DE1692043C3 - Rhinopneumonitis-Vaccine und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Rhinopneumonitis-Vaccine und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Vaccine gegen die Rhinopneumonitis-Infektion des Pferdes (Virusabort der Stuten).
Das Rhinopneumonitisvirus (Virusabort der Stuten) führt vorwiegend bei Fohlen zu einer respiratorischen Erkrankung und bei tragenden Stuten häufig
zum Abort. Der Erreger gehört in die Gruppe der Herpesviren und ist weltweit verbreitet. Das Virus
kann in einem Gestüt großen wirtschaftlichen Schaden anrichten. Bisher wares durch Impfung nicht möglich,
das virusbedingte, seuehenhafte Verfohlen in der Pfesdezucht zu verhindern. Alle Versuche, einen
wirksamen Impfstoff aus inaktivierten oder attenuierten Viren gegen den Stutenabort herzustellen, sind
unbefriedigend verlaufen, da entweder keine Immunität zu erzielen war oder das Impfvirus immer noch
über eine zu starke Virulenz vefügte.
So führt eine über Goldhamstcr entwickelte Lcbendvaccine noch zu sogenannten Impfaborten. Dieser Impfstoff weist gegenüber dem erfindungsgemäßen erhebliche Nachteile auf. Das dort verwendete
Attenuierungsverfahren führt offenbar nur zu einer Abschwächung, nicht aber zu einem Verlust der
krankmachenden Eigenschaften des Virus. Dieses wird in aktiver Form vom geimpften Tier ausgeschieden und kann daher bei nicht geimpften Tieren zu
Infektionen führen. Darum wird empfohlen, eine Impfung mit dieser Vaccine nur in verseuchten Gegenden vorzunehmen. Der bekannte Impfstoff wird
zum Schutz der Schleimhäute intranasal verabreicht. Die erzielte Immunitätsdauer ist mit 10 bis 12 Wochen
sehr kurz. Das Optimum liegt bei 3 bis 4 Wochen nach der Impfung. Die Impfung muß relativ häufig, d. h.
2- bis 4mal pro Jahr wiederholt werden. Demgegenüber handelt es sich bei dem Impfstoff gemäß der Erfindung um ein auf Zellkonturen attenuiertes Virus,
das seine krankmachenden Eigenschaften für den Pferdeorganismus gänzlich verloren hat. Die gegen
Rhinopneumotiitis zu Schützenden Stuten werden mit
der erfindungsgemäßen Vaccine parenteral geimpft. Dieser Impfmodus führt am Gegensatz zu einer intranasal verabreichten Vaccine nicht nur zur Ausbildung
einer lokalen Schleimhautimmunität, sondern veranlaßt den geimpften Organismus insbesondere zur Bil
dung von hormonalen Antikörpern. Die erfindungsgemäße Rhinopneumonitis-Vaccine führt zu einer
langdauernden Immunität: sowohl im 2. als auch im S. Trächtigkeitsmonat einmal geimpfte Stuten sind
gegen einen im 9. und 11. Trächtigkeitsmonat artifiziell provozierten Impfabort geschützt. Eine Einschränkung bezüglich der Bewegungsfreiheit der geimpften Pferde, wie sie nach dem Stand der Technik
unerläßlich ist, ist nach der Impfung der Stuten mit
ίο der erfindungsgemäßen Vaccine unnötig; sie ist nachgewiesenermaßen ausgezeichnet verträglich.
Es wurde nur eine Vaccine gegen die Rhinopneumonitisvirus-Infektion der Pferde (Virusabort der
Stuten), durch Attenuieren des Virus in kontinuierli
chen Passagen in primären Zellkulturen aus Geweben,
die nicht von Equiden stammen, gefunden, die gekennzeichnet ist durch einen Gehalt an Rhinopneumonitisvirus, das auf Schaf- oder Ferkelnierenzellkulturen oder auf permanenten Zeil-Link.--, bis zum
Verlust der krankmachenden Eigenschaften für den Pferdeorganismus attenuiert worden ist.
Als Erreger der Rhinopneumonitis (Virusabort der Stuten) gemäß der Erfindung kommt das equine Herpesvirus I, das Rhinopneumonitisvirus, in Betracht.
