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Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Ver-
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~ögerung des Alterns bei Menschen Die Erfindung betrifft die Verwendung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die als Wirkstoff Eier oder die Substanz
von Eiern enthält, die einen Iodgehalt von 300 bis 5000 Mg Jod pro Ei aufweisen.
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Ungeachtet der Fortschritte in der Medizin und der Pharmakologie stellt
das Auftreten von Alterskrankheiten und Altersbeschwerden, z. b. eines altersbedingten
geistigen Abbaus, die zum Tode führen können, immer noch ein erhebliches Problem
dar, das einer Lösung bedarf. Das Altern bedeutet die Abnahme der Lebensfunktionen
und wirkt sich in beträchtlicher Weise auf die Gesundheit aus. Als Maßnahmen gegen
das Altern dienen z. B. eine ausreichende Gesundheitspflege, die ein krankheitsbedingtes
Altern und das Auftreten schwererer Erkrankungen vermindern soll, geeignete und
regelmäßige Bewegung, die ein physiologisches Altern verzögern soll, die Schaffung
von annehmbaren Lebensbedingungen ohne körperlichen und seelischen Streß, geeignete
und regelmäßige geistige Tätigkeiten, die einen geistigen Abbau verhindern sollen,
sowie eine geeignete Ernährung und Lebensweise. Insbesondere wirken sich die Zusammensetzung
und Qualität von Lebensmitteln stark
auf den Zellstoffwechsel aus,
wobei diese Faktoren eine wichtige Rolle nicht nur bei der Ernährung, sondern auch
bei der Verzögerung des Alterns spielen.
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Es ist in neuerer Zeit die Vermutung geäußert worden, daß das Auftreten
eines altersbedingten Schwachsinns, d. h. der Enzephalomalazie, mit einer Erhöhung
der Menge an Lipofuscinen im Gehirn in Verbindung steht, die einen größeren Gehalt
an Lipidperoxiden oder Cholesterin aufweisen. Die Vermutung ist ebenfalls geäußert
worden, daß ein enger Zusammenhang zwischen diesen Lipidperoxiden und das Auftreten
von Arteriosclerose besteht.
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Aufgrund dieser Umstände wurde die Beziehung zwischen Lebensmittelzusammensetzung
und ihrem Nährwert und dem Altern untersucht. Es wurde festgestellt, daß das fortgesetzte
Einnehmen von Eiern, die einen großen Gehalt an Jod aufweisen, durch Verhindern
eines Nachlassens der Schilddrüsenfunktion oder einer Arteriosclerose und durch
Verringern des Gehalts an Cholesterin und Lipidperoxiden im Gehirn zur Verzögerung
des Alterns wirksam sein kann.
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Es sind in der Litertur keine Berichte aufgefunden worden, wonach
lod oder iodhaltige Lebensmittel zur Verzögerung des Alterns wirksam sind. Die Erfindung
kann somit als eine Pioniererfindung
bezeichnet werden.
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Durch die Erfindung wird somit die Verwendung von Eiern mit hohem
lodgehalt als Geriatrikum aufgezeigt.
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Die erfindungsgemäß verwendeten, mit Jod angereicherten Eier enthalten
eine größere Menge, d. h. mindestens 300 Mg an Jod und werden mit dem benötigten
lodgehalt gelegt. Die Eier lassen sich üblicherweise nach folgendem Verfahren erhalten.
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Das Verfahren umfaßt das Zugeben einer Iodverbindung wie Calciumiodat,
Kaliumiodat, Kaliumiodid, Kupfer(l)-iodid, lodthymol, Calciumiodbehenat, Diiodsalicylsäure
oder Calciumperiodat, eines eine größere Menge an Jod enthaltenden Seetangs oder
Seegrases und/oder verarbeitetem Seetang zum Futter Eier legender Vögel, und zwar
in einer deren normalen lodbedarf übersteigenden Menge, und das Füttern der Eier
legenden Vögel mit diesem Futter, wobei größere Mengen des darin enthaltenen Jods
in die von den Vögeln gelegten Eier übergehen.
