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Verfahren und Hilfsmittel für die Übertragung der Raumverhältnisse
des Mundes und der lagebeziehung des Gebisses bzw. der Kiefer zul Schädel mittels
eines Abdruckes auf die Arbeitsunterlage für Zahnersatz und für kieferorthopädische
Apparate Zusatz zu Patent . ... ... (Patentanmeldung L 57 017 Ixd/30b) Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren für die Übertragung der Rauiverhältnisse des Mundes
und der Lagebeziehung des Gebisses bzw. der Kiefer zum Schädel bei der Herstellung
von Zahnersatz und für kieferorthopädische Apparate durch Herstellen von Abdrücken
eines oder beider Kiefer mittels einer selbsthärtenden Abdruckmasse und Fertigung
einer
Arbeits:unterlage durch Abgießen dieser Abdrücke in Form von
gesockelten Gipsmodellen unter Verwendung eines von einer Libelle nach Patent .
... ... (Patentanieldung L 57 017 IXd/30b) gebildeten Bilianittels, Die Erfindung
bezieht sich weiterhin auf Vorrichtungen zur Durchführung dieser Verfahren.
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Bei der praktischen Anwendung der Erfindung nach dem Hauptpatent
können sich Schwierigkeiten bei Einjustieren der in die plastische Masse eingedrückten
Libelle ergeben, weil hierbei der Schädel möglichst genau ausgerichtet sein muß,
wobei sowohl die Augen-Augen-Linie (Bipupillarlinie) als auch die Nasen-Ohr-Linie
(Camper'sche Ebene) horizontal liegen. Um diese Schwierigkeiten zu beheben, wird
nach der Erfindung vor dem Justieren der in die Abdruckmasse bzw. in eine an der
Schablone angebrachte plastische Masse eingedrückten Libelle eine mit einer Röhren-
oder Tonnenlibel-10 ausgestattete Schiene mit ihrer Oberkante in der Camper'-schen
Ebene verlaufend an der Wange des Patienten lösbar befestigt und nach horizontaler
Einstellung dieser Kante sowie horizontaler Einstellung der Bipupillarlinie durch
entsprechende Ausrichtung des Kopfes des Patienten die erstgenannte Libelle in der
plastischen Masse einJustiert.
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Die Einstellung des Kopfes in eine horizontale Bipupillarlinie kann
nach dem Augensaß, vorzugsweise aber ebenfalls
mit einer vorübergehend
am Gesicht angebrachten Schiene mit einer daran befestigten Libelle erfolgen. Zweckmäßig
dient hierbei als Schiene das Mittelteil eines Brillengestells, an dessen Nasensteg
eine Röhren- oder Tonnenlibelle befestigt ist.
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Die Schiene für die horizontale Ausrichtung der Camper'schen Ebene
kann in der Form eines üblichen geraden Lineals ausgebildet sein, an dessen Seite
eine Röhrenlibelle angeklebt oder angenietet ist. Eine bevorzugte Ausfiihrungsform
der Schiene besteht darin, daß diese so ausgebildet ist, daß ihre horizontal auszurichtende
Kante die Basis eines rechtwinkligen, gleichschenkligen Dreiecks bildet, an dessen
Fläche eine Röhrenlibelle starr befestigt ist und dessen einer Schenkel eine Längenmaßeinteilung
in Millimetern aufweist. Wird das Dreieck vor dem Modell auf dem Arbeitstisch so
aufgestellt, daß die mit der Maßeinteilung versehene Kante senkrecht steht, so kann
hiermit der senkrechte Abstand der sich im Gebiß rechts und links entsprechenden
Zähne von der Bezugsebene, die von einer Justierplatte bzw. der Basisfläche des
Modellsockels gebildet wird, sehr genau bestimmt werden. Eine genaue Parallelität
der sich paarig entsprechenden Zähne des Unterkiefers kann auch
dadurch
festgelegt werden, daß man du Dreieck mit seiner Basiskante nach unten auf die Zähne
auf legt und so mittels der an dem Dreieck befestigten Wu.erwaage die Parallelität
zu der Basisfläche d.s Modellsockels prüft, um dadurch auch die Parallelität zur
Bipupillarlinie und zur Camper'schen Ebene zu gewährleisten.
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Die vorübergehende Befestigung der Schiene kann auf beliebige Weise
an der Wange des Patienten bewirkt werden, z. B. mittels eines Klebestreifens. Zweckmäßig
ist die Schiene für die Anschmiegung an die Wange etwas gebogen.
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Auf der Seitenfläche der Schiene können Abbildungen der Profilansicht
und der Vorderansicht eines Kopfes nit eingezeichneter Camper'scher Ebene und Bipupillarlinie
angebracht sein.
