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Bei einer typischen Wheatstone-Schleifdrahtmeßbrücke
mit
einem cralvanometer als Abgleichanzeiger, einem Schleifdraht als Verhältniszweige
der Brücke und einem Bereichsschalter erfolgt die Messung eines unbekannten Widerstandes
in folgender Weise: Der unbekannte Widerstand wird in die Schaltung eingebaut, und
der Bereichsschalter wird auf einen Kontaktpunkt eingestellt, der dem Bereich eiltspricht,
in dem die die Messung vornehmende Person den zu messenden Widerstand vermutet.
Nach dem Einschalten der Anordnung verschiebt die Bedienungsperson einen Schleifkontakt
längs des Schleifdrahtes unter gleichzeitiger Beobachtung des Galvanometerzeigers,
der dann nicht mehr ausschlägt, wenn der richtige Widerstandswert auf dem Schleifdraht
eingestellt ist. Wenn jedoch die Brücke nicht abgeglichen werden kann, was dann
der Fall ist, wenn der Galvanometerzeiger nicht in Nullstellung gebracht werden
kann, müssen die genannten Vorgänge unter Verstellen des Bereichsschalters auf einen
entweder höheren oder niedrigeren Bereich u. U. mehrmals wiederholt werden. Die
Richtung des Ausschlags des Galvanometerzeigers zeigt dabei an, ob auf den jeweils
höheren oder niedrigeren Bereich eingestellt werden muß. Nachdem der richtige Bereich
eingestellt ist, in dem die Verhältniszweige der Brücke sich auf Abgleich einstellen
lassen, wird an dem betreffenden Punkt abgelesen und das Ableseresultat mit demjenigen
Wert multipliziert, der auf dem Bereichsschalter auf Grund der Verhältniseigenschaften
der Brückenschaltung angezeigt wird.
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Das Abgleichen einer solchen Brückenschaltung ist mithin eine mühsame
und zeitraubende Angelegenheit, da der Schleifdrahtkontakt jeweils über die volle
Länge des Drahtes verschoben und anschließend die Anordnung auf einen anderen Bereich
verstellt werden muß, bis die Brücke abgeglichen ist.
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Aus der deutschen Patentschrift 750 695 ist bereits eine Meßbrücke
bekannt, bei der zur Vereinfachung und Beschleunigung des Meßvorgangs der drehbare
Schleifer eines Meßbereichwählers derart mit dem von einem Betätigungsknopf verstellbaren
Schleifer eines Spannungsteilers gekuppelt ist, daß nach jeder vollen Umdrehung
des Spannungsteilerschleifers der Wählerschleifer automatisch um einen Schritt weitergedreht
wird. Auf einer gemeinsamen Welle des Betätigungsknopfes und des Spannungsteilerschleifers
ist eine Scheibe mit einer von außen ablesbaren Skala angeordnet. Zur Anzeige des
jeweiligen Meßbereiches ist eine weitere Scheibe vorgesehen, die mit Zahlen beschriftet
ist, welche einer Mehrzahl von Fenstern in der genannten Skalenscheibe zugeordnet
sind. Die beiden Scheiben werden so gesteuert, daß immer diejenigen Ziffern unter
dem Fenster erscheinen, die zu dem eingeschalteten Meßbereich gehören.
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Wegen dieser notwendigen Zuordnung ist es im bekannten Fall nun nicht
möglich, den Wähler in derselben Richtung um 3600 oder mehr zu verstellen, weil
dann unter einem Fenster die falschen Zahlen erscheinen würden. Es ist daher notwendig,
die Drehrichtung umzukehren, wenn die höchste oder niedrigste Stufe des Wählers
erreicht worden ist, ohne daß sich der Nullabgleich eingestellt hat. Bei der bekannten
Meßbrücke ist die Kontaktanordnung des Meßbereichschalters auch nur als Kreissektor
ausgebildet.
