DE174172C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 174172 KLASSE 6 a. GRUPPE
WILLIAM PAUL RICE in CHICAGO.
angeordnet sind.
Abgesehen von stetig beweglichen Vorrichtungen zur Aufnahme des Getreides während
des Mälzens und Darrens, die sich wegen hoher Anlage- und Betriebskosten als unzweckmäßig
erwiesen haben, wird das eingeweichte Getreide gewöhnlich in verhältnismäßig
hohen Lagen auf die Malztenne geschüttet und die Keimung durch über diese Lagen streichende Luft befördert, oder man
ίο bringt das eingeweichte Getreide auf über den
eigentlichen Fußböden der Gelasse angeordnete durchbrochene Böden und läßt die Luft
von unten durch das aufgeschüttete Gut streichen. In beiden Fällen muß ein öfteres
Wenden oder Umschaufeln des Gutes vorgenommen werden, und ob dies nun von Hand oder mittels mechanischer Vorrichtungen geschieht,
immer ist eine gewisse Höhe der ■ Räume für eine Schüttung nötig. Bei einigermaßen
' ausgedehntem Betrieb müssen daher die Malztennen in einer größeren Anzahl von
Stockwerken übereinander angeordnet werden. Die Anlage sowohl als der Betrieb eines
solchen Malzhauses "verursacht bedeutende Kosten und man ist, wie gesagt, genötigt, das
Getreide in verhältnismäßig hohen Schichten aufzubringen, was für die Erzielung einer
guten und gleichmäßigen Beschaffenheit des Malzes keineswegs von Vorteil ist.
Die Erfindung bezweckt, ein einziges Stockwerk des Malzhauses mit Keim- und Darraum
in der Weise auszunutzen, daß nahezu die ganze Höhe des Stockwerks ausgenutzt wird
zum Ausbreiten des Gutes in einer Anzahl von dünnen Lagen, über die oder durch welche
ein stetiger Luftstrom geleitet wird. Die Pfannen, in welche das Gut geschüttet oder
mittels Förderschnecken befördert wird, sind beweglich eingerichtet, so daß sich das übliche
Verfahren des Umwendens erübrigt, indem das Gut. von den Pfannen durch Kippen abgeworfen
und mittels Förderschnecken und Hebevorrichtungen in die Pfannen zurückgeschafft
wird. Dieses System ermöglicht, einen umfangreichen Betrieb in einem einzigen mit
Keim- und Darraum ausgestatteten Stockwerk vorzunehmen, die Kosten der Anlage und des
Betriebes wesentlich zu erniedrigen und Malz von besserer Beschaffenheit zu erzeugen.
Fig. I zeigt die Anlage eines Malzhauses nach dem neuen System im Grundriß und
Fig. 2 im Längsschnitt; Fig. 3 ist die Seitenansicht und teilweiser Schnitt eines mit beweglichen
Pfannen ausgestatteten Kastens, Fig. 4 die innere Endansicht und der Querschnitt
eines solchen Kastens; Fig. 5 zeigt eine Vorrichtung zur Beförderung der Pfannen
zwischen zwei gegenüberstehenden Kästen, Fig. 6 einen Grundriß und Fig. 7 eine Einzelheit
dieser Vorrichtung; Fig. 8 ist ein Schnitt nach der Linie 8-8 der Fig. 5, und die Fig. 9
und 10 zeigen abgeänderte Ausführungsformen der Pfannen.
Das Malzhaus ist zweckmäßig von rechteckiger Grundform und besteht aus einem
Stockwerk, das nur von Aufbauten für die
Einweichbütten 50 (Fig. 2) und Zwischenbehälter 53 überragt wird. Der Keimraum 9
ist von dem Darraum 10 durch einen Gang 25 getrennt, in dem \fentilatoren 26 und 29 angeordnet
sind, durch welche die aus einem Temperierraum 11 kommende Luft für den
Betrieb des Keimraumes und die in einem mittels Ofens 13 in einem Heizraum 12 erhitzte Luft für den Betrieb des Darraumes
angesaugt oder eingeblasen wird.
