DE1704553C3 - Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen geschäumter Bahnen aus vollständig ausgeschäumten Kunststoffperlen - Google Patents

Description

Das Hauptpatent betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen geschäumter Bahnen aus vollständig ausgeschäumten Kunststoffperlen, insbesondere aus Polystyrol, durch Zusammenpressen der Perlen, unter gesteuertem Zuführen von Wärme zur Bildung eines Formteiles mit gewünschter Dicke und Dichte und anschließendes Abkühlen unter Beibehaltung des Druckes, nach Patent 16 20 321.

Dem Hauptpatent liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, das eine kori ^:,iuierliche Betriebsweise erlaubt, wobei die Dichte der Formteile beliebig einstellbar und eine größtmögliche Homogenität des Materials erzielbar ist.

Diese Aufgabe wird nach dem Hauptpatent dadurch gelöst, daß die aufgeschäumten Perlen einer gesteuerten Erwärmung durch Heißluft bei Atmosphärendruck unterzogen werden, um eine zusammenhängende, praktisch noch unverformte Masse zu erhalten, und d&3 die Temperatur des ersten Schrittes im wesentlichen beibehalten und dabei die Masse auf ihre endgültige Form zusammengedrückt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren nach dem Hauptpatent derart auszugestalten, daß nach Wunsch eine glattere oder rauhere Oberfläche der geschäumten Bahnen erzielt werden kann.

Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die Oberflächenschicht mindestens einer Seite der unverformten Masse vor dem Zusammendrücken auf die endgültige Form ohne Druckeinwirkung, gesteuert übe·· die Erweichungstemperatur erwärmt wird.

Diese Maßnahme hat nicht nur den Vorteil, daß die Oberflächenbeschaffenheit der Zellproduktbahn in gewünschter Weise beeinflußt werden kann, sondern auch den Vorzug, daß durch die Verdichtung des Oberflächenbereichs des Erzeugnisses, dessen mechanische Festigkeit, insbesondere seine Schlagfestigkeit und seine Biegefestigkeit verbessert werden.

Aus der DE-PS 9 46 085 ist ein Verfahren zur Herstellung poröser Formkörper aus thermoplastischem Kunststoff unter Ausbildung einer nicht porösen Oberflächenschicht durch Erwärmen bekannt, gemäß dem die porösen Kunststoffkörper in Formen, die nicht gasdicht schließen, so lange auf Temperaturen oberhalb des Erweichungsbereiches des betreffenden Kunststoffes erwärmt werden, bis der Kunststoff an der 5 Oberfläche der Formkörper geschmolzen ist. Da dieses Verfahren in Formen durchgeführt wird, handelt es sich notwendigerweise um einen diskontinuierlichen Prozeß. Die Nachbehandlung der Formkörper aus Schaumpolystyrol gemäß diesem Verfahren erfordert etwa 1 bis 2

ίο Stunden, um die gewünschte geschlossene Obe-flächenschicht zu erhalten. Außerdem befriedigen die mechanischen Eigenschaften, z. B. die Druckfestigkeit, der auf diese Weise hergestellten Formkörper nicht

Die Erwärmung der Oberfläche des Erzeugnisses zwischen der ersten Erwärmungsphase und der Druckeinwirkungsphase kann durch Infrarotheizröhren erfolgen, wobei die diesen Röhren zugeführte Energie im Falle einer gegebenen Anlage in Abhängigkeit von der Fortbewegungsgeschwindigkeit des Erzeugnisses und je nach dem erwünschten Aussehen des Überzuges geregelt werden kann. Die Beheizung erfolgt, falls rauhe Oberflächen erhalten werden sollen, in mäßigem Grade und intensiver, wenn die Erzeugung glatterer Oberflächen angestrebt wird.