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Aus der Zeitschrift »Archiv für technisches Messen« (ATM) J031-15,
August 1949, und aus der deutschen Patentschrift 9421543 ist ferner eine auch
in
Verbindung mit einer Widerstandsbrücke verwendbare Registriervorrichtung bekannt,
bei welcher der Schleifer eines Potentiometers kontinuierlich durch einen Motor
in stets derselben Drehrichtung angetrieben wird. Nach jedem vollen Umlauf dieses
Schleifers wird mittels eines Maltesergetriebes ein endloser Schrittschalter um
eine Stufe weitergeschaltet, wodurch jeweils ein anderes Meßgerät in einen Meßstromkreis
geschaltet wird. Außerdem kann ein sogenanntes Null-Relais vorgesehen sein, das
auf einer Schreibfläche eine Markierung hervorruft, wenn der angetriebene Schleifer
eine Stelle überstreicht, bei der die Brücke abgeglichen ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Meßbrücke der eingangs
angegebenen Art zu schaffen, bei welcher eine Bedienungsperson oder insbesondere
ein Motor beim Abgleich der Brücke den Spannungsteiler nur in einer Richtung verstellen
und somit den Meßbereichwähler nur in einer Richtung drehen muß.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erfindung darin, daß
der Abgriff des Meßbereichwählers vom Betätigungsglied des Spannungsteilers in beiden
Drehrichtungen kontinuierlich um mehr als 3600 verdrehbar ist.
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Dadurch, daß der Wähler erfindungsgemäß über seine Extremstufen hinaus
zur jeweils anderen Extremstufe und dann in der gleichen Richtung weitergedreht
werden kann, bis der Nullabgleich erreicht ist, ergeben sich wesentliche Vorteile.
Beispielsweise wird die für einen vollautomatischen Meßbetrieb notwendige Motorisierung
vereinfacht. Für einen Handbetrieb bedarf es andererseits für eine Hilfskraft nur
der Anweisung, solange in derselben Richtung zu drehen, bis der Nullabgleich erreicht
ist, was bei der oben beschriebenen bekannten Meßbrücke häufig nur nach einer Umkehr
der Drehrichtung möglich ist. Ein wesentlicher Vorteil besteht ferner darin, daß
in jedem Fall der Nullabgleich in jeder Drehrichtung erreicht werden kann. Dies
ist z. B. dann günstig, wenn nacheinander zu messende Widerstände extrem unterschiedliche
Widerstandswerte besitzen.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigt Fig. la eine schematische, perspektivische Darstellung einer
Ausführungsform der Erfindung, F i g. 1 b das Schaltschema der Brückenschaltung
für das Gerät nach F i g. 1 a, Fig. 1 c eine Ausführungsform, die mit Zahnradgetriebe
statt mit Malteserkreuzgetriebe arbeitet, Fig. 2 eine Ausführungsform mit einem
die Verhältniszweige der Brücke bildenden dekadischen Schalter, Fig. 2 a eine Abwandlung
der Ausführungsform nach F i g. 2 mit Zahnradgetriebe statt Malteserkreuzgetriebe,
F i g. 3 a eine dekadische Brückenanordnung gemäß der Erfindung, F i g. 3 b das
Schaltschema der Brückenanordnung nach Fig. 3a, F i g. 4 eine Ausführungsform mit
motorischem Antrieb für den vollständig automatischen Betrieb.
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Fig. ja zeigt den konstruktiven Aufbau einer Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Meßinstrumentes. Die Anordnung enthält eine Antriebswelle 11,
an deren einem Ende ein veränderbarer Widerstand, z. B. ein Potentiometer 12 mit
einem
Kontaktarm 13 und einem Widerstandselement 15 angebracht ist.
Der Kontaktarm wird durch die Antriebswelle angetrieben, die durch einen am anderen
Wellenende angebrachten Knopf 17, mit dem eine geeichte Skalenscheibe 19 verbunden
ist. Eine weitere Welle 21 hat an ihrem einen Ende einen Kontaktarm 23, der mit
Kontakten 25, die in ein Lagerteil 27 für die Welle eingebettet sind, Kontakt gibt.
