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Die Erfindung bezieht sich auf eine in einer beschußsicheren Schaltertrennwand
von Geldinstituten angeordnete Durchreiche-Vorrichtung für Geld, Wertpapiere od.
dgl., bei der das Durchreiche-Fenster in der Trennwand durch eine Schiebemulde und
eine mit dieser gekoppelten Abdeckvorrichtung in allen Bewegungsphasen gegen Durchschießen
abgesichert ist. Derartige Trennwände bestehen bekanntlich aus auf der undurchsichtigen
Kassentheke angeordneten durchsichtigen Scheiben aus Panzerglas.
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Bekannt ist es, bei Durchreichevorrichtungen eine Schiebemulde, welche
in einem in die Theke eingearbeiteten Raum läuft, mittels eines flach aufliegenden,
ebenfalls verschiebbaren Deckels derart abzuschließen, daß in keiner Bewegungslage
der Schiebemulde eine Durchschußmöglichkeit besteht, auch nicht mit einer in eine
verhältnismäßig tief ausgebildete Schiebemulde eingeführten Schußwaffe. Die erforderliche
gegenläufige Bewegung von Schiebemulde und Abdeckplatte wird bei diesen Durchreichevorrichtungen
mittels eines die beiden Teile koppelnden, endlosen Zugmittels oder durch einen
gegenläufigen Doppel-Zahnstangentrieb bewirkt. Soweit derartige Durchreichevorrichtungen
in die Theke versenkt sind, sind sie an sich sehr aufwendig und erfordern, insbesondere
bei nachträglicher, infolge behördlicher Vorschriften erforderlich werdender Sicherung
der eigentlichen Kassenstelle an vorhandenen langen Banktheken, erhebliche Bearbeitungskosten.
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Bekannt sind ferner ausschließlich auf der Thekenoberfläche angeordnete
Durchreichevorrichtungen in Trommelbauart, bei denen die durchschußsichere Trommel
durch Zwischenwände in Sektoren unterteilt und um eine senkrechte Achse drehbar
in kreisförmigen oder rechteckigen Gehäusen untergebracht ist. Derartige Durchreichevorrichtungen
benötigen bei einem ausreichenden Fassungsvermögen einen erheblichen Durchmesser.
Dies bedingt einmal einen relativ sehr hohen Aufwand an Panzerglas und Bearbeitung
für die Trommel und das Gehäuse. Zum anderen bildet das auf die Thekenoberfläche
aufgesetzte und aus der oberen. glattwandigen Trennwand in den Publikumsraum teilweise
hineinragende Gehäuse der Trommel eine das übersteigen der Trennwand erleichternde
Stufe. Infolgedessen kann die behördlich vorgeschriebene Mindest-Sicherheitshöhe
erst von der Gehäuseoberfläche gerechnet werden, so daß sich ein weiterer zusätzlicher
Aufwand an ; Panzerglas für die erforderliche Erhöhung der Trennwand ergibt. Durch
die Erhöhung wird zugleich der Abstand zwischen Trennwand und Raumdecke vermindert
oder aufgehoben, wodurch in vielen Fällen eine ausreichende Durchlüftung des Kassenraumes
erschwert oder ganz verhindert wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Durchreichevorrichtung
mit einer Schiebemulde großen Fassungsvermögens, also auch ausreichender Muldentiefe,
zu schaffen, die ohne umfangreiche Baumaßnahmen an der Schaltertheke, insbesondere
auch bei nachträglichem Einbau auf vorhandenen Schaltertheken, angeordnet werden
kann.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Abdeckvorrichtung
aus einem an der Mantelfläche offenen Zylinderausschnitt besteht, der um eine zur
Schaltertrennwand und zur Thekenoberfläche parallele Achse schwenkbar gelagert und
so mit der Schiebemulde gekoppelt ist, daß die Öffnung in der Trennwand in jeder
Stellung abgedeckt ist.