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Unter Berücksichtigung der Gesundheit der Eier legenden Vögel und
der Ubergangsgeschwindigkeit des Jods in die Eier, stellt Calciumiodat die bevorzugte
Jodverbindung dar. Es wird auch bevorzugt, das Calciumiodat zusammen mit einem Seetang
zu
verwenden. Der Gehalt an lod in dem Futter, das den Vögeln zu
verabreichen ist, kann üblicherweise 50 bis 2500 ppm und vorzugsweise 50 bis 150
ppm betragen, je nach der Art der Vögel wie Hennen oder Wachteln. Soll eine iodverbindung
zusammen mit Seetang verwendet werden, wird vorzugsweise ein Futter hergestellt,
das zwischen 40 bis 100 ppm Iod aus der Iodverbindung und 10 bis 50 ppm Jod aus
dem Seetang enthält, wobei die Gesundheit der Eier legenden Vögel und die Übergangsgeschwindigkeit
des Iods zu den Eiern berücksichtigt wird. Nach ungefähr einer Woche nach Beginn
des Fütterns der Vögel mit dem eine große Menge an lod oder Iodverbindungen enthaltenden
Futter werden von diesen die erzielten, mit Jod angereicherten Eier gelegt. Wird
z. B. Eier legenden Hennen ein Futter verabreicht, das ungefähr 50 ppm Jod enthält,
enthalten die Eier ungefähr 300 Mg Jod pro Ei. Der Iodgehalt der Eier läßt sich
auf ungefähr 600 bis 800 pg steigern, wenn den Hühnern ein Futter verabreicht wird,
das ungefähr 100 ppm lod enthält, und auf ungefähr 4000 bis 5000 Mg weitersteigern,
wenn das Futter ungefähr 2500 ppm Jod enthält.
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Die auf diese Weise erhaltenen, mit Iod angereicherten Eier lassen
sich als solche direkt verwenden. In alternativer Weise kann aus den Eiern das Eigelb
abgetrennt und alleine verwendet werden, weil dieses besonders wirksam ist. Die
mit
lod angereicherten Eier oder das Eigelb daraus sind auch in
verarbeiteter Form verwendbar, z. B. durch Trocknen, Konzentrieren, Pulverisieren
oder Granulieren. Die Substanz der Eier kann durch Zugabe verschiedener Zusätze
oder Bindemittel Tabletten oder Pulvern verarbeitet werden.
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Die erfindungsgemäße Verwendung der eine große Menge an Jod enthaltenden
Eier bringt keine Gefahren mit sich, weil die Eier legenden Vögel als lebende Filter
wirken. Es empfiehit sich, die mit Jod angereicherten Eier täglich in konstanter
Dosierung vor, nach oder zwischen den Mahlzeiten einzunehmen. Die erfindungsgemäße
Verwendung ermöglicht normalerweise ein Verzögern des Alterns, indem einem Erwachsenen
300 bis 1500 IJg Jod, das in den Eiern enthalten ist, verabreicht werden. Im einzelnen
genügt es, wenn täglich 1 bis 3, jeweils 300 bis 1500 g Jod enthaltende Eier oder
deren Substanz eingenommen werden. Im Falle der Verwendung in Form von Trockenei,
z. B. als Granulat, kann eine, den entsprechenden lodgehalt von 300 bis 1500 Mg
aufweisende Menge des Granulats täglich eingenommen werden.
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Wie vorstehend beschrieben worden ist, ist die fortgesetzte Einnahme
der mit Jod angereicherten Eier zur Verzögerung des Alterns und insbesondere zum
Verhindern des Nachlassens der
Schilddrüsenfunktion oder zum Verhindern
der Arteriosclerose oder zum Verringern des Gehalts an Cholesterin und Lipidperoxiden
im Gehirn wirksam.
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Nachstehend sind die Ergebnisse von Versuchen an Tieren zur Untersuchung
der altersverzögernden Wirkung von iodhaltigen Eiern angegeben.
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Versuch 1-Es wurden 36 Ratten des Stammes SD in eine Versuchsgruppe
und eine Kontrollgruppe mit jeweils 18 Ratten aufgeteilt. Der Versuchsgruppe wurde
ein Versuchsfutter verabreicht, das durch Zugabe von 1 96 des gemäß dem nachfolgenden
Beispiel 2 erhaltenen, mit Iod angereicherten Eipulvers zu einem handelsüblichen
Rattenfutter hergestellt worden war, während der Kontrollgruppe ein Kontrollfutter
verabreicht wurde, das durch Zugabe von 1 % aus normalen Eiern erhaltenem Eipulver
zum gleichen Rattenfutter hergestellt worden war. Nach sieben und neunzehn Monaten
nach Beginn des versuchsweisen Fütterns wurden aus jeder Gruppe 8 bzw. 10 Ratten
getötet und auf den Gehalt an Cholesterin und Lipidperoxiden im Gehirn untersucht.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 angegeben, aus der hervorgeht, daß die iodhaltigen
Eier zur Verzögerung des Gehirns durch Verringerung des Gehalts an Cholesterin und
Lipidperoxiden
in den Gehirnen der älteren Tiere wirksam sind.
