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PATENTSCHRIFT Nu-19775.
OTTOKAR HEISE JN BERLIN. Verfahren zum Imprägnieren von Holz mit Teeröl.
Unter den vielen zum Imprägnieren von Holz zwecks Konservierung desselben empfohlenen und benutzten Stoffen hat sich bekanntlich das Teeröl als das zuverlässigste und am sicherste wirkende erwiesen. Die Imprägnierung des Holzes mit Teeröl leidet aber
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führen muss, a ! s für den Zweck der Konservierung erforderlich ist. Abgesehen davon, dass hiomit ein unnötiger Aufwand an Teeröl verbunden ist, macht sich auch der Übelstand störend bemerkbar, dass später ein Ausschwitzen von Öl aus dem Holze statttindet. Während sich also die bisher übliche Art und Weise der Imprägnierung darauf beschränkte, möglichst ein Maximum an Teeröl in das Holz einzuführen, hatte man kein Mittel, eine beliebige geringere Menge des Öls gleichmässig durch die ganze Masse des Holzes bis auf
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abgeholfen.
Man bringt das zu imprägnierende Holz in den Imprägnierzylinder, woranf man den Zylinder mit kaltem oder warmem Teeröl mit oder ohne Zuhilfenahme der Luftleere
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pressende Menge Teeröl in den Zylinder gedrückt. Sollen z. B. in 200 Holzschwellpu je 10 kg, also zusammen 2000 kg Teeröl eingeführt werden, so entnimmt man dieses Quantum dem Reservoir, welches zweckmässig mit Schwimmer und Skala versehen ist, um die ent- nomment Menge Flüssigkeit ablesen zu können. Das Einpressen erfolgt mittels Luftdruckes oder mittels Druckpumpen.
Sind die 2000 kg Teeröl in den mit Holz beschickten Zylinder eingedrückt worden und zeigt das in Verbindung mit dem Kessel stehende Manometer beispielsweise 1 Atmosphäre, so wird der Druck abgestellt und das Teeröl wieder völlig abgelassen, was man durch Ablaufen oder Abdrücken bewerkstelligt. Hierauf wird das Holz in dem Zylinder längere oder kürzere Zeit (etwa 1-3 Stunden, je nach Beschaffenheit und Stärke des Holzes) der Einwirkung von gespanntem Dampf (bis zu 4 Atmosphären Spannung) unterworfen, unter dessen Einfluss eine durchaus gleichmässige Verteilung des in das Holz eingetriebenen Teeröls durch die ganze Masse desselben bis auf den Kern stattfindet.
Durch die britische Patentschrift Nr. 11333 vom Jahre 1899 ist ein Verfahren zur Imprägnierung von Holz mit anorganischen Stoffen bekannt geworden, nach welchem man eine wässerige Lösung anorganischer Stoffe in das Holz einpresst und dasselbe dann dämpft.
Hiebei verdampft das Lösungsmittel, also das Wasser, aus dem Holz unter Rücklassung der anorganischen Stoffe, worauf weitere Mengen der Lösung in das Holz eingepresst werden und letzteres von neuem gedämpft wird. Bei dem angemeldeten Verfahren handelt es sich nicht um die Ablagerung anorganischer Stoffe in fester Form in den Poren des Holzes, sondern um die gleichmässige Imprägnierung desselben mit einer beschränkten Menge Teeröl ;
es wird keine wässerige Lösung, sondern hochsiedendes Teeröl in das Holz eingepresst, das bei der nachfolgenden Behandlung mit gespanntem Dampf aus dem Holz nicht wieder verdampft, vielmehr unter der Einwirkung des Dampfes eine völlig gleichmässige Verteilung durch die ganze Masse des Holzes bis zum Kern erfährt. Drr Effekt ist somit ein völlig anderer, als bei dem Verfahren der erwähnten britischen Patentschrift.
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Die Vorteile der neuen Imprägnierungsart sind folgende : Das Verfahren erfordert viel weniger Teeröl als das bisher angewendete und sichert dennoch eine völlig gleichmässige Durchtränkung ; es kann in den bestehenden Imprägnierungsanlagen ohne Änderung der bisher benutzten Einrichtungen zur Ausführung gebracht werden ; die Oberfläche des Holzes ist nach Beendigung der Imprägnierung rein von Teeröl, auch findet ein Ausschwitzen des letzteren nicht statt.