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Eine weitere Erhöhung der Genauigkeit bei der Durchführung des erfindungsgemä#en
Verfahrens kann durch eine genau horizontale Einstellung der ebenen Tischfläche
erzielt werden, auf welcher die Arbeiten im Laboratorium durchgeführt werden. Dieses
Zweck dient eine auf jeden Arbeitstisch aufstellbare Vorrichtung, die aus einer
Arbeitsplatte mit drei höhenverstellbaren Fü@@@ besteht und mit einer Dosenlibelle
ausgestattet ist. Durch Höhenei@-stellung
der Füße kann die Oberseite
der Arbeitsplatte genau horizontal eingerichtet werden. Hierdurch wird vermieden,
daß sich durch eine etwaige Neigung oder Unebenheit des Arbeitstisches Fehler in
die nach der Erfindung ausgeführte Arbeitsweise einschleichen, Die Arbeitsplatte
kann mit einem einsetzbaren senkrechten Stab ausgestattet sein, an welchem eine
Muffe senkrecht verstellbar ist, die einen horizontalen Tastfinger trägt. An diesem
Tastfinger kann ebenfalls die übereinstimmende Höhe der sich in den beiden Kieferhälften
entsprechenden Zähne nachgeprüft werden.
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Im folgenden wird die Anwendung des Verfahrens bei ddr Anfertigung
von Zahnersatz für zahnlose oder teilbezahate Kiefer beispielsweise erläutert.
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Zunächst werden Abdrücke des einen oder beider Kiefer genommen. Diese
Abdrücke werden in Gips ausgegossen und gesockelte Modelle gefertigt. Nach den Modellen
werden die Schablonen hergestellt, die mit einem Wachswall aufgebaut werden, um
im Mund des Patienten die zentrische Okklusion festzulegen0 Handelt es sich um Zahnersatz
für beide Kiefer, so werden die beiden Schablonen in üblicher Weise mittels des
Wachowallo lort.
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Nach Fixierung der zentrischen Okklusion besteht die Aufgabe, die
Lage der Kiefer in der richtigen räumlichen Position zum Gesichtsschädel festzulegen
und dem Laboratorium zu übergeben. Zu diesem Zweck wird eine gewisse Menge einer
plastischen erstarrenden Masse, z.B. in ein in der Schablone vorbereitetes Loch
eingebracht und an dieser Masse eine Dosenlibelle durch Eindrücken befestigt, die
vor dem Erstarren der Masse einjustiert wird.
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Dieses Einjustieren muß bei einer eindeutigen Stellung des Gesichtsschädels
erfolgen0 Um diese zu erreichen, wird dem Patienten eine gerade oder gebogene Schiene
mit ebener Oberkante vorübergehend auf der Wange befestigt, z.B. mittels eines Klebestreifens,
und zwar so, daß die Oberkante in der Camper'schen Ebene liegt, d.h. vom Porus akusticus
externus zum Subnuale verläuft. Mittels der an dieser Schiene starr befestigten
Röhren- oder Tonnenlibele wird durch deren Einspielen gewährleistet, daß die Camper'sche
Ebene des Kopfes des Patienten genau horizontal liegt. Gleichzeitig wird die Bipupillarlinie
ebenfalls horizontal eingerichtet. Hiernach wird die Justisang der Dosenlibelle
in der plastischen Masse vorgenommen0 Damit ist gewährleistet, daß die Lage der
Kiefer mit den in Okklusion befindlichen Schablonen in einer bestimmten
Position
zum Kopf des Patienten festgelegt ist.
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Dadurch ist die Voraussetzung für eine entsprechend exakte Anfertigung
des Zahnersatzes im Laboratorium gegeben, weil die an der Schablone befestigte Dosenlibelle
gewährleistet, daß der Ersatz in genau entsprechender Lage angefertigt werden kann,
indem die in zentrischer Okklusion befindlichen Modelle so in den Artikulator eingesockelt
werden, daß die Libelle in Null-Stellung steht, während die Modelle bzw. der Artikulator
auf einer genau horizontal ausgerichteten Arbeitsplatte stehen. Die Oberfläche der
Arbeitsplatte bzw. die Sockelebene bilden dabei die Bezugsebene für den Zahnersatz.
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Zweckmäßig verwendet man hierbei die oben beschriebene ebene Arbeitsplatte,
die ebenfalls eine Dosenlibelle trägt. Diese Platte ist mit drei höhenverstellbaren
Füßen ausgestattet, die eine genau horizontale Einstellung ermöglichen.