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Tabelle 1
Gesamtcholesterin im Lipidperoxide im- Gehirn |
Fütterungs- Gehirn (mg/g) zu mol MDA/g) |
zeitraum Kontroll- Versuchs- Kontroll- Versuchs- |
Monate gruppe gruppe gruppe gruppe |
0 14,7#0,5 14,7#0,5 142,1#8,4 142,1#8,4 |
7 18,5#1,2 18,8#0,6 283,7#16,5 255,9#10,9 |
19 20,0#0,6 17,9#0,5 348,9#16,0 293,4#16,7 |
Versuch 2 Es wurden 24 männliche Ratten des Stammes SD in eine
Versuchsgruppe und eine Kontrollgruppe mit jeweils 12 Ratten aufgeteilt. Der Versuchsgruppe
wurde ein Versuchsfutter verabreicht, das durch Zugabe von 1 % des gemäß dem nachfolgenden
Beispiel 2 erhaltenen, mit Jod angereicherten Eipulvers zu einem handelsüblichen
Futter hergestellt worden war, während der Kontrollgruppe ein Kontrollfutter verabreicht
wurde, das durch Zugabe von 1 % aus normalen Eiern erhaltenem Eipulver zum gleichen
Rattenfutter hergestellt worden war. Nach drei und siebzehn Monaten nach Beginn
des versuchsweisen Fütterns erhielten die Ratten 14 Stunden kein Futter und wurden
danach 24 Stunden einer kalten Ungeo bung (2 +/- 1 ) ausgesetzt. Während des Ausgesetztseins
der Kälte wurden die Rektaltemperaturen und die Plasmawerte T und T zu verschiedenen
Zeitpunkten bestimmt. Die Er-3 4 gebnisse sind in der Tabelle 2 angegeben, aus der
hervorgeht, daß bei den jüngeren Tieren (nach drei Monaten) keine unterschiedlichen
Reaktionen auf die Kältebehandlung zu beobachten sind, während eine Wirkung einer
Verzögerung des Alterns bei der Versuchsgruppe aus den älteren Tieren (nach siebzehn
Monaten) zu beobachten ist, die nach 24 Stunden genauso hohe Rektaltemperaturen
wie die jüngeren Tiere und hohe Plasmawerte T beibehielten.
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Tabelle 2 Fütterungszeitraum: 3 Monate
0 nach 5h nach 24h |
Kontroll- |
37,8#0,2 37,5#0,2 37,3#0,2 |
Rektaltemperatur gruppe |
Versuchs- |
38,0#0,2 37,6#0,1 37,8#0,2 |
Kontroll- |
109,3#3,1 112,5#5,3 110,8#3,5 |
gruppe |
T3 (ng/100 ml) |
Versuchs- |
106,2#5,7 116,3#5,3 115,0#2,6 |
5,27#0,20 6,60#0,31 4,88#0,08 |
gruppe |
T4 (µg/100 ml) |
Versuchs- |
5,35#0,23 6,37#0,32 5,10#0,30 |
gruppe |
Fütterungszeitraum: 17 Monate -
0 nach 5h nach 24h |
Kontroll- |
38,1#0,1 37,5#0,1 36,9#0,5 |
Rektaltemperatur gruppe |
Versuchs- |
38,1#0,1 37,6#0,1 37,6#0,2 |
gruppe |
87,2#3,3 82,9#7,6 77,3#8,3 |
T3 (ng/100 ml) |
Versuchs- 89,8#3,6 99,0#6,3 103,5#2,5 |
3,85#0,67 4,34#0,79 2,60#0,53 |
gruppe |
T4 (µg/100 ml) |
Versuchs- |
4,34#0,35 4,85#0,32 3,04#0,13 |
gruppe |
Beispiel~l Es wurde 10 Hennen im Alter von 480 Tagen ein handelsübliches
Hühnerfutter verabreicht, dem 2 % gepulverter Seetang mit einem lodgehalt von 5916
ppm zugegeben worden war. Sieben Tage nach dem Beginn des Fütterns mit diesem Futter
legten die Hennen mit lod angereicherte Eier, die im Durchschnitt 860 Mg Iod pro
Ei enthielten.
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Beispiel 2 Es wurde 10 Hennen, die fünf Monate vorher mit dem Legen
von Eiern begonnen hatten, ein handelsübliches Hühnerfutter verabreicht, dem Calciumiodat
in einer zur Erzielung eines Iodgehalts von 2500 ppm ausreichenden Menge zugegeben
worden war. Der durchschnittliche Iodgehalt der danach erhaltenen Eier betrug 4500
Mg Jod pro Ei. Mit einem Sprühtrockner wurden 100 kg dieser Eier getrocknet, um
23 kg Eipulver zu erhalten, das 361 mglkg Iod enthielt.
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Beispiel 3 Eh wurde Eier legenden Hennen ein handelsübliches Hühnerfutter
verabreicht, dem 40 ppm (bezogen auf Iod) Natriumiodid und 1 % gepulverter Seetang
mit einem Iodgehalt von 5916 ppm
zugegeben worden waren. Auf diese
Weise wurden mit Iod angereicherte Eier erhalten. Der durchschnittliche Jodgehalt
der zehn Tage nach Verabreichung dieses Futters erhaltenen Eier betrug 750 Mg pro
Ei.