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Verfahren und Einrichtung zur Rückkühlung von getrocknetem Getreide
u. dgl. Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Einrichtung zur Rückkühlung
von getrocknetem. Getreide u. dgl.
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Es ist bereits bekannt, das beispielsweise meinem Vakuumtrockner Getreide
zwecks Rückkühlung kn, unmittelbaren Anschluß an die Trockenbehandlung in einer
besonderen Kühlabteilung der Einwirkung ,eines Unterdruckes auszusetzen, um hierdurch
seinen Feuchtigkeitsgehalt um einen gewissen Betrag, beispielsweise i,/2 bis 11/a
%, zu verringern und auf diese Weise eine entsprechende Abkühlung des Getreides
zu Herreichen. Dieses Verfahren geht hierbei von der Tatsache aus, daß rein rechnungsmäßig
jede ohne Wärinezufuhrerfolgende Verdampfung von i % Wasser eine Abkühlung des Getreides
um i7° ]gewirkt. In der Praxis können indessen nach dieser Theorie befriedigende
Ergebnisse auch nicht annähernd erzielt werden, weil der Grad,der Nachverdampfung
und daniit auch der Kühlung vom Feuchtigkeitsgehalt und von der Temperatur des getrockneten
Getreides abhängig und damit auf verhältnismäßig enge Grenzen beschränkt ist. Besitzt
das Getreide beispielsweise einen Feuchtigkeitsgehalt von i4% und eine Temperatur
von 30°, so kann bei Anwendung eines Unterdruckes von 97 bis 98% innerhalb ,einer
noch als wirtschaftlich zu betrachtenden Behandlungsdauer von ao bis 30 Minuten
der Wasserentzug keinesfalls über l/. % hinaus gesteigert werden. Es kann also praktisch
gar nicht so. viel Feuchtigkeit verdampft werden, als zur Erzielung einer ausreichenden
Temperaturminderung tatsächlich erforderlich wäre.
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Durch die Erfindung wird demgegenüber die Möglichkeit geschaffen,
trotz des zur Erzielung einer ausreichenden Rückkühlung eigentlich unzureichenden
Feuchtigkeitsgehaltes das getrockneten Getreides doch eine genügende Feuchtigkeitsverdamp@ung
und damit eine entsprechende Temperaturminderung zu erzielen. Dieser Zweck wird
erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der wähnend
der Trocknung
- mehr oder weniger herabgeminderte Wassergehalt des Gutes unmittelbar vor dem Nachverdampfungsvorgangdurch
Zusatz :einer geringen Wassermenge wiederum .einen gewissen Betrag, beispielsweise
bis il/,%, gesteigert wird, worauf diese ?@.@ sätzliche Wassermenge bei der Vakuumnac@i
veirdampfung wieder mit verdunstet wird und hierdurch eine entsprechend größere
Kühlwirkung herbeiführt.
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Gemäß weiterer Erfindung wird hierbei dieser Wasserzusatz dadurch
bewirkt, daß zwischen der Trockenkammer und der zur Rückkühlung des Gutes mittels
Vakuumnachver= dampfung dienenden Kammer eine Netzvorrichtung bekannter Art, z.
B. ein sog. Vernebelungsnetzapparat, eingeschaltet ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel einer zur Ausführung
des vorstehend gekennzeichneten Verfahrens dienenden Einrichtung in einem schematischen
Längsschnitt.
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In der Zeichnung (Fig. i) ist mit a ein Va@kuumtrockenapparat an sich
bekannter Art und mit b eine ganz ähnlich gestaltete Kühlkammer bezeichnet, in der
unter der Wirkung eines entsprechend starken Unterdruckes eine Nachverdampfung des
Feuchtigkeitsgehaltes des getrockneten Getreides und dadurch dessen Rückkühlung
erfolgt. Sowohl der Trockenapparat a als auch die Kühlkammer b sind in bekannter
Weise mit je einer Einschleusvorriehtung c sowie einer Ausschlewsvorrichtung d versehen,
die, ohne die Vakuumbehandlung in den Kammerna und b auch nur einen Augenblick,
unterbrechen zu müssen, ,einen praktisch ununterbrochenen Dun chfluß des zu behandelnden
Gutes durch die Anlage gestatten.
