DE1766479A1

DE1766479A1 - Vorrichtung zur Krankengymnastik der Beine

Info

Publication number: DE1766479A1
Application number: DE19681766479
Authority: DE
Inventors: Winfried Werding
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1967-05-31
Filing date: 1968-05-30
Publication date: 1971-08-05
Also published as: FR1570093A; NL6807762A; US3536063A; GB1233074A; BE715947A; CH473581A; GB1234370A; AT283582B

Description

Winfried WERDING EPALINGES / Schweiz

Vorrichtung zur Krankengymnastik der Beine

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Krankengymnastik der Beine aus zwei stiefelartigen Hüllen mit doppelter Wandung, wobei die innere

Wand aufblasbar ist. (|

Es ist bekannt, für den Transport von Kranken mit gebrochenen Gliedmassen Umhüllungen oder stiefelartige Hüllen besonderer Ausbildung zu verwenden.

W181, 12D. 13-BIl/KW/ch ./.

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Es ist ferner bekannt eine Vorrichtung mit stiefelärtigen Hüllen mit doppelter Wandung, wobei die innere Wand automatisch in bestimmten Abständen aufblasbar ist und wobei die Zeitabstände und der jeweilige Druck verändert werden kann. Diese stiefelartigen Hüllen haben jedoch den Nachteil, dass sie einen gleichmässigen Druck auf die gesamte Oberfläche des eingeschlossenen Beines ausüben. Bekanntlich können die Venen leicht mit einem Druck von 60 mmHg zusammengedrückt werden, während die Drücke mit therapeutischen Wirkungen in der Grössenordnung zwischen 120 und 200 mmHg liegen. Die Anwendung eines solchen Druckes in gleichmässiger Höhe auf der gesamten Aussenfläche des Beines hätte zur Folge, dass die Venen im oberen Teil des Beines zusammengedrückt werden, wodurch ein Rückfluss des Blutes durch die Venen verhindert wird, was man aber gerade durch die Anwendung eines Ueberdruckes auf das Bein erreichen will.

Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Vermeidung dieses wesetitlichen Nachteiles der bekannten Vorrichtung und die Schaffung eines Gerätes mit wesentlich verbesserter, therapeutischer Wirksamkeit.

Eine solche Vorrichtung zur Krankengymnastik der Beine aus zwei stiefelartigen Hüllen mit doppelter Wandung, wobei die innere Wand aufblasbar ist, ist erfindungsgemäss gekennzeichnet durch einen Innendurchmesser

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der inneren Wand, welcher im proximalen Bereich grosser als im distalen Bereich ist, und durch eine Auflage der stiefelartigen Beinhüllen auf einer pneumatisch in ihrer Neigung veränderbaren Auflage sowie durch eine steuerbare Einrichtung zum Aufblasen der Beinhüllen und eines Balges unter der Auflage.

Aufgrund dieses ungleichmässigen Innendurchmessers der inneren Wand ist der auf die Oberfläche des Beines wirkende Druck ebenfalls ungleichmassig und im distalen Bereich grosser als im proximalen Bereich.

Ferner wird durch die in ihrer Neigung veränderbare Auflage die therapeutische Wirkung der erfindungsgemässen Vorrichtung wesentlich verbessert, da durch das veränderbare Anheben der Beine der Blutrückstrom in den Venen merklich erleichtert wird.

Der unter der Auflage für die Beinhüllen angeordnete Balg kann aus mehreren, über Ventile miteinander verbundenen Kammern bestehen, wodurch je nach der Luftfüllung einer oder mehrerer Kammern die Neigung der Auflage einstellbar ist. Die einzelnen Balgkammern bestehen ihrerseits zweckmässigerweise aus zwei vertikalen, seitlichen Teilkammern und einer diese Teilkammern verbindenden Vorderkammer, so dass die eigentlichen Luftkammern nur einen Teil des gesamten Kammervolumens einnehmen.

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Der Balg unter der Auflage für die Beinhüllen kann auch aus zwei rechteckigen-aufblasbaren Teilen bestehen, die entlang einer gemeinsamen Kante schwenkbar miteinander verbunden sind und wobei die gegenüberliegende Kante eines Teiles auf einer Basisfläche verschiebbar ist, so dass sie jede gewünschte Neigung einnehmen kann.

Die erwähnte Steuereinrichtung ist in der Weise ausgebildet, dass einerseits ein gleichzeitiges Aufblasen der Beinhüllen und des Auflagebalges möglich ist, andererseits jedoch die gewünschte Neigung der Auflage eingestellt ist, bevor die Beinhüllen vollständig aufgeblasen sind. Auf diese Weise wird der Rückstrom des Blutes durch die Venen durch das Anheben der Beine bereits ausgelöst, bevor die aufgeblasenen Beinhüllen mit vollem Druck auf die gesamte Aussenfläche der Beine wirken.

