DE1729360B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Befestigen von Schlittschuhkufen an Schuhen mit direkt angespritzten Sohlen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Befestigen von Schlittschuhkufen an Schuhen mit direkt angespritzten SohlenInfo
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- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29D—PRODUCING PARTICULAR ARTICLES FROM PLASTICS OR FROM SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE
- B29D35/00—Producing footwear
- B29D35/06—Producing footwear having soles or heels formed and joined on to preformed uppers using a moulding technique, e.g. by injection moulding, pressing and vulcanising
- B29D35/061—Producing footwear having soles or heels formed and joined on to preformed uppers using a moulding technique, e.g. by injection moulding, pressing and vulcanising by injection moulding
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- A—HUMAN NECESSITIES
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- A43B—CHARACTERISTIC FEATURES OF FOOTWEAR; PARTS OF FOOTWEAR
- A43B5/00—Footwear for sporting purposes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befestigen von Sclilittschuhkufen an Schuhen, deren Sohlen aus
spritzbarem Material bestehen und direkt an den Schuhschaft angespritzt werden.
Aus den VDI-Richtlinien 2005 für die Gestaltung und
Anwendung von Gummiteilen vom Mai 1941, S. 10, ist es bereits bekannt, Gewindebolzen mit einem Lochflansch zu versehen und mit tig in ein Gummiteil einzugießen, Darfiber hjnaus, ist es aus der USA.*Patentschrift 3 040450 für eile Herstellung von Baseball-Schuhen bereits bekannt, Spikes mit abgewinkelten Befestigungsflanschen beim Anspritzen der Sohle miltig in
diese einzubetten. Für den besonderen Anwendungsfall der Befestigung von Schlittschuhkufen an Schuhsohlen
bestand jedoch wegen der außerordentlich hohen Belastungen, die beim Schlittschuhlaufen z. B. durch Verkanten der Schlittschuhe oder auch durch Springen auf
die Befestigungseinrichtungen ausgeübt werden, in der Fachwelt die vorherrschende Ansicht, daß eine Befestigung der Schlittschuhkufen durch Einspritzen in die
Sohle nicht haltbar sein würde. Derart hohe Belastungen
wie bei Schlittschuhen treten an den Spikes von Baseball-Schuhen bei weitern nicht auf, da es sich beim
Baseball um einen Rasensport handelt, so daß die Spikes in den weichen Untergrund eindringen können und
daher nicht den für eine extreme Belastung erforderlichen Widerstand im Boden erfahren wie Schlittschuhe.
Trotz der zu erwartenden Vorteile hinsichtlich einer
ίο vereinfachten und verbilligten Herstellung der Schlittschuhe
ist man bis zum Anmeldetag nicht von den bekannten Herstellungsverfahren abgegangen, so daß das
Vorliegen eines begründeten Vorurteils gegen die Verwendung eines Anspritzverfahrens angenommen werden
kann.
Bisher wurden Schlittschuhkufen üblicherweise an dem fertig besohlten Schuh befeviigt, und zwar derart,
daß ihre Haltefüße mittels am oberen, der Sohle zugewandten Fußende angebrachten Befestigungsflanschen
ao mit der Schuhsohle verschraubt, vernietet oder entsprechend
verbunden werden. Dieses Verfahren ist zeitraubend und kostspielig, was sich besonders bei der
Serienfabrikation bemerkbar macht. Außerdem ist aber auch der korrekte Sitz der Schlittschuhkufen nicht immer
voll gewährleistet, d. h. es sind größere 1 oleranzen in der Lage der Kufen relativ zur Schuhsohle möglich,
und es besteht die Gefahr, daß sich die Kufen nach längerer Gebrauchszeit lockern. Die beiden letztge
nannten Faktoren wirken sich besonders schwerwie· gend bei hochwertigen Schlittschuhen für Eiskunstläufer
aus.
