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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen des beim Beschneiden
der Oberseite von plastischen Porenbetonblöcken od. dgl. anfallenden Materialüberstands
mittels eines von oben über den Block absenkbaren Saugkastens, der an seiner Unterseite
eine Vielzahl von Durchbrechungen und darunter eine Abdeckvorrichtung für die Durchbrechungen
aufweist.
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Es ist eine Vorrichtung dieser Bauart bekannt (deutsche Patentschrift
850 797), bei der die Abdeckvorrichtung für die Durchbrechungen aus einem starren
Schieber besteht. Die Art der Halterung bzw.
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Führung dieses Schiebers geht aus der genannten Patentschrift nicht
hervor. Nimmt man jedoch an, daß der Schieber an der Unterseite des Saugkastens
gleitend in seitlichen Führungen, beispielsweise U-oder Winkelschienen od. dgl.,
gehalten ist, dann ergeben sich im rauhen Betrieb eines Porenbetonwerks bei solchermaßen
ausgebildeten Führungen Schwierigkeiten. Der mittels eines waagerechten Schneiddrahts
von der Oberseite des noch in plastischem Zustand befindlichen Porenbetonblocks
abgeschnittene Materialüberstand, der eine Dicke von etwa 3 bis 10 cm hat, zerfällt
nämlich beim Schneiden, spätestens jedoch beim Anheben durch den Saugkasten, in
einzelne Bröckchen, die sich in den Führungen und auch zwischen der Unterseite des
Saugkastens und dem Schieber festsetzen können.
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Dadurch ergibt sich die Gefahr eines Verklemmens des Schiebers. Darüber
hinaus entstehen bei mehr oder weniger weit herausgezogenem Schieber, also dann,
wenn man die Saugfläche an verschiedene Porenbetonblockgrößen anpassen will, verhältnismäßig
große, sperrige Abmessungen, die die Transportbewegungen des Saugkastens erschweren.
Ferner ist die Gefahr gegeben, daß sich durch unkontrollierte Krafteinwirkung, z.
B. ein Anstoßen beim Transport, der Schieber verstellt, was zu Funktionsstörungen
führen muß. Bleibt das freie Ende des Schiebers beispielsweise irgendwo hängen,
dann wird der Schieber weiter herausgezogen und das Vakuum zerstört, so daß der
angesaugte Materialüberstand herunterfällt.
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Die bekannte Vorrichtung ist demnach auch nicht betriebssicher.
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Darüber hinaus ist die Vorrichtung auch bei völlig abgedeckten Durchbrechungen,
also bei vollständig über die Unterseite des Saugkastens geschobenem Schieber sehr
sperrig. Die für den Schieber vorzusehende Führung muß nämlich erheblich über die
Umrisse des Saugkastens hinausragen, wenn gewährleistet sein soll, daß die volle
Saugfläche des Saugkastens genutzt werden kann. In diesem Fall sind sämtliche Durchbrechungen
an der Unterseite des Saugkastens frei, der Schieber befindet sich neben dem Saugkasten
und muß dort gehalten werden. Aus diesem Grund müssen die Führungen überkragen.
Sie stehen wie Spieße vor und sind nicht nur für die Bedienungspersonen gefährlich,
sondern können sich auch verhältnismäßig leicht verbiegen.
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Schließlich ist auch noch ergänzend darauf hinzuweisen, daß die im
Betrieb auf die geschilderte Weise entstehenden Verunreinigungen, insbesondere Staub
und Bröckchen des Porenbetons selber, nicht nur den Schieber blockieren können,
sondern dadurch, daß sie sich zwischen die Unterseite des Saugkastens und die gleitende
Fläche des Schiebers setzen, diesen nach einer gewissen Zeit auch undicht machen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe be-
steht darin, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Bauart zu schaffen, die weniger sperrig ist,
eine besonders gute Abdichtung der abgedeckten Durchbrechungen gewährleistet und
deshalb einen besonders guten Wirkungsgrad hinsichtlich ihrer Saugleistung aufweist.
Diese Aufgabe soll auch dann noch gelöst werden, wenn der im Betrieb eines Porenbetonwerks
unvermeidlich hohe Verschmutzungsgrad der Vorrichtung erreicht ist, bei dem an der
Unterseite des Saugkastens und an der Oberseite der Abdeckvorrichtung Porenbetonbröckchen
od. dgl. anhaften.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Abdeckvorrichtung
aus einer flexiblen Folie besteht, die an einem Ende jalousieartig an den beiden
Längsseiten des Saugkastens geführt ist.