In dem Keimraum 9 befinden sich Kästen 14, die durch Zwischenräume 16 getrennt sind
und einen Mittelgang 23 sowie ringsum an den Wänden des Raumes Gänge 17 und 18
frei lassen. Der Darraum 10 ist mit ähnlichen Kästen 15 ausgestattet, die mit Zwischenräumen
19 aufgestellt und für welche ein Mittelgang 24 und ringsum laufende Gänge 20 und
21 angeordnet sind; letztere sind mit dem Heizraum 12 durch Türen 22 verbunden, von
denen die eine geöffnet wird, während die andere geschlossen bleibt, je nachdem der eine
oder der andere der Ventilatoren 29 zum Einblasen oder Absaugen der den Raum durchstreichenden
heißen Luft in Gang gesetzt wird.
Der Mittelgang 23 des Keimraumes ist
gegen die Eintrittsöffnung der Luft aus dem Temperierraum 11 vollständig abgeschlossen,
so daß die Luft durch die Gänge 17 und 18 und die Zwischenräume 16 von beiden Seiten
her streichen muß, um am inneren Ende des Mittelganges durch den Ventilator 26 abgesaugt
zu werden. Die Zwischenräume 16 und die Gänge 17 und 18 sind nach oben
zwischen den ■ Deckeln der Kästen bei 30 (Fig. 2 und 4) vollständig abgeschlossen und
die Zwischenräume 16 sowohl, wie die Gänge 17 können gegen den Mittelgang 23 und die
Seitengänge i8' durch Türen 28 geschlossen werden.
Der Darraum 10 ist in ganz ähnlicher Weise eingerichtet und auch der Bau der Kästen und
deren Einrichtung entspricht der im Folgenden für den Keimraum beschriebenen Anordnung.
Das Gerippe der Kästen besteht zweckmäßig aus eisernen Ständern 31 (Fig. 4)^ die oben
und unten mittels Querstangen 32 verbunden sind. Die äußeren Endseiten der Kästen sind
durch Platten 33 (Fig. 3) abgeschlossen, während die Leisten gegen den Mittelgang mit
Flügeltüren 34 (Fig. 8) versehen sind.
Zur Aufnahme von beweglichen Pfannen 38 (Fig. 3), in welche das Gut in verhältnismäßig
dünner Lage geschüttet wird, sind die Kästen mit wagerechten Fächern versehen, die durch Z-förmig abgebogene, mit ihrem
Steg an Tragwinkeln 36 (Fig. 4) befestigte Platten 35 gebildet sind. Diese Platten haben
abwechselnd eine hohe und eine niedere äußere Flansche und sind an den Langseiten der Ständer
in der Weise befestigt, daß die hohe äußere Flansche den Raum zwischen zwei Fächern
abschließt, während die niederen Flanschen Schlitze 37 auf den entgegengesetzten Langseiten
des Kastens frei lassen. Die unteren Flanschen bilden die Seitenwände für die ,Schüttung des Gutes über den Pfannen 38,
welche mit Rollen 43 versehen sind, die auf unter dem Steg der Platten 35 befindlichen
Schienen 42 laufen und deren Boden aus einem Drahtgewebe 39 (Fig. 5 und 6) besteht.
Für jedes Fach sind mehrere Pfannen angeordnet, deren Winkelrahmen die unteren
Kanten der Platten 35 umfaßt. Die Vorderseite jeder Pfanne ist durch eine feste, an den
unteren Flanschen der Platten 35 streifende Querplatte 63 (Fig. 3) abgeschlossen, während
zum Abschluß der Hinterseite ähnliche, aber abnehmbare Platten 64 (Fig. 4) dienen,
an die Zapfen 65 angenietet sind, welche in an dem Querstück des Rahmens befestigte
Klampen 66 eingesteckt werden.
Die Luft durchstreicht das in den Pfannen befindliche Gut in der durch Pfeile in den
Fig. ι und 4 bezeichneten Weise, wobei die Türen 28 der Zwischenräume 16 abwechselnd
nach den äußeren Gängen 18 und nach dem Mittelgang 23 geöffnet und geschlossen werden,
so daß die unmittlbar gegenüberstehenden Kästen entgegengesetzt gerichtete Luftströme
nach dem Mittelgang 23 erhalten, während die Luftströme in den Kästen das Gut in den
Fächern abwechselnd von .oben nach unten und von unten nach oben durchziehen.
