DE1671213B1 - Feuerfester basischer gebrannter oder ungebrannter form koerper und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Feuerfester basischer gebrannter oder ungebrannter form koerper und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
1 2
Für die feuerfeste Zustellung von Schmelzofen der basische Schlacken bedingt, mit Magnesiaerzeugnissen
Eisen- und der Nichteisenmetallindüstrie sowie von ■. nicht vergleichen. Aus der USA.-Patentschrift 2 753 612
Brennofen der Steine-und-Erden-Industrie spielen Ma- ist es ferner bekannt, bei Stampfung von Herden von
gnesiachromsteine, die auf der Grundlage von Sinter- Siemens-Martin-Öfen mit Magnesit einen Zusatz von
magnesia und Chromerz aufgebaut sind, eine be- 5 5 bis 20 % Ferrochrom anzuwenden, um die Schwindeutende
Rolle. Besonders in der Stahlindustrie wird dung des Materials zu vermindern oder zu beseitigen.
die Betriebsweise der Schmelzofen durch die Bestre- Zugaben in derart hohen Prozentsätzen bringen jedoch
bungen mehr und mehr forciert, die Schmelzleistungen so viel Eisen in das Material, daß darunter die Feuerfortwährend zu steigern, was im wesentlichen durch festigkeit leidet.
die Steigerung des Wärmeangebotes pro Zeiteinheit 10 Die Erfindung betrifft somit feuerfeste, basische,
erreicht wird. In entsprechendem Maße steigen daher gebrannte oder ungebrannte Formkörper auf Ma-
auch die Anforderungen, die an die feuerfeste Ofenaus- gnesiagrundlage mit einem von einem Ferrochrom-
kleidung, insbesondere was die Feuerfestigkeit betrifft, zusatz stammenden Chromgehalt. Diese kennzeichnen
gestellt werden. Die Feuerfestigkeit von Magnesia und sich erfindungsgemäß dadurch, daß der Chromgehalt
Chromerz enthaltenden Steinen hängt in hohem Maße 15 in Form von Ferrochrom bzw. nach einer Temperatur-
von der Menge und der Qualität des im Stein vorhan- behandlung in Form der daraus entstandenen Ver-
denen Chromerzes ab, dessen Zusatz zu Sintermagnesia bindungen vorliegt, wobei das Ferrochrom im Aus-
zur Erzielung einer guten Temperaturwechselbestän- gangsmaterial, berechnet als metallisches Ferrochrom,
digkeit und Raumbeständigkeit für viele Anwendungs- in einer Menge von 1 bis 5 % und vorzugsweise 2 bis
fälle erforderlich ist. Aus Gründen der wesentlich ver- 20 4% des den Formkörper bildenden Gesamtmaterials
schärften Betriebsbedingungen war man beispielsweise vorliegt, und zwar in einer Körnung von 0 bis 2 mm
bei sehr heißgehenden Siemens-Martin-Öfen genötigt, und vorzugsweise 0,2 bis 1 mm.
von den früher in diesen Aggregaten verwendeten Es ist überraschend, daß mit derart geringen Mengen
Chrommagnesiasteinen auf Magnesiachromsteine mit an Ferrochrom bereits sehr zufriedenstellende Ver-
einem Chromerzanteil von 30 bis 40% überzugehen. 25 besserungen der Temperaturwechselbeständigkeit er-
Für Siemens-Martin-Öfen, die Sauerstoff für die Ver- reicht werden, so daß es auch vom Kostenstandpunkt
brennung und zum Frischen einsetzen, ist indes auch aus gerechtfertigt ist, das bisher eingesetzte natürliche
dieser Chromerzgehalt noch zu hoch. Chromoxyd, d. h. das Chromerz, zur Gänze durch
Hinzu kommt, daß die Verwendung von Chromerz Ferrochrom zu ersetzen. So liefert beispielsweise ein
ganz allgemein den Nachteil mit sich bringt, daß auf 30 Zusatz von nur 2% Ferrochrom zu einem Steinsatz
Grund der natürlichen Zusammensetzung der Chrom- auf Magnesiagrundlage Magnesiasteine einer Tem-
erze in die feuerfesten Steine nicht nur die erwünschten peraturwechselbeständigkeit und einer Raumbestän-
Komponenten Cr2O3 und MgO geraten, sondern auch digkeit, wie sie mit einem Zusatz von etwa 15 % gutem
den Verschleiß fördernde und somit unerwünschte Chromerz erhalten werden.