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Dies bringt zunächst den Vorteil, daß die flexible Folie stets eine
einwandfreie und zuverlässige Abdichtung des von ihr abgedeckten überstehenden Teils
des Saugkastens gewährleistet. Der Sog bringt die flexible Folie, die zweckmäßig
aus einem mit Kunststoff beschichteten Gewebe bestehen kann, stets in dichtende
Anlage an die mit Durchbrechungen versehene Unterseite des Saugkastens, und zwar
auch dann, wenn die Folie bei noch nicht vorhandenem Vakuum, beispielsweise bei
abgeschaltetem Sauggebläse, einen leichten Durchgang aufweist. Irgendwelche Verunreinigungen
der Folie bzw. der Unterseite des Saugkastens sind, da die Folie flexibel ist, völlig
unbeachtlich. Setzt sich beispielsweise ein Bröckchen Porenbeton zwischen die Folie
und die Unterseite des Saugkastens, dann führt dies keineswegs zu einer Undichtigkeit,
da sich die Folie rund um dieses Bröckchen herum wieder dichtend an die Unterseite
des Saugkastens anlegen kann. Die Vorrichtung nach der Erfindung ist also auch im
rauhen und schmutzigen Betrieb eines Porenbetonwerks völlig zuverlässig und betriebssicher.
Ferner ist sie weniger sperrig als die bekannte Vorrichtung, da sie keine seitlich
über den Saugkasten hinausragende, womöglich noch spießartige Fortsätze benötigt.
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Ferner kann sich die Folie auch nicht unwillkürlich an der Unterseite
des Saugkastens verschieben, was zu den eingangs erwähnten Nachteilen der bekannten
Vorrichtung führen kann.
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Das Ende der flexiblen Folie kann vorteilhaft auf einer am Saugkasten
angeordneten Trommel aufgewickelt sein, die in der weiter unten noch näher erläuterten
Weise ein Verstellen bzw. eine Verschiebung der Abdeckfolie an der Unterseite des
Saugkastens ermöglicht.
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Zweckmäßigerweise ist die flexible Folie mittels Federn gespannt
gehalten.
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Der erforderliche Unterdruck im Saugkasten hängt im wesentlichen
von dem zu tragenden Gewicht, d. h. also vom spezifischen Gewicht und vom Volumen
des Materialüberstands, ab. Bei einem spezifischen Gewicht von etwa 1 und einer
mittleren Schichtdicke von etwa 3 bis 10 cm hat sich eine Druckdifferenz zwischen
der umgebenden Luft und dem Inneren des Saugkastens von nur 0,03 kp/cm-, das entspricht
0,03 at, als ausreichend erwiesen, um den Materialüberstand sicher anzusaugen und
zu halten. Mit diesem Unterdruck kann sogar noch ein verhältnismäßig großer Überstand
bis zu etwa 15 cm Dicke angesaugt und gehalten werden.
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Ferner ist die Saugwirkung bzw. der Wirkungsgrad dort am besten,
wo die in der Unterseite des Saugkastens angeordneten Durchbrechungen gegenüber
der
verbleibenden, undurchlässigen Fläche möglichst groß sind. Die Unterseite des Saugkastens
kann daher als Sauggitter ausgebildet sein. Zweckmäßig besteht das Sauggitter aus
einem feinmaschigen Drahtsieb und einem darüber angeordneten, an mehreren Stellen
mit dem Drahtsieb verbundenen groben Traggitter. Ein Drahtsieb hat jedoch infolge
seines Geflechts eine unebene Oberfläche, die seine Abdichtung durch einen Schieber,
besonders an den Seiten, zumindest erschwert. Gerade die erfindungsgemäße Benutzung
einer flexiblen Folie ermöglicht jedoch die Verwendung von Drahtsieben bzw. -gittern,
da sich die Folie infolge ihrer flexiblen Eigenschaften auch den von vornherein
vorhandenen Unebenheiten eines solchen Siebes bzw. Gitters einwandfrei anpaßt.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 4 und
5.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen Saugkasten von unten,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines an einem Tragrahmen angeordneten, flachen Saugkastens
vor dem Absenken auf den beschnittenen Porenbetonblock, Fig. 3 eine Trommel zum
Aufwickeln einer flexiblen Folie im Schnitt in der Ebene III-III der Fig. 1 und
F i g. 4 ein Stück eines Sauggitters.
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Ein aus Winkelträgern 1 und einer Abschlußplatte 2 aufgebauter rechteckiger
Saugkasten 3 ist nach unten durch ein Sauggitter 4 abgeschlossen. Der Saugkasten
3 ist über Verstrebungen 5 an einem dachartig aufgebauten Tragrahmen 6 aufgehängt.
An den Oberseiten der Verstrebungen 5 sind Ösen 7 angeordnet, an denen der Tragrahmen
6, beispielsweise an einem Hebekran, aufgehängt werden kann, was durch die beiden
Pfeile 8 angedeutet ist.
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Der Tragrahmen 6 nimmt auch ein oberhalb des Saugkastens 3 angeordnetes
Sauggebläse 9 auf, dessen Saugseite über eine durch die Abschlußplatte 2 geführte
Saugleitung 10 mit dem Inneren des Saugkastens 3 verbunden ist und dessen Ausblasleitung
11 ins Freie führt. Das Sauggebläse 9 wird durch einen Elektromotor 12 angetrieben.