Wenn es Zeit ist, das Gut zu wenden, so werden die Flügeltüren 34 (Fig. 5) von zwei
gegenüberliegenden Kästen geöffnet und ein aus Winkelschienen 56 und Querstangen 57
bestehendes Gleis zwischen diesen Kästen auf Trägern 58 eingesetzt, die zu dem Zweck nach
innen geschwungen werden und das Gleis des zu entleerenden Faches mit einem etwas höher
liegenden Gleis 55" in dem gegenüberliegenden Kasten verbinden. Das Gleis 56 hat an einem
Ende Ausschnitte 59 und 60 (Fig. 6) in der Entfernung der Rollenachsen der Pfannen,
über welche die mit einem breiteren Spurkranz versehenen vorderen Rollen 43 weglaufen,
während die. hinteren mit schmalem Spurkranz versehenen Rollen auf die absteigenden
Schenkel eines nach unten abgebogenen . Gleisstückes 61 durchgleiten, so daß das auf
der Pfanne befindliche Gut, nachdem die Querplatte 64 abgenommen ist, sich entleert, wäh-
rend die Pfannen, mit ihren hinteren Rollen auf dem ansteigenden Schenkel der Gleise 61
laufend, vorwärts gezogen werden.
Die Pfannen in einem Fach sind mittels Seile 45 verbunden, die an auf den vorderen 120.
Rollenlagern sitzenden Pfosten 46 befestigt sind. Die Beförderung der Pfannenzüge kann
von Hand geschehen; es ist jedoch vorzuziehen, Elektromotoren (Fig. 3) zu verwenden,
auf deren Trommel ein Seil 70 gewunden ist, das an dem Ende der Pfannenzüge befestigt
werden kann und über eine Rolle 72 läuft, deren Bügel an Haken 71 eingehängt
wird, die an den Wänden der Gänge 18 und 21 in den Fächern entsprechender Höhe angebracht sind. Die Elekromotoren werden
zweckmäßig auf dem Boden des Trockenraums in den Gängen 21 aufgestellt.
Das abfallende Gut gelangt in die unter dem Boden des Raums befindliche Rinne 47
(Fig. 3) einer Förderschnecke 48 und mittels eines Hebewerks 52 (Fig. 2) in einen Behälter
53, dessen Abfallrohr 54 zu einer Förderschnecke 49 führt, um das Gut durch Auslasse
51 auf die leeren Pfannen zurückzubringen. Zu dem Zwecke wird der entleerte
Pfannenzug auf dem Gleis 56 (Fig. 5), zwischen an den Gleisschienen angebrachte Backen 62 zurückgezogen, nachdem die
Schlitze 59 und 60 in geeigneter Weise ausgefüllt worden sind. Eine an den Kästen an
Lappen 68 angehängte Platte 67 (Fig. 3), die in Löchern 69 dieser Lappen höher oder niedriger
eingestellt werden kann, dient dazu, das Gut oben glatt abzustreifen, während die
Pfannen in ihr Fach zurückgezogen werden. Die Platten 67 sind einstellbar angeordnet, um
die Schichtenhöhe des Gutes, welche anfänglich etwa 20 cm beträgt und während des Keimens
wächst, auf etwa 30 cm vergrößern zu können und so die Beschickung der Pfannen
mit der gleichen Menge des Gutes vom Anfang bis zum Ende des Mälzens zu ermöglichen.
Die Förderschnecke 49 (Fig. 2 und 3) erstreckt sich unter der Einlaufrinne der Weichkästen
50 (Fig. 2) vorbei, aus denen die Pfannen im Keimraum zuerst gefüllt werden,
in den Darraum 10 und ist hier ebenfalls mit Auslässen 51 versehen, um das gemälzte Gut
von dem Behälter 53 aus in die Pfannen der Kästen 15 des Darraumes zu befördern.
In der Regel braucht das in dem Darraum befindliche Gut nicht gewendet zu werden, da
Vorkehr getroffen ist, den Luftzug in entgegengesetzter Richtung zu führen; sollte aber
ein Wenden wünschenswert erscheinen, so geschieht es auf dieselbe Weise wie im Keimraum,
und eine ähnliche Vorrichtung dient dazu, das gedarrte Gut in eine Förderschnecke
55 (Fig'· 2) zu schaffen, durch die es in einen
Lagerraum befördert oder von der aus es unmittelbar verladen werden kann.
