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Verfahren zur Herstellung von Kunststoffmassen Die Erfindung betrifft
die Herstellung von formbaren Kunststoffmassen aus Copolymerisaten des ethylens
undoC,ß ungesättigten Carbonsäuren, die~Metallsalze von Carbonsäuren mit mehr als
5 C-Atomen enthalten.
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Es ist bekannt, Copolymerisate aus Äthylen und α,# ungesättigten
Carbonsäuren mit wasserlöslichen Metallverbindungen unter Neutralisation der in
den Copolymeren enthaltenen Carboiylgruppen umzusetzen. Derartige Kunststoffmassen
besitzen im festen Zustand die Eigenschaften von vernetzten Polymeren, sind Jedoch
schmelzbar und zeigen dann die Eigenschaften von unvernetzten Polymeren. Für die
Neutralisation der genannten Copolymerisate können nur solche wasserlöslichen Metallverbindungen
verwendet werden, deren nicht-metalliache Liganden flüchtig sind und aus dem Reaktionsgemisch
entfernt werden können. Metallsalze von Fettsäuren mit nicht-flüchtigen Resten sind
für das Verfahren nicht geeignet (vergl. britische Patentschrift 1 011 981).
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Ziel der vorliegenden Anmeldung ist die Herstellung von homogenen
Kunststoffmassen mit guten anwendungstechnischen Eigenschaften und guten mechanischen
Daten aus (1) Copolymerisaten des Äthylens mit, ß-ungesittigten Carbonshuren und
(2) den billigen und leicht zugänglichen höheren Fettsäuren bzw. deren Salzen.
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Copolymerisate des Äthylens mitOL,ß-ungesättigten Carbonsäuren sind
üblicherweise mit höheren Carbonsäuren nicht verträglich, d. h. entweder schwitzen
die Carbonsäuren nach dem Einarbeiten beim lagern wieder aus, ode=-man erhält ein
trübes, brüchiges Produkt, das neben dem Polymerisat in gesonderter Phase die Carbonsäure
enthält.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind nun formbare Kunststoffmassen
aus Copolymerisaten des Äthylens mit mindestens einer α,#-ungesättigten Carbonsäure
und gegebenenfalls weiteren polymerisierbaren Monomeren aus a) mindestens 40 Mol
% einpolymerisiertem Äthylen, b) 1 - 30 Mol % einpolymerisierten α,#-ungesättigten
Carbonsäuren, c) 0 - 30 Mol ffi einpolymerisierten Einheiten von mindestens einem
polymerisierbaren Monomeren,
wobei das Copolymerisat einen Schmelzindex
von mindestens 0,5 g/10 Min besitzt und 5 - 300 Gew. %, bezogen auf das Oopolymerisat,
an Metallsalzen von Carbonsäuren mit mehr als 5 X-Atomen.
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Es ist höchst überraschend, daß homogene, klare bzw. transparente,
verträgliche und nicht zur Entmischung neigende Kunststoffmassen durch Kombination
der genannten Copolymerisate des Äthylens mit Metall salzen von organischen Carbonsäuren
mit mehr als 5 C-Atomen erhalten werden können, da im allgemeinen derartige Metall
salze in organischen Lösungsmitteln schlechter löslich sind als die freien Säuren
und zu erwarten war, daß die Metallsalze mit den Polymeren schlechter verträglich
sein würden als die freien Säuren selbst. Dies ist jedoch nicht der Ball.
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Darüber hinaus war zu erwarten, daß die Einarbeitung von größeren
Mengen eines niedermolekularen Salzes in ein Polymeeres, dessen mechanische Eigenschaften
nachteilig beeinflussen würde. Dies braucht jedoch, wie sich überraschenderweise
zeigte, keineswegs der Fall zu sein. Durch Einarbeiten -von bestimmten Metallsalzen
werden Festigkeiten, elastisches Verhalten und Verarbeitbarkeit der Äthylen-Copolymerisate
z. T. erheblich verbessert.
