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Die Erfindung betrifft eine Klemmvorrichtung, insbesondere zur Fixierung
von relativ zueinander verschiebbaren Maschinenteilen, wobei beiderseits von Steuerorganen
Klemmkörper spiegelbildlich angeordnet sind, die unter dem Einfluß von Federkraft
an den Steuerorganen und an Klemm- bzw. Abstützflächen anliegen und durch die Steuerorgane
betätigt werden.
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Vorrichtungen der vorstehenden Art werden insbesondere bei Maschinenschlitten,
Aufspanntischen oder Werkzeughaltern und insbesondere bei Werkzeugmaschinen benötigt,
wo nach erfolgter Positionierung eine augenblickliche und genaue Fixierung der relativ
zueinander verschiebbaren Maschinenteile erforderlich ist.
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Es ist bereits eine Klemmvorrichtung bekannt, bei welcher zu beiden
Seiten einer symmetrisch ausgebildeten Keilleiste in einem Käfig geführte Kugeln
angeordnet sind. An der der Keilleiste gegenüberliegenden Seite der Kugeln sind
jeweils Gegenstücke angeordnet, deren Flächen parallel zur Keilleiste verlaufen.
über einen Stellhebel kann die Keilleiste so bewegt werden, daß über die Kugeln
die Gegenstücke nach außen gegen die in ihrer Lage zu fixierenden Maschinenteile
verklemmt werden. Entgegen der Stellbewegung des Hebels sind stirnseitig an den
Gegenstücken Federn angeordnet, die an einem maschinenfesten Teil anliegen (französische
Patentschrift 562 407).
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Diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß die Klemmung nur über einer
geringen Länge der gegeneinander zu fixierenden Maschinenteile möglich ist. Die
Klemmwirkung ist dadurch über der Maschinenteillänge ungleichmäßig.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, eine
Klemmvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der eine sehr ausgewogene
Belastung erzielt werden kann, wie sie insbesondere beim Arretieren großer und schwerer
Maschinenteile unbedingt erforderlich ist.
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Diese Aufgabe wird bei der Klemmvorrichtung der eingangs beschriebenen
Art dadurch gelöst, daß die Steuerorgane gegenläufig verstellbar angeordnet sind.
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Die erfindungsgemäße Klemmvorrichtung hat den Vorteil, daß sie kompakt
ausführbar und einen geringen Raumbedarf hat.
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Der Belastungszustand beim Klemmen läßt sich dadurch noch verbessern,
daß die gegenläufig verstellbaren Steuerorgane mit den jeweils daran anliegenden
Klemmkörpern zueinander spiegelbildlich angeordnet sind.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die erfindungsgemäße
Vorrichtung in Form einer Hohlleiste ausgebildet, wovon eine oder beide Deckleisten
querbeweglich sind.
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An Hand der Zeichnungen werden beispielsweise Ausführungsformen der
Erfindung näher erläutert.
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F i g. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform einer
Klemmvorrichtung; F i g. 2 ist ein Querschnitt der Ausführungsform nach F i g. 1,
wobei jedoch nur die obere Deckleiste querbeweglich ausgebildet ist; F i g. 3 zeigt
eine andere Ausführungsform der Vorrichtung; F i g. 4 zeigt zwei gegenüberliegende
Klemmkörper i in einer Klemmvorrichtung.
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Die in F i g. 1 dargestellte Ausführungsform der Klemmvorrichtung
umfaßt eine Hohlleiste, die aus dem Rahmenteil 2 und den Deckleisten 3 und 13 gebildet
ist. Zwischen den beiden eben ausgebildeten und zueinander parallelen Deckleisten
sind die gegenläufig verstellbaren Schubleisten angeordnet, die in Wirkungsverbindung
mit Kraftübertragungseinrichtungen stehen, die mit gleicher Kraft auf beide Schubleisten
einwirken. Zwischen den Schubleisten, deren Oberflächen gleichfalls eben und zu
den zugewandten Flächen der Deckleisten parallel sind, und den Deckleisten sind
die in Käfigen geführten, abgefederten Klemmkörper angeordnet. Die fischgrätartig
angeordneten Klemmkörper 1 stützen sich unter der Wirkung der Feder 6 an den Schubleisten
4 und den Deckleisten 3 und 13 ab, wobei die Klemmkörper in dem Leiterkäfig 5 lose
gehalten sind. Die Schubleisten 4 stehen in Wirkungsverbindung mit den Federn 10
und den hierzu entgegengesetzt wirkenden, in der dargestellten Ausführungsform hydraulisch
betriebenen Kolben 7. Bei hochgenauer Ausführung der kleinen Klemmkörper und bei
dementsprechend kleinen Hüben bis zur Klemmstellung ist eine derartige Rückstellfeder
10 entbehrlich, da in diesem Fall die Rückführung der Schubleistenbewegung und der
Klemmkörper durch deren Rückfederung selbst erfolgt. Die Klemmvorrichtung kann derart
ausgelegt werden, daß die Klemmstellung erreicht wird, wenn die durch die Kolben
7 zugeführte Kraft die Kraft der Feder 10 übertrifft. Es ist jedoch auch möglich,
die Vorrichtung so auszulegen, daß die Klemmkörper durch die Feder 10 in Klemmstellung
gehalten werden und bei Kraftzuführung über die Kolben 7 die klemmfreie Stellung
erreicht wird.
