DE2818586C2 - - Google Patents
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Description
Gegenstand der Erfindung sind zootechnische Zusammensetzungen
gemäß den Patentansprüchen 1-6.
Bedeutet X einen gesättigten Alkylrest, so handelt es sich
vorzugsweise um einen Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-,
Butyl- oder Isobutylrest.
Bedeutet X einen ungesättigten Alkylrest, so handelt es
sich vorzugsweise um einen 2-Methylallyl- oder 3-Methyl-
2-butenylrest. Bedeutet X einen gesättigten Alkylrest,
von dem eines
der Kohlenstoffatome durch ein Sauerstoffatom ersetzt sein
kann, so handelt es sich vorzugsweise um den Methylmethoxyrest.
Bedeutet X einen Acylrest, so handelt es sich vorzugsweise um
einen Acylrest, der sich von einer Alkansäure, wie Essigsäure,
Propionsäure, Buttersäure, Isobuttersäure oder Undecylsäure,
ableitet, den Acylrest einer Cycloalkylcarbonsäure oder Cycloalkylalkansäure,
wie beispielsweise Cyclopropyl-, Cyclopentyl-
oder Cyclohexylcarbonsäure, Cyclopropyl-, Cyclopentyl- oder
Cyclohexylessigsäure oder -propionsäure oder den Rest der Benzoesäure
oder den Rest der Phenylessigsäure oder Phenylpropionsäure
oder den Rest der Ameisensäure.
Die Erfindung betrifft insbesondere zootechnische Zusammensetzungen,
wie sie vorstehend definiert wurden, die dadurch
gekennzeichnet sind, daß sie ein Steroid der Formel I enthalten,
worin R einen Methylrest bedeutet und zootechnische Zusammensetzungen,
die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie ein
Steroid der Formel I enthalten, worin X einen Acylrest bedeutet,
der sich von einer organischen Carbonsäure mit 1 bis 18
Kohlenstoffatomen ableitet.
Die Erfindung betrifft insbesondere Zusammensetzungen, wie sie
vorstehend definiert wurden, in denen das Steroid der Formel I
3-Oxo-17β-acetoxy-östra-4,9,11-trien ist.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind für die Gewichtszunahme
bei Zuchttieren, wie Rindern und Schweinen, bestimmt.
Die gleichzeitige Anwesenheit von zwei Wirkstoffen verstärkt
in unerwarteter Weise die günstige Wirkung im Hinblick auf das
Wachstum der Tiere des einen oder des anderen Wirkstoffs, derart,
daß man eine merklich höhere Gewichtszunahme erhält als
diejenige, die man hätte erwarten können, wenn man die bekannten
Eigenschaften der Bestandteile berücksichtigt. Für Rinder
und insbesondere für Stiere können die Zusammensetzungen zwischen
10 und 100 mg "Zeranol", vorzugsweise zwischen 20 und 60 mg,
und zwischen 50 und 400 mg Produkt der Formel I, vorzugsweise
zwischen 100 und 300 mg, enthalten. Hinsichtlich ihrer
Verabreichung an das Vieh können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in Form eines Implantats in die äußere Haut bzw.
Lederhaut, vorzugsweise an der Ohrbasis, eingelagert werden.
Diese Implantate können in gleicher Weise in den Hals der
Tiere oder in die Gesäßmuskeln verabreicht werden. Beispielsweise
werden sie 20 Tage bis zu einem Monat vor dem Schlachten,
vorzugsweise 1 bis 3 Monate davor, eingelagert.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können auch entweder
in Form von Lösungen oder Suspensionen injiziert werden oder
eingenommen werden, wobei die Implantate den Vorteil einer
besseren Resorption besitzen.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung können die Zusammensetzungen
außerdem Wirkstoffe enthalten, die zur Verbesserung
der Resorption der Zusammensetzungen beitragen.