Komponenten, vor allem Al2O3 und SiO2, wobei Al2O3, 35 Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Madas
in einem Gehalt von 10 bis 30 % im Chromerz vor- gnesiasteines mit Ferrochromzusatz gegenüber den
liegt, mit dem SiO2-Anteil der aus dem Ofenraum an bisher üblichen Magnesiachromsteinen unter Verden
Stein ankommenden Schlacke unter Bildung von Wendung von Chromerz liegt aber auf Grund des weniedrigschmelzenden
Verbindungen reagiert, was be- sentlich höheren MgO-Gehaltes in einer beträchtlich
sonders bei scharfen Betriebsbedingungen den Ver- 40 erhöhten Feuerfestigkeit. Chemisch gebundene Maschleiß
des Magnesiachromsteines sehr fühlbar ver- gnesiasteine mit einem Zusatz von 2 % Ferrochrom
größert. einer Körnung von 0,2 bis 2,0 mm zeigten bei einem Ein anderer grundsätzlicher Nachteil des Chrom- Hochtemperaturbrand von 1650° C im Gegensatz zu
erzes liegt darin, daß seine Zusammensetzung selbst Magnesiasteinen ohne Ferrochromzusatz keine Brennbei
Bezug von ein und derselben Lagerstätte erheblich 45 schwindung. BeiderTemperaturwechselbeständigkeitsschwankt
und daß qualitativ hochwertige Chromerze prüfung nach der in Österreich üblichen Luftabin
zunehmendem Maße seltener werden, Umstände, schreckmethode überstanden die gebrannten Magnesiadie
die Steinfabrikation mit kostspieligen Aufberei- steine mit einem Zusatz von 2 % Ferrochrom 100 Abtungsmaßnahmen
belasten. schreckzyklen, ohne dabei Schaden zu nehmen, wäh-Es besteht also hinsichtlich der Chromerzverwen- 50 rend beste Magnesiasteine ohne Ferrochromzusatz
dung das Problem, den Chromerzgehalt mit Rücksicht schon nach etwa 3 bis 6 Abschreckzyklen zu Bruch
auf die gewünschte hohe Feuerfestigkeit relativ gering gehen.
zu halten. Damit ist aber andererseits eine ausreichende Als Reaktionsmechanismus bei ferrochromhaltigen
Temperaturwechsel- und Raumbeständigkeit nicht Magnesiasteinen ist anzunehmen, daß das vorerst in
mehr gegeben. . 55 metallischer Form vorliegende Ferrochrom beim Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile behoben Steinbrand bzw. bei. chemisch gebundenen Steinen
werden können, wenn man den chromhaltigen Anteil während der Anheizperiode des Ofens oxydiert, der
in Form von Ferrochrom einbringt. Großteil des entstehenden Eisenoxyds, FeO, vorZusätze
von Ferrochrom zu feuerfesten Materialien wiegend vom Periklas, MgO, aufgenommen wird und
sind bereits bekanntgeworden. So wurde in der 60 das gebildete Chromoxyd und ein Teil des Eisenoxyds
deutschen Patentschrift 686 569 empfohlen, die Ab- mit der Magnesiagrundkomponente des Steines zu
schreckfestigkeit von Magnesiumorthosilikaterzeug- einem Spinell der Zusammensetzung (Mg, Fe) Cr2O4
nissen durch Zusatz geringer Mengen (1 bis 5 % und reagiert.