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Das vorliegende Verfahren beinhaltet keine Neutralisation der in den
Polymeren enthaltenen Carboxylgruppen, da die organischen Liganden der verwendeten,
s. T. praktisch wasserunlöslichen, Metallsalze im Polymerisat verbleiben und außerdem
eine dem Polymerisat vergleichbare Säurestärke besitzen.
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Als Äthylen-Copolymerisate mit α,#-ungesättigten Carbonsäuren
werden solche eingesetzt, die einen Gehalt von mindestens 40 Mol %, bevorzugt 50
- 96 Mol %, an eingebautem Äthylen, einen Gehalt von einpolymerisierter Carbonsäure
von 1 - 30 Mol %, bevorzugt 2 - 20 Mol ffi und gegebenenfalls einen Gehalt von polymerisierten
Einheiten weiterer Monomerer aufweisen. Die Copolymerisate sollen einen Schmelzindex
von mindestens 0,5 g/10 Min. aufweisen, wobei dieser auch im Bereich von über 100
g/ 10 Min. liegen kann. Der Schmelzindex wird nach ASTM-D-1238-57 T bestimmt.
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Die Äthylen-Copolymerisate der genannten Art können außer der «, ß-ungesättigten
Carbonsäure bzw. den α,#-ungesättigten Carbonsäuren und dem Äthylen auch noch
weitere Comonomere eingebaut enthalten, wobei deren Menge bis 30 Mol % betragen
kann.
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Als derartige Mischpolymerisationskomponenten seien beispielhaft genannt:
a)
Derivate von 0' , ß-oiefinisch ungesättigten Monocarbonsäuren, wie Acryl- und Methacrylsäure'amide,
Acryl- und Methacrylnitril, Ester der Acryl- und Methacrylsäure, insbesondere solche
mit gesättigten einwertigen aliphatischen oder cycloaliphatischen Alkoholen mit
1 - 20 Kohlenstoffatomen, wie Ester der genannten Säuren mit Methyl-, Äthyl-, Propyl-,
Isopropyl-, Isobutyl, Hexyl-, Octyl-, Stearylalkohol, Cyclohexanol, Methylcyclohexanol,
ferner mit Benzylalkohol, Phenol, Kresol, Furfurylalkohol.
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Monoester von α,# monoolefinisch ungesättigten Monocarbonsäuren
mit 3 bis 4 C-Atomen mit zweiwertigen gesättigten aliphatischen Alkoholen mit 2
- 4 C-Atomen, wie beispielsweise 2-Hydroxyäthylmethacrylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat,
4-Hydroxybutylmethacrylat, 2-Hydroxyäthylacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat, 4-Hydroxybutylacrylat.
b) Aromatische Vinylverbindungen, wie Styrol, α-Methylstyrol, Vinyltoluol,
p-Chlorstyrol oder andere kernsubstituierte Vinylbenzole; c) Ester des Vinylalkohols
mit Carbonsäuren mit 2 bis 18 C-Atomen oder mit Halogenwasserstoffsäuren, Vinyläther,
Vinylketone, wie Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylstearat,
Vinyläthyläther, Vinylisobutyläther oder Vinylamide wie Vinylformamid, Vinylacetamid;
d)
Konjugierte Diolefine mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie -Butadien, Isopren, 2,
3-Dimethylbutadien, Chloropren; e) Propylen, Cycloheptatrien, Norbornadien.
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Bevorzugt werden als zusätzliche Comonomere Acrylsäureester, Methacrylsäureester
und die angeführten Vinylester verwendet.
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Obgleich die Verwendung von Äthylen-Copolymerisaten, die diese zusätzlichen
Monomeren eingebaut enthalten, ohne weiteres möglich ist, wird die Verwendung von
Copolymerisaten des Äthylens mit nur «,ß-ungesättigten Carbonsäuen bevorzugt.