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Die in dem Trockenapparat u sowie der Kühlkammer b sich vollziehende
Behandlung verfolgt den Zweck, den natürlichen und durch die vorgängige Behandlung
in der Wäscherei noch beträchtlich erhöhten Feuchtigkeitsgehalt der Getreidekörner
auf das zur Einlagerung erforderliche Maß, d. h. auf einen ziemlich niedrigen Hundertsatz
von etwa 140/0, herabzumindern, gleichzeitig aber auch eine Kühlung des Getreides
auf etwa 15 bis 2o° C zu erreichen. Nun erfolgt aber, wie aus dem Diagramm (Fig.2
der Zeichnung) deutlich zu ersehen isst, die Abnahme der Temperatur keineswegs etwa
gleichmäßig mit dem Feuchtigkeitsentzug bzw. der Behandlungsdauer, sondern vielmehr
nach einer Kurve, die zunächst einmal steil absinkt, schließlich aber bei 22° C
in eine Waagerechte übergeht. Von diesem Zeitpunkt an, der etwa nach einer Behandlungsdauer
von 28 Minuten eintritt, wird also durch eine Fortsetzung der bisherigen Behandlung
leine weitere Herabminderumg der Temperaturerreicht, und zwar aus dem Grunde, weil
nunmehr für den Feuchtigkeitsentzug nur noch die im M-Chlg n des Getreidekornes
gebundene Feuchtigzurr Verfügung .steht, die ihrem Entzug denkbar größten Widerstand
entgegene ät. Dieser Widerstand kann nur durch Anwendung eines wesentlich stärkeren
Unterdruckes sowie einer entsprechend verlängerten Behandlungsdauer überwunden werden,
d. h. durch Mittel, die die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens .sehr stark beeinträchtigen.
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Gemäß der Erfindung wird am Ende der im Trackenbehälter a erfolgten
Behandlung nach einer Behandlungsdauer von etwa 12 Minuten und einer Temperaturminderung
auf etwa 25° C, d. h. im Punkt b der Teilkurve a-b, dem Gut eine gewisse, beispielsweise
i 0,'o betragende Wassermenge zugesetzt, um anschließend die Vakuumbehandlung nunmehr
in dem Kühlbehälter b fortzusetzen.. Da die ergänzend zugeführte Wassermenge nur
an der Oberfläche der Getreidekörner haftet, so bereitet sie ihrer Verdampfung nicht
die geringsten Schwierigkeiten, und die w ekere Abkühlung des Gutes geht infolgedessen
auch in sehr schnelleer und wirksamer Weise vor sich, wie dies aus dem Diagramm
(Kurventeil b-d) klar zu ersehen ist. Während beispielsweise nach dem bisherigen
Stande der Technik zu einer Temperatursenkung aulf 22°C eine Behandlungsdauer von
28 Minuten aufgewendet werden muß, wird bei Anwendung der Erfindung der gleiche
Erfolg schon nach einer Behandlungsdauer von nur 15 Minuten, also in -etwa der Hälfte
der bisher erforderlichen Zeit, erreicht. Vor allein aber verbürgt das vorliegende
Verfahren auch die Möglichkeit einer wesentlich stärkeren Abkühlung, da diese nicht,
wie bei der bisherigen Behandlungsweise, von einem gewissen Zeitpunkt an einfach
konstant bleibt, sondern weit über diese bisher unüberschreitbare Grenze hinweg
fortgesetzt werden kann. Nach dem Diagramm wird beispielsweise nach einer Behandlungsdauer
von 28 Minuten ,eine Temperatursenkung ad i6° C, statt bisher 22°C, nach einer Behandlungsdauer
von 36 Minuten eine Temperatursenkung auf i 5° C, statt bisher gleichfalls 22°C,
erreicht.
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Für den Zusatz der erforderlichen Wassermenge isst zwischen den Kammern
a und b
eine Netzvorrichtung bekannter Art, z. B. ein sog. Vernnebelungsuetzapparate,
neingeschaltet, der das durch einen kegelförmigen Verteiler/ schleierförmig ausgebreitete
Gut mittels eines Schleudertellers g in einen feinen nebelartigen Wasserfnieinhüllt.
In der Kühlkammer b, die hierbei zweckmäßig unter einen höheren Unterdruck .gesetzt
wird als die Trockenkammer a, wird- alsdann diese dem trockenen Getreide
zugeführte
zusätzliche Wassermenge, die beispielsweise '/,bis 11/2 % betragen kann, ohne Wäinnezufuhr
wieder mit verdampft, so daß man auf diese Weise tatsächlich, eine ausreichende
- Rückkühlung erzielt und -die Temperatur des Getreides auf 15 bis 2o° und sogar
auf noch niedrigere Grade herabzumindern vermag.
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Das Verfahren isst selbstverständlich nicht nur für die Kühlung von
Getreide und ähnlichen Kärnnerfrüchten, sondern in gleich vorteilhafter Weise auch-
zur Behandlung von beliebigeren anderen Gut, z. B. von ölfrüchven u. dgl., anwendbar.
Ebenso isst es für Idas Wesen der Erfindung völlig gleichgültig, ob das zu kühlende
Gut zuvor einer Trockenbehandlung unterworfen wurde,o,der nicht.