Im Zusammenhang mit Formen zur Durchführung von Spritzverfahren ist es aus der deutschen Auslegeschrift
I 086 042 bereits bekannt, aus dem Formenhohlraum herausführende Öffnungen, durch die in den Formenhohlraum
eingelegte, zu ummantelnde Teile herausragen, durch eine elastische Umhüllung, insbesondere
eine solche aus Kunststoff, abzudichten. Aus den dazu gegebenen Bemessungsangaben, daß der Außendurchmesser
der elastischen Umhüllung geringer als der Durchmesser der öffnung sein soll, ist für den
Fachmann weiterhin entnehmbar, daß die Öffnungen in einer Trennfläche der Form angeordnet sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein vereinfachtes und preiswertes Verfahren zur Befestigung
von Schlittschuhkufen an Schuhen zu schaffen, bei dem die Schlittschuhkufen einen korrekten und festen Sitz
aufweisen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Verfahren, in dessen Verlauf der Schuhschaft und die oberen
Enden der Haltefüße der Kufen mit den daran angebrachten Befestigungsflanschen mit Abstand zueinander
in einer Spritzform festgelegt werden und dann die Schuhsohle angespritzt wird, wobei die Befestigungsflansche
vollständig in das Sohlenrnaterial eingebettet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren führt in einem einzigen
Arbeitsgang sowohl zur Bildung der Sohle als auch zur festen Verbindung zwischen der SchÜttschu'n-
So kufe und dem Schuh, erspart also den zusätzlichen Arbeitsgang des nachträglichen Befestigens der Schlittschuhkufe.
Überraschend wurde außerdem gefunden, daß sich durch das erfindungsgemäße Einbettungsverfahren
ausgesprochen enge Toleranzen in der Lage der Kufe relativ zum Schuh einhalten lassen, und daß
außerdem ein dauerhafter, auch nach langen Benutzungszeiten noch vollkommen fester Sitz der Schlittschuhkufe
erreicht wird.
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Die Durchführung c|cs erfindunghgemuoen Verfahrens
kann mit jeder geeignet ausgebildeten Vorrichtung erfolgen, sofern diese eine Form verwendet, die
zur Bildung der Sohle einen einseitig durch den Schuhschaft und im übrigen durch metallische Formwandungen
begrenzten Formenhohlraum besitzt und im weiteren dadurch gekennzeichnet ist, daß die Kufe innerhalb
der Form in einem von einer Trennebene geschnittenen Aufnahmeraum angeordnet ist, von dem sich die
Haltefüße durch abgedichtete Verbindungsöffnungen hindurch in den Formenhohlraum hinein erstrecken,
und daß an einer Formenhälfte in den Aufnahmeraum hineinragende höhenjustierbare Haltenasen zur Auflagerung
der Kufe angeordnet sind.
Vorzugsweise verläuft die Trennebene der Form in der Längsmittelebene des Schuhschaftes. Dies begünstigt
ein leichtes Ausformen des Schuhes.
Die in den Aufnahmeraum der Form hineinragenden höhenjustierbaren Hsllenasen sind mit Vorteil als Bunde
an Exzenierschrauben ausgebildet. Die Lage der Befestigungsflansche
im Formenhohlraur·· kann damit einfach durch Verdrehen aer Exzenterschrauben eingestellt
werden.
Damit während des Spritzvorgangs aus der Form kein Kunststoffmaterial austritt, sind die Verbindungsöffnungen
an ihren dem Formenhohlraum zugewandten Enden zweckmäßigerweise mit einer Abdichtung
aus Polytetrafluorethylen versehen, welches den Spritzicmperaturen
ohne weiteres standhält. Das Vorsehen einer solchen Abdichtung macht es möglich, auf oinen
genauen Paßsitz der Haltcfüße in den Verbindungsöffnungen zu verzichten.
Für den Fall, daß ein Angußkanal als ein sich parallel zum Formenhohlraum erstreckender und über Stichkanälc
mit diesem verbundener Vcrteilcrkanal ausgebildet ist, ist der Angußkanal für den Formenhohlraum
zweckrnaßigerweist: außermittig um den Aufnahmeraum
der Kufe herumgeführt und von einer weiteren, in
einer der beiden Formenhälften angeordneten Trcnncbene
geschnitten. Der Angußkanal bleibt dann nach beendetem Spritzvorgang zur Reinigung zugänglich.
Ein Ausführungsbeispiel einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Form wird
nachfolgend an Hand der Zeichnungen näher erlrutcrt. Dabei stellt dar
F i g. I die Form in Ansicht auf die Formentrennebene und
F i g. 2 einen Schnitt in der Ebene 11-11 der F i g. I.