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Diese Carbonsäuren sollen in dem Polymerisat in Mengen von 1 - 30
Mol %, bevorzugt 2 - 20 Mol %, eingebaut enthalten sein. Als derartige Carbonsäuren
kommen bevorsugt Acrylsäure und Methacrylsäure in Betracht. Es kommen Jedoch auch
in Frage: Itakonsäure, Malein- bzw. Fumarsäure bzw. deren Xalbester mit Alkoholen
mit 1 - 8 C-Atomen beispielsweise Monoäthylmaleat bzw. -fumarat. Die genannten Carbonsäuren
enthalten 3 bis 5 C-Atome.
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Für die erfindungsgemäßen Kunststoffmassen können auch Copolymerisate
des Äthylens verwendet werden, bei denen die Carboxylgruppe durch eine nachträgliche
Operation, beispielsweise
Oxydation, Pfropfung, Hydrolyse oder Verseifung
oder Umsatz einer gegebenenfalls metall-organischen Struktur mit C°2 oder Umsatz
einer reaktiven Gruppe zur Carboxylgruppe (beispielsweise Reaktion einer OH-Gruppe
mit einem Säureanhydrid zum Halbester) erzeugt worden ist.
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Die Darstellung der Copolymerisate des Äthylens mit α,#-ungesättigten
Carbonsäuren und gegebenenfalls weiteren Comonomeren kann nach an und für sich bekannten
Verfahren erfolgen beispielsweise bei Drucken zwischen 50 - 300 atm. und Temperaturen
zwischen 50 und 3000 C durch ionische oder radikalische Polymerisation wie sie beispielsweise
in den deutschen Patentanmeldungen B 45 815 lVd/39c, ri 47 403 IVd/39c, in den deutschen
Patentschriften 650.038, 745.425 oder der britischen Patentschrift 963.380 beschrieben
werden Die Metallsalze sollen in die Äthylen-copolymeren mit α,#-ungesättigten
Carbosnäuren in Mengen von 5 - 300 Gew. %, bevorzugt 10 - 100 Gew. %, bezogen auf
Copolymerisat, eingearbeitet werden, obgleich es ohne weiteres auch möglich ist
mehr als 300 Gew. % des Salzes einzusetzen. Hierbei kommen Metalle aller Wertigkeitsstufen
in betracht, sofern sie mit Carbonsäuren mit mehr als 5 C-Atomen Salze zu bilden
vermögen. Beispielsweise seien folgende Metalle genannt: Li, Na, K, Cs, Cu, Ag,
Be, Mg, Ca, Sr, Ba, Zn, Cd, Hg, Al, Y, Tl, Ti, Zr, Sn,
Pb, V, Cr,
Mn, Fe, Co, Ni. Bevorzugt eignen sich Na, K, Mg, Ca, Zn, Al, Pb.
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Als organische Säuren mit mehr als 5 C-Atomen kommen gesättigte oder
ungesättigte aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische, aromatische und heterocyclische
Carbonsäuren oder Carbonsäuregemische natürlichen oder synthetischen Ursprungs mit
Molgewichten über 103 in Betracht; beispielsweise Naphthensäuren, synthet. Vorlauf-,
Cottonöl-, Tallölfettsäuren, Abietinsäuren, Harzsäuren, Zimtsäure, Phenylbuttersäure,
Phenylessigsäure, Salicilsäure, # -Amino-caprons'äure, Phenylalanin, N-Cyclohexylaminobernsteinsäure,
insbesondere =edoch kommen gesättigte und ungesättigte aliphatische Mono-und Polycarbonsäuren
in Betracht.
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Von den gesättigten Fettsäuren wären beispielsweise zu nennen: Capryl-,
laurin-, Myristin-, Arachin-, Behen-, Cerotin-, bevorzugt Jedoch Palmitin- und Stearinsäure.
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Als ungesättigte Fettsäuren seien neben der bevorzugten Ö1-säure beispielsweise
genannt: Decylen-, Palmitolein-, Dodecylen-, Linol-, Linolen-, Ricinol-, Eläostearin-,
Parinar-, Arachidon-, Cetolein-, Nervonsäure.