Beispielsweise seien als Rhinooneumonitisvirusstämme die Stämme RAC-H, Hannover 1835, Army
183 und Ky-D genannt. Das Rhinopneumonitisvirus wird beispielsweise durch Abstrich aus Nasenschleim
von Fohlen oder aus homogensierten Organen eines
jo abortierten Pferdefötus gewonnen.
Die Anzüchtung der Viren kann in bekannter Weise in Zellkulturen (vergleiche Dulbecco und
Vogt, J.exp. Med. 99, [1954], Seite 167, und Younger, Proc. Soc. exp. Biol. Med. 85,[1954], Seite 202)
oder in Tieren erfolgen. Sie dient dem Zweck, das Virus zu isolieren und zu vermehren, um ausreichend
Material für weitere Untersuchungen, wie Passagen, Titrationen und Neutralisationsteste zu gewinnen. Im
allgemeinen schließt man an die Isolierung 3-10 Ver
mehrungspassagen an.
Als Ausgangsmaterial für die Herstellung der Zellkulturen zur Virusanzüchtung und Virusvermehrung
kommen Organe wie Nieren, Milz, Hoden, Haut von Pferden, Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen, Affen
und kleinen Versuchstieren wie Goldhamster und Kaninchen sowie permanente Zell-Linien, wie beispielsweise BHK 21-Zellen, AND-Zellen, HeLa-Zellen,
PK 15-Zellen in Frage. Die Anzüchtung der Viren
kann auch in Versuchstieren, beispielsweise GoId
hamstern, vorgenommen werden. Vorzugsweise
kommen in Betracht Nieren von Pferskn oder Ferkeln sowie Goldhamster.
Die Attenuierung erfolgt sodann in nicht von Equiden stammenden Zellkulturen. Als primäre Zellkul-
türen seien beispielsweise solche genannt, die vorzugsweise aus Organen von Huf- und Klauentieren,
mit Ausnahme von Equiden, insbesondere aus Schaf- und Schweinenieren, vorzugsweise Ferkelnieren
stammen. Auch Zellkulturen aus stabilen Zell-Linien
können für die Attenuierung herangezogen werden.
krankmachenden Eigenschaften des Rhinopneumo
nilisvirus für den Wirtsorganismus, d. h. für das Pferd,
durchgeführt werden muß, ist weitgehend von der Art
1,5 der verwendeten Zellkulturen abhängig. So führen 20
bis 40, vorzugsweise 25 bis 30 Schafsnierenkulturpassagen oder auf 240 bis 300, vorzugsweise 250 bis 280
Ferkelnierenkulturpassagen zur Attenuierung. Für
die abgeschlossene Attenuierung sind folgende Kriterien
maßgebend:
a) Der Infektiositätstiter für Goldhamster nach intraperitonealer
Infektion muß gegenüber dem Ausgangswert mindestens um drei Zehnerpo- ϊ
tenzen zurückgegangen sein. Für die Titrierungen werden Verdünnungsreihen in Zehnerpotenzen
hergestellt, pro Verdünnung 4 Goldhamster mit je 0,2 ml intraperitoneal geimpft und
nach der Methode Behrens, B., Arch. exp. in Path. Pharmak. 140, 237 (1929) und Karben,
G., Arch. exp. Path. Pharmak. 162, 480 (1931) errechnet.
b) Die Beibehaltung der immunisierenden Eigenschaften (Antigenität) beim Goldhamster im ι?
Vergleich zum Ausgangsvirus muß gewährleistet sein. Hierzu werden Goldhamster mit dem attenuierten
Virus (0,5 ml, parenteral) geimpft und 3 Wochen später mit dem virulenten Ausgangsvirus
(10000 LD30ZmI) infiziert (intraperioneal).
Es müssen über 70% der geprüften Tiere die Belastungsinfejcson
überleben.
c) Hochträchtige Stuten zwischen dem 7. und 9. Trächtigkeitsmonat, die gegenüber dem Virusabort-Virus
empfänglich sind, dürfen nach intramuskulärer oder subcutaner Injektion des attenuierten
Virus (5 ml, Virustiter zwischen 10*·5 und KID50/ml) nicht erkranken und nicht abortieren.