Die ganze Anlage ist so eingerichtet, daß die Aufnahmefähigkeiten der beiden Räume 9
und 10 in einem bestimmten Verhältnis stehen, und es ist hier beispielsweise angenommen,
daß zum Mälzen derselben Getreidemenge 6 Tage und zum Darren 2 Tage nötig sind.
Es sind daher im Keimraum 6 Kastenreihen angeordnet und der Inhalt jeder Reihe wird
täglich in 2 Reihen der Darrkästen übergeführt, in denen das Darren innerhalb 2 Tagen stattfindet, da die Schichtenhöhe in
den Pfannen dieser Kästen weit geringer ist als in denen der Keimkästen.
Die Fig. 9 und 10 zeigen eine abgeänderte Ausführungsform von Kästen, welche nach
demselben Plan wie in Fig. 1, jedoch ohne Mittelgang, aufgestellt und oben offen sind.
Anstatt der rollenden Pfannen sind Schieber 1JT) angeordnet, die nach beiden Seiten in die
Zwischenräume zwischen den Kästen herausgezogen werden, wobei die Füllung abgestreift
wird und in den Trog 75 einer Förderschnecke fällt. Die Entleerung sowie die Füllung mittels
Förderschnecke 76 findet von der untersten · Pfanne aus statt.
Nach Fig. 9 sind die Schieber aus durchbrochenem Blech oder Drahtgeflecht hergestellt
und die Luftzutrittöffnungen 74 abwechselnd an den Längsseiten der Kästen so angeordnet,
daß die Luft durch die Schieber nach unten und oben je durch eine oder zwei Schichten des eingefüllten Gutes streichen
muß (s. Pfeile in Fig. 9).
Die Schieber können auch nach Fig. 10 aus vollen Blechplatten bestehen, wo dann die
Langwände der Kästen durchbrochen sind und die Luft quer durch die Schichten in der durch
Pfeile (Fig. 10) angedeuteten Weise zieht.
Claims (3)
1. Malzhaus mit Keim- und Darraum, in denen Horden übereinander liegend angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß feststehende Gestelle für die Horden in den Keim- und Darräumen mit Zwischenräumen
angeordnet sind, die nach oben und seitlich abschließbare Gänge bilden, welche für den Durchtritt der Luftströme
in der Art dienen, daß die von einer Schmalseite der Gänge eintretende Luft durch das in den Horden ausgebreitete
Gut von einem Gang in den benachbarten Gang streicht find von dessen entgegengesetzter
Schmalseite aus abgesaugt wird.
2. Malzhaus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nebeneinander liegenden
Keim- und Darräume die Höhe eines Stockwerkes nicht überschreiten und zur Beförderung des Gutes von einem
Raum zum anderen besondere Transportvorrichtungen verwendet werden, durch
die das Gut in einen Sammelbehälter gehoben und von diesem aus wieder verteilt
wird.
3. Ausführungsform des Malzhauses nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Horden aus gelenkig verbundenen, mit Laufrollen versehenen Teilen bestehen, die auf versetzbaren Gleisen
(56) aus den Gestellen in die Gänge und zurück befördert werden und beim Ausziehen auf abgebogenen Teilen (61)
der Gleise kippen und sich dadurch entleeren, worauf sie auf das gerade Gleis gezogen
und wieder gefüllt werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE174172C true DE174172C (de) |
Family
ID=438928
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT174172D Active DE174172C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE174172C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1014058B (de) * | 1954-09-04 | 1957-08-22 | Konrad Ostertag Dipl Ing | Wanderhaufenkeimanlage und Darre |
DE1056081B (de) * | 1955-03-02 | 1959-04-30 | George J Meyer Malt & Grain Co | Kornmaelzereianlage |
-
0
- DE DENDAT174172D patent/DE174172C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1014058B (de) * | 1954-09-04 | 1957-08-22 | Konrad Ostertag Dipl Ing | Wanderhaufenkeimanlage und Darre |
DE1056081B (de) * | 1955-03-02 | 1959-04-30 | George J Meyer Malt & Grain Co | Kornmaelzereianlage |
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