DE1694736B2 - Verfahren zum antistatischen ausruesten von kunststoff-formteilen - Google Patents
Verfahren zum antistatischen ausruesten von kunststoff-formteilenInfo
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Description
Die Lösung des Dialkanolamids wird dann auf die
Oberfläche des zu behandelnden Polyphenylensulfid-Erzeugnisses
in irgendeiner geeigneten Weise aufgebracht, beispielsweise mit einem weichen Tuch oder
einer Sprühdüse.
Wenn auch jede flüchtige inerte Flüssigkeit, die die obigen Siedepunkteigenschaften aufweist und ein
Lösungsmittel für das Dialkanolamid darstellt, verwendet werden kann, umfassen besonders geeignete
Stoffe Alkohole mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen einschließlich Methanol, ÄthanoL Propanol, Isopropanol,
Butanol, Isobutanol, Pentanol u. dgl. Die in dem Lösungsmittel gelöste Menge Dialkanolamid kann in
weitem Bereich in Abhängigkeit von den Fähigkeiten des Lösungsmittels bezüglich der Lösung des speziellen
Dialkanolamids variieren. Eine im allgemeinen geeignete Mischung enthält 50 bis 98 Gewichtsteile Lösungsmittel
und 2 bis 50 Gewichtsteile Dialkanolamid, bezogen auf das Gewicht der Gesamtzusammensetzung.
Das Lösungsmittel verdampft unter normalen Umgebungsbedingungen schnell und läßt einen fest anhaftenden
Überzug zurück, der die Ansammlung von elektrostatischen Ladungen auf dem Erzeugnis für
viele Monate verhindert. Dies ist sehr überraschend, da die meisten antistatischen »Aufreibe«-Mittel(rub-on
agents) durch einmaliges oder zweimaliges Reiben mit einem Tuch oder durch anderen mechanischen Abrieb
leicht entfernt werden. Die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens ist zusätzlich sehr überraschend,
da gefunden wurde, daß die verwendeten langkettigen Dialkanolamide für die meisten praktischen
Zwecke mit dem Kunststoff unverträglich sinl Die Einarbeitung des Dialkanolamids direkt in
das Polyphenylensulfid in einem Banbury-Mischer, einer Walze oder einem Extruder stellt so keinen
günstigen Weg für die antistatische Ausrüstung dar. Wenn auch der genaue Mechanismus für diese überraschende
Entwicklung unbekannt ist, scheint es doch so zu sein, daß das Antistaticum in gewisser Weise in
die Oberfläche des Kunststoffs eindringt oder darauf
ίο adsorbiert wird.
Wenn auch die antistatischen Behandlungsmittel beim erfindungsgemäßen Verfahren im wesentlichen
aus den angegebenen Amiden und einem Lösungsmittel dafür bestehen, können die Zusammensetzungen
auch geringe Mengen anderer Zusätze, wie Antioxidantien, Ultraviolettstabilisatoren u. dgl. enthalten,
vorausgesetzt, daß die zusätzlichen Bestandteile nicht in Mengen vorliegen, die ausreichen, die antistatische
Wirksamkeit des Dialkanolamids zu beeinträchtigen.
Eine Platte von 7,6 · 15,2 · 0,3 cm aus Polyphenylenoxid wird behandelt, indem eine lOgewichtsprozentige
Lösung des Diäthanolamids der Laurinsäure in Isopropanol
auf den Oberflächenstreifen aufgebracht wird, wodurch ein Rückstandsüberzug an Amid von
etwa 10~4g/cm2 zurückbleibt. Die Wirksamkeit der
Behandlung wird bestimmt, indem die Platte mit einem Wolltuch gerieben und mit einem Keithley-Statik-Meter
Modell 250 mit einem Meßkopf Nr. 2501 untersucht wird. Periodische Versuche über einen Zeitraum
von 19 Tagen führen zu den folgenden Ergebnissen:
Polymeres
Statische Ladung [kV] nach der
angegebenen Anzahl von Tagen
angegebenen Anzahl von Tagen
4 I 7 I 10 I
19
Potential der statischen Ladung
des unbehandelten Polymeren
[kV]
des unbehandelten Polymeren
[kV]
Polyphenylensulfid*) 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 14,0
*) Hergestellt durch Umsetzung von p-Dichlorbenzol mit Natriumsulfid in N-Methylpyrrolidon durch Erhitzen der Mischung in
einem Autoklav aus rostfreiem Stahl etwa 17 Stunden lang bei etwa 249° C.