Lokale Impfreaktionen dürften nicht auftreten. Ein kurzdauernder biphasischcr Fieber- so
anstieg zwischen 18 und 48 Stunden und dem
8. und 9. Tag ist für die Erstimpfung unbedenklich. Bei der 2. Vaccination darf eine Fieberreaktion
nicht mehr beobachtet w-,rden.
d) Fohlen im Alter von 2 bir 3 Monaten, die keine spezifischen Antikörper gegen Rhinopneumonitisvirus
enthalten, dürfen nach parcnteralcr Injektion mit dem aitenuierten Virus (5 ml, Virustiter
zwischen lO^'und 10" KID5„/ml) nicht erkranken.
Ein kurzdauernder Temperaturanstieg ist unbedenklich (vgl. unter a).
Wird ein Adjuvans zugesetzt, so können hierfür beispielsweise mineralische Adjuvantien (vorzugsweise
Aluminiumhydroxid und Aluminiumphosphat) benutzt werden. Es könen hier auch andere, bei der
Vaccineproduktion übliche Zusätze und Hilfsstoffe, beispielsweise Stabilisatoren, zugegeben werden.
Die Vaccine soll einen Titer von 10"·"" bis ΙΟ7·5"
KIDjn/ml, vorzugsweise K)75" KID50/ml, besitzen.
Falls es erwünscht ist, kann die Vaccine auch Iyophil
getrocknet werden.
Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Vaccine wurde an trächtigen Stuten gemessen. Dazu werden
drei trächtige Stuten, die im 2. bis 3. Trächtigkeitsmonat und/oder im 7. bis 8. Trächtigkeitsmonat sind, mit
ml der erfindungsgemäßen Vaccine geimpft und eine Kontrolle wird ungeimpft gelassen. Im 9. bis 11.
Trächtigkeitsmonat (im letzten Drittel der Trächtigkeit tritt der Virusabort der Stuten auf) wurden die
Versuchstiere mit 10 ml des infektiösen Rhinopneu- w> monitisvirus (Stamm Hannover 1835) durch subcutane
Injektion infiziert. Die drei immunisierten Tiere brachten am Ende der normalen Trächtigkeitsdauer
gesunde Fohlen zur Welt, während das Kontrolltier infolge der Virusinfektion verfohlte.
Die Herstellung der Zellkulturen und Durchführung der Passagen erfolgt in an sich bekannter Weise.
Eine zweckmäßige Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sei nachstehend näher geschildert.
Nieren von Schafen oder Ferkeln werden mechanisch zerkleinert und mit einer 0,25%igen Trypsinlösung
in Phosphatpuffer, pH 7,6 die Interzellularsubstanz verdaut. Die Zellen lösen sich hierbei einzeln
aus dem Gewebeverband heraus, bleiben jedoch vom Trypsin unbeeinflußt und behalten ihre Teilungsfähigkeit
bei. Die in der Trypsinlösung suspendierten Zellen werden auszentrifugiert, mehrmals gewaschen,
z. B. mit phosphatgepufferten (),85%iger Natriumchloridlösung und anschließend in einer Kulturflüssigkeit
resuspendiert.
Als Kulturflüssigkeit eignen sich beispielsweise Hanks' Lösung, Earle'sche Lösung und Eagle's Mediu-n,
Tissue Culture Medium 199 (TCM 199) mit Lactalbuminhydrolysat, Kälberserum und Amnionflüssigkeit,
vorzugsweise Rinderamnionflüssigkeit sowie Virusmedium VM 2 a.
Eine bevorzugte Kulturflüssigkeit stellt Hanks'- oder Earle'sche Lösung dar mit 0,5% Lactalbuminhydrolysat,
10% Kälberserum, Antibiotika, z. B. 100 IE Penicillin und 50 gamma Streptomycin oder 100
gamma Dihydrostreptomycin/ml sowie 0,01% Phenolrot als Indikator. Die Kulturflüssigkeit wird durch
Zugabe von Natriumcarbonat oder Begasen mit 5% Kohlendioxid auf einen pH-Wert von 7,0 bis 7,5, vorzugsweise
7,3, eingestellt.