Das Lagerteil 27 und das Potentiometer 12 sind gegen Verdrehung zusammen mit den
entsprechenden Wellen durch geeignete Mittel (nicht gezeigt) gesichert, und die
Wellen sind ferner durch geeignete Teile (nicht gezeigt) gelagert.
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An die einzelnen Kontakte angeschlossene Widerstände unterschiedlicher
ohmscher Werte bilden den Bereichsschalter 28 für das Instrument. Am anderen Ende
der Welle 21 ist in der gleichen Ebene wie die Skalenscheibe 19 eine Bereichsskalenscheibe
29 angeordnet. Die bisher beschriebenen Bauteile sind bei Brückenschaltungen für
Meßinstrumente im allgemeinen vorhanden. Zusätzlich ist eine Einrichtung vorgesehen,
die das auf der Antriebswelle 11 angebrachte Potentiometer mit dem auf der Antriebswelle
21 angebrachten Bereichswähler koppelt. Diese Kopplungseinrichtung enthält ein Malteserkreuzgetriebe
mit einer auf der Welle 11 gelagerten Antriebsscheibe 31, die an ihrem Umfang einen
einzigen Zahn 33 aufweist, und mit einer Kurvenscheibe 35 mit an ihrem Umfang vorgesehenen
Kerben 37, in die der Zahn 33 eingreift. Die Scheibe 35 ist auf einer Welle 39 befestigt,
die ein Zahnrad 41 trägt, das mit einem weiteren, auf der Welle 21 angebrachten
Zahnrad 43 kämmt, das als Zwischenzahnrad dafür sorgt, daß die Welle 21 sich jeweils
in der gleichen Richtung dreht wie die Welle 11.
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F i g. 1 b zeigt das Schaltschema der Brückenschaltung für die Anordnung
nach Fig. 1 a. Das eine Ende 12 a des Potentiometers 12 ist mit dem Kontaktarm 23
des Bereichsschalters verbunden. Der Bereichsschalter hat eine Anzahl von Widerständen
26 a bis 26f unterschiedlicher Werte, die in Reihe zwischen die Kontakte 25 a bis
25f des Schalters geschaltet sind, so daß ein Widerstand mit geeigneten Abstufungen,
beispielsweise 100 Ohm, 1 Kiloohm, 10 Kiloohm usw., gebildet wird. Die Widerstände
müssen nicht unbedingt in Reihe liegen, sondern können in beliebiger Weise so geschaltet
sein, daß in bekannter Weise abgestufte Widerstandswerte erhalten werden. Das eine
Ende des Widerstands 26 a mit dem kleinsten Wert ist mit dem Verbindungspunkt eines
Schalters 51, der andererseits an die eine Klemme eines geeigneten Anzeigeinstruments,
z. B. eines Galvanometers 53, angeschlossen ist, und einer Anschlußklemme 55 a,
an die das eine Ende des unbekannten Widerstands 57 angeschlossen wird, verbunden.
Die andere Klemme des Galvanometers 53 ist mit dem Kontaktarm 13 des Potentiometers
12 verbunden, während das Ende 12 b des Potentiometers mit der anderen Anschlußklemme
55 b, an die das andere Ende des unbekannten Widerstands 57 angeschlossen wird,
verbunden ist. Eine Batterie 59 und ein Schalter 61 sind in Reihe über die Enden
des Potentiometers 12 geschaltet. Es ergibt sich also eine Wheatstone-Brückenschaltung,
bei der zwei Brückenzweige durch das Potentiometer 12 und die beiden anderen Brückenzweige
durch den Bereichsschalter und den unbekannten zu messenden Widerstand gebildet
werden.
