DE3021823C2 - Lagerteil mit einer Aufnahmebohrung für eine Stange oder Welle - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einem Lagerteil der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen und durch die DE-OS 19 65 143 bekanntgewordenen Art

Ein derartiges Lagerteil eignet sich zur Aufnahme einer Stange oder Welle und ist einfach zu Montieren. Wird ein bekanntes Lagerteil jedoch dazu verwendet um z. B. einen Schlitten auf einer Stange verschiebbar zu lagern, müssen mehrere Lagerteile genau fluchtend vorgesehen sein. Dies erfordert ein hohes Maß an Fertigungsgenauigkeit für die Aufnahmebohrung des Lagerteiles sowie das Lagerteil selbst.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin. Lagerteile der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art insoweit zu verbessern, daß beim Beibehalten der beim entsprechenden Stand der Technik bereits erreichten Vorteile, die darin zu sehen sind, daß eine einfache Herstellungsmöglichkeit und eine einfache Montage erreicht ist, darüber hinaus noch ermöglicht ist, daß sich das Lagerteil in zwei Richtungen selbsttätig exakt nach der Welle oder Stange, die in ihm aufgenommen werden soll, ausrichten kann, so daß bei der Herstellung keine großen Vorkehrungen notwendig sind, um kleine Toleranzen einzuhalten.

Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei der Erfindung die im Kennzeichenteil des Anspruches 1 angegebenen Gestaltungsmerkmale vorgesehen, wobei noch in einem Unteranspruch 2 eine für die Aufgabenlösung vorteilhafte und förderliche Weiterbildung beansprucht wird, die teilweise eine Merkmalsgleichheit mit dem Stand der Technik aufweist.

Bei der Aufgabenlösung der Erfindung bestehen Merkmalsgleichheiten mit dem Stand der Technik gemäß der DE-Gbm-Schrift 79 28 892. Jedoch ist die Erfindungshöhebegründung durch das gesamte Gestaltungsprinzip, bestehend aus der auf den zu verbessernden Stand der Technik spezifizierten Aufgabe und der Gesamtheit der Lösungsmittel gestützt, für dessen Entwicklung beim Stand der Technik keine ausreichenden technischen Hinweise vorhanden sind.

Ein solches Lagerteil hat den Vorteil, daß es sich in zwei Richtungen selbsttätig exakt nach der Welle oder Stange, die in ihm aufgenommen werden soll, ausrichten kann. Demzufolge sind bei der Herstellung keine großen Vorkehrungen notwendig, um kleine Toleranzen einzuhalten. Unabhängig davon ist jedoch die Führung bzw. Lagerung einer Stange oder Welle ebenso exakt wie bei bisher bekanntgewordenen, aber wesentlich aufwendigeren Lagerteilen. Außerdem kann das Lagerteil auf einfache Weise montiert und im Bedarfsfalle auch demontiert werden. Letzteres ist evtl. bei Reparatur-5 oder Servicearbeiten notwendig.

Die Merkmale der Erfindung und deren technische Vorteile ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung. Es zeigt

F i g. 1 eine schaubildliche Darstellung eines Lagerteiles und einer Platine;

F i g. 2 die Seitenansicht eines montierten Lagerteiles; F i g. 3—5 ein anderes Ausführungsbeispiel in Seiten-, Vorderansicht sowie in Draufsicht

is Das Lagerteil wird in der nachfolgenden Beschreibung als Lager für einen Druckwerkschlitten beschrieben, der auf einer Stange in einem Maschinengestell längsbeweglich angeordnet ist Nach einer Abwandlung der Erfindung ist es jedoch auch möglich, die zwei Lagerteile jeweils links und rechts in einem Maschinengestell als Drehlager für eine Welle vorzusehen.

Im Lagerteil 1 ist eine Bohrung 2 zur Aufnahme einer Stange 3 vorgesehen. Das Lagerteil 1 weist einen im wesentlichen zylindrischen Bund 4 auf, an dessen freiem Ende Arme 5 angeformt sind. Die Richtung der Federwirkung ist durch den Doppelpfeil A angedeutet Die freien Enden der federnden Arme 5 weisen Stütznasen 6 auf, die in Richtung auf das Lagerteil 1 gerichtet sind. Die Stütznasen 6 sind an ihm Unterkantt 7 abgerundet Am Lagerteil 1 ist in der Ebene der federnden Arme 5 ein Stützsteg 8 vorgesehen, der ebenfalls halbrunden Querschnitt aufweist.