Die zeichnerisch dargestellte Form ist zweiteilig ausgebildet,
d.h. sie besitzt zwei Formenhälften 3 und 4. die in einer nicht weiter dargestellten Einrichtung, /.. B.
einer Formenkasselte, voneinander weg (Öffnungsbewegung)
und zueinander hin (Schließbewegung) verschieblich gelagert sind. Im geschlossenen Zustand beider
Hälften ist deren genaue Lage zueinander durch Zentrierstifte 6 gesichert, die sich in der Trennebene
der Formenhälften an der einen Formenhälfte (/.. B. .3) befinden und in entsprechende Bohrungen der anderen
Formenhälfte eingreifen.
An der in der Zeichnung oberen Seite der beiden Formenhälften (die nicht unbedingt die im praktischen
Betrieb obenlirgende Seite zu sein braucht) befindet sich eine Ausnehmung 1, die den Formenhohlraum bildet
und während eines Spritzvorganges durch einen gestrichelt angedeuteten, auf einen Leisten aufgezogenen
Schuhschart 2 abgeschlossen wird, so daß das in den Formenhohlraui'i eingespritzte Material eine innige
Verbindung mit dem Schuhschaft eingehen kann.
Das eingespritzte Materiul gelangt von einem nicht wewer dargestellten Spiitzaggregat über ein«η Angußkanal
5 in den Formeniiohlraum. Der Angußkanal kann
dabei ein von der Trennebene geschnittener und direkt /um Formenhohlraum geführter Kanal sein (wie dargestellt),
er kann aber auch ein etwa parallel zum Formenhohlraum verlaufender Verteilungskanal sein, dur
über mehrere Stichkanäle mit dem Formenhohlraum verbunden ist. Die Ausgestaltung des Angußkanals
hängt im wesentlichen davon ab, wie sich das Sohlenmaterial im Formenhohlraum verteilt.
Die Trennebene der beiden Formenhälften liegt in der Längsmittelebene des Schuhschaftes 2 und schneidet
einen unterhalb des Formenhohlraums 1 in den Formenhälften angebrachten weiteren Hohlraum 7.
Dieser Hohlraum 7 ist über mehrere Verbindungsöffnungen 8 mit dem Fcrmenhohlraum 1 verbunden. Dadurch
ist es möglich, in dem Hohlraum 7 eine Schlittschuhkufe 9 so anzuordnen, daß sich deren Haltefuße
10 durch die Verbindungsöfujngen 8 hindurch in den
Formenhohlraum 1 hinein erst, ecken. Die Verbindungsöffnungen 8 sind dabei zweckmäßig an ihrem,
dem Formenhohlraum t zugewandten Ende mit einer Abdichtung 12 aus z. B. Polytetrafluorethylen versehen,
um /11 verhindern, daß das in den Formenhohlraum eingespritzte
Material unter dem Einspritz- oder Nachdruck in die Trennfuge zwischen den Haltefüßen 10
und der Wandung der Verbindüngsöffnung 8 hineingelangcn kann. Durch Anwendung der Abdichtung 12
entfällt somit die Notwendigkeit, einen genauen Paßsitz der Hahefiiße 10 in den Verbindungsöffnungen
vorzusehen.
Die Schlittschuhkufe 9 wird bei gcöffrieter Form so
in den Aufnahmchohlraum eingelegt, daß sie zunächst an einer der beiden Formenhälften — in der Zeichnung
der Formenhälfte 3 — provisorisch gehalten ist. Zu diesem Zweck sind in dieser Formenhälfte i.': den Aufnahmchohlraum
7 hineinragende Hallenasen 14 vorgesehen, die zweckmäßig als Bunde an Exzenterschrauben
13 ausgebildet sind, damit sich zugleich die Möglichkeit einer einfachen Justierung de;" Hcl^niage der eingelegten
Kufen ergibt. Durch Verdrehen der Exzenterschrauben 13 kann die Lage der Bcfestigungsflansche
11 in dem Formenhohlraum 1 sehr leicht so eingeregelt
werden, daß diese während des Spritzvorganges den gewünschten Abstand von der Unterfläche (Bra.idsoh-Ie)
des den Formenhohlraum begrenzenden Schuhschaftes 2 besitzen, den sie natürlich auch nach beendetem
Spritzvoigarig behalten.
