DE1751133B2 - Verbrennungsofen fuer muell - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Verbrennungsofen für Müll mit mehreren hintereinander angeordneten Luftzuführungen für die mit Sauerstoff angereicherte Verbrennungsluft.

Ein derartiger Verbrennungsofen ist aus der CH-PS 4 11 198 bekannt.

Die Verwendung eines Wanderrostes in einem derartigen Verbrennungsofen wird nicht als erfinderisch angesehen, da dem Fachmann Verbrennungsofen für Müll mit Wanderrosten bekannt sind.

Bei der Verbrennung de> Mülls muß man bestrebt sein, einen möglichst vollständigen Ausbrand zu erreichen, wobei keine übelriechenden Dämpfe, die häufig auch gesundheitsschädigende Bestandteile aufweisen, in die Atmosphäre entlassen werden. Ein vollständiger Ausbrand des Mülls ist aber auch im Hinblick auf einen möglichst geringen Ascheanfall wünschenswert.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Verbrennungsofen für Müll zu schaffen, der die vorgenannten Bedingungen erfüllt, und zwar unabhängig davon, welche Zusammensetzung der zu verbrennende Müll jeweils aufweist.

Erfindungsgemäß wird bei einem Verbrennungsofen der eingangs genannten Art vorgeschlagen, daß die Luftzuführungen als in den Verbrennungsraum hineinragende Lanzen ausgebildet und unabhängig voneinander und für sich regulierbar mit Verbrennungsluft beaufschlagbar sind.

Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß die Lanzen in der Decke und/oder den Seitenwänden des Verbrennungsraumes angeordnet sind.

Schließlich wird noch vorgeschlagen, daß die Lanzen in ihrer Längsrichtung verschiebbar sind.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Verbrennungsofens läßt sich der Verbrennungsablauf über die Länge des Verbrennungsraumes in gewünschter Weise beeinflussen. Es ist hierbei möglich, die Zufuhr der sauerstoffangereicherten Verbrennungsluft an bestimmten Stellen und dort jeweils in ganz bestimmter Menge vorzunehmen, so daß die Verbrennung dem jeweils eingesetzten Müll angepaßt und der Verbrennungsfortschritt genau gesteuert werden kann.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folf i g 3 ein Diagramm, das die Beziehung zwischen der Temperatur und der Durchlaufzeit durch den Verbrennungsraum veranschaulicht

Gemäß Fig. 1 wird der Müll über eine Rutsche 31 auf ein Ende eines darunter angeordneten Wanderrostes 33 aufgegeben.

Der auf dem Wanderrost befindliche Mull passiert zunächst die Haube 49 und wird dort einem aufwärts gerichteten Strom heißer Gase ausgesetzt, wodurch ein Teil der Oberflächenfeuchtigkeit verdampft, der Müll also in gewissem Umfang eine Trocknung erfährt. Danach gelangt der Müll unter eine weitere Haube 51. W^;» aus F i g. 2 ersichtlich, besteht diese aus Seitenwänden 55 aus feuerfesten Steinen, Endwänden 58 und einer Zwischendecke 57. Oberhalb der Zwischendecke 57'ist eine weitere Decke 57a vorgesehen. In den Seitenwänden 55 sind ferner mehrere horizontal gerichtete Brenner 59 angeordnet. Wenn nun der Müll in die Haube 51 eintritt, wird er durch die Flammen der Brenne- 59 entzündet und in dem Verbrennungsraum 52 mehr oder weniger schnell verbrannt, was von seinem Wassergehalt und seiner Zusammensetzung abhängt.

Durch die Decken 57 und 57a erstrecken sich mehrere Lanzen 61a, 61 b, 61c, 61 d, die nach Bedarf angehoben oder abgesenkt werden können und denen sauerstoffangereicherte Verbrennungsluft mit einem Sauerstoffgehalt zwischen etwa 25 und 50% zugeführt wird.

Unterhalb des Wanderrostes 33 sind mehrere Sammelleitungen 65, 67 angeordnet, in die die heißen Gase aus dem Verbrennungsraum 52 abgesaugt werden. Diese Sammelleitungen führen einen Teilstrom der heißen G=>se durch den feuchten Müll unter der Haube 49.

Nach dem vollständigen Ausbrand des Mülls am Ende des Verbrennungsraumes 52 befindet sich auf dem Wanderrost 33 nur noch Asche.