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An einer Querseite des Saugkastens 3 ist eine Abdeckjalousie angeordnet,
die in Längsrichtung über die Unterseite des Sauggitters 4 gezogen werden kann.
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Die Abdeckjalousie wird mit einem Ende auf einer durch eine Handkurbel
15 zu betätigenden Wickeleinrichtung 14 aufgewickelt. Das vordere Ende 16 der Abdeckjalousie
ist durch eine Schiene 17, beispielsweise eine Winkel schiene, versteift. Diese
Winkelschiene ist mit ihren beiden Enden jeweils in zu beiden Seiten des Saugkastens
angeordnete endlose Ketten 19 eingehängt, welche durch die Handkurbel 15 angetrieben
werden. Zu diesem Zweck sind an beiden Enden der Wickeleinrichtung 14 und koaxial
dazu Kettenräder 18 angeordnet, über die die Ketten 19 einerseits geführt sind.
Andererseits laufen die Ketten über jeweils an beiden Seiten des Saugkastens 3 angeordnete,
frei drehbare Kettenräder 20.
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Diese Kettenräder dienen zugleich zum Spannen für die Ketten 19.
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In F i g. 3 ist eine Wickeleinrichtung 14 gezeigt, durch welche eine
ständig gleichmäßige Straffung und damit ein einwandfreies Anliegen der Abdeckjalousie
an das Sauggitter 4 erreicht wird. Eine hohle Trommel 31 ist konzentrisch und frei
drehbar auf einer Welle
35 angeordnet und mit dieser durch als Spiralen ausgebildete
Federn 32 verbunden. An der Welle 35 sind auch die treibenden Kettenräder 18 der
endlosen Ketten 19 angeordnet, was in F i g. 3 aus Gründen einer besseren Übersicht
nicht nochmals dargestellt ist. Die auf der Wickeltrommel aufgewickelte, mit der
Schiene31 in die ebenfalls nicht dargestellten Ketten eingehängte Abdeckjalousie
ist durch die unter Spannung stehenden Spiralfedern in jeder Stellung der Abdeckjalousie
gleichmäßig gespannt.
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In Fig.4 ist eine zweckmäßige Ausbildung des Sauggitters dargestellt.
Ein feinmaschiges, beispielsweise aus rostfreiem Stahldraht hergestelltes Drahtsieb
40 mit einer Maschenweite von etwa 1 mm bildet das eigentliche Sauggitter, an welches
sich der angesaugte Materialüberstand anlegt. Da derartig feine Siebe meist eine
ungenügende Steifigkeit aufweisen, ist oberhalb des Siebes ein stärkeres Traggitter
41 mit größerem Durchmesser und größerer Maschenweite angeordnet, an dem das Drahtsieb
40 an mehreren über die Siebfläche verteilten Punkten, beispielsweise mittels Bindedrahts,
befestigt ist. Außerdem sind als Sauggitter beispielsweise auch feine Netze aus
synthetischen Textilfasern oder Streckmetallnetze geeignet.
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Die für die Abdeckjalousie verwendete flexible Folie 13 besteht aus
einem mit Kunststoff beschichteten Gewebe, so daß sie- luftundurchlässig und unempfindlich
gegen das Porenbetonmaterial ist.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende: Nach dem Abschneiden
des Materialüberstands 50 (Fig. 2) wird der in seiner Breite des Betonblocks entsprechende
Saugkasten 3 bei laufendem Gebläse über den Betonblock 51 so gesenkt, daß er sich
in geringem Abstand über dem Block befindet. Dabei ist darauf zu achten, daß das
linke Ende des Saugkastens mit der Fläche des Betonblocks bündig abschließt. Auf
der anderen Seite ist die wirksame Fläche des Sauggitters durch entsprechendes Herausziehen
der Abdeckjalousie an die Fläche des Betonblocks angepaßt. Durch den vom Gebläse
erzeugten Unterdruck wird der Überstand an das Saugsieb gezogen und bleibt dort
haften. Mit laufendem Gebläse wird der Tragrahmen 6 beispielsweise von einem Hebekran
angehoben und an die Stelle verfahren, wo das Überstandsmaterial abgeladen werden
kann, etwa zu einem neben der Schneidmaschine befindlichen Trichter, unter dem sich
ein Förderband od. dgl. befindet, welches die Porenbetonmasse zu einer Aufbereitungsanlage
befördert. Nach Abschalten des Gebläses fällt das Überstandsmaterial ab, und der
Saugkasten ist für den nächsten Arbeitsgang wieder einsatzbereit.
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Da der Saugkasten nicht auf, sondern vielmehr bis auf einen Abstand
von etwa 3 cm auf den Porenbetonblock abgesenkt wird, kommt er mit dem Porenbetonblock
überhaupt nicht in Berührung, so daß damit jede Beschädigung des Porenbetonblocks
beim Entfernen des Überstandsmaterials vermieden wird.