Die im Medium suspendierten Zellen werden in Glasgefäße eingefüllt und bei etwa 37" C bebrütet.
Die Nierenzellen setzen sich dabei auf dem Glasboden fest, vermehren sich durch Zellteilung und bilden bald
einen dichten, eng aneinandergefügten Zellrasen. Nach etwa 3 bis 4 Tagen wird das verbrauchte Nährmedium
durch neues ersetzt. Wenn der Zellkulturrasen ausgewachsen ist-gewöhnlich nach weiteren 2 bis
3 Tagen - wird er z. B. bei Roux-Schalen-Kulturen mit 0,5 ml, bei Röhrchen-Kulturen mit 0,1 ml der entsprechenden
Virussuspension beimpft.
Die Viruszüchtung und Virusvermehrung wird im allgemeinen bei 37° C durchgeführt. Die Gewebekulturzellen
vermehren dabei das Virus und geben die neu gebildeten Viruspartikcl an das umgebende
Nährmedium ab. Das virushaltige Medium einer Zellkultur wird für die Beimpfung der nächsten Zellkultur
verwendet und auf diese Weise werden die Attenuierungspassagen durchgeführt.
Entspricht das durch Passierung gewonnene Virus den geschilderten Kriterien für die Attenuierung, so
kann die Virussuspensiun als Vaccine verwendet werden.
Dabei wird als Kulturmedium VM 2 a oder ein anderes, nicht serumhaltigcs, synthetisches Medium
verwendet. Ferner kann es zweckmäßig sein, ein Adjuvant, wie z. B. Aluminiumhydroxid, zuzusetzen und
durch Gefriertrocknung ein Trockenpräparat herzustellen. Es eignet sich vorzüglich nach Wiederauflösung
in einem Lösungsmittel, z. B. gepuffertem Aqua dest., zur Immunisierung der Pferde gegen die
Rhinopneumonitis der Pferde (Virusabort der Stuten).
Mit einem sterilen Wattebausch wird von einem infizierten Fohlen Nasenschleim gewonnen. Der Wattebausch
wird in 5 ml Hank's Medium ausgespült. Diese Spülflüssigkeit wird in 15 Minuten niedertourig
zentrifugiert (3000 U/min). Der Überstand (4,5 ml) wird mit 0,5 ml Streptomycin-Penicillin-LösunE eine
halbe Stunde inkubiert und dann 2 ml Pferdenierenkulturen,
die in 100 ml Erlenmeyerkolben angesetzt wurden und mit 10 ml Kulturflüssigkeit überschichtet
sind, verimpft. Eine derartig beimpfte Kultur wird nach einer bis 24stündigen Adsorption ausgewaschen,
mit Erhaltungsmedium (Hanks' Lösung mit 0,5% Lactalbuminhydrosylat und 2,0% Kälberserum sowie
Antibiotika und Phenolrot) überschichtet und bei 37° C gehalten. Die Virusaberntung wird noch weiteren
5 Pferdenierenkulturpassagen unterworfen und danach auf Schafsnierenkulturpassagen übertragen.
Als Impfmenge dienen 2 ml der vorhergehenden Passage,
von der 20. Passage ab genügt 1 ml. Auch hierbei wird als Erhaltungsmedium Hanks' Lösung mit 0,5%
Lactalbuminhydrolysai und 2,0% Kälberserum sowie Antibiotika und Phenolrot verwendet. Die Kulturen
werden 6 bis 10 Tage täglich mikroskopisch kontrolliert. Jede 5. Passage wird serumfrei ausgeführt und
an Goldhamsiern geprüft, ob das Virus attenuiert ist.
Nach 25 Schafsnierenkulturpassagen war dieses Ziel erreicht. Die vinishaltige Aberntung der 25. Passage
wird gewonnen und mit 0,1% Aluminiumhydroxid versetzt. Der Virusgehalt dieser Vaccine -;eträgc 10h·"
KID5(/mI.
