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Die Erfindung betrifft einen vorzugsweise in Form einer Geldkassette
ausgebildeten Aufbewahrungsbehälter mit abschließbarer Schublade.
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Bei solchen Geldkassetten, Schmuckschatullen od. dgl. liegt das Bestreben
vor, einerseits die Schublade möglichst unauffällig anzuordnen, was z. B. voraussetzt,
daß man diese auch zur Erzielung einer glatten Außenform der Kassette vorderseitig
nicht mit einem Ausziehgriff versieht. Andererseits soll jedoch die Handhabung insofern
erleichtert sein, als man die Schublade in einfacher Weise in die ausgefahrene Stellung
bringen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Kassette so auszubilden,
daß bei einfacher Bauform das Abschließen bzw. Aufschließen der Schublade und das
Ausfahren derselben in einer Einhandbedienung erfolgen kann, ohne daß das zugehörige
Zylinderschloß in der Schublade sitzt, um diesem Zylinderschloß gegebenenfalls auch
noch die Abschließfunktion für ein weiteres Kassettenfach zuordnen zu können.
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Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß der Schublade
Auswerferarme zugeordnet sind, die vom Zylinderkern eines Zylinderschlosses in gegenläufiger
Bewegung zum Schubladenriegel gesteuert sind.
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Eine vorteilhafte Bauform besteht hierbei erfindungsgemäß darin, daß
die Auswerferarme von den abgewinkelten Enden einer sich innenseitig längs der Vorderwand
der Kassette erstreckenden Riegel-Steuerstange gebildet sind, die mit einem ausgebuchteten
Abschnitt den Schubladenriegel entgegen Federwirkung verschiebt und welche in an
sich bekannter Weise die Schließhaken eines Kassettendeckels einfängt.
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Weiterhin ist es gemäß der Erfindung von Vorteil, wenn die Riegel-Steuerstange
an einer mit Rastausnehmungen versehenen Halteplatte des Zylinderkernes sitzt und
die Auswerferarme aus einer etwa waagerechten Grundstellung in je eine Aussparung
an den Seiten der Schublade einschwenken.
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Günstig ist es hierbei, wenn sich erfindungsgemäß das Zylinderschloß
in etwa axialer Verlängerung der Riegel-Steuerstange an der Seitenwand der Kassette
befindet.
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Endlich besteht noch ein vorteilhaftes Merkmal der Erfindung darin,
daß die mit den Auswerferarmen zusammenwirkenden Anschlagkanten der Aussparung abgerundet
sind.
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Zufolge dieser Ausgestaltung ist ein vorzugsweise in Form einer Geldkassette,
Schmuckschatulle od. dgl. ausgebildeter Aufbewahrungsbehälter mit abschließbarer
Schublade geschaffen, bei welcher in Einhandbedienung unter Benutzung des Schlüssels
sowohl die Entriegelung der Schublade stattfindet als auch das mindestens teilweise
Ausfahren der Schublade. Trotzdem braucht die Schublade weder mit einem Griff noch
selbst mit dem Zylinderschloß bestückt zu sein, was die glatte Vorderfläche beeinträchtigen
und die Existenz der abschließbaren Schublade ohne weiteres sichtbar machen würde.
Mit demselben Zylinderschloß kann man auch noch einen Kassettendeckel verschließen,
der ein zweites getrenntes Aufbewahrungsfach abdeckt. Je nachdem, mit welcher Beschleunigung
man die Auswerferarme durch entsprechend schnelles oder langsames Drehen des Schlüssels
in die Aussparungen einschwenkt, desto weiter fährt die Schublade aus. Andererseits
kann die Schublade auch ohne weiteres vollständig herausgezogen werden; hierzu ist
es lediglich notwendig, nach dem Ausfahren der Schublade mit den Auswerferarmen
diese so weit in Richtung der Grundstellung zurückzusteuern, daß sie außerhalb der
Aussparungen liegen. Andererseits bilden die Auswerferarme einen Endanschlag für
die maximale Auszugsbewegung der Schublade, wenn sie nicht in willensbetonter Handbewegung
bei teilweise ausgezogener Schublade zurückgeschwenkt werden. Die Rastausnehmungen
an der Halteplatte gestatten die Betätigung des Schlüssels in spürbaren Einzelstufen.
Die eine Stufe ist der Abschließstellung zugeordnet. Die nächste Stufe entspricht
der Entriegelungsstellung. Erst ein Überschreiten dieser Raststufe führt zu einem
Ausfahren der Schublade. Die Ausgestaltung ist herstellungstechnisch einfach und
läßt sich in räumlich günstiger und kleiner Anordnung solchen im allgemeinen mit
viereckigem Grundriß ausgebildeten Aufbewahrungskassetten zuordnen.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung an Hand eines Ausführungsbeispiels
dargestellt. Es zeigt A b b. 1 eine Vorderansicht bei aufgeklapptem Kassettendeckel,
A b b. 2 eine Draufsicht bei aufgeklapptem Deckel und abgenommener, das Verschlußeingerichte
abdeckender Blende, A b b. 3 einen Schnitt nach der Linie A -B der A b b.
2 in vergrößertem Maßstab, A b b. 4 einen Schnitt wie A b b. 3, jedoch bei teilteilweise
ausgefahrener Schublade, A b b. 5 einen Schnitt nach der Linie C-D der
Ab b.2, A b b. 6 einen Schnitt nach der Linie E-F der Ab b.3.