In den beigefügten Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung dargestellt, wobei zeigen:

Figur 1: eine perspektivische Gesamtansicht der Vorrichtung, Figur 2: eine schematische Darstellung der Beinhüllen und ihrer Unterlage in ihrer niedrigsten Stellung,

Figur 3; die gleiche Wiedergabe bei aufgeblasenem Auflagebalg und Figur 4: in schematischer Darstellung die pneumatische Einrichtung zur Steuerung der Vorrichtung.

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Nach der Darstellung in Figur 1 besteht die Vorrichtung aus zwei stiefelartigen Beinhüllen 1 und 2, die auf einer pneumatisch schwenkbaren Auflage 3 angeordnet sind, welche ihrerseits auf einem Träger 4 ruht.

Diese stiefelartigen Beinhüllen werden zweckmässigerweise verwendet mit einem speziell ausgebildeten Sessel 5, an dessen einer Armlehne die Steuereinrichtung 6 befestigt ist. Diese Steuereinrichtung 6 weist zwei Betätigungsknöpfe 7 und 8 auf und ist über das Kabel 9 an das Stromnetz angeschlossen. Ueber die weichen Hydraulikleitungen 10 und 11 steht diese Steuereinrichtung 6 mit dem Auflagebalg 3 und den beiden Beinhüllen 1 und 2 in Verbindung. Die Steuereinrichtung 6 enthält eine Pumpe und verschiedene Elektroventile, welche das Einpumpen und Ablassen von Luft in die bzw. aus den Beinhüllen und in den bzw. aus dem Balg ermöglichen.

Die Beinhüllen 1 und 2 sind doppelwandig ausgebildet, wobei die äussere Wand starr ist und erforderlichenfalls aus gegeneinander verschwenkbaren Teilen bestehen kann. Der Durchmesser der inneren Wand nimmt vom oberen Eintritt in die Hülle nach unten ab. Sobald hierbei Pressluft zwischen die beiden Wandungen der Beinhüllen gedrückt wird, ist die Verformung der Innenwand der Beinhülle im unteren, distalen Bereich grosser als im oberen, proximalen Bereich, so dass das Bein im unteren

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Bereich einem höheren Druck ausgesetzt ist als in seinem oberen Bereich, was dementsprechend auch für das Zusammendrücken der Blutgefässe gilt.

Figur 2 zeigt die Stellung der Auflage 3 für die Beinhüllen 1 und 2, wobei der Balg unter der Auflage vollständig leergepumpt ist. Figur 3 zeigt dagegen die Stellung der Auflage 3 bei voll aufgepumptem Balg.

Der Auflagebalg 3 besteht aus drei Kammern 31, 32 und 33, die nacheinander aufblasbar sind, so dass drei verschiedene NeigungsStellungen eingestellt werden können. Hierzu entspricht die Kammer 31 einer Neigung

von 45 , während die Kammern 32 und 33 jede einer zusätzlichen Neigung von jeweils 15 entsprechen.

Um keine Pumpe mit allzu grosser Leistung verwenden zu müssen, werden die einzelnen Kammern des Balges nicht vollständig mit Pressluft ausgefüllt. Hierzu besteht jede der erwähnten Balgkammern aus zwei seitlichen Teilkammern mit vertikalen Doppelwänden, die durch eine Vorderkammer aus ebenfalls zwei Doppelwänden miteinander in Verbindung stehen, wodurch die eigentliche Luftkammer einen U-förmigen Querschnitt aufweist.

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Die Kammer 32 ist ferner mit der Kammer 31 über ein Elektroventil V2 und die Kammer 33 mit der Kammer 32 über ein Elektroventil V3 verbunden. Diese Elektroventile werden gesteuert durch zwei zusätzliche Druckknöpfe, welche an der Steuereinrichtung 6 angeordnet, in der Zeichnung jedoch nicht dargestellt sind.

Figur 4 zeigt das pneumatische Schaltschema der Pumpe und der Ventile fl

innerhalb der Steuereinrichtung 6. Diese Anlage besteht aus einer Pumpe P, vier Elektroventilen Vl, V4, V5 und V6 und zwei von Hand betätigbaren Ventilen V7 und V8.

Sobald die Beinhüllen 1 und 2 und/oder der Auflagebalg 3 aufgeblasen werden sollen, drückt man auf den Druckknopf 7, wodurch die Pumpe P in Gang gesetzt wird und die Ventile Vl und V5 elektrisch geöffnet werden. Hierdurch strömt Luft in die Pumpe und wird in Richtung des Pfeiles ^ F weiter-befördert. Falls nur die Beinhüllen 1 und 2 allein oder nur der Auflagebalg 3 allein oder beide Einrichtungen zusammen aufgeblasen werden sollen, genügt es, die entsprechenden Ventile V7 und V8 durch Schliessen oder Oeffnen zu betätigen.