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Die Wirkungsweise der Anordnung nach Fig. I ist so, daß durch Drehen
des Knopfes 17 der Kontaktarm 13 des Potentiometers 12 längs der Schleifdraht-Widerstandsstrecke
verschoben wird. Diese Bewegung wird durch eine entsprechende Bewegung der Skalenscheibe
19 angezeigt, die so geeicht ist, daß sie das Verhältnis des bereits durchlaufenden
Teils der Widerstandsstrecke zum restlichen Teil der Widerstandsstrecke wiedergibt,
wobei man bei Multiplikation mit der auf der Bereichsskalenscheibe angezeigten Zahl
zum Zeitpunkt des Galvanometerabgleichs den Wert des un'oekannten Widerstands 57
erhält. Wenn jedoch während eines Durchgangs des Kontaktarmes 13 durch die Widerstandsstrecke
des Potentiometers 12 der Zeiger des Galvanometers nicht in Null stellung gebraucht
werden kann, rückt bei weiterer Drehung des Kontaktarmes das Malteserkreuzgetriebe
ein, so daß die Welle 21 verschoben und dadurch der Kontaktarm 23 auf einen anderen
Kontakt 25 geschaltet wird. Beispielsweise kann der Kontaktarm 23 vom Kontakt 25
a auf den Kontakt 25 b geschaltet werden, wodurch der zusätzliche Widerstand 26
b eingeschaltet wird, so daß der Bereichsschalter im nächsthöheren Bereich arbeitet.
Je nach dem Drehsinn des Malteserkreuzgetriebes, der seinerseits vom Ausschlag des
Galvanometerzeigers abhängt, kann der Bereichsschalter auch auf einen niedrigeren
Bereich geschaltet werden. Das Schalten des Bereichsschalters erfolgt, während der
Kontaktarm 13 den unbewickelten Teil des Potentiometers 12 durchläuft. Das Malteserkreuzgetriebe
bewirkt, daß der Bereichsschalter 28, während der Kontaktarm über das Schleifdraht-Widerstandselement
15 läuft, in seiner jeweiligen Stellung arretiert wird.
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Bei der in F i g. 1 c gezeigten Ausführungsform ist das tAalteserkreuzgetriebe
mit der gekerbten Kurvenscheibe 35 und dem Zwischenzahnrad 41 nach Fig. la durch
ein einziges Zahnrad 12 ersetzt, das in ein einzelnes Zahnpaar am Umfang der Antriebswelle
11 a eingreift. Wie bereits envähnt, ist es bei Verwendung eines solchen Zahnradgetriebes
in vorteilhafter Weise möglich, den Bereichsschalter ohne Berühren des Potentiometerdrehknopfes
getrennt zu verdrehen.
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Es ist also möglich, mit nur einem einzigen Drehknopf den Kontaktarm
über die volle Länge der Wicklungsstrecke zu verstellen, indem man ihn über seinen
eigentlichen Laufweg auf dem Draht hinaus voll durchdreht, wobei das Meßinstrument
automatisch von einem Meßbereich auf den nächsten übergeht, bis der Galvanometerzeiger
in Nullstellung ist und damit die Wheatstone-Brücke unter Anzeige des Wertes des
unbekannten Widerstandes abgeglichen ist.
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Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der das Potentiometer 12 nach
F i g. 1 durch einen dekadischen Schalter 65 mit einer Anzahl von Kontakten 67 und
einem Kontaktarm 69 in ähnlicher Anordnung wie beim Bereichsschalter 28 nach F i
g. 1 ersetzt ist. Der dekadische Schalter enthält zehn Widerstände gleicher Größe
in Reihenschaltung, so daß beim Schalten des Kontaktarmes 69 von einem Kontakt auf
den nächsten eine abgestufte Widerstandsstrecke durchlaufen wird. Dabei ist ein
Widerstand zwischen zwei an den Kontakten vorgesehenen Fahnen 70 geschaltet, so
daß sich neun Widerstände ergeben, während der übrige Widerstand mit einem Ende
an eine Fahne und mit dem anderen Ende an eine der
Anschlußklemmen
für den unbekannten Widerstand angeschlossen ist. Dieser Widerstand bildet den ersten
Widerstand des dekadischen Schalters. Der dekadische Schalter kann auch aus Widerständen
unterschiedlicher Werte aufgebaut sein, die einzeln in die Anordnung eingeschaltet
sind, so daß sich eine abgestufte Widerstandsstrecke ergibt. Wie bei der Anordnung
nach F i g. 1 a ist eine geeichte Skalenscheibe 19 vorgesehen, die in Werten des
Verhältnisses der vom Kontaktarm bereits durchlaufenen Widerstandsstrecke zum restlichen
Teil der Widerstandsstrecke geeicht ist. Im übrigen ist die Schaltung in der gleichen
Weise aufgebaut wie in F i g. 1 b, und die Wirkungsweise der Anordnung entspricht
der Wirkungsweise der Anordnung nach F i g. 1.