Im Gegensatz dazu ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren durch richtiges Einordnen der zusätzlichen Verfahrensstufc des Erhitzens zwischen die anderen Verfahrensstufen di·; kontinuierliche Herstellung eines Zellproduktes, dessen mechanische Festigkeit, insbesondere seine Schlagfestigkeit und seine Biegefestigkeit, verbessert ist

Die Möglichkeit, die Oberflächenrauhigkeit der in der beschriebenen Weise erhaltenen Erzeugnisse je nach ihrem Verwendungszweck ändern zu können, ist von

i"> besonderem Interesse. Falls es erwünscht ist, später die aus solchen Bahnen geschnittenen Platten mit einem Überzug, wie einem solchen aus Gips oder Zement, zu versehen, ist es zweckmäßig, deren Oberfläche derart gerauht auszubilden, daß hierdurch das Anhaften des

■to Überzuges an dem Harzkörper gefördert wird. In anderen Fällen ist es im Gegensatz hierzu erwünscht, eine möglichst glatte Oberfläche der Bahn zu erhalten. Dieser Wunsch kann sich aus ästhetischen Gründen, wie auch dem, ein Anhaften von Staub auf diesem zu

■»5 verhindern oder schließlich, um das Aufbringen einer abdichtenden Materialschicht oder das Aufkleben einer verkleidenden Folie zu erleichtern, ergeben.

F i g. 1 ist eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Versehen der Oberfläche der Bahn mit einer durch Erwärmung veränderten Oberflächenschicht.

Fig. 2 ist eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Beschichten einer Bahn mit einer Folie oder mit Papier.
Die in den Abbildungen dargestellten Vorrichtungen sind grundsätzlich die gleichen wie die zur Durchführung des Verfahrens nach dem Hauptpatent, bei welchem in einer ersten Phase die Masse aus geblähten Perlen zunächst in einem Gehäuse f, welches die zwischen den einander zugekehrten Trumen zweier Gurtförderer 2 und 3 durchlaufen, auf die Erweichungs-

M' temperatur erwärmt und in eir.er zweiten Phase einer Druckeinwirkung zwischen Gurtförderern 4 und 5, die sich in einem Gehäuse 6 bewegen, in welchem abgangsseitig Kühlvorrichtungen vorgesehen sind, unterworfen werden, verwendet werden.

^h"> Bei Verwendung der in Fig. 1 dargestellten Anlage wird die aus der Masse von geblähten Perlen bestehende Bahn auf ihren beiden Oberflächen je mit einer Folie 8, 8a, beispielsweise aus Polystyrol,

zogen. Die beiden Filme laufen von Vorratsrollen 9, b, werden durch Infrarotstrahler 10, 10a erwärmt durch die Druckrollen U₁Ua an die Bahn angelegt. in Kontakt mit der Bahn befindlichen Filme werden h weitere Infrarotstrahler 12,12a erwärmt,
jßerdem können zwecks Erwärmung der Gurtförr 4 und 5 Infrarotstrahler 13,13a vorgesehen sein.
ie derartig hergestellte auf seinen beiden Oberfläi mit Folien, z. B. aus Polystyrol, überzogene Bahn ißt dann die Anlage,
ι Falle der in F i g. 2 dargestellten Anlage wird die

aus der Masse aus geblähten Perlen gebildete Bahn durch Aufkleben von Filmen oder Folien 20, 20a z. B. aus Papier oder Glasfaservlies, die von Vorratsrollen 14, 14a abgezogen werden und über Beleimungsvorrichtungen 15,15a laufen, um dann durch Rollen 16, 16a an die beiden Oberflächen der Bahn angelegt zu werden, auf jeder Oberfläche mit einer Deckschicht überzogen.

Zwischen der Erwärmungszone und der Druckzone wird die Bahn 7 durch Infrarotstrahler 17, 17a, ebenso wie auch die Folien 20, 20a durch Infrarotstrahler 18, 18a erhitzt

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen geschäumter Bahnen aus vollständig ausgeschäumten Kunststoffperlen, insbesondere aus Polystyrol, durch Zusammenpressen der Perlen, unter gesteuertem Zuführen von Wärme zur Bildung eines Formteiles mit gewünschter Dicke und Dichte und anschließendes Abkühlen unter Beibehaltung des Druckes, bei dem die aufgeschäumten Perlen einer gesteuerten Erwärmung durch Heißluft bei Atmosphärendruck unterzogen werden, um eine zusammenhängende praktisch noch unverformte Masse zu erhalten und die Temperatur des ersten Schrittes im wesentlichen beibehalten und dabei die Masse auf ihre endgültige Form zusammengedrückt wird, nach Patent 16 29 321, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht mindestens einer Seite der unverformten Masse vor dem Zusammendrücken auf die endgültige Form ohne Druckeinwirkung gesteuert über die Erweichungstemperatur erwärmt wird.