Unter den Verbindungen, die die Resorption der Zusammensetzungen,
insbesondere im Fall der Implantation verbessern, kann
man vor allem die antiinflammatorischen Substanzen und insbesondere
die Substanzen vom Kortisontyp nennen. Unter dieser
Bezeichnung versteht man eine Verbindung, die die antiinflammatorischen
Eigenschaften des Kortisons besitzt und durch eine
Steroidstruktur mit einer Ketonfunktion in 3-Stellung, einer
Hydroxyl- oder Ketogruppe in 11-Stellung, einer freien oder
veresterten Ketolkette in 17β-Stellung, einem Wasserstoffatom
oder einer Hydroxylgruppe in 17α-Stellung und ein oder zwei
Doppelbindungen in dem Ring A gekennzeichnet ist. Die Ringe
können außerdem andere Substituenten, wie beispielsweise ein
Chlor- oder Fluoratom in 4-Stellung, eine Methyl- oder Trifluormethylgruppe
oder ein Halogenatom, wie Fluor, in 6-Stellung,
ein Halogenatom, wie Fluor in 9-Stellung, eine Methylgruppe
in 16α- oder 16β-Stellung oder eine Methylengruppe in
16-Stellung, eine Methylen- oder Difluormethylenbrücke in
6,7-Stellung enthalten.
Unter sämtlichen Steroiden vom Kortisontyp ist die bevorzugte
Verbindung das Dexamethason-(β-äthoxy-β-äthoxy)-äthoxyacetat.
Die Erfindung erstreckt sich somit auf Zusammensetzungen, die
außer dem "Zeranol" und einem Steroid der Formel I eine Verbindung
vom Kortisontyp enthalten.
Die Erfindung erstreckt sich insbesondere auf Zusammensetzungen,
die außer dem "Zeranol" und einem Steroid der Formel I noch das
Dexamethason-(β-äthoxy-β-äthoxy)-äthoxyacetat
enthalten.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können beispielsweise
0,05 bis 5 mg der Verbindung vom Kortisontyp enthalten.
Die erfindungsgemäßen zootechnischen Zusammensetzungen zeigen
interessante pharmakologische Eigenschaften, insbesondere anabolisierende
Eigenschaften und vor allem protidische anabolisierende
Eigenschaften. Diese Eigenschaften machen die erfindungsgemäßen
zootechnischen Zusammensetzungen für ihre Verwendung
als veterinärmedizinische Arzneimittel, insbesondere
zur Erhöhung der allgemeinen organischen Widerstandsfähigkeit
gegenüber Aggressionen jeglicher Art, zur Bekämpfung von
Wachstumsverzögerungen, der Abmagerung, von allgemeinen mit dem
Alterungszustand verbundenen organischen Störungen und auch in
zweiter Linie zur Bekämpfung von infektiösen, parasitären und
ernährungsbedingten Krankheiten geeignet.
Die Erfindung betrifft somit auch als veterinärmedizinische
Arzneimittel die vorstehend definierten zootechnischen Zusammensetzungen
und insbesondere die zootechnischen Zusammensetzungen,
bei denen die Verbindung der Formel I das 3-Oxo-17β-
acetoxy-östra-4,9,11-trien ist. Die Erfindung betrifft auch
pharmazeutische Zusammensetzungen, die als Wirkstoff zumindest
eine der vorstehend definierten Arzneimittel enthalten.
Der Wirkstoffgehalt der Zusammensetzungen und Arzneimittel
der Erfindung kann gemäß der Tierart variieren.
Die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendeten Verbindungen
sind bekannte Produkte. Das "Zeranol" oder "Zearalanol"
(s. Merck Index 1976, 9. Ausgabe Nr. 9781) kann beispielsweise gemäß
dem in der US-PS 32 39 345 beschriebenen Verfahren hergestellt
werden.
Die Verbindungen der Formel I können gemäß den in den französischen
Patentschriften 13 80 414 und 14 92 985 sowie in der
BE-PS 6 96 084 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
In der DE-OS 23 23 615 sind zootechnische Zusammensetzungen
auf der Basis eines anabolisierenden Steroids und
eines Östrogen-Steroids beschrieben, wobei insbesondere
die Kombination von 3-Oxo-17β-acetoxy-östra-4,9,11-
trien und Östradiol erläutert ist. Statt des zuletzt genannten
Wirkstoffs (mit sehr starker östrogener Aktivität)
enthalten die erfindungsgemäßen zootechnischen Zusammensetzungen
"Zeranol", welches nur einen sehr schwach
östrogenen Wirkstoff darstellt; berücksichtigt man auch
die stark unterschiedliche Struktur dieser beiden Wirkstoffe,
so ergibt sich, daß weder die erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen als solche, noch ihre interessanten Wirkungen
zu erwarten waren.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu
beschränken.