darüber) von Metallen oder Metallegierungen zu ver- Der Ferrochromzusatz soll nicht in zu grober Körbessern,
wobei unter anderem Ferrochrom genannt ist. 65 nung erfolgen, weil dies zu örtlichen, allerdings durch
Magnesiumorthosilikaterzeugnisse lassen sich jedoch einen Schleifvorgang beseitigbaren Ausblühungen und
auf Grund ihres hohen Kieselsäuregehaltes, der z. B. Unebenheiten der Oberflächen der Sinterkörper führt,
einen starken Angriff durch eisenoxydreiche, hoch- was auf die Oxydation und die Volumenvergrößerung
3 4
des Ferrochroms während des Steinbrandes zurück- und ein relativ niedriger Eisengehalt (<6°/0, vorzugs-
zuf uhren ist. Zweckmäßig ist es, wenn mindestens 6Ö% weise
<4 % Fe2O3).
des angewendeten Ferrochroms in der Körnung 0,1 bis Die Steine können sowohl chemisch gebunden, mit
1 mm vorliegen. Vorteilhaft ist es auch, wenn im er- Blechmantel oder als Zellenstein, oder gebrannt zur
findungsgemäßen Formkörper das Ferrochrom in 5 Anwendung kommen, wobei der gebrannte Stein geeiner
Körnung von O bis 0,5 mm und in einer Menge genüber dem chemisch gebundenen ein bereits ausvon
3 bis 5 °/0 vorliegt. reagiertes Produkt darstellt und für besonders scharf-
Die erfindungsgemäßen Formkörper können in der gehende Öfen der gebrannte Stein grundsätzlich besser
Weise hergestellt werden, daß dem überwiegend aus entspricht als der chemisch gebundene.
Magnesia, zweckmäßig Magnesiasinter, bestehenden io Ein weiteres bevorzugtes Anwendungsgebiet des er-Ausgangsstoff gekörntes Ferrochrom zugemischt wird findungsgemäßen Ferrochromzusatzes sind gebrannte, und der so erhaltene Ausgangssatz in Steinform ge- feuerfeste Baukörper auf Magnesiagrundlage zur Auspreßt und gegebenenfalls gebrannt wird. kleidung von Sauerstoffkonvertern für die Stahlher-
Magnesia, zweckmäßig Magnesiasinter, bestehenden io Ein weiteres bevorzugtes Anwendungsgebiet des er-Ausgangsstoff gekörntes Ferrochrom zugemischt wird findungsgemäßen Ferrochromzusatzes sind gebrannte, und der so erhaltene Ausgangssatz in Steinform ge- feuerfeste Baukörper auf Magnesiagrundlage zur Auspreßt und gegebenenfalls gebrannt wird. kleidung von Sauerstoffkonvertern für die Stahlher-
Der Zusatz von Ferrochrom ist jedoch nicht auf stellung und ähnlichen metallurgischen Gefäßen. Als
Steinkörper beschränkt, die im wesentlichen aus Ma- 15 derartige Gefäße kommen beispielsweise »LD«- und
gnesiasinter bestehen, sondern kann grundsätzlich auch »LDAC«-Konverter, Kaldoöfen und Rotoren sowie
in anderen feuerfesten, basischen Körpern, z. B. Doredöfen in Betracht. Diese Formkörper sind da-
solchen mit erheblichem Dolomitgehalt, zweckmäßig durch gekennzeichnet, daß sie als gebrannte Körper
sein. vorliegen und daß ihre Poren weitgehend oder voll-
In den Rahmen der Erfindung fällt auch die Ver- ao ständig mit einem Kohlenstoffträger hohen Kohlenwendung
von Ferrochrom in der Art, daß dieses, bevor stoffgehalts, z. B. Teer oder Pech, gefüllt sind, so daß
es der überwiegend aus Magnesia, zweckmäßig Ma- die Restporosität dieser gefüllten Körper weniger als
gnesiasinter, bestehenden Ausgangsmischung züge- 2 Volumprozent beträgt.
