DE174678C

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Publication number: DE174678C
Application number: DENDAT174678D
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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Ja 174678■-KLASSE 38 h. GRUPPE

OTTOKAR HEISE in BERLIN.

Menge Teeröl.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Oktober 1902 ab.

Unter den vielen zum Imprägnieren von Holz zwecks seiner Konservierung empfohlenen und benutzten Stoffen hat sich bekanntlich das Teeröl als das zuverlässigste und am sichersten wirkende Mittel erwiesen. Die Imprägnierung des Holzes mit Teeröl leidet aber bisher an dem Übelstande, daß man, um eine völlige Durchtränkung des Holzes durch seine ganze Masse bis zum Kern mit

ίο öl zu erreichen, weit mehr öl in das Holz einführen muß, als für den Zweck der Konservierung erforderlich ist. Abgesehen davon, daß hiermit ein unnötiger Aufwand an Teeröl verbunden ist, macht sich auch der Übelstand störend bemerkbar, daß später ein Ausschwitzen von Öl aus dem Holz stattfindet.

Während sich also die bisher übliche Art und Weise der Imprägnierung darauf beschränkte, möglichst ein Maximum an Teeröl in das Holz einzuführen, hatte man kein Mittel, eine beliebige geringere' Menge des Öls gleichmäßig durch die ganze Masse des Holzes bis auf den Kern desselben zji ver-

teilen. Diesem Übelstande wird durch das vorliegende Verfahren abgeholfen. Man bringt das zu imprägnierende Holz in den Imprägnierzylinder, worauf man das Teeröl kalt oder warm, mit oder ohne Zuhilfenahme der Luftleere, in den Zylinder gibt, bis dieser ganz gefüllt ist. Sodann wird das Überlaufrohr abgesperrt und die gewünschte Menge Teeröl unter Druck in den Zylinder eingeführt. Sollen z. B. in 200 Holzschwellen je 5 kg bezw. 5 1, also zusammen 1000 kg bezw. 1000 1 Teeröl eingeführt werden, so entnimmt man diese Menge ebenfalls dem Reservoir, welches zweckmäßig mit Schwimmer und Skala versehen ist, um die entnommene Menge Flüssigkeit ablesen zu können. Das Einpressen erfolgt mittels Luftdruckes oder mittels Druckpumpen. Sind die 1000 kg Teeröl in den mit Holz beschickten Zylinder hineingedrückt worden und zeigt das in Verbindung mit dem Kessel stehende Manometer beispielsweise 1 Atmosphäre, so wird der Druck abgestellt und das Teeröl völlig wieder abgelassen, was man durch Ablaufen oder Abdrücken bewerkstelligt. Hierauf wird das Holz in dem Zylinder längere oder kürzere Zeit (etwa 1 bis 3 Stunden, je nach der Natur und Stärke des Holzes) der Einwirkung von gespanntem Dampf (bis zu 4 Atmosphären Spannung) unterworfen, unter dessen Einfluß eine durchaus gleichmäßige Verteilung des in das Holz eingetriebenen Teeröls durch die ganze- Masse des Holzes bis auf den Kern stattfindet.

Die Vorteile dieser neuen Imprägnierungsart sind folgende: Das Verfahren erfordert viel weniger Teeröl als das bisher angewendete; es kann in den bestehenden Imprägnierungs-

(2. Auflage, ausgegeben am 13. Mär\ tgogj

Claims

anlagen ohne Änderung der bisher benutzten Einrichtungen zur Ausführung gebracht werden ; es sichert eine völlig gleichmäßige Durchtränkung des Holzes mit jeder gewünschten Menge Teeröl; die Oberfläche des Holzes ist nach Beendigung der Imprägnierung rein von Teeröl, auch ein Ausschwitzen des letzteren findet nicht statt.

Patent-Aν Spruch : Verfahren zur gleichmäßigen Imprägnierung von Holz mit einer beschränkten Menge Teeröl, dadurch gekennzeichnet, daß man die gewünschte Menge Teeröl in an sich bekannter Weise durch Druck in das Holz einführt und das Holz hierauf mit gespanntem Dampf behandelt.