DE1767275C3 - Verwendung von 2-Thio-4-uracilcarbonsäure und 4-Uracilcarbonsäure - Google Patents

Verwendung von 2-Thio-4-uracilcarbonsäure und 4-Uracilcarbonsäure

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DE1767275C3
DE1767275C3 DE1767275A DE1767275A DE1767275C3 DE 1767275 C3 DE1767275 C3 DE 1767275C3 DE 1767275 A DE1767275 A DE 1767275A DE 1767275 A DE1767275 A DE 1767275A DE 1767275 C3 DE1767275 C3 DE 1767275C3
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Hermann Binningen Moor (Schweiz)
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft die im Anspruch näher gekennzeichnete Verwendung.
Sie beruht darauf, daß man gefunden hat, daß eine nützliche chemotherapeutische Wirkung beim menschlichen Wesen durch gemeinsame Verabreichung der beiden Uracücarbonsäure-Derivate im Gewichtsverhältnis 1:10 erhalten werden kann.
Die beiden erfindungsgemäß verwendeten Stoffe werden im allgemeinen zur Applikation mit Trägeroder Hilfsstoffen versehen. Dabei kommen irgendwelche feste oder flüssige Träger oder feste oder flüssige Hilfsmittel, geeignet zur Formulierung pharmazeutischer und Nahrungsmittel-Zusammensetzungen in Betracht. Sie sollen jedoch nicht Wasser oder Lösungsmittel allein umfassen, die zusammen mit der anderen Komponente oder den anderen Komponenten der Zusammensetzung in den Konzentrationen, in denen sie vorliegen, lediglich bekannte Lösungen ergeben.
Die beiden erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffe können in geeigneter Form zu pharmazeutischen Zusammensetzungen für die orale, rektale oder parenterale Verabreichung verarbeitet werden. So können beispielsweise Zusammensetzungen zur oralen Verabreichung fest oder flüssig sein und sie können in Form von Kapseln, Tabletten, überzogenen Tabletten. Säckchen. Granulae. Pulvern, Sirups. Suspensionen usw. vorliegen, derartige Zusammensetzungen umfassen Träger oder Hilfsmittel, die üblicherweise in der Pharmazie verwendet werden. Geeignete Tablettierhilfsmittel umfassen Lactose, Kartoffel- und Maisstärken, Talk, Gelatine und Stearin- und Kieselsäuren. Magnesiumstearat und Polyvinylpyrrolidon.
Zur parenteralen Verabreichung kann der Träger oder das Hilfsmittel eine sterile, parenteral verträgliche Flüssigkeit. /. B. pyrogenfreies Wasser oder eine wäßrige Lösung von Polyvinylpyrrolidin oder ein parenteral verträgliches öl, ι. B. Frdnußöl. enthalten in Ampullen, sein.
In Zusammensetzungen /ur rektalen Verabreichung kann der Träger einen Suppositoriengrundstoff, z. B. Kakaobutter oder ein anderes Glycend. umfassen.
Der Trager kann bei der oralen Verabreichung auch Milchpulver sein
In allgemein üblicher Weise können die Zusammen set/ungen in Dosierungsrinheiten /ubcreitel werden. vvohfi icdc Finheit geeignet ist. eine bestimmte Πην< rung an aktivem Bestandteil /ur Verfügung zu stehen Tabletten, überzogene Tabletten, Kapseln, PtIK η vu kchen. Ampullen und Suppositorien. sind Bei·!!' · f ir pemaß der Erfindung bevorzugte Dosierungseinheilen, die normalerweise Von 0,1 bis 100 mg, vorzugsweise 0,5 bis 20 mg, an aktivem Bestandteil enthalten.
Die erfindungsgemäße Verwendung, wie sie vorstehend definiert wurde, trägt im allgemeinen auch zur Schaffung einer nicht spezifischen Aktivität gegenüber Virus-Krankheiten bei.
Aus der in Chemical Abstracts, Band 53 (1959) 7432d referierten Lileralurslclle »Carrara el al« ist es zwar bekannt, Salzlösungen von Orotsäure und Salzlösungen von Thioorotsäure gleichzeitig, jedoch offenbar getrennt an Hühnerembryos zu verabreichen, um die Veränderungen der Mitosetätigkeit der blutbildenden Zellen des Hühnerembryos zu untersuchen.
Wie diese Literaturstelle jedoch zeigt, besitzt Thiouracilsäure eine antimitotische Wirkung auf die blutbildenden Zellen des Hühnerembryos. Orotsäure als solche ist unwirksam (vgl. etwa die Zusammensetzung auf Seite 194 der Original-Stelle). Eine Kombination von Thioorotsäure und Orotsäure hebt die antimitotische Wirkung der Thioorotsäure wieder auf. Es war daher für den Fachmann durchaus nicht naheliegend, Präparate auf der Basis von Thioorotsäure und Orotsäure zur Inhibierung des Wachstums von Viren einzusetzen. Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die gemeinsame Verwendung von Thioorotsäure und Orotsäure keine mitotische Wirkung auf gesunde menschliche Zellen ausüben, wohingegen in vivo das Wachstum der Viren inhibiert wird.