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Als Polycarbonsäuren seien beispielhaft erwähnt: Adipinsäure,
Pimelinsäure,
gork-, celain-, Undecan-, rassyl-, Dodecansäuren sowie Di- und Polycarbonsäuren,
die durch Polymerisations- oder Oxydationsprozesse, oder beispielsweise durch Copolymerisation
ungesättigter Carbonsäuren mit Olefinen, Vinyl- oder Acrylverbindungen oder auf
petrochemischer Basis oder durch Oligomerisation natürlicher und synthetischer Fettsäuren
erhalten werden, beispielsweise sog. Dimersäuren.
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Weiter kommen durch Polyaddition oder Polykondensation erhaltene
Carbonsäuren oder Polycarbonsäuren in Betracht, wie beispielsweise gesättigte und
ungesättigte saure Polyester, Oarboxylgruppen enthaltende Polyäther, Polyamide oder
Polyurethan Bezüglich des Charakters der einzusetzenden Metallsalze dieser Säuren
gilt, daß sowohl sogenannte saure, neutrale oder basische Salze der Metalle mit
den Carbonsäuren der genannten Art verwendet werden können.
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Unter saurem Salz wird ein Salz verstanden, das durch Umsetzen von
einem Äquivalent des Metalles, beispielsweise in Form des Oxyds oder Hydroxyds,
mit mehr als einem Äquivalent einer mehrbasischen oarbonsäure der genannten Art
erhalten wird. (z. B. das Umsetzungsprodukt von einem Mol Calziumhydroxyd mit 2
Molen Acelainsäure)
Unter neutralem Salz wird ein Salz verstanden,
bei dem ein Äquivalent eines Metalles-mit einem Äquivalent einer Mono- oder Polycarbonsäure
umgesetzt worden ist, beispielsweise Magnesiumstearat. Zu dieser Gruppe können jedoch
auch Salze zählen, die ionisch polymeren Charakter haben, beispielaweise ein neutrales
Salz, das durch Reaktion von 1 Mol Blei II- oder Calziumhydroxyd mit 1 Mol Thapsisäure
entsteht.
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Unter basischen Salzen werden Salze verstanden, wie sie beim Umsatz
von 1 Äquivalent einer Carbonsäure mit mehr als einem Äquivalent eines mehrbasischen
Metallhydroxydes entstehen. In diese Gruppe gehören beispielsweise Ca-, Mg, Zn-,
Pb-Monostearat oder Aluminiumhydroxyd-Monostearat oder Aluxiniumhydroxyd-Distearat.
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Es ist auch möglich, den Metallsalzen überschüssige, freie Carbonsäuren
zuzusetzen.
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Selbstverständlich ist es möglich, Salze von Metallen mit Säuregemischen
oder Gemische verschiedener Metallsalze für das vorliegende Verfahren einzusetzen.
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Die Einarbeitung der genannten Metallsalze in die Copolymerisate
des
Äthylens kann in beliebiger Weise erfolgen, beispielsweise können in einer bevorzugten
Ausführun'gsform die Äthylen-copolymerisate mechanisch mit den Metallsalzen der
Carbonsäuren bei erhöhter Temperatur auf der Walze, im Kneter oder in einer Schnecke,
in der Schmelze oder als plastische Masse homogenisiert werden. Beim Einarbeiten
auf der Walze oder dem Kneter empfiehlt sich, eine anschließende Aufheizung der
Mischung auf Temperaturen über 1000 C, da dadurch erfahrungsgemäß die mechanischen
Eigenschaften der Kunststoffmasse verbessert werden, besonders hinsichtliche der
Zähigkeit. Anstelle der bereits gebildeten Metallsalze können auch Gemische von
Metallverbindungen, etwa Oxyden, Hydroxyden, Alkoholaten oder Acetaten und den Carbonsäuren
eingesetzt -werden, aus denen dann die eigentlichen Metallsalze der Carbonsäuren
mit mehr als 5 CsAtomen unter Freisetzung der flüchtigen Liganden im Laufe des Binarbeitungsprozesses
entstehen.