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Fig. 2 a veranschaulicht eine abgewandelte Ausführungsform der Anordnung
nach Fig.2, bei der wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1 c das Malteserkreuzgetriebe
durch ein Zahnradgetriebe mit einem einzigen Zwischenzahnrad ersetzt ist.
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Fig. 3 a zeigt eine der Fig. 2 ähnliche Anordnung für eine dekadische
Wheatstone-Widerstandsbrücke.
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Die Anordnung weist ein Gehäuse 71 auf, in dem vier ortsfeste dekadische
Schalter 73 a bis 73d mit jeweils einem beweglichen Kontaktarm 75 angeordnet sind.
Die Kontaktarme sind auf Wellen 77 befestigt, die durch die Frontplatte des Gehäuses
71 vorstehen und an ihrem vorstehenden Ende jeweils einen Drehknopf 79 haben. Es
kann also jeder Schalter 73 a bis 73d unabhängig verstellt werden. Ferner ist an
den Wellen 77 jeweils eine Skalenscheibe 81 befestigt, die anzeigt, welcher der
Widerstandswerte mittels des betreffenden Schalters 73 a bis 73d eingeschaltet ist.
Oberhalb der einzelnen Knöpfe 79 befindet sich in der Frontplatte des Gehäuses jeweils
eine Öffnung oder ein Fenster 83 zum Ablesen der auf den Skalenscheiben 81 eingestellten
Werte.
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Außerdem befindet sich im Gehäuse ein ortsfester Bereichsschalter
85 mit einem an der Antriebswelle 89 befestigten beweglichen Kontaktarm 87.
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Die Welle 77 a mit den höchsten Widerstandseinheiten ist mit einem
Malteserkreuzgetriebe 78 ausgerüstet, das ähnlich wie bei der Anordnung nach Fig.
1 ein Zwischenzahnrad 80 erfaßt, wobei eines der Zahnräder auf der Welle 89 des
Bereichsschalters 85 befestigt ist. Ferner ist auf der Welle 89 eine Anzeigescheibe
93 vorgesehen, deren Anzeige durch ein Fenster 95 in der Frontplatte des Gehäuses
71 ablesbar ist. Zusätzlich ist auf der Welle 89 ein Zahnkettenrad 97 mit Kettenzähnen
befestigt. Weitere solche Zahnkettenräder 97 b, 97c und 97d sind auf weiteren Wellen
89 befestigt, an deren Enden jeweils eine Anzeigescheibe befestigt ist, wobei jedem
der drei übrigen dekadischen Schalter jeweils eines dieser Zahnkettenräder zugeordnet
ist. Die Anzeigescheiben und die Zahnkettenräder sind jeweils über dem entsprechenden
dekadischen Schalter 73 b, 73 c bzw. 73d angeordnet, wobei in der Frontplatte des
Gehäuses 71 entsprechende Fenster vorgesehen sind, so daß die einzelnen dekadischen
Anzeigen angeben, welcher der Bereichsschalter benutzt worden ist. Dies wird mit
Hilfe eines endlosen Kettenriemens99 erreicht, dessen Löcher 100 in genau gleichen
Abständen angeordnet sind und genau auf die Kettenzähne der Zahnkettenräder 97 a
bis 97 d passen. Der Riemen erfaßt am linken Ende das erste Zahnkettenrad 97 a und
am rechten Ende das letzte Zahnkettenrad 97 d, wobei er gleichzeitig die Kettenzähne
der beiden über
den zwei dekadischen Schaltern in der Mitte der Anordnung angeordneten
Zahnkettenräder erfaßt.