Während der Verbrennung des Mülls in dem Verbrennungsraum 52 wird sauerstoffangereicherte Verbrennungsluft durch die Lanzen SIa,,61 b, 61c, 61 d zugeführt. Diese Lanzen gleiten in geeigneten Abdichtungen in der Decke 57a, so daß hier keine Verbindung zur umgebenden Atmosphäre besteht, öffnungen 100 in der Decke 57 durchsetzen die Lanzen dagegen mit einigem Spiel, so daß auch durch diese öffnungen gewisse Mengen Verbrennungsluft aus dem Zwischenraum 95 in den Verbrennungsraum 52 gelangen können.

Wenn der unter der Haube 49 vorgetrocknete Müll in den Verbrennungsraum 52 eintritt, wird er mittels der in den Seitenwänden angeordneten Brenner 59 gezündet, wobei es im wesentlichen von der Zusammensetzung des Mülls abhängt, ob die Zündung schnell oder weniger schnell fortschreitet.

Über die verschiedenen Verhältnisse, die im Verbrennungsraum herrschen können, gibt F i g. 3 Auskunft. Die dort links angedeutete Wand 58a stellt die Trennwand zwischen der ersten Haube 49 und der zweiten Haube 51 dar, wo also der Eintritt des Mülls in den Verbrennungsraum 52 erfolgt. An dieser Stelle hat der Müll eine recht niedrige Temperatur, doch es beginnt gleich die Zündung, wonach die Temperatur des Mülls noch ziemlich langsam ansteigt, bis der größte Teil der Oberflächenfeuchtigkeit verdampft ist. Wenn der Müll bei der Bewegung des Wanderrostes von links nach rechts den Punkt A erreicht hat, ist praktisch die

gesamte Oberflächenfeuchtigkeit in Wasserdampf umgewandelt. Nun verbrennt der Müll, wobei der Temperaturverlauf einer der Kurven B. D. F. j oder /. entspricht, je nachdem, ob mittels einer oder mehrerer Lanzen 61 sauerstoffang reicherte Luft in den Vcrbrennungsraum eingeblasen wird. Die Kurve B zeigt den Temperaturverlaul' während des Durchlaufes des Mülls durch den Verbrennungsraum, wenn keine sauerstoffangereicherte Luft zugeführt wird, wobei ein Temperaturmaximum bei C nahe der gegenüberliegenden Endwand 58, der Austrittsseite des Verbrennungsraumes also, erreicht wird. Wenn in einem anderen Fall der vorgetrocknete Müll durch die Brenner 59 allein nicht ausreichend verbrannt werden kann, kann sauerstoffangereicherte Luft mit einem Sauerstoffgehalt zwisehen etwa 25 und 50% mittels der Lanze 61a am Punkt A in den Verbrennungsraum eingeblasen werden. Die Temperatur steigt dann schnell an, und ihr Verlauf gemäß Kurve D ist bei Annäherung an die Austrittsseite etwa parallel zur Kurve B. Falls eine vollständige Verbrennung des Mülls hiermit noch nicht erreicht werden kann, ist es ferner möglich, durch die Lanze 61/' am Punkt !"weitere sauersioffangereicherte Luft /umführen. Von diesem Punk: fan wird dann die Verbrennung intensiviert, wobei der Temperaturverlauf dei Kurve F entspricht, die wiederum fast parallel zu den Kurven B und D verläuft. In ähnlicher Weise können bei Bedarf die Lanzen 61c und 61dan den Punkten (· und H betätigt werden, die einen Temperaiurverlauf gemäß der Kurven / und L bewirken. Es sei hier noch erwähnt, daß die Temperaturen entlang der Kurven / und L sehr hoch sind, so daß auch sehr schwer brennbare Müllbestandteile beim Erreichen der Austrittsseite vollständig ausgebrannt sind.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Verbrennungsofen fur Müll mit mehreren hintereinander angeordneten Luftzuführungen für die mit Sauerstoff angereicherte Verbrennungsluft, wobei der auf einem Wanderrost ausgebreitete Müll den Verbrennungsraum passiert, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftzuführungen als in den Verbrennungsraum (52) hineinragende Lanzen (61a, 616,61c, 6Id) ausgebildet und unabhängig voneinander und für sich regulierbar mit Verbrennungsluft beaufschlagbar sind.

2. Verbrennungsofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lanzen (61a, 616, 61c, 6Id) in der Decke (57, 57a) und/oder den Seitenwänden (55) des Verbrennungsraumes (52) angeordnet sind.

3. Verbrennungsofen nach Anspruch J oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lanzen (61a, 616, 61c, 6Id) in ihrer Längsrichtung verschiebbar sind.

senden an Hand der Zeichnungen erläutert. Es zeigt
F i g. I einen Längsschnitt durch den Verbrennungs-

oftⁿ Fi g.2 einen Schnitt nach der Linie 11-11 der F i g. 1