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Darüber hinaus ist es jedoch auch möglich, die Metall salze zu einer
Lösung oder Suspersion der Äthylen-Copolymerisate in Alkoholen, z. B. Butanol, tert.
Butanol, Cyclohexanol oder Kohlenwasserstoffen, z. Bs Benzol, Waschbenzin, Decalin,
Isooctan oder Estern, Ketonen und Äthern zuzusetzen und nach einer Homogenisierung
mit dem Polymerisat gemeinsam aufzuarbeiten (beispielsweise durch Abtreiben
des
Lösungsmittels durch sogenanntes Strippen oder Verdampfen) oder zum Einsatz zu bringen.
Hierbei ist es auch möglich, die gelösten oder suspendierten Gemische von Äthylen-Copolymerisaten
und Metallsalzen der Carbonsäuren durch geeignete, bekannte Arbeitsweisen mit und
ohne Zuhilfenahme zusätzlicher Emulgatoren in Latexform zu überführen. Weiter ist
es möglich, die als Festprodukt isolierte Mischung in Latexform zu überführen. Eine
weitere Variante der Einarbeitung der Metall salze in die Polymeren besteht darin,
daß erstere bereits vor oder während der Herstellung der Äthylen-Copolymerisate
diesen zugesetzt werden.
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Die Verfahrensprodukte können in Substanz, Lösung oder Latex-Form,
beispielsweise für Beschichtungszwecke eingesetzt werden. Als Festsubstanz eignen
sie sich als Elastomere oder Material für den Spritzguß- und Foliensektor. Aus ihnen
lassen sich Formkörper mit hoher Transparenz und Chemikalienbeständigkeit sowie
günstigen mechanischen und verarbeitungstechnischen Werten herstellen. Die Produkte
können verstreckt oder versponnen werden.
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Die in den Beispielen angegebenen Teile sind, sofern nicht anders
vermerkt, Gewichtsteile: Beispielhaft seien zur Erläuterung des Verfahrens die folgenden
Polymerisattypen herangezogen: Typ 1: Copolymerisat aus Äthylen und Acrylsäure mit
einem Gehalt an eingebauter Acrylsäure von 19,6 Gew. % ( 8,9 Mol %) und einem Schmelzindex
von 120 g/10 Min., Zugfestigkeit 110 kg/cm2.
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Typ 2: Copolymerisat aus Äthylen und Methacrylsäure mit einem Gehalt
von 31 Gew. ffi (10,8 Mol %) an eingebauter Metha;crylsäure und einem Schmelzindex
von 18 g/10 Min., Zugestigkeit 360 kg/cm2.
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Typ 3: Copolymerisat aus Äthylen und 9,5 Gew. % ( 2,6 Mol %) Acrylsäure,
Schmelzindex 11 g/10 Min.
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Typ 4: Copolymerisat aus 10 Teilen ( 3,3 Mol %) Äthylacrylat, 12 Teilen
(5,6 Mol %) Acrylsäure, und 78 Teilen Äthylen, Schmelzindex 78 g/10 Min.
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Verglei chsversuch In ein Polymerisat des Typs 1 werden auf der Walze
20 Gew. %
Stearinsäure eingemischt. Selbst bei intensivem Durchmischen
erhält man nur eine trübe brüchige Masse, in der Stearinsäure neben dem Polymerisat
in getrennter Phase vorliegen.
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Andererseits ist es möglich, unter gleichen Bedingungen ohne Schwierigkeiten
30 Gew. ffi Magnesiumdistearat in das Polymerisat vom Typ 1 einzuarbeiten, wobei
eine klare zähe Polymerisatmasse entsteht, die eine Zugfestigkeit von 160 kg/cm2
besitzt.