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Wie man in Fig. 3b sieht, sind die dekadischen Schalter 73 in Reihe
geschaltet und sind ferner in jedem dekadischen Schalter neun Widerstände in Reihe
geschaltet. Jeder dekadische Schalter kann einzeln auf den entsprechenden Widerstandswert
eingestellt werden, wobei die Skalenscheibe 81 das Widerstandsverhältnis des betreffenden
Schalters anzeigt. Jeder dekadische Schalter enthält neun Widerstände, da die Dekaden
aus Widerständen von z. B.
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1 Ohm, 10 Ohm, 100 Ohm und 1000 Ohm aufgebaut sind, so daß das Schalten
von 9 Ohm auf 10 Ohm in der Weise erfolgt, daß man den dekadischen Schalter 73d
von 9 Ohm auf 0 und den Schalter 73 c von o Ohm auf 10 Ohm schaltet, wie es bei
den herkömmlichen Dekadenwiderstandsanordnungen der Fall ist. Jedoch ist die Arbeitsweise
der erfindungsgemäßen Anordnung so, daß, wenn der dekadische Schalter des höchsten
Widerstandswertes, in diesem Falle der Schalter 73 a, über einen vollen Umlauf durchgeschaltet
ist, das Getriebe 78, 80 eingreift und der Bereichsschalter 85, der bei der vorliegenden
Ausführungsform die Verhältnisarme der Brücke mit den Widerstandsverhältnissen von
0,001 Ohm, 0,01 Ohm, 0,1 Ohm usw. bildet, auf einen höheren Vervielfältigungsfaktor
geschaltet wird, was auf der Anzeigescheibe 93 angezeigt wird. Zugleich bewirkt
die Drehung der Welle, daß das Zahnkettenrad 97 sowie die anderen Zahnkettenräder
sich drehen, wodurch der Vervielfachungsfaktor auf sämtlichen dazugehörigen Anzeigescheiben,
jeweils einem dekadischen Schalter entsprechend, verändert wird. Es wird also zusätzlich
dazu, daß der Bereichsschalter mit den Verhältniswiderständen gekoppelt ist, stets
der Widerstandswert und der Vervielfältigungsfaktor für jeden einzelnen dekadischen
Schalter angezeigt.
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F i g. 4 zeigt die Ausführungsform einer vollautomatischen Brücke
mit motorischem Betrieb. Die Anordnung ist ähnlich wie die nach Fig. 1 und lb, wobei
jedoch in Fig. 4 die Welle 11 nach Fig. 1 über den Kontaktarm 13 hinaus verlängert
ist und an ihrem Ende ein Zahnrad 201 trägt, das mit einem Zahnrad 203 auf einer
durch einen Wendemotor 207 angetriebenen Welle 205 kämmt. In der Schaltungsanordnung
ist das Galavanometer nach Fig. 1 durch ein empfindliches Zweipolrelais 209 ersetzt,
das mit dem Motor verbunden ist und diesen steuert. Die beiden Relaispole sind an
den Motor angeschlossen, mit dem außerdem der Kontaktarm des Relais über eine Batterie
verbunden ist. Auf diese Weise wird eine vollautomatische Wheatstone-Brücke erhalten,
bei der die die Messung vornehmende Person nicht mehr wie in F i g. 1 den Knopf
17 verstellen muß, um die Brücke abzugleichen, und bei der überhaupt kein Knopf
vorhanden ist. Vielmehr wird bei Unabgeglichenheit der Brücke das Relais 209 erregt
und dadurch der Motor veranlaßt, die Welle 205 und damit die Welle 11 in der einen
oder anderen Richtung zu verdrehen, wobei wie bei der Anordnung nach F i g. 1 ein
voller Umlauf des Kontaktarmes 13 bewirkt, daß der Kontaktarm 23 des Bereichsschalters
28 auf einen höheren oder niedrigeren Widerstandswert und einen anderen Vervielfachungsfaktor
schaltet. Die Brücke ist abgeglichen, wenn der Motor stillsteht oder sich automatisch
ausschaltet. Der Bereichsschalter 28 ist in diesem Fall nicht aus in Reihe geschalteten
Widerständen, sondern aus einzelnen
Widerständen der gewünschten
Werte, die einzeln eingeschaltet werden, aufgebaut.