Zum Ablassen der Pressluft wird der Druckknopf 8 betätigt, wodurch die Pumpe P angehalten wird und die Ventile V4 und V6 geöffnet werden, während die Ventile Vl und V5 geschlossen bleiben. Die in den Beinhüllen

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und /oder in dem Auflagebalg enthaltene Luft wird hierbei durch die Ventile V7 und V8, das Ventil V4, die Pumpe P und das Ventil V6 abgepumpt und ins Freie gedrückt .

Bei einem gleichzeitigen Aufblasen der Beinhüllen und des Auflagebalges werden die beiden Ventile V7 und V8 in der Weise geöffnet, dass die gewünschte Neigung der Auflage 3 bereits erreicht ist, bevor die Beinhüllen vollständig aufgeblasen sind. Auf diese Weise kann die Wirkung eines Druckes auf die Beine wesentlich verbessert werden, da ein Abströmen des Blutes schon vor Auftreten des Druckes einsetzt. Ausserdem kann auf diese Weise ein zu hoher Druck auf die Beine verhindert werden, welcher sich unter Umständen nachteilig auswirken könnte.

Bei der Ausbildung der in ihrer Neigung veränderbaren Auflage für die Beinhüllen sind zahlreiche Abwandlungen möglich. So ist es beispielsweise möglich, hierfür zwei rechteckige, aufblasbare Luftkissen zu verwenden, die entlang einer gemeinsamen Kante schwenkbar miteinander verbunden sind und wobei die gegenüberliegenden Kanten dieser Luftkissen durch eine starre oder veränderliche Einrichtung gegeneinander verstellt werden können. Eine Veränderung in der Neigung der beiden Luftkissen zueinander erfolgt hierbei in einfacher Weise durch Veränderung des Befestigung spunktes eines der Kissen an der Basisfläche.

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Es ist ferner möglich den Auflagebalg 3 auf einer geneigten Unterlage anzuordnen, falls man die Möglichkeit einer Veränderung in der Beinstellung in einem anderen Winkelbereich haben will.

Es kann ferner zweckmässig sein, jede Beinhülle für sich mit einer

in ihrer Neigung veränderbaren Auflage zu versehen, so dass die Stellung der Beine getrennt voneinander eingestellt werden kann.

Auch die beschriebene Ausführungsform der Beinhüllen kann verändert werden, wenn ein nicht gleichmässiger Druck bei einer Hülle mit gleichmassiger Stärke erzielt werden soll, welche in ihrer Herstellung verhältnismässig einfach ist. Hierbei wird der Abstand zwischen der Aussenwand und dem zu behandelnden Bein in der Weise verändert, dass die
Innenwand an bestimmten Stellen des Beines eher in Berührung mit der Beinoberfläche kommt und einen Druck hierauf ausübt.

Bei einer abgewandelten Ausführungsform kann die Beinhülle auch aus zwei übereinander angeordneten Kammern bestehen, wobei die äussere Kammer in verschiedene Teilkammern aufgeteilt ist, die willkürlich und getrennt voneinander aufblasbar sind, während die innere Kammer einheitlich ist. Durch diese Ausbildung kann der Druck auf das Bein sehr genau lokalisiert werden.

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Die beiden Hüllen sind selbstverständlich mit verstellbaren Verschlüssen entlang ihrer Aussenfläche versehen, um sie verschiedenen Umfangen anpassen zu können.

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Claims

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PATENTANSPRUECHE

l.i Vorrichtung zur Krankengymnastik der Beine aus zwei stiefelartigen Hüllen mit doppelter Wandung, \yobei die innere Wand aufblasbar ist, gekennzeichnet durch einen Innendurchmesser der inneren Wand, welcher im proximalen Bereich grosser ist als im distalen Bereich, und durch eine Auflage der stiefelartigen Beinhüllen (1, Z) auf einer pneumatisch in ihrer Neigung veränderbaren Auflage (3) sowie durch eine steuerbare Einrichtung (6) zum Aufblasen der Beinhüllen und/oder eines Balges (31, 32, 33) unter der Auflage.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen aus mehreren, über Ventile (V2, V3) miteinander verbundenen Kammern (31,32,33) bestehender Balg unter der Auflage (3) für die Beinhüllen (1,2).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch Balgkammern aus zwei vertikalen, seitlichen Teilkammern und einer diese verbindenden Vorderkammer, welche nur einen Teil des gesamten Kammervolumens einnehmen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzichnet durch einen Balg aus zwei rechteckigen, aufblasbaren Teilen, die entlang einer gemeinsamen Kante schwenkbar miteinander verbunden sind und wobei die gegenüber

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liegende Kante eines Teiles auf einer Basisfläche verschiebbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung (6) zum gleichzeitigen Aufblasen der Beinhüllen (1, 2) und des Auflagebalges (31, 32, 33), wobei die gewünschte Neigung der Auflage eingestellt ist, bevor die Beinhüllen vollständig aufgeblasen sind.

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