DE3326801A1

DE3326801A1 - Extensionsgeraet

Info

Publication number: DE3326801A1
Application number: DE19833326801
Authority: DE
Inventors: Friedrich 8950 Kaufbeuren Horn
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1983-07-26
Filing date: 1983-07-26
Publication date: 1985-02-14

Description

Bezeichnung : Extensionsgerät
Die Erfindung betrifft ein Extensionsgerät zur Behandlung von Muskelverspannungen insbesondere im Wirbelsäulenbereich, bestehend aus einem Unterteil, einem darüber angeordneten höhenmäßig verstellbaren Beinauflageteil und einer Hubeinrichtung zwischen Unterteil und Beinauflageteil.
Aus dem DE-GM 77 25 528 ist ein derartiges Extensionsgerät bekannt. Das Unterteil besteht aus einer dünnen Platte, auf der ein vertikal stehender Zylinder befestigt ist, an dessen nach oben herausragendem Kolben die ebenfalls als Platte ausgebildete Beinauflage befestigt ist. Neben dem Zylinder ist an der Bodenplatte eine Druckmittelpumpe angeschlossen. Das Beinauflageteil kann somit durch die Pumpe vertikal angehoben und wieder abgesenkt und auch in beliebigen Hubstellungen fixiert werden. Zusätzlich kann am Oberteil des Kolbens eine Vibrationseinrichtung, bestehend aus einem vertikalen Vibrationszylinder und einem in diesem gelagerten Kolben angeordnet sein.
Der Vibrationszylinder ist an eine motorisch getriebene Kolbenpumpe angeschlossen, um das Beinauflageteil in vertikaler Richtung mit einstellbaren Amplituden auf- und abbewegen zu können. Zum Gebrauch des Extensionsgerätes gehört ein Haltegurt, der sich quer über das Beinauflageteil erstreckt und mit dem Unterschenkel des Patienten gehalten werden.
Die vorliegende Erfindung bezweckt eine Verbesserung des bekannten Extensionsgerätes, insbesondere im Hinblick auf eine Variationsmöglichkeit der erzielbaren Bewegungen und im Hinblick auf eine einfachere und preiswertere sowie optisch ansprechendere Ausbildung.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß das Unterteil kastenförmig ausgebildet ist und daß das Beinauflageteil an der Hinterwand des Unterteils um eine zur Hinterwand parallele Querachse schwenkbar gelagert ist.
Dank dieser Ausbildung ist eine einfache und preiswerte Xonstruktion des Extensionsgerätes möglich, indem nämlich an der Oberwand des Unterteils und der Unterwand des Beinauflagetexls im Abstand von der Schwenkachse eine Membran oder ein stirnseitig geschlossener Balg oder Schlauchstück befestigt ist, in das eine von einem Umsteuerventil ausgehende Füll- und Entleerungsleitung angeschlossen ist, das seinerseits mit einer Pumpe verbunden ist. Alle Bauteile können innerhalb des kastenförmigen Unterteils untergebracht sein. Dank der schwenkbaren Lagerung des Beinauflageteils entfällt für die Hubeinrichtung die Führungsfunktion, sodaß ein einfaches Schlauchstück ausreicht, das beim Füllen mit Druckluft oder Hydraulikmedium das Auf- und Abwärtsschwenken bewirkt. Trotz der im Vergleich zu dem bekannten Extensionsgerät viel preiswerteren Herstellung und der dank der erfindungsgemäßen Konzeption ermöglichten Leichtbauweise, hat das Gerät einen sichereren Stand als das bekannte Gerät, weil der Massenschwerpunkt tiefer liegt und das Gerät insgesamt eine größere Bodenfläche erhalten kann, ohne das Gewicht maßgeblich zu vergrößern. Die Schwenkbewegung des Beinauflageteils ist der reinen Vertikalbewegung beim bekannten Extensionsgerät überlegen, da der Hubbewegung für die Beine des Patienten eine Längsbewegungskomponente überlagert wird.
Eine besonders wichtige Weiterbildung der Erfindung besteht dann darin, daß das Unterteil zweiteilig ausgebildet ist, nämlich aus einem Boden und einem Kopfteil besteht, daß letzteres am Unterteil um eine Längsachse nach beiden Seiten schwenkbar gelagert ist, wobei die Schwenkachse in der mittleren vertikalen Längsebene des Unterteils verläuft. Die Außenwände des Kopfteils und des Bodens haben ringsum einen Vertikalabstand voneinander. Zusätzlich zu der Schwenkbewegung um die Querachse kann das Beinauflageteil um eine dazu rechtwinklig liegende mittlere Längsachse nach beiden Seiten hin- und hergeschwenkt werden. Die letztere Schwenkeinrichtung dient der Erzeugung von Schwingungen, die aber viel wirksamer sind als die reinen vertikalen Schwingungen beim bekannten Gerät. Darüberhinaus liegt es im Rahmen der Erfindung, die vorhandene Hubeinrichtung, die also das Beinauflageteil um die Querachse verschwenkt periodisch oder intermittierend nach Art eines Schwingungserzeugers zu betreiben, sodaß eine große Vielfalt von Schwingungskombinationen möglich sind, insbesondere, wenn die Frequenzen und Amplituden der beiden Grundschwingungen in vorgegebenem Muster aufeinander abgestimmt werden.
Der Schwingungserzeuger mindestens für die Schwingung um die Längsachse wird vorzugsweise elektromotorisch betätigt und weist eine Exzenterscheibe oder Kurbelwelle auf, dessen Schwinge oder Pleuel seitlich am Kopfteil des Geräteuntertejls gelenkig angreift.
Diese Ausbildung ist nicht nur sehr einfach, sondern auch einer pneumatischen oder hydraulischen Schwingungserzeugung überlegen, weil höhere Frequenzen allein durch Drehzahlregulierung des Antriebsmotors erzeugt werden können. Bei Verwendung einer Exzenterscheibe läßt sich der Exzenterbolzen leicht in radialer Richtung verstellen, sodaß auch eine Amplitudenänderung jederzeit möglich ist.
Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, sei die Erfindung näher beschrieben.
Es zeigt Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des neuen Extensionsgerätes, Fig. 2 eine Seitenansicht des Gerätes nach Fig. 1 in etwas größerem Maßstab und Fig. 3 eine Querschnittansicht des Extensionsgerätes in noch größerem Maßstab.
Das allgemein mit 10 bezeichnete Extensionsgerät weist ein Gerätunterteil 12 bestehend aus einem Boden 14 und einem Kopfteil 16, sowie ein Beinauflageteil 18 auf. Das Kopfteil 16 ist kastenförmig ausgebildet und enthält alle Einbauten wie nachstehend noch erläutert wird. Im Umriß stimmen Boden 14, Kopfteil 16 und Beinauflageplatte 18 etwa überein. Das Beinauflageteil 18 ist um eine Schwenkachse 20 am Unterteil 12 schwenkbar gelagert und zwar befindet sich die Schwenkachse 20 im Bereich der Hinterwände des Unterteils 12 und des Beinauflageteils 18. Je nach der Höhe der Querschwenkachse 20 wird dem Beinauflageteil 18 zusätzlich zur Vertikalbewegung auch noch eine rechtwinklig dazu verlaufende Längsbewegung mitgeteilt. Legt man die Schwenkachse 20 tiefer, verlängert also die Rückwand des Beinauflageteils bis etwa zum unteren Ende des Kopfteils 16, so wird die Längsbewegungsamplitude des Beinauflageteils größer. Das Beinauflageteil 18 hat zwei nebeneinanderliegende Mulden 22 zur Aufnahme der Beine des Patienten und einen Haltegurt 24 zum Festlegen der Beine. Das Kopfteil 16 ist mit dem Bodenrahmen 14 über eine ringsumlaufende biegsame oder flexible Manschette 26 verbunden.
Wie sich aus Fig. 3 ergibt, besteht das Bodenteil 14 lediglich aus einer Bodenplatte 28 und einem Sockelrahmen. Auf der Bodenplatte ist ein vorderes und ein hinteres Schwenklager 30 montiert. Die Achsen der beiden Schwenklager 30 liegen koaxial und in der mittleren vertikalen Längsebene des Gerätes 10 und weiterhin parallel zum Bodenrahmen 14. Die beiden Schwenklager 30 stützen das Kopfteil 16 ab, welches aus einer Unterwand, Seitenwänden und einer Oberwand 32 besteht. Auf der Oberwand 32 ist das untere stirnseitige Ende einer geschlossenen Membran bzw. eines Faltenbalges 34 befestigt, dessen oberes stirnseitiges Ende an der Unterseite des Beinauflageteils 18 befestigt ist. Der Faltenbalg 34 befindet sich ebenfalls in der vertikalen Längsmittelebene des Gerätes. Im Ausführungsbeispiel ist der Faltenbalg 34 etwa in der Längsmitte befestigt.
Es liegt jedoch ausdrücklich im Rahmen der Erfindung mindestens eine der beiden stirnseitigen Enden des Faltenbalges 34 an einer längsverlaufenden Schiene verschiebbar anzuordnen, um so bei vorgegebenem Hub des Hubbalges 34 die Größe des Schwenkwinkels des Beinauflageteils 18 variieren zu können.
In den Balg 34 mündet eine Füll- und Entleerungsleitung 36, die an ein in einen Druckmittelspeicher 38 integriertes Steuerventil angeschlossen ist, das von einem am Kopfteil 16 außenseitig angebrachten Wählknopf 40 steuerbar ist. Eine von einem Elektromotor 42 angetriebene Pumpe 44 erhält Druckmittel über eine Saugleitung 46. Eine Druckleitung 48 der Pumpe 44 führt zurück zum Steuerventil. Bei entsprechender Stellung des Wählschalters 40 wird dem Faltenbalg 34 über die Leitung 36 Druckmittel zugeführt und das Beinauflageteil 18 nach oben geschwenkt. Damit läßt sich die passende Höhenlage für den jeweiligen Patienten genau einstellen und zwar unter Belastung mit der Möglichkeit einer jeweiligen Nachjustierung. Sobald die gewünschte Höhenlage erreicht ist, wird der Wählschalter 40 in eine Stopstellung gedreht, in welcher die Leitung 36 abgesperrt ist. Das Beinauflageteil 18 hat dann eine vorgegebene Position.
Der Wählschalter 40 hat aber mindestens noch eine weitere Stellung, in welcher eine nicht dargestellte elektrische Schaltung für ein periodisches öffnen und Schließen der Leitung 36 sorgt, sodaß die Beinauflage 18 aufwärts und abwärts geschwenkt wird. Selbstverständlich können weitere Wählschalterstellungen vorgesehen sein, um die Schwingungsfrequenzen und ggf. auch die Schwingungsamplituden zu verändern.
In der linken Hälfte des Kopfteils 16 ist ein Elektromotor 50 mit einem stufenlosen Getriebe 52 dargestellt, an dessen Ausgangswel3e eine Exzenterscheibe 54 befestigt ist, deren Exzenterzapfen 56 eine Schwinge 58 lagert, die durch eine öffnung in der Unterwand des Kopfteils 16 hindurch nach unten ragt und an der Bodenplatte 28 gelenkig befestigt ist.
Wird der Motor 50 angetrieben, so schwenkt das Kopfteil 16 um die Schwenklager 30 abwechselnd zur linken und zur rechten Seite, sodaß periodische Schwingungen des Beinauflageteils 18 erzeugt werden. Die stufenlos veränderbare Drehzahl des Getriebes 52 bestimmt die Schwingungsfrequenz. Diese ist ebenfalls außenseitig am Gehäuse mittels eines nicht weiter dargestellten Drehknopfes vorwählbar.
In einer praktischen Ausführung des in Fig. 3 gezeigten Gerätes wird man die Drehachse der Exzenterscheibe um 900 verdreht in Längsrichtung, also parallel zur Schwenkachse des Kopfteils 16 anordnen und auch hier besteht die Möglichkeit durch Querschienen für die Motor-Getriebeeinheit 50,52 und das bodenseitige Gelenk die Amplitude der Schwingungen variieren zu können.