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Für den Motor kann man eine Ausführung vom Präzisionsservotyp oder
einen einfachen herkömmlichen Universalmotor, der in beiden Richtungen laufen kann,
verwenden. Vorzugsweise verwendet man einen Gleichstrom-Doppelschlußmotor mit dynamischer
Bremse, der den Vorteil hat, daß er nach Abschalten des Stromes unmittelbar zum
Stillstand kommt, was bei der automatischen Wheatstone-Brücke erforderlich ist.
Der übliche Motor hat die Neigung, infolge der Trägheit seines Ankers weiterzulaufen,
wohingegen es bei der erfindungsgemäßen Brückenanordnung erforderlich ist, daß der
Motor, sobald das Relais den Strom abschaltet2 d. h. sobald die Brücke abgeglichen
ist, zum völligen Stillstand kommt. Aus diesem Grunde ist ein Motor mit dynamischer
Bremse erforderlich.
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Es wird also durch die Erfindung eine Getriebeanordnung zum Koppeln
der Verhältniszweige der Brücke mit dem Bereichsschalter geschaffen, so daß der
Brückenabgleich durch fortlaufendes Verstellen eines einzigen Reglers erhalten werden
kann. Obwohl vorbekannte Anordnungen in mancher Hinsicht der erfindungsgemäßen Anordnung
ähnlich sind, sind bei derartigen bekannten Anordnungen die Verhältniszweige der
Brücke mit Anschlägen versehen, so daß der Verhältniszweig bei Erfassen des Anschlags
in seine Ausgangslage zurückgeführt wird, worauf-
hin der Bereichsschalter umgeschaltet
wird. Eine Koppeleinrichtung fehlt bei diesen bekannten Anordnungen. Wie bereits
erwähnt, kann man statt des Malteserkreuzgetriebes auch ein einfaches Zahnradgetriebe
mit Zwischenzahnrad verwenden. Darüber hinaus kann das Getriebe jede beliebige geeignete
Form annehmen. Bei den hier gezeigten dekadischen Schaltern sind mehr Kontakte als
erforderlich vorgesehen. Die zusätzlichen, elektrisch nicht angeschlossenen Kontakte
dienen dazu, den Kontaktarm beim Schalten von einem Brückenkontakt auf den anderen
in der richtigen Lage zu halten.
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Ferner ist die Erfindung nicht auf die hier gezeigten, mit Bereichswählern
gekoppelten Regelwiderstände oder Potentiometer beschränkt. Viele Brükkenschaltungen
arbeiten mit anderen Reglern, beispielsweise DrehkondensatorenS veränderlichen Induktivitäten,
Transformatoren u. dgl., für die Messung, die entsprechend mit Festkondensatoren,
Festinduktivitäten, Transformatoren oder Kombinationen dieser Elemente gekoppelt
sein können.
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Die Brückenschaltungen können statt mit einer Gleichspannungsquelle
auch mit einer Niederfrequenzquelle betrieben werden. In derartigen Schaltungen
kann an Stelle des Galvanometers ein Telefon vorgesehen sein, das eine akustische
Nullanzeige liefert, indem der hörbare Summton des Telefons abklingt oder verschwindet,
wenn die Schaltung abgeglichen ist.