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Beispiel 1 In die Polymerisattypen 1 - 4 werden auf der Walze bei
11000 jeweils 10 Gew. % der folgenden Metallsalze eingearbeitet Li-Stearat, Na-Stearat,
Ag-Stearat, Mg-Stearat Zn-Stearat, K-Oleat, Ca-Oleat, Al-Tristearat, Sn-II-Oleat,
Pb-II-Stearat, Co-II-Stearat, Ni-II-Stearat und Ca-Behenat.
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In allen Fällen werden klare Polymerisatmassen von gro#er Zähigkeit
erhalten, die zu Folien verarbeitet werden können.
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Beispiel 2 In ein Polymerisat des Typs 1 werden verschiedene Mengen
Mg-Distearat eingearbeitet, indem man die Materialien mit einem Schneckenmischer
bei 80 - 1800 C intensiv vermischt.
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Gew. % 1 Zugfestigkeit Mg-Stearat, kg/cm2 bez. a. Polymerisat 10
klares Material, zäh t15 20 klares Material, zäh 135 30 klares Material, zäh 160
50 klares material zäh 165 100 klare Material, zäh neigt zum Verspröden Das Beispiel
zeigt, daß selbst große Mengen des Metallsalzes mit dem Polymerisat völlig verträglich
sind, und daß in gewissen Grenzen eine Steigerung der mechanischen Eigenschaften
eintritt. Beim Einarbeiten sehr gro#er Mengen von Mg-Stearat neigt das Material
infloge Kristallisation des Metallsalzes ohne Verlust der Transparenz zum Verspröden.
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Beispiel 3 100 Teile Polymerisat vom Typ 2 werden in der Hitze in
t-Butanol gelöst und mit 25 Teilen Na-Oleat versetzt. Anschließend setzt man 500
Teile Wasser hinzu und destilliert sämtliches t-Butanol ab, wonach ein ca. 30 %iger
Polymerisatlatex hinterbleibt, der für die Herstellung von lö3ungsmittelresistenten
Beschichtungen geeignet ist. Ein aus diesem Latex hergestellter film hat nach kurzer
Temperung bei 130° C eine Festigkeit von 385 kg/cm2.
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Beispiel 4 In 1000 Teile Polymerisat vom Typ 3 werden 130 Teile techn.
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Zinknaphthenat eingearbeitet, indem man den Mischprozeß bei ca. 1200
C auf der Walze vornimmt. Man erhält eine klare, zähe Polymerisatmasse, die als
Spritzgußmasse geeignet ist und eine Zugfestigkeit von 105 kg/cm2 aufweist.
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BeisPiel 5 Auf der Walze werden bei 1000 C in das Polymerisat vom
Typ 1 25 Gew. % Ca-Mono-Oleat eingearbeitet. Es entsteht eine klare
Polymerisatmasse
mit einer Zugfestigkeit von 145 kg/cm2, aus der sich Folien blasen lassen. Bei Verwendung
der zehnfachen Menge des Oleats ensteht ein hartes, thermopolastischer Material
mit einer Festigkeit von 130 kg/cm2.
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Beispiel 6 Es wird wie in Beispiel 5 gearbeitet, nur wird anstelle
des Ca-Salzes Al-Distearat (25 Gew.%) verwendet. Es wird eine transparente Polymerisatmasse
erhalten, die zur Herstellung von Folien und Fasern geeignet sind. Die zugfestigkeit
beträgt 151 kg/cm2.
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Beispiel 7 Ein Copolymerisat aus 16 Gew. % Äthylen und 85 % Acrylsäure
(34 Mol) wird durch Kochen mit wäßriger NaOH zu 70 % neutralisiert. Man trocknet
anschließend und erhält ein sprödes Material, das pulverisierbar ist. 15 Teile dieses
Salzes werden auf einem Walzenstuhl bei 1050 C in 100 Gew.-Teilen eines Polymerisates
vom Typ 1 homogen eingewalzt. Man erhält ein klares, zähes Material mit einer Zugfestigkeit
Beispiel
8 Im folgenden sollen die Möglichkeiten des Verfahrens anhand einer größeren Anzahl
verschiedener Metallsalze der verschiedensten Typen von Carbonsäuren mit mehr als
5 C-Atoen erläutert werden. Zu diesem Zweck wird, in ein Polymerisat vom Typ 1 20
Gew. % eines der folgenden Metallsalze auf der Walze bei 1200 homogen eingewalzt.