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Bei einer bevorzugten Bauart ist die Koppelung zwischen der Schiebemulde
und der Abdeckvorrichtung dadurch bewirkt, daß die Schiebemulde in der Mitte ihrer
Seitenwände von oben nach unten verlaufende Nuten aufweist, in welche in der Mitte
des kreisbogenförmigen Randes der Seitenwände der Abdeckvorrichtung angeordnete,
der Zwangsführung dienende Bolzen eingreifen.
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Die erfindungsgemäße Ausführung bietet zusätzliche Vorteile. Einmal
ist es durch die Schräge des die Abdeckvorrichtung bildenden Zylinderausschnittes
einem Bankräuber nicht möglich, auf die Durch zeichevorrichtung zu steigen, so daß
der zusätzliche Aufwand für die bisher unvermeidbare Erhöhung der Trennwand über
die behördlich vorgeschriebene Mindestsicherheitshöhe hinaus eingespart werden kann.
Zugleich vermindert sich der Aufwand an Panzerglas und dessen teuerer Bearbeitung
für die Abdeckvorrichtung erheblich, zumal die Schiebemulde selbst nicht wie bei
Trommeldurchreichen durchsichtig zu sein braucht. Zusätzlich entfallen leicht störanfällige,
endlose Zugmittel oder aufwendige Zahnstangentriebe.
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Zum anderen ergeben sich auch für den Betrieb der Durchreichen zusätzliche
Vorteile. Wird die Schiebemulde zur Herabsetzung der Reibung mit Rädern versehen,
so fällt jeweils beim Loslassen die Abdeckvorrichtung infolge ihres Gewichts in
die Mittellage zurück und nimmt infolge der einfachen,. zwangläufigen Koppelung
die Schiebemulde mit. Mittels an sich bekannter Griffverriegelungen kann die Abdeckvorrichtung
in der Offenstellung nach außen oder innen gehaltert werden, wobei es möglich ist,
die Halterung in der Außenoffenstellung derart selbstauslösend auszuführen; daß
ein zusätzliches, auf die Abdeckvorrichtung einwirkendes Gewicht die Sperrung löst.
Somit ist eine übersteigmöglichkeit mit Sicherheit verhindert.
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Die Erfindung ist in den Abbildungen beispielsweise dargestellt, und
zwar zeigt A b b. 1 die Ansicht vom Kundenraum in der Mittellage, A b b. 2 den Schnitt
S-S nach A b b.1 und A b b. 3 den Querschnitt in einer der Offenstellungen.
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Die an sich bekannten Griffverriegelungselemente sind der Deutlichkeit
halber nicht dargestellt. Im übrigen sind in allen Abbildungen die gleichen Teile
mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Auf der Oberfläche der Kassentheke 1 sind nach A b b. 1 die die Trennwand
bildenden Panzerglasscheiben 2 fest angeordnet, zwischen denen die Abdeekvorrichtung
in Form eines an der Mantelfläche offenen Zylinderausschnittes 3 vorgesehen und
mittels der in der Trennwand aufgenommenen Achsstümpfe 4 um eine parallel zur Thekenoberfläche
liegende Achse schwenkbar gelagert ist. Die Abdeckvorrichtung wird von kreissektorförmigen
Seitenwänden 6 und zwischen diese eingeklebten Frontwänden 5 gebildet. In der Mitte
des kreisbogenförmigen Randes der Seitenwände 6 sind Bolzen 7 zur Zwangsführung
der Schiebemulde 10 angeordnet. Die Bolzen 7 greifen in Nuten 9 ein, die in der
Mitte der Seitenwände 8 der Schiebemulde 10 von oben nach unten verlaufend angeordnet
sind. Infolgedessen wird die Schiebemulde bei einer Schwenkung
der
Abdeckvorrichtung zwangläufig in gleicher Richtung auf der Thekenoberfläche mitgeführt.
Die abgerundeten Frontflächen 11 der Schiebemulde ermöglichen eine berührungslose,
dichte Abwicklung des Durchreichevorgangs.