Beispiel 2
Unter sterilen Bedingungen werden Leber, Lunge, Milz und Niere eines abortierten Pferdefötus entnommen und die einzelnen Organe mit Natriumchlorid-Phosphatpuffer pH 7,2, 100 ΙΕ/ml Penicillin und KHl gamma/mi Dihydrostreptomycin sowie mit Seesand im Mörser zerrieben und zentrifugiert (20 Minuten 3000 U/min). Der Überstand des Zentrilugates wird in Mengen von je 0,5 mi auf mindestens vier Reagenzglaskulturen aus Ferkelnieren (ohne Erhaltungsmedium) zur Adsorption gegeben. Nach 2stündiger Adsorption bei 37° C im Brutschrank wird das Impfmaterial von der Zellkultur abgezogen und die Kulturen mit jeweils 2,0 ml Erhaltungsmedium (sterile Rinderamnionflüssigkeit, Antibiotika und Phenolrot) überschichtet. Die Kulturen werden täglich mikroskopisch kontrolliert. Wenn ein spezifischer cytopathogener Effekt aufgetreten ist, wird der Überstand der Kultur nach der Adsorptionsmethode auf eine neue Kultur übertragen und die Passagen auf diese Weise fortgeführt. Nach etwa 5 Passagen genügt 0,1 ml des Überstandes der vorausgehenden Kultur für die weitere Passagierung. Nar': 100 Passagen werden nur noch 100 IE/ml übertrage!·. Jede 20. Passage wird am Goldhamster geprüft. Bei der 255. Passage hatte der Infektiositätstiter für Goldhamster um drei Zehnerpotenzen abgenommen. Der Abgub dieser Passage wird mit 0,1 % Aluminiumhydroxid versetzt. Der Virusgehalt beträgt K)7" KID50/ml.
Unter sterilen Bedingungen werden Leber, Lunge, Milz und Niere eines abortierten Pferdefötus entnommen und die einzelnen Organe mit Natriumchlorid-Phosphatpuffer pH 7,2, 100 ΙΕ/ml Penicillin und KHl gamma/mi Dihydrostreptomycin sowie mit Seesand im Mörser zerrieben und zentrifugiert (20 Minuten 3000 U/min). Der Überstand des Zentrilugates wird in Mengen von je 0,5 mi auf mindestens vier Reagenzglaskulturen aus Ferkelnieren (ohne Erhaltungsmedium) zur Adsorption gegeben. Nach 2stündiger Adsorption bei 37° C im Brutschrank wird das Impfmaterial von der Zellkultur abgezogen und die Kulturen mit jeweils 2,0 ml Erhaltungsmedium (sterile Rinderamnionflüssigkeit, Antibiotika und Phenolrot) überschichtet. Die Kulturen werden täglich mikroskopisch kontrolliert. Wenn ein spezifischer cytopathogener Effekt aufgetreten ist, wird der Überstand der Kultur nach der Adsorptionsmethode auf eine neue Kultur übertragen und die Passagen auf diese Weise fortgeführt. Nach etwa 5 Passagen genügt 0,1 ml des Überstandes der vorausgehenden Kultur für die weitere Passagierung. Nar': 100 Passagen werden nur noch 100 IE/ml übertrage!·. Jede 20. Passage wird am Goldhamster geprüft. Bei der 255. Passage hatte der Infektiositätstiter für Goldhamster um drei Zehnerpotenzen abgenommen. Der Abgub dieser Passage wird mit 0,1 % Aluminiumhydroxid versetzt. Der Virusgehalt beträgt K)7" KID50/ml.
Claims (3)
1. Parenteral verabreichbare Vaccine gegen die Rhinopneumonitisvirus-Infektion des Pferdes
(Virusabort der Stuten) Jurch Attenuieren des Virus in kontinuierlichen Passagen in primären
Zellkulturen aus Geweben, die nicht von Equiden stammen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Rhinopneumonitisvirus, das auf Schafoder Ferkelnierenzellkulturen oder auf permanenten Zell-Linien bis zum Verlust der krankmachenden Eigenschaften für den Pferdeorganismus
attenuiert woren ist.
2. Vaccine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein mineralisches Adjuvans, vorzugsweise AI (OH), enthält.
3. Vaccine gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie lyophil getrocknet wurde.
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