Es werden hierzu verwendet: A Na-Salz der Hexahydrobenzoesäure B äquimolares Salz
aus 2-Äthyl-hexansäure und Calziumhydroxyd C Poly-ionisches Salz aus 1 Mol Adipinsäure
und 1 Mol Calziumoxyd E Kaliumsalz der Tetrapropenylbernsteinsäure (neutral) F Kaliumsalz
der Tetrapropenylbernsteinsäure (sauer) G Natriumsalz der Phenylessigsäure H Salz
aus 1 Mol Phthalsäure und 1/2 Mol Calziumhydroxyd
I Salz aus 2
Mol Ricinolsäure und 1 Mol Calziumhydroxyd.
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Salz aus 2 Mol Ölsäure und 1 Mol Calziumhydroxyd X Salz aus 1 Mol
Öl säure und 1 Mol Calziumhydroxyd O mit NaOH voll neutralisierter technischer Harz
leim (vorwiegend Natriumabietinat) P Salz aus 1 Mol Calziumhydroxyd und 1 Mol #-Aminocapronsäure
Q Polyester aus 376,5 Teilen Azelainsäure (2 Mol) und 118,2 Teilen Hexandiol-1,6
(1 Mol) teilneutralisiert mit 52 g NaOH.
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In den Beispielen 8 A, 3, E, F, G, I, K, L, 0 und P werden vollständig
klare Materialien von großer Zähigkeit erhalten, während die Produkte der Beispiele
8 0, Q und H leicht opak sind. Bei gleicher Klarheit hat das Produkt 8 L eine erheblich
grö#ere Härte und Zähigkeit als 8 K. Die Zugfestigkeiten liegen in allen Fällen
über 120 kg/cm2.
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Beispiel 9 Ein alternierend aufgebautes Copolymerisat aus Äthylen
und Maleinsäureanhydrid wird zur Hälfte mit Natriumhydroxyd neutralisiert. 10 Gew.
Teile dieses Salzes werden auf der Walze bei 1400 o in 100 Gew. Teilen Polymerisat
vom Typ I eingearbeitet.
Es entsteht eine klar durchsichtige Polymerisatmasse,
die thermoplastisch verformbar ist und eine Zugfestigkeit von 160 kg/cm2 hat.
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Beispiel 10 Es wird wie in Beispiel 9 gearbeitet. Man verwendet Jedoch
10 Gew. Teile eines alternierend aufgebauten Copolymerisates aus Styrol und Maleinsäure,
das zu 50 % mit Caliumhydroxyd neutralisiert wurde. Djie entstehende transparente
Kunststoffmasse hat eine Zugfestigkeit von 148 kg/cm2.
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Beispiel 11 Man löst in 1000 Gew. Teilen tert.-Butanol 10 Gew. Teile
eines Copolymerisates von 7 Gew. % Acrylsäure und 93 Gew. ffi Acrylsäurebutylester.
Sodann wird das Polymerisat durch Zutropfen einer stöchiometrischen Menge an 1/10
n Na0H neutralisiert. Anschließend fügt man zu dem Reaktionsgemisch 100 Teile Polymerisat
vom Typ 1 und rührt bis eine homogene Masse entstanden ist. Nunmehr wird das Polymerisatgemisch
durch Abtreiben des Lösungsmittels isoliert und auf der Walze bei 1100 C gewalzt.
Die entstehende transparente Polymerisatmasse ist thermoplastisch verformbar und
hat eine Zugfestigkeit 2 von 124 kg/cm2.