a) Man stellte ein Implantat her, das enthielt:
"Zeranol" 36 mg
3-Oxo-17b-acetoxy-östra-4,9,11-trien200 mg
b) Man stellte ein Implantat her, das enthielt:
"Zeranol" 36 mg
3-Oxo-17β-acetoxy-östra-4,9,11-trien140 mg
Man stellte ein Implantat her, das enthielt:
"Zeranol" 36 mg
3-Oxo-17β-acetoxy-östra-4,9,11-trien140 mg
Dexamethason-(β-äthoxy-β-äthoxy)-äthoxyacetat 70 γ
Man führte die Untersuchung an "Baby"-Rindern der rotscheckigen
Rasse durch. Die Tiere wurden auf vier Gruppen aufgeteilt:
1- eine Vergleichsgruppe
2- eine Gruppe von Tieren, denen man eine Tablette der Zusammensetzung
von Beispiel 1a implantiert
3- eine Gruppe von Tieren, denen man eine Tablette, die 36 mg
Zeranol enthält, implantiert
4- eine Gruppe von Tieren, denen man eine Tablette implantiert,
die 200 mg der Verbindung 3-Oxo-17β-acetoxy-östra-
4,9,11-trien enthält.
Die Implantate werden in das hinter dem Ohr liegende subkutane
Gewebe eingebracht.
Sämtliche Tiere erhalten während 90 Tagen die gleiche Nahrung,
wobei die Ergebnisse in der folgenden Tabelle vereinigt sind.
Schlußfolgerung:
Die durchschnittliche Gewichtszunahme der Tiere der Gruppe 2
ist eindeutig derjenigen der weiteren Gruppen überlegen. Der
Unterschied zwischen der Gewichtszunahme der Gruppe 2 und derjenigen
der Gruppe 1 (Vergleich) ist höher als die Summe der
Unterschiede zwischen den Gewichtszunahmen der Gruppen 3 und 4
und derjenigen der Gruppe 1.
Gewichtszunahme der Gruppe 2 - Gewichtszunahme der Gruppe 1 <
(Gewichtszunahme der Gruppe 3 - Gewichtszunahme der Gruppe 1)
+ (Gewichtszunahme der Gruppe 4 - Gewichtszunahme der Gruppe 1)
Schlußfolgerung:
(Gewichtszunahme der Gruppe 3 - Gewichtszunahme der Gruppe 1)
+ (Gewichtszunahme der Gruppe 4 - Gewichtszunahme der Gruppe 1)
Schlußfolgerung:
Die durchschnittliche tägliche Gewichtszunahme der Tiere der
Gruppe 2 ist eindeutig höher als diejenige der weiteren Gruppen.
Die in Beispiel 3 beschriebene Untersuchung wurde an "Baby"-
Rindern der rotscheckigen Rasse für einen Zeitraum zwischen
0 und 28 Tagen nach der Implantation wiederholt, wobei die
erhaltenen Ergebnisse die folgenden sind:
Schlußfolgerung
Die durchschnittliche Gewichtszunahme der Tiere der Gruppe 2
ist eindeutig höher als diejenige der anderen Gruppen.
Der Unterschied zwischen der Gewichtszunahme der Gruppe 2 und
derjenigen der Gruppe 1 (Vergleich) ist größer als die Summe
der Unterschiede zwischen den Gewichtszunahmen der Gruppen
3 und 4 und derjenigen der Gruppe 1.
Gewichtszunahme der Gruppe 2 - Gewichtszunahme der Gruppe 1 <
(Gewichtszunahme der Gruppe 3 - Gewichtszunahme der Gruppe 1)
+ (Gewichtszunahme der Gruppe 4 - Gewichtszunahme der Gruppe 1)
(Gewichtszunahme der Gruppe 3 - Gewichtszunahme der Gruppe 1)
+ (Gewichtszunahme der Gruppe 4 - Gewichtszunahme der Gruppe 1)
Die in Beispiel 3 beschriebene Untersuchung wurde an männlichen
Kälbern der Normande-Rasse wiederholt.