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Welche Möglichkeit in der Praxis gewählt wird, hängt von den jeweiligen
Erfordernissen ab, wobei die jeweilige Verhaltensweise durch die Stellung der Klemmkörper
bezüglich der Richtung der Kraft, die die Klemmkörper in Klemmposition verstellt,
bestimmt wird.
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F i g. 3 zeigt eine Ausführungsform der Klemmvorrichtung, die sich
zum Festklemmen einer Pinole in einem Pinolengehäuse verwenden läßt. Zwischen einem
Außenrohr 30 und einem konzentrischen Kernmantelrohr 31 sind dabei die halbkreisbogenförmig
ausgebildeten Schubleisten 40 angeordnet, die ebenfalls zum Außenrohr 30 bzw. Kernmantelrohr
31 konzentrisch sind. Die Klemmkörper 1 sind, wie bei der oben beschriebenen Ausführungsform
in einem Käfig geführt, fischgrätartig angeordnet und stehen unter der Einwirkung
einer Feder 6. Die Schubleisten 40 stehen in Wirkungsverbindung mit einer Kraftübertragungseinrichtung
in Form eines Knebels 70 und mit einer Rückstellfeder 10 a, die die gleiche Aufgabe
erfüllt wie bei der in F i g. 1 dargestellten Ausführungsform die Feder 10. Die
Schubleisten 40 werden durch Verschwenken des Knebels 70 in der Tangentialrichtung
verschoben, wodurch die Klemmkörper betätigt werden. Die Klemmstellung kann dabei
bei überwiegen der durch den Knebel 70 übertragenen Kraft oder bei überwiegen
der Kraft der Feder 10 a erreicht werden. Die in Klemmstellung erzeugte Querdruckwirkung
richtet sich vom starren Außenrohr 30 in radialer Richtung nach innen zu dem Kernmantelrohr
31, das zum Zweck der möglichen Schrumpfung unter dem Querdruck der Klemmkörper
aufgespalten oder mit tiefen Axialrillen versehen ist, wodurch der Klemmdruck auf
die Kernstütze 32 übertragen wird, die damit festgeklemmt wird. Dabei erweist sich
bei kleine?
Stellbewegungen und Hüben der Queranhub als so gering,
daß das innere Kernmantelrohr unter dem Klemmdruck des Klemmkörperkranzes mit elastischer
Dehnung bzw. Schrumpfung eine ausreichende Durchmesserveränderung erfährt, auch
wenn es nicht aufgeschlitzt, sondern nur längsgerillt ist.
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Bei der Ausführungsform gemäß F i g. 1 ist es bei sehr genauer Herstellung
auch möglich, die Hohlleiste derart auszubilden, daß die Deckleisten mit dem übrigen
Rahmenteil aus einem Stück bestehen und eine reine elastische Ausballung des aus
einem Stück bestehenden Kastenprofils die erforderliche Klemmwirkung auch ohne querbewegliche
Deckleisten erzeugt.
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F i g. 4 soll dazu dienen, die Vorgänge beim Einrollen der Klemmkörper
in die Klemmstellung zu veranschaulichen. So verändert sich beim Einrollen des Klemmkörpers
b durch Verschiebung der Schubleiste a die momentane Verbindungslinie zwischen den
Berührungspunkten 1" und 2" des Klemmkörpers mit der Schubleiste a bzw. der Deckleiste
c von der Stellung 1", 2" in die Stellung 1', 2'. Die jeweilige Verbindungslinie
der Berührungspunkte steht während des Einrollvorgangs unter dem Winkel a zur Vertikalen
geneigt. Die verwendeten Klemmkörper besitzen Klemmkurven, auf Grund derer der Klemmwinkel
x beim Einrollvorgang entweder im günstigsten Fall konstant bleibt oder zunimmt.
Eine solche Klemmvorrichtung, die beispielsweise bei Verwendung von Klemmkörpern
mit einer Höhe von etwa 4 mm in einer Größe hergestellt werden kann, die im Querschnitt
25y; 25 mm nicht überschreitet, läßt sich in äußerst kompakter Bauweise ausführen.