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Handelt es sich um die Modellsockelung bei Teilprothesen, Brücken-
und Kronenarbeiten ohne Waehswalltixierung der zentrischen Okklusion, so daß die
Anfertigung von Schablonen nicht erforderlich ist, kann die Libelle unmittelbar
in die durch den Quetschbiß mit oder ohne Löffel bei zentrischer Okklusion sich
ergebende überquellende
plastische Masse eingesetzt und darin vor
den Erhärten der Masse justiert werden. Die Modelle werden dann entweder in einen
Artikulator eingesetzt oder mit ihrer Basisfläche zur Tischfläche so einjustiert,
daß die Libelle in Null-Stellung steht.
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Wird der Zahnersatz nur für den Oberkiefer oder nur für den Unterkiefer
angefertigt, gegebenenfalls in Verbindung mit einem Doppelabdruck, so kann die Dosenlibelle
sogleich in die Abdruckmasse eingesetzt und nach richtiger Einstellung des Kopfes
iixiert werden.
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Der Abdruck wird ausgegossen und das so gewonnene Modell in Null-Stellung
der Libelle gesockelt.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der für das erfindungsgemäße
Verfahren vorgosehenen Vorrichtungen und Hilfsmittel dargestellt.
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Fig. 1 ist die Ansicht einer in der Form eines Dreiecks ausgebildeten
Schiene.
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Fig. 2 zeigt die Schiene nach Fig. 1 in Draufsicht.
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Fig. 3 ist die Draufsicht auf eine gebogene Schiene.
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Fig. 4 stellt eine in der Art eines Brillemgestell. ausgebildete Vorrichtung
zur horizontalen Einstellung der Bipupillarlinie dar,
Fig. 5 und
6 zeigen eine zweckmäßige Ausführungsform der in der plastischen Masse zu verankernden
Dosenlibelle in Schrägansicht und in Draufsicht, Fig. 7 ist die Stirnansicht eines
horizontal einstellbaren Arbeitstisches.
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Fig. 8 ist eine Draufsicht auf den Tisch nach Fig. 7.
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Die in Fig. 1 und 2 gezeigte Schiene 1 hat die Form eines gleichschenkligen,
rechtwinkeligen Dreiecks. Die Basiskante 2 wird am Gesicht des Patienten in der
Camper'-schen Ebene befestigt und hiernach der Kopf so ausgerichtet, daß die mittels
Nieten 4 an der Schiene 1 befestigte Libelle 3 einspielt. An dem einen Schenkel
des Dreiecks ist eine Maßeinteilung 5 angebracht, ferner sind schematische Darstellungen
eines Kopfes 6 in Vorderansicht und eines Kopf es 8 in Profilansicht auf der Schiene
angebracht.
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In diesen Darstellungen B und C sind auch die Bipupillarlinie 7 und
die Casper'sche Ebene 9 eingezeichnet.
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Fig. 3 zeigt eine ungefähr der Wange des Kopfes entpech und gebogene
Schiene 10 in Draufsicht auf die Oberkante 11. Auch an dieser Schiene ist eine Röhrenlibelle
12 starr befestigt. Eine einfach Einstellung des Kopfes
des Patienten
in der Weise, daß die Bipupillarlinie horizontal verläuft, ist mit Hilfe eines in
Fig. 4 gezeigten brillenartigen Gestells möglich. Das Mittelteil 21 trägt eine Röhrenlibolle
23. Mit den beiden Schenkeln 22 wird die Vorrichtung am Kopf des Patienten aufgesetzt.
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Fig. 5 und 6 zeigen eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der
in der plastischen Masse zu verankernden Dosenlibelle 19. Diese besteht zur Gänze
aus einen glasklaren Kunststoff. Am unteren Teil der Dosenlibelle sind fünf radiale
Zähne 20 einstückig aus den Dosenkörper ausgebildet.
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Der in Fig. 7 und 8 gezeigte Arbeitstisch besteht aus einer Arbeitsplatte
13, die z.B. aus glasklare Kunststoff bestehen kann. In diese Platte sind drei Buchsen
18 eingelassen, in deren Innengewinde die höhenverstellbaren Füße 15 mit Gewindezapfen
drehbar gelagert sind. Die Einstellung erfolgt mittels der Rändelschrauben 16. Die
unterem Enden der Füße 17 sind kugelförmig gestaltet. Eine Dosenlibelle 14 ist in
die Tischplatte 13 eingesetzt. Die bildlichen Darstellungen 6 und 8 sind auch auf
der Platte des Arbeitstisches eingebracht. Ferner ist eine mit einer Maßeinteilung
29 ausgestattete Stange a5 in eine Bohrung ao der Platte 13 einsetzbar0 Längs dieser
Stange gleitet eine mittels der Klemmschraube 28 feststellbare Muffe 27, die einen
Tastfinger 26 trägt, mit welcher die Höhen lage der Irsatzzähne kontrolliert werden
kann.