Ferner ist noch auf J. Biol. Chem. 20283 (1953) zu verweisen. Aus dieser Literaturstelle geht auch hervor, daß Orotsäure ein Bestandteil bestimmter Nahrungsmittel wie Milch und Molke ist, die im Durchschnitt 100 mg Orotsäure pro Liter enthalten. Bestimmte Tiere, wie etwa Kühe oder Kälber, erhalten so mit ihrer Nahrung große Mengen an Orotsäure und es hat sich gezeigt, daß sie trotzdem von Viruserkrankungen befallen werden. Dem Fachmann ist auch bekannt, daß Orotsäure an sich keine antivirale Wirkung aufweist, wie sie etwa auch keine antimitotische Wirkung besitzt, wie aus dem vorstehend besprochenen Artikel von Carrara und B u s s i ersichtlich ist.
Möglicherweise ist die erfindungsgemäße Verwendung dadurch bedingt, daß die Erzeugung aktiver Lymphocyten stimuliert wird.
Wenn das Gewebe des menschlichen Körpers durch Strahlung zu einer Überproduktion an Lymphocyten in einem längeren Zeitraum forciert wiH. können die lymphatischen Ganglienen unter Zusammenbruch des Abwehrmechanismus des Körpers degenerieren.
Jedenfalls ist die erfindungsgemäße Verwendung bei der Behandlung von Virus-Auswüchsen und Krankhei ten. wie beispielsweise Molluscum contagiosum. Condylomata acuminata. Herpes simplex und Herpes zoster, nützlich.
Beide erl'indungsgemaß verwendeten Substanzen weisen eine niedrige Toxizitäl auf. So wurde beispiels weise 2 Thiouracil-4carbonsäure Ratten oral mit einer Dosierung von 0,5 g/kg Körpergewicht 90 Tage lang ohne irgendwelche toxische Wirkungen verabreicht. Darüber hinaus fand man, daß ThiouraciM^carbönsäure keinen Einfluß auf die Aktivität der Schilddrüse besitzt Und deshalb weder den Siluerslöffverbrauch des Körpers noch den Grundumsatz beeinflußt.
Die Thiouracilcarbonsäure wird vorzugsweise mit einer Dosierung von etwa 1 bis 500 mg, vorzugsweise 10 bis 50 mg pro Tag, verabreicht, Uracilcarbonsäure Vorzugsweise mit einer Dosierung von etwa 50 mg bis
1 g, insbesondere 100 bis 500 mg pro Tag, beide im bezeichneten Gewichtsverhältnis.
Im folgenden sei die Wirksamkeit der beiden verwendeten Stoffe näher erörtert.
Versuchsbericht
In den folgenden klinischen Tests wurden auf oralem Wege Kapseln verabreicht, die als aktive Substanzen 15 mg 2-Thic;uracil-4-carbonsäure und 150 mg UraciI-4-carbonsäure enthielten. In einigen Fällen wurden die Patienten vor oraler Verabreichung der Kapseln mit Injektionslösungen behandelt. Die Injektionslösungen wurden aus steriler physiologischer Salzlösung hergestellt und enthielten mg 2-Thiouracil-4-carbonsäure und 3,0 mg Uracil-4-carbonsäure pro cm3.
Dabei zeigten sich folgende Ergebnisse:
Herpes Zoster
Behandelt wurden 21 Patienten, die alle in einem Zeitraum von 10 bis 14 Tagen geheilt waren.
Condylomata Acuminata
13 Patienten wurden behandelt In neun Fällen wurde in 2 bis 3 Monaten Heilung erzielt In den übrigen 4 Fällen wurde innerhalb dieses Zeitraums eine Besserung der allgemeinen Kondition beobachtet.
Molluscum Contagiosum
Behandelt und geheilt wurden 12 Patienten in einem Zeitraum von 2—3 Monaten.
Verruca Vulgaris und Verruca Plana
Es wurden 19 Patienten behandelt. In einem Zeitraum von 2—3 Monaten wurde in 17 Fällen Heilung erzielt. 5n den beiden anderen Fällen konnte eine Besserung beobachtet werden.
Aphthose an der oralen Schleimhaut
Es wurden 16 Patienten behandelt Heilung oder starke Besserung konnte innerhalb von 5 bis 6 Tagen erzielt werden.
Herpes Febrilis
IG Patienten wurden behandelt, wobei Heilung oder starke Besserung innerhalb von 5 bis 7 Tagen erzielt wurde.
Anhand von Beobachtungen an Haustieren wurde die Eignung der beiden gemeinsam verwendeten Stoffe bei der Behandlung von Viruserkrankungen bestätigt. Prophylaktische und therapeutische Wirkungen der erfindungsgemäßen Verwendung konnten bei Rhinitis atrophicans und enzootischer Pneumonie an Schweinen und bei der Pferdeinfluenzi beobachtet werden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verwendung von a) 2-Thio-4-uralci!carbonsäure und b) 4-Uracilcarbonsäure im Gewichtsverhältnis 1 Teil a):10 Teile b) bei der Behandlung von Virus-Auswüchsen und -Krankheiten in der Humantherapie.
DE1767275A 1967-04-19 1968-04-19 Verwendung von 2-Thio-4-uracilcarbonsäure und 4-Uracilcarbonsäure Expired DE1767275C3 (de)

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GB08102/67A GB1193192A (en) 1967-04-19 1967-04-19 Pharmaceutical Compositions

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Publication Number Publication Date
DE1767275A1 DE1767275A1 (de) 1972-04-20
DE1767275B2 DE1767275B2 (de) 1978-10-26
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NL6805514A (de) 1968-10-21
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GB1193192A (en) 1970-05-28
DE1767275A1 (de) 1972-04-20
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FR7478M (de) 1969-12-01

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