DE173956C

DE173956C -

Info

Publication number: DE173956C
Application number: DENDAT173956D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Wärmeausdehnung der Flüssigkeit des. Schiffskompasses, anstatt durch Anbringung eines federnden Bodens, in der Weise zu ermögliehen, daß in dem Kompaßkessel ein Luftraum angeordnet wurde, in den die Flüssigkeit bei ihrer Ausdehnung unter Zusammendrückung oder Herauspressung der Luft hineinsteigen konnte. Der Luftraum wurde z. B.

ίο so angeordnet, daß er einen über dem Flüssigkeitsspiegel liegenden, die Schauöffnung bezw. das Deckglas konzentrisch umgebenden Ringraum bildete.

Auf eine derartige Anordnung bezieht sich auch die vorliegende Erfindung. Sie besteht . darin, dem ringförmigen Luftraum noch einen weiteren, im Innern des Kessels liegenden hinzuzufügen, der gegen die Flüssigkeit abgeschlossen, mit dem Ringraum aber verbunden ist. Hierdurch wird erreicht, daß der Ringraum nur einen verhältnismäßig kleinen Querschnitt zu erhalten braucht, dennoch aber genügend Platz für die Ausdehnung der Luft vorhanden ist.

Ferner soll gemäß der vorliegenden Erfindung auch noch der Hohlraum des Bodengewichtes des Kompasses mit als Luftraum herangezogen werden. Diese Anordnung wird dann vorteilhaft sein, wenn die Verhältnisse es wünschenswert erscheinen lassen, den Ringraum sowie etwa auch den im Innern des Kessels liegenden Luftbehälter sehr klein auszubilden.^ ' . ...

In der.beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform eines Schiffskompasses mit der neuen Anordnung dargestellt, α ist der Kom-' paßkessel mit dem Bodengewicht b und dem Deckglas c. Die Kompaßrose, die innerhalb des Kessels, von Flüssigkeit umgeben, angeordnet ist, ist nicht mit dargestellt. Der Kompaßkessel ist in bekannter Weise mit einem ringförmigen Luftbehälter d versehen, der über das Deckglas c hinausragt und diese bezw. die Schauöffnung konzentrisch umgibt. In diesem Ringraum wird durch die Flüssigkeit eine gewisse Luftmenge abgeschlossen, die bei Ausdehnung der Flüssigkeit entsprechend zusammengedrückt wird und dadurch die Ausdehnung ermöglicht.

Wählt man den Fassungsraum des ringförmigen Luftbehälters d so groß, daß auch bei größtmöglicher Ausdehnung der Flüssigkeit keine unzulässige Luftkompression erfolgt, so genügt die Anbringung dieses Ringraumes schon völlig, um die Schaffung weiterer Ausdehnungsmöglichkeiten für die Flüssigkeit unnötig erscheinen zu lassen. Unter Umständen würde jedoch der Behälter d alsdann zu hoch über das Schauglas - hinwegragen, wodurch die Ablesung erschwert würde, oder der äußere Durchmesser des Kompaßkessels bezw. des Ringraumes würde zu große Abmessungen erhalten.

In solchen Fällen soll nun gemäß vorliegender Erfindung im Innern des Kompaßkesseis, ein weiterer Luftbehälter e angeordnet

werden, der gegen die Flüssigkeit vollständig abgeschlossen ist, mit dem Ringraum d aber durch ein bis oberhalb des Flüssigkeitsspiegels führendes Röhrchen f in Verbindung steht. Bei der Zusammenpressung der Luft in dem Behälter d infolge einer Ausdehnung der Flüssigkeit wird dann auch die Luft in dem Behälter e komprimiert, der entstehende Kompressionsdruck wird also verhältnismäßig ge-

ringer. ■ ·

Den Kompressionsdrück kann man alsdann noch weiter herabsetzen, indem man auch noch den sonst unbenutzt bleibenden Hohlraum g des Bodengewichtes b mit zur Ver-Wendung als Luftbehälter heranzieht. Man braucht den Hohlraum g zu diesem Zweck nur luftdicht abzuschließen und ihn alsdann durch entsprechende Röhrchen h mit dem Behälter e, falls ein solcher vorhanden ist, oder direkt mit dem Ringraum d zu verbinden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Schiffskompaß mit oberem, die Ausdehnung der Flüssigkeit ermöglichenden Luftbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausdehnungsmöglichkeit der Flüssigkeit durch Anordnung eines zweiten, innerhalb des Kompaßkessels liegenden, gegen die Flüssigkeit aber abgeschlossenen Luftbehälters vergrößert wird, der mit dem oberen Ringraum in Verbindung steht.

2. Ausführungsform des Schiffskompasses nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausdehnungsmöglichkeit der Flüssigkeit noch weiter dadurch vergrößert wird, daß man den Hohlraum des Bodengewichtes gegen den Kessel und nach außen hin luftdicht abschließt und ihn durch Rohrleitungen mit dem oberen Ringraum bezw. dem im Kessel angeordneten Luftbehälter verbindet.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.