Es wird angenommen, daß die Platine 9 die Grundplatte des eingangs erwähnten Druckwerkschlittens darstellt. In ihr ist ein Ausschnitt 10 vorgesehen, der aus einem Mittenzentrum 11 und zwei seitlichen Aussparungen 12 besteht. Der Ausschnitt 10 weist im wesentlichen die Kontur des Bundes 4 und der federnden Arme 5 auf. Er ist jedoch etwas größer, so daß der Bund 4 und die Arme 5 durch den Ausschnitt 10 hindurchgesteckt werden können. Die Dicke der Platine 9 ist so bemessen, daß sie um eine Kleinigkeit größer ist als der Abstand zwischen den Unterkanten 7 der Stütznasen 6 und dem Stützsteg 8. Dadurch wird im montierten Zustand des Lagerteiles 2 eine federnde Klemmwirkung zwischen dem Lagerteil 1 und der Platine 9 erreicht.

Zur Montage wird das Lagerteil 1 mit dem Bund 4 und

so den federnden Armen 5 durch den Ausschnitt 10 hindurchgesteckt und dann verdreht, wobei der Bund 4 im zylindrischen Zentrum 11 des Ausschnittes 10 die Drehachse bildet. Das Lagerteil 1 nimmt dann gegenüber der Platine 9 die aus F i g. 2 ersichtliche Lage ein. Deutlich ist dieser Figur zu entnehmen, daß das Lagerteil 1 im Bereich der Stütznasen 6 und des Stützsteges 8 in einem Winkel kippen kann, der in Fig.2 mit λ bezeichnet ist. Gleichzeitig kann das Lagerteil 1 um den Bund 4 gedreht werden, um sich auf ein zweites ihm gegenüberliegendes und ebenfalls an der Platine 9 angeordnetes Lagerteil einstellen zu können. Diese zentrische Einstellbewegung ist in F i g. 5 mit /? bezeichnet.

Aus Vorstehendem erhellt, daß das montierte Lagerteil zwei Freiheitsgrade aufweist, wodurch es sich auch dann auf eine Welle oder Stange ausrichten kann, wenn keine engen Fertigungstoleranzen eingehalten worden sind.

Wie in F i g. 2 angedeutet, ist es möglich, im Lagerteil 1 im Bereich der Aufnahmebohrung 2 einen Schlitz 13 vorzusehen, in dem ein mit Schmiermittel getränktes poröses Material, z. B. ein Filzstreifen, eingelegt werden kann. Somit ist es möglich, die Gleit- bzw. Dreheigenschaften des Lagers zu verbessern, falls dessen Material selbst keine ausreichenden derartigen Eigenschaften aufweist

In den Fig.3 bis 5 ist im wesent'ichen dasselbe Lagerteil dargestellt Unterschiedlich ist jedoch, daß bei diesem Lagerteil 1' der Bund 4' ballig ausgebildet ist. Dadurch wird erreicht daß es sich besser gegenüber einem zweien Lagerteil einstellen kann, als wenn der

Bund 4 zylindrisch ausgebildet ist. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn die Materialstärke der Platine 9 so stark ist, daß ein zylindrischer Bund 4 keine ausreichende Beweglichkeit des Lagerteiles 1 mehr zuläßt Zur Herstellung sind lediglich der Durchmesser des Bundes 4 bzw. 4' gegenüber dem zentrischen Teil U des Ausschnittes 10 in der Platine 9, sowie deren Materialdicke zum Abstand zwischen den Kanten 7 der Stütznasen 6 und des Stützsteges 8 zu beachten.

Es wird außerdem ersichtlich, daß das Lagerteil 1 ebenso als Drehlager für eine Welle anstelle der Stange 3 herangezogen werden kann.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Lagerteil mit einer Aufnahmebohrung für eine Stange oder Welle zur Befestigung an einem Maschinen- oder Geräteteil, wobei das Lagerteil mittels eines an ihm angeformten Bundes eine Platine durchgreift und sich an dieser klemmend abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Lagerteil (1) mit zwei Freiheitsgraden («, ß) dadurch von zwei Seiten an der Platine (9) abstützt, daß an dem Bund (4, 4') des Lagerteiles (1) zwei federnde Arme (5) mit in Richtung auf die Platine (9) weisenden, abgerundeten Stütznasen (6) angeformt sind und am Lagerteil (1) ein in der Ebene der Arme (5) und zu diesen parallel liegender halbrunder Stützsteg (8) angeformt ist

2. Lagerteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bund (4') ballig ausgebildet ist