Die Tiere wurden in zwei Gruppen aufgeteilt:
1- Vergleichsgruppe
2- Gruppe von Tieren, denen man eine die Zusammensetzung des
Beispiels 2 enthaltende Tablette implantiert.
Die Untersuchung wurde nach 49 Tagen abgebrochen.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Schlußfolgerung:
Die Gewichtszunahme der Tiere der Gruppe 2 ist derjenigen der
Vergleichsgruppe weitaus überlegen.
Die in Beispiel 5 beschriebene Untersuchung wurde an weiblichen
Kälbern gekreuzter Rassen wiederholt.
Die Tiere werden in zwei Gruppen aufgeteilt:
1- eine Vergleichsgruppe
2- eine Gruppe von Tieren, denen man eine die Zusammensetzung
des Beispiels 1b enthaltende Tablette implantiert
3- eine Gruppe von Tieren, denen man eine die Zusammensetzung
des Beispiels 2 enthaltende Tablette implantiert.
Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle angegeben:
Schlußfolgerung:
Die Gewichtszunahme der Tiere der Gruppe 2 ist eindeutig derjenigen
der Tiere der Gruppe 1 (Vergleich) überlegen.
Die Gewichtszunahme der Tiere der Gruppe 3 ist stark derjenigen
der Tiere der Gruppe 2 überlegen. Der Zusatz von Dexamethason-
(β-äthoxy-β-äthoxy)-äthoxyacetat hat es ermöglicht, die mit
der Zusammensetzung Zeranol 3-Oxo-17β-acetoxy-östra-4,9,11-
trien erhaltenen Ergebnisse noch zu verbessern.
Der Versuch wurde an männlichen Kälbern der schwarzgescheckten
französischen Friesen-Rasse durchgeführt.
Die Tiere werden auf drei Gruppen aufgeteilt:
1- eine Vergleichsgruppe
2- eine Gruppe von Tieren, denen man eine 36 mg Zeranol enthaltende
Tablette implantiert
3- eine Gruppe von Tieren, denen man eine Tablette implantiert,
die 36 mg "Zeranol" und 140 mg 3-Oxo-17b-acetoxy-
östra-4,9,11-trien (Zusammensetzung des Beispiels 1b)
enthält
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben:
Schlußfolgerung:
Die Tiere der Gruppe 3 weisen eine Gewichtszunahme auf, die
derjenigen der Tiere der Gruppe 2, d. h. derjenigen der Tiere,
die nur Zeranol erhalten haben, stark überlegen ist.
Claims (6)
1. Zootechnische Zusammensetzungen auf der Grundlage von "Zeranol"
und üblichen pharmazeutischen Hilfsstoffen, dadurch
gekennzeichnet, daß sie zwischen
10 und 100 mg "Zeranol" und zwischen 50 und 400 mg der Verbindung
der Formel I enthalten,
worin R einen Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeutet,
X Wasserstoff, einen gesättigten oder ungesättigten
Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, von dem eines
der Kohlenstoffatome durch ein Sauerstoffatom ersetzt sein
kann, bedeutet oder X auch einen Acylrest, der sich von einer
Carbonsäure mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen ableitet, darstellt.
2. Zootechnische Zusammensetzungen gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sie zwischen 20 und 60 mg "Zeranol" und
zwischen 100 und 300 mg der Verbindung der Formel I enthalten.
3. Zootechnische Zusammensetzungen gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Steroid der Formel I
enthalten, worin X einen Acylrest bedeutet, der sich von einer
organischen Carbonsäure mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen ableitet.
4. Zootechnische Zusammensetzungen gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Steroid der Formel I 3-Oxo-
17β-acetoxy-östra-4,9,11-trien ist, worin R = Methyl ist.
5. Zootechnische Zusammensetzungen gemäß einem der Ansprüche
1-4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbesserung der Resorption
der Zusammensetzungen 0,05-0,5 mg einer antiinflammatorischen
Substanz zugesetzt ist.
6. Zootechnische Zusammensetzungen gemäß einem der Ansprüche
1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die antiinflammatorische
Substanz Dexamethason-(β-äthoxy-β-äthoxy)-äthoxyacetat
ist.
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