Die Haltenasen 14 dienen nur /ur vorübergehenden
Halterung des Schlittschuhes. Während des Spritzvorganges bei geschlossener Form wird der Schlittschuh
durch die der? Haltefüßcn 10 in den Vcrbinciungsöffnungcn
8 erteilte Führung genau positioniert. Es ist also zweckmäßig, die Kufe 9 mit etwas Spiel hinter die Hallenasen
i< greifen zu lassen, damit der Schlittschuh nach dem Schließen der Form leicht seine endgültige
seitliche Ausrichtung annehmen kann.
In den Befestigungsflanschcn 11 sind, sofern handelsübliche
Schlittschuhe verwendet werden, Bohrungen Il' zur Aufnahme der (normalerweise verwendeten)
Befestigungsschrauben od. dgl. enthalten. Es ist zweckmäßig, diese Bohrungen noch etwas zu vergrößern
und/oder ihre Anzahl zu vermehren, damit das Sohlenmatcrial diese Bohrungen mit Sicherheit ausfüllt und
sich mithin zwischen dem Sohlenmaterial und den Befesligungsflanschen
eine möglichst innige »Verzahnung« einstellt. Im Verein mit der Tatsache, daß das
Sohlenmaterial auch den Zwischenraum zwischen den Befestigungsflanschen und der Brandsohle voll ausfüllt,
ist dadurch ein fester, dauerhafter Sitz der Schlittschuhkufe am Schuh optimal gewährleistet.
Für den Fall, daß ein Angußkanal als ein sich parallel
zum Formenhohlraum 1 erstreckender und über Stichkanäle mit diesem verbundener Verteilerkanal ausgebildet
ist, kann sich der Angußkanal nicht längs der Trennebene der beiden Formenhälften erstrecken, weil
dort der Schlittschuh angebracht ist. Er muß vielmehr außermitlig in einer der beiden Formenhälften verlaufen.
Für diesen Fall ist es zweckmäßig, die betreffende Formenhäilfte für sich zweiteilig auszubilden, damit der
Angußkanal durch Trennen der beiden Formenhälftenteile zur Entnahme des Angusses nach beendetem
Sprilzvorgang bzw. zur Reinigung zugänglich bleibt.
Claims (6)
1. Verfahren zum Befestigen von Schlittsehuhkufen
an Schuhen, deren Sohlen aus spritzbarem Material bestehen und direkt an den Schuhschaft angespritzt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Schuhschaft und die oberen Enden der Haltefüße
der Kufen mit den daran angebrachten Befestigungsflanschen mit Abstand zueinander in einer
Spritzform festgelegt werden und dann die Schuhsohle angespritzt wird, wobei die Befestigungsflansche
vollständig in das Sohlenmaterial eingebettet werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, unter Verwendung einer Form,
die zur Bildung der Sohle einen einseitig durch den Schuhschaft und im übrigen durch metallische
Formwaraiungen begrenzten Formenhohlraum besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß die Kufe (9) innerhalb
der Form (3, 4) in einem von einer Trennebene geschnittenen Aufnahmeraum (7) angeordnet
ist, von dem sich die Haltefüße (10) durch abgedichtete Verbindungsöffnungen (8) hindurch in den Formenhohlraum
(1) hinein erstrecken, und daß an einer Formenhälfte (z. B. 3) in den Aufnahmeraum
(7) hineinragende höhenjustierbare Haltenasen (14) zur Auflagerung der Kufe (9) angeordnet sind.
3. Vor.xhtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennebene der Form (3, 4) in der Längsmiitelebene ues Schuhschaftes (2) verläuft.
4. Vorrichtung nacn Ans; ruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltenasen (14) als Bunde an Exzenterschrauben (13) ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsöffnungen
(8) an ihren dem Formenhohlraum (1) zugewandten Enden mit einer Abdichtung (12) aus Polytetrafluorethylen
versehen sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Angußkanal für
den Formenhonlraum (1) außermittig um den Aufnahmeraum (7) der Kufe (9) herumgeführt und von
einer weiteren, in einer der beiden Formenhälften angeordneten Trennebene geschnitten ist.
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