DE1698617B1

DE1698617B1 - Gangordner fuer elektrische Uhren

Info

Publication number: DE1698617B1
Application number: DE19641698617
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Hans Eisler
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1964-04-29
Filing date: 1964-04-29
Publication date: 1970-06-18

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Gangordner mit Unruh für zwangssynchronisierte, elektrische Uhren, bei dem einige oder alle der möglicherweise durch Prellungen beanspruchten Bauelemente der Uhr ganz oder teilweise aus Kunststoff bestehen.
Durch Schmiermittelveränderungen bzw. natürlichen Verschleiß in dem mit einer Rutschkupplung versehenen Federhaus wachsen die Rutschmomente an und bewirken ein überschreiten des Antriebsnennmomentes für den Gangordner, welcher empfindlich auf zu hohe Momente reagiert. Die Amplitude der Schwingungsweite der Unruh nimmt infolge der erhöhten Momente zu, wodurch es leicht zu Prellungen im Gangordner kommt, d. h., die Ellipse schlägt z. B. gegen die Ankergabel. Dadurch treten für den Gangordner zusätzliche mechanische Beanspruchungen auf, welche zum schnelleren Verschleiß beitragen und die Ganggenauigkeit der Uhr negativ beeinflussen können.
Durch die französische Patentschrift 1089122 ist ein Gangordner bekanntgeworden, dessen einzelne Teile an ihren Berührungsflächen zur Verminderung von Verschleiß und Geräuschbildung ganz oder teilweise aus Kunststoff bestehen. Die Unruh indessen besteht nicht aus Kunststoff, weil an ihr keine Reibung und Geräuschbildung auftritt. Die obengenannten zusätzlichen Beanspruchungen infolge von Prellungen treten also auch bei diesem Gangordner auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gangordner so auszubilden, daß in ihm trotz großer Schwingamplitude im Normalbetrieb auch bei erhöhtem Antriebsmoment keine Prellungen auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens die Speichen der Unruh aus Kunststoff hergestellt sind und daß ein in sich nachgiebiger Kunststoff verwendet ist, der nach Verformung ohne Rückgabe der aufgenommenen mechanischen Arbeit wieder seine Ausgangsform annimmt. Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß der Prellvorgang, d. h. der Abbau der Schlagenergie, nicht schlagartig erfolgt, sondern es tritt eine zeitlich gedehnte Umformung des Schlagenergieüberschusses durch Deformation der elastisch ausgebildeten Elemente auf.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Durch den Synchronmotor 1 wird über die Exzenterscheibe 2 und den Hebelarm 3 dem Uhrwerk eine von der Frequenz des Kraftwerksnetzes abhängige Schwingung aufgezwungen. Die Unruh 4 wird über den Anker 9 vom nicht dargestellten Federhaus aus in Schwingungen versetzt. Durch zu hohe Antriebsmomente kann ein überschwingen der Unruh eintreten, wodurch die Unruhstifte 5 und 6 (beziehungsweise die Ellipse), welche an der Hebelscheibe der Unruh angebracht sind, gegen die Ankergabel 7 schlagen können. Um diesen Schlag (Prellen) weitgehendst unwirksam zu machen, sind einige besonders beanspruchte Elemente aus elastischem, schlagzähem Kunststoff hergestellt. Diese Elemente können entweder einzeln elastisch ausgeführt sein, wobei alle anderen starr bleiben, oder in jeder nur möglichen Kombination untereinander elastisch oder starr sein.
Der Unruhreifen ist Träger der Schwingenergie. Mittler im Energiewege sind die Speichen 8, welche erfindungsgemäß aus einem Kunststoff mit hohem Schubmodul, d. h. hoher Dämpfung, hergestellt sind. Desgleichen können die Unruhstifte 5 und 6 aus schlagzähem abriebfestem Kunststoff hergestellt sein, wobei sie in der Hebelscheibe der Unruh starr gelagert sind, bzw. die Stifte sind aus hartem Material und in der Hebelscheibe der Unruh elastisch-zäh gebettet. Als weitere Maßnahme kann der Anker 9 aus' schlagzähem abriebfestem Kunststoff als Spritzteil hergestellt sein, wobei die Gabelhörner des Ankers zusätzlich noch mit Schlitzen versehen sein können. Um die Drehbewegung des Ankers zu begrenzen, sind Ankerbegrenzungsstifte 10 und 11 vorgesehen. Diese Ankerbegrenzungsstifte können aus schlagzähem abriebfestem Kunststoff hergestellt sein, bzw. die starren Stifte können mit einem Dämpfungsmittelanstrich (überzog) oder mit einem Rüschschlauch versehen sein. Als weitere Maßnahme können sowohl die Lager 12 und 13 der Unruhwelle als auch die Ankerlager 14 und 15 elastisch mit der Uhrwerksplatine verbunden werden.

Claims

Patentanspruch: Gangordner mit Unruh für zwangssynchronisierte, elektrische Uhren, bei dem einige oder alle der möglicherweise durch Prellungen beanspruchten Bauelemente der Uhr ganz oder teilweise aus Kunststoff bestehen, d a d u r c h g e k e n n - 1 z e i c h n e t, daß mindestens die Speichen (8) der Unruh (4) aus Kunststoff hergestellt sind und daß ein in sich nachgiebiger Kunststoff verwendet ist, der nach Verformung ohne Rückgabe der aufgenommenen mechanischen Arbeit wieder seine Ausgangsformen annimmt.