LO-"/.
Kontrolle
LO0V0
iontrolle
Kontrolle
LO0V0
iontrolle
8,4
8,5
7,9
9,7
5,3
9,1
8,5
7,9
9,7
5,3
9,1
26,8
26,8
30,9
30,9
25,0
25,0
26,8
30,9
30,9
25,0
25,0
Relative -^ geprüften Kulturpflanzen wurden in Mitscher-
Transpiration 60 lichgefäßen herangezogen. Nach dem Auflaufen wurde
in % Vicia faba auf 6 Pflanzen, Markstammkohl auf
Pflanzen und Winterweizen auf 19 Pflanzen pro
31,4 Gefäß ausgedünnt Die Behandlung mit ver schiedenen
31,9 Aufwandmengen (2,5; 3,75; 5,0 und 7,5 kg/ha) erfolgte
25,6 65 bei einer Wuchshöhe von etwa 20 cm als Blattspritzung
31,4 mit einer Wassennenge von 400 l/ha. Um eine bessere
21,4 Benetzung zu erzielen, wurde als Netzmittel ein Alkyl-
36,4 phenol-polyäthylenäther zugesetzt
309507/534
10
Nach der Behandlung wurden die Gefäßgruppen von Winterweizen und Vicia faba bei einer Wasserkapazität
von 50% und Markstammkohl von 50 und 75% gehalten. Die Gefäße wurden zu folgenden Zeilpunkten
geerntet:
Markstammkohl nach 16 Wochen Vicia faba nach 12 Wochen
Winterweizen nach Ausreife der Körner
Ergebnisse der Gefäßversuche
Aufwandmenge kg/ha
2-Hydroxyheptansäure Vicia faba
50% WK
Kontrolle
3,75
7^50
2-Hydroxynonansäure Winterweizen—Kornertrag
50% WK
Kontrolle
2,5
5,0
2- H yd rcxydecansäure Winterweizen—Kornertrag
50% WK
Kontrolle
2,5
5.0
Mark^ammkohl
50% WK
Kontrolle
3,75
7,50
75% WK
Kontrolle
3,75
7,50
2-Ketononansäure Winterweizen — Kornertrag
50% WK
Kontrolle
2,5
5,0
Aus den Ergebnissen ist ersichtlich, daß eine Behandlung mit 2-Hydroxycarbonsäuren den Wasser- 50
haushalt bzw. Stoffwechsel dieser geprüften Pflanzen günstig beeinflußt und diese Wirkung, mit Ausnahme
von 2 Gruppen (104 und 105 %), eine statistisch gut gesicherte Ertragserhöhung zur Folge hatte. Die
Trockensubstanzertrag/
Gefäß
g I relativ
g I relativ
100 111 104
100 109 108
100 107 107
100 105 123
100 126
132
100 104 102
Wirkung bzw. Ertragsbeeinflussung bei Behandlung mit der 2-Ketononansäure zeigte Werte, die innerhalb
der Fehlergrenze liegen, so daß dieser Verbindung, wie auch aus Beispiel 5 hervorgeht, keine erfindungsgemäße
Wirkung zugesprochen werden kann.
Claims (5)
1. Mittel zur Beeinflussung des Wachstums und des Stoffwechsels von Pflanzen, insbesondere zur
Beeinflussung von deren Wasserhaushalt, enthaltend eine aliphatische Carbonsäure als Wirkstoff,
dadurch gekennzeichnet, daß es als aliphatische Carbonsäure 2-Hydroxyheptansäure,
2-Hydroxyoktansäure,2-Hydroxynonansäure,2-Hydroxydecansäure,
2-Ketooktansäure oder 2-Ketodecansäure oder deren Salze oder Ester bzw. Gemische
von solchen Verbindungen, im Gemisch mit flüssigen oder festen Streck- oder Verdünnungsmitteln
und/oder Netzmitteln enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es in einer Menge von 0,5 bis 15 kg/ha,
bezogen auf den Wirkstoffgehalt, angewendet wird.
3. Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es in Kombination mit
gebräuchlichen anorganischen oder organischen Düngemitteln vorliegt.
4. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es in Kombination mit
Pflanzenschutzmitteln vorliegt.
5. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es in Kombination mit Bodenverbesserungsmitteln
vorliegt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681767829 DE1767829C3 (de) | 1968-06-21 | 1968-06-21 | Mittel zur Beeinflussung des Wachs turns und des Stoffwechsels von Pflanzen |
IL32450A IL32450A (en) | 1968-06-21 | 1969-06-22 | Compositions for influencing the growth and metabolism of plants |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681767829 DE1767829C3 (de) | 1968-06-21 | 1968-06-21 | Mittel zur Beeinflussung des Wachs turns und des Stoffwechsels von Pflanzen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1767829A1 DE1767829A1 (de) | 1972-03-09 |
DE1767829B2 true DE1767829B2 (de) | 1973-02-15 |
DE1767829C3 DE1767829C3 (de) | 1973-09-13 |
Family
ID=5699503
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681767829 Expired DE1767829C3 (de) | 1968-06-21 | 1968-06-21 | Mittel zur Beeinflussung des Wachs turns und des Stoffwechsels von Pflanzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1767829C3 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5026451B2 (de) * | 1972-10-03 | 1975-09-01 | ||
DE102013012498A1 (de) | 2013-07-26 | 2015-01-29 | Skw Stickstoffwerke Piesteritz Gmbh | Verwendung von einfachen 1,2,4-Triazol-Derivaten als Mittel zur Verbesserung der Trockenstresstoleranz |
DE102013012500A1 (de) | 2013-07-26 | 2015-01-29 | Skw Stickstoffwerke Piesteritz Gmbh | Verwendung von Phosphorsäureamiden als Mittel zur Verbesserung der Trockenstresstoleranz |
DE102013021933A1 (de) | 2013-12-20 | 2015-06-25 | Skw Stickstoffwerke Piesteritz Gmbh | Verwendung von Pyrazol-Derivaten als Mittel zur Verbesserung der Trockenstresstoleranz |
DE102016107338A1 (de) | 2016-04-20 | 2017-10-26 | Skw Stickstoffwerke Piesteritz Gmbh | Verwendung von Imidamid-Derivaten als Mittel zur Verbesserung der Trockenstresstoleranz |
-
1968
- 1968-06-21 DE DE19681767829 patent/DE1767829C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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