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Der in Form einer Geldkassette ausgebildete Aufbewahrungsbehälter
besitzt den Boden 1 und die vier Seitenwände 2, 3, 4 und 5, ferner den mit dem Scharnierband
6 angelenkten Deckel 7, welcher den Griff 8 aufweist.
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Im Inneren ist der Zwischenboden 9 vorgesehen. Oberhalb des Zwischenbodens
9 liegt der Einsatz 10. Die Tiefe des Einsatzes 10 ist geringer als der Abstand
des Zwischenbodens 9 vom Deckel 7, so daß ein kleinerer flacher, getrennter Aufbewahrungsraum
11 vorliegt.
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Unterhalb des Zwischenbodens 9 läuft die Schublade 12, und zwar mit
den Schubladenführungen 13, 14. Die Frontplatte 15 der Schublade 12 liegt versenkt
in der Aufnahmenische 16.
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Die Schublade 12 ist an beiden oberen Längsseitenrändern mit Abwinkfungen
17 versehen. Diese Abwinklungen 17 bilden Aussparungen 18. In diese Aussparungen
18 schwenken die Auswerferarme 19 ein, die von den abgewinkelten Enden der Riegel-Steuerstange
20 gesteuert sind.
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Die Riegel-Steuerstange 20 erstreckt sich hinter der Vorderwand 4
der Kassette.
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Die Halteplatte 21 sitzt am Zylinderkern 22 des Zylinderschlosses
23, welches in etwa axialer Verlängerung der Riegel-Steuerstange 20 an der Seitenwand
2 der Kassette angeordnet ist.
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Die Halterung der Riegel-Steuerstange 20 an der halteplatte 21 erfolgt
über die ausladenden Halbschalenkörper 24. Am gegenüberliegenden Ende erfolgt die
Lagerung der Riegel-Steuerstange 20 durch Halbschalenkörper 25, der starr an der
Riegel-Steuer-
Stange 20 sitzt und mit Lagerzapfen 26 in die Lageröffnung
27 eines Lagerböckchens 28 an der Seitenwand 3 eintritt.
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Die Riegel-Steuerstange 20 ist auf ihrem Mittelabschnitt mit
der Ausbuchtung 29 versehen. Diese Ausbuchtung wirkt auf den gebogenen Riegelschwanz
30 des Schubladenriegels 31. Letzterer liegt hinter der Vorderwand 4 der Kassette
und ist parallel zu dieser verschieblich. In niedergefahrener Schließstellung tritt
er in die Öffnung 32 an der Schmalkante der Frontplatte 15 der Schublade 12.
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Die Halteplatte 21 weist die Rastausnehmungen 33 und 34 auf, denen
die Rastfeder 35 zugeordnet ist. Dem Schubladenriegel 31 ist die Riegelfeder 36
zugeordnet.
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Die geradlinigen Abschnitte der Riegel-Steuerstange 20 greifen in
Schließhaken 37 des Deckels 7 ein.
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Das gesamte Verschlußeingerichte ist zum Kassetteninnenraum hin durch
die Blendwand 38 verdeckt. Die Wirkungsweise der Einrichtung ist wie folgt: Ausgehend
von der in A b b. 3 dargestellten Verschlußlage wird durch Drehen des Schlüssels
39 der Zylinderkern 22 und damit die Halteplatte 21 gedreht. Dies führt zu einer
Verlagerung der Riegel-Steuerstange 20 auf einer zum Zylinderkern konzentrisch liegenden
Bahn. Die Ausbuchtung 29 gibt zufolge dieser Verlagerung den Schubladenriegel 31
frei. Dieser tritt zufolge seiner Federbelastung in die Öffnungsstellung. Gleichzeitig
treten die geradlinigen Abschnitte der Riegel-Steuerstange aus den Schließhaken
37 des Kassettendeckels 7 aus. Die so erzielte Öffnungsstellung ist vorzugsweise
durch die eine Rastausnehmung 34 spürbar fixiert. Bei dieser Drehung sind die Auswerferarme
19 teilweise aus ihrer waagerechten Grundstellung gemäß A b b. 3 abwärts geschwenkt.
Bei einem nunmehrigen Weiterdrehen des Schlüssels 39 treten die Auswerferarme
19 in die Aussparungen 18 der Schublade 12 ein. Die abgerundete Anschlagkante
40 wird von je einem Auswerferarm 19 beaufschlagt. Ein weiteres Drehen des Schlüssels
bewirkt ein Ausfahren der Schublade 12 in Richtung des Pfeils x. Es ist die in A
b b. 4 dargestellte Stellung erreicht. Man kann nun die Schublade von Hand durch
Griff hinter die Frontplatte 15 weiter ausziehen, bis die gegenüberliegende Anschlagkante
41 gegen die Auswerferarme 19 tritt. Dies begrenzt die Auszugsbewegung. Selbst wenn
man die Schublade zufolge entsprechender Beschleunigung in der Drehung der Auswerferarme
19 mit Schwung weit in Richtung des Pfeils x hinausbewegt, kann sie wegen
der Anschläge 41 nicht vollständig ausgefahren werden.
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Soll die Schublade ganz herausgezogen werden, so dreht man, ausgehend
von der Stellung nach A b b. 4, den Schlüssel 39 so, daß die Auswerferarme 19 aus
der Aussparung 18 herausschwenken. Man kann dann die Schublade frei herausziehen
und gegebenenfalls auch wieder einführen.