Die Ergebnisse zeigen, daß, wenn überhaupt, nur außerordentlich niedrige statische Ladungen im Verlauf
von mindestens 19 Tagen bei Polyphenylensulfid erzeugt werden, die erfindungsgemäß behandelt sind.
In allen Fällen bleiben während der 19tägigen Versuchsdauer
die angesammelten statischen Ladungen, wenn überhaupt welche angesammelt werden, weit
unter der 3 Kilovoltgrenze, bei der Staub- und Schmutzteilchenanziehung im allgemeinen beginnt.
Während der Dauer der Beobachtung und der Untersuchung werden die Kunststoffteile auf einem offenen
Gestell gelagert und werden wiederholt mit einem Tuch behandelt und gerieben, was die Stabilität der
erfindungsgemäßen antistatischen Behandlung gegenüber Oxydation, Verschlechterung und mechanischer
Entfernung oder Veränderung auf Grund der Handhabung zeigt.
Claims (2)
1. Verfahren zum antistatischen Ausrüsten von alkanolamid auf die Oberfläche eines Polyphenylen-Kunststofformteilen,
indem auf die Oberfläche 5 sulfide in einer Menge im Bereich von 1 · 10~5 bis
des Materials ein Dialkanolamid der allgemeinen 50 · ΙΟ"5 g/cm2 Oberfläche aufbringt. Als Dialkanol-Formel
amid wird vorzugsweise das Diäthanolamid der
O . Laurinsäure verwendet
Κ y (CH2)J1OH j-)je Oberflächenbehandlung kann durch Eintauchen,
R Q JnJ- ίο Befeuchten, Aufsprühen, Aufwischen, Aufmalen oder
^ (nv \ r»u irgendeine andere übliche Überzugsmethode erfolgen.
(CHj)nOH J1n allgemeinen ist die Dialkanolamidmenge, die
aufgebracht wird, worin R eine Alkylgruppe mit auf den Kunststoff aufgebracht wird, eine Menge, die
6 bis 16 Kohlenstoffatomen und η eine ganze Zahl ausreicht, die elektrostatische Ladung auf ein Potenvon
2 bis 4 bedeutet, dadurch gekenn- 15 tial unter dem Potential zu erniedrigen, das für die
zeichnet, daß das Dialkanolamid auf die Ober- Verwendung, für die das überzogene Kunststofformfläche
eines Polyphenylensulfids in einer Menge im teil eingesetzt werden soll, das maximal tolerierbare
Bereich von 1 · 10-* bis 50 · 10~5 g/cm2 Oberfläche Potential darstellt. Dieses maximal tolerierbare Potenaufgebracht
wird. tial kann ebenso in weitem Maße variieren, liegt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- 20 jedoch im allgemeinen im Bereich von 3 bis 10 kV,
zeichnet, daß als Dialkanolamid das Diäthanoi- vorzugsweise 3 kV, oder dem Potentialbereich, der
amid der Laurinsäure verwendet wird. im allgemeinen unter den besonderen Umständen
ausreicht, die Staub- oder Schmutzteilchenaufnahme
praktisch zu beseitigen.