Claims

PATENTANSPRUCHE 1. Extensionsgerät zur Behandlung von Muskelverspannungen insbesondere im Wirbelsäulenbereich, bestehend aus einem Unterteil, einem darüber angeordneten höhenmäßig verstellbaren Beinauflageteil und einer Hubeinrichtung zwischen Unterteil und Beinauflageteil, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterteil (12) kastenförmig ausgebildet ist und daß das Beinauflageteil (18) an der Hinterwand des Unterteils (12) um eine zur Hinterwand parallele Querachse (20) schwenkbar gelagert ist.
2. Extensionsgerät nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, daß an der Oberwand (32) des Unterteils (12) und der Unterwand des Beinauflageteils (18) im Abstand von der Schwenkachse (20) eine Membran (34) oder ein stirnseitig geschlossener Balg-oder Schlauchstück befestigt ist, in das eine von einem Umsteuerventil ausgehende Füll- und Entleerungsleitung (36) angeschlossen ist, das seinerseits mit einer Pumpe (44) verbunden ist.
3. Extensionsgerät nach Anspruch 1 oder 2, mit einem eingebautem Vibrationserzeuger, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterteil (12) aus einem Boden (14) und einem Kopfteil (16) besteht, das letzteres am Unterteil um eine Längsachse (30) nach beiden Seiten schwenkbar gelagert ist, wobei die Schwenkachse in der mittleren vertikalen Längsebene des unteren Teils (12) verläuft.
4. Extensionsgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsschwenkachse (30) etwa horizontal und parallel zum Boden (28) verläuft.
5. Extensionsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Unterteil (12) mindestens die Betätigungs-und Arbeitsorgane der Hubeinrichtung (34) eingebaut sind.
6. Extensionsgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Vibrationserzeuger seitlich im Abstand von der mittleren vertikalen Längsebene wirksam angeordnet ist.
7. Extensionsgerät nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an einem der beiden Unterteilteile (14,16) ein Elektromotor (50) mit Exzenterscheibe (54) oder Kurbelwelle befestigt ist und am anderen Teil (28) eine antriebsmäßig mit der Exzenterscheibe verbundene Schwinge (58) oder Pleuel an einer Stelle gelenkig verbunden ist, die seitlich im Abstand von der mittleren vertikalen Längsebene liegt.
8. Extensionsgerät nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Längsschwenklager (30) zwischen dem flach ausgebildeten Boden (14) und der Bodenwand des Kopfteils (16) angeordnet ist.
9. Extensionsgerät nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenwände des Kopfteils (16) und des Bodens (14) ringsum im Abstand voneinander liegen und durch eine biegsame oder flexible ringsumlaufende Manschette (26) verbunden sind.
10. Extensionsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubeinrichtung (34 - 48) für eine periodische Auf- und Abwärtsschwenkung ausgelegt ist.