25 Es wurde nun gefunden, daß die Oberfläche von
Fasern, Filme, Folien und andere geformte Erzeug- Erzeugnissen aus Polyphenylensulfid mit Schutz für
nisse aus Kunststoffen weisen auf Grund elektro- lange Zeit gegen elektrostatische Aufladungen verstatischer
Aufladung unangenehme Eigenschaften auf. sehen werden kann, indem auf die Oberfläche ein
Ein bisher bekanntes Verfahren zur Milderung dieses langkettiges Dialkanolamid mit der oben angegebenen
Problems umfaßt das Einbringen gewisser Zusätze in 30 allgemeinen Formel, gelöst in einer flüchtigen, inerten
den Kunststoff, während nach einem anderen vorge- Flüssigkeit, angewendet wird. Typische derartige
schlagenen Verfahren die antistatischen Mittel direkt Dialkanolamidverbindungen sind das Diäthanolamid
auf die Oberfläche des gefertigten Erzeugnisses auf- der Heptansäare, das Diäthanolamid der Caprylsäure,
gebracht werden. Bei diesen Arbeitsweisen treten das Diäthanolamid der Pelargonsäure, das Diäthanoi
zahlreiche Probleme auf. Zusätze, die in das Harz ein- 35 amid der Dekansäure, das Diäthanolamid der Lauringearbeitet
sind, können bei den bei den Fertigungs- säure, das Diäthanolamid der Pentadekansäure, das
arbeitsschritten angewandten Temperaturen eine Diäthanolamid der Heptadekansäure, das Dipropanol-Zersetzung
erleiden, was sie inaktiv macht oder Zer- amid der Heptansäure, das Dipropanolamid der Pelarsetzungsprodukte
aus ihnen entwickelt und zu einer gonsäure, das Dipropanolamid der Dekansäure, das
nachteiligen Verfärbung oder zu einer Geruchsbildung 40 Dipropanolamid der Laurinsäure, das Dipropanolamid
führt. Andererseits können die bisher benutzten so- der Pentadekansäure, das Dipropanolamid der Heptagenannten
antistatischen »Aufwisch«-Mittel von der dekansäure, das Dibutanolamid der Heptansäure, das
Oberfläche entweder durch Verdampfen oder durch Dibutanolamid der Caprylsäure, das Dibutanolamid
oxydative Änderungen oder durch mechanischen der Fclargonsäure, das Dibutanolamid der Dekan-Abrieb,
wie er bei der Handhabung, beim Transport, 45 säure, das Dibutanolamid der Laurinsäure, das Dibei
der Lagerung u. dgl. auftritt, verlorengehen. butanolamid der Pentadekansäure und das Dibutanol-Außerdem
wurde gefunden, daß Materialien, welche amid der Heptadekansäure. Diese und andere Verdie
elektrostatische Aufladung bei einer Kunststoffart bindungen können nach jedem geeigneten Verfahren
mit Erfolg verhindern, bei einer anderen Art weniger hergestellt werden, wie beispielsweise durch die Umwirksam
sein können. So sind beispielsweise anti- 50 setzung eines Alkanoylchlorids mit dem gewünschten
statische Mittel, die bei Polyäthylen niedriger Dichte Dialkanolamin. Gegenwärtig ist das Diäthanolamid
zufriedenstellend sind, bei Polyäthylen mit hoher der Laurinsäure bevorzugt, das durch die Umsetzung
Dichte häufig viel weniger wirksam. von Diäthanolamin mit Lauroylchlorid hergestellt
Es wurde nun gefunden, daß Polyarylensulfid-Form- werden kann.
teile an der Oberfläche mit einem Dialkanolamid be- 55 Wenn auch das Dialkanolamid auf die Oberfläche
handelt werden können, um deren elektrostatische der zu behandelnden Polyphenylensulfid-Formteile
Aufladung zu vermindern, wenn mindestens ein Teil in jeder herkömmlichen und geeigneten Weise aufge-
ihrer Oberfläche mit dem Dialkanolamid bedeckt ist. bracht werden kann, stellt es ein sehr geeignetes
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Verfahren dar, das Dialkanolamid in einen gegenüber
antistatischen Aufrüsten von Kunststofformteilen, 60 dem Dialkanolamid und dem Polyphenylensulfid
indem auf die Oberfläche des Materials ein Dialkanol- inerten Lösungsmittel, wie einem Alkohol, zu lösen,
amid der allgemeinen Formel der bei einer Temperatur siedet, die wesentlich unter
der Temperatur liegt, bei der das Dialkanolamid
O siedet. Wenn auch die Siedetemperatur des Lösungs-
Il ^(OHjmOH 55 mittels in einem weiten Bereich in Abhängigkeit vor
dem speziell verwendeten Dialkanolamid variieren kann, sieden die Lösungsmittel im allgemeinen im
(CHjj)„CH Bereich von etwa 38 bis etwa 1490C ClOO bis 3000F)
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