setzt wird, durch eine Temperaturbehandlung zu- Gebrannte, mit Kohlenstoff versetzte Magnesiamindest
teilweise oxydiert wird. ag steine ohne Ferrochromzusatz haben sich in Sauer-Weiter
fällt in den Rahmen der Erfindung auch die stoffkonvertern und ähnlichen Gefäßen bewährt, da
Verwendung des Ferrochroms in der Form, daß ein der in den Steinporen z. B. durch eine Teertränkung
Gemenge von Ferrochrom bzw. dessen Oxydations- eingelagerte Kohlenstoff schlackenabweisend wirkt und
produkt mit Magnesiasinter oder Rohmagnesit, der diese Steine daher weniger zu Abschalungen neigen als
zweckmäßig aufbereitet ist, gebrannt wird und aus dem 30 kohlenstofffreie Magnesiasteine. Trotzdem ist festzuerhaltenen
Brennprodukt allein oder unter Zumischung stellen, daß der Verschleiß dieser kohlenstoffhaltigen,
von weiterem Magnesiasinter Formkörper hergestellt gebrannten Magnesiasteine noch immer zu einem bewerden,
wobei an sich bekannte Körnungsmaßnahmen trächtlichen Teil durch Abplatzen dünner Steinschalen
eingehalten werden können. vor sich geht, was auf die für Magnesiasteine cha-
Bei allen gemäß der Erfindung angeführten Ver- 35 rakteristische Empfindlichkeit gegen Temperaturwech-
fahren zur Herstellung von feuerfesten Formkörpern sei zurückzuführen ist.
auf Magnesiagrundlage unter Verwendung von Ferro- Versuche, die Temperaturwechselbeständigkeit von
chrom ist es natürlich möglich, nicht den gesamten kohlenstoffhaltigen, gebrannten Magnesiasteinen durch
Chromanteil durch Ferrochrom in das feuerfeste Er- Zugabe von Chromerz zur Steinausgangsmischung zu
zeugnis einzubringen, sondern es kann auch ein Teil 40 verbessern, haben fehlgeschlagen. Derartige Steine
des Chromanteiles durch Chromerz eingebracht zeigen in Sauerstoffkonvertern, wo sie in Kontakt mit
werden, doch soll dieser Anteil möglichst gering ge- eisenoxydreichen basischen Schlacken stehen und
halten werden, da — wie oben bereits erwähnt — der einer reduzierten oder zwischen reduzierend und
im Chromerz vorhandene Al2O3-Anteil dem Stein- oxydierend wechselnden Ofenatmosphäre ausgesetzt
verschleiß förderlich und daher unerwünscht ist. 45 sind, im allgemeinen einen rascheren Verschleiß und
An Ferrochrom sind zur Zeit drei Qualitäten im damit schlechtere Haltbarkeiten als chromerzfreie ba-
Handel erhältlich, nämlich »suraffine« mit 0,02 bis sische Steine. Der bekannte Vorteil der höheren Tem-
0,5% C, »affine« mit 1,0 bis 4,0% C, »carbure« mit peraturwechselbeständigkeit von Magnesitchromstei-
4,0 bis 10,0% C, die sich, wie ersichtlich, vor allem nen gegenüber chromerzfreien Magnesiasteinen kommt
im Kohlenstoffgehalt unterscheiden. Der Chromge- so daher in Sauerstoffkonvertern nicht zum Tragen,
halt schwankt in den einzelnen Ferrochromqualitäten Durch den erfindungsgemäßen Ferrochromzusatz
zwischen etwa 66 und 74 %, der Rest ist im großen und bei gebrannten, teergetränkten Magnesiasteinen können
ganzen als Eisen einzusetzen. Sonstige Verunreini- die genannten Abplatzungen nahezu vollständig ver-
gungen kommen im allgemeinen nur in untergeord- hindert und damit die Haltbarkeit der Steine ver-
neter Menge vor. 55 bessert werden, wobei schon geringe Ferrochrom-
Ein Vorteil liegt in der Verwendung von »Ferro- . mengen ausreichen. Nach einem Merkmal der Erchrom
carbure« wegen des geringen Preises, jedoch findung liegen daher die Reaktionspunkte des Ferroauch
darin, daß diese Ferrochromqualität im Gegen- chroms im gebrannten, mit Kohlenstoff versetzten Bausatz
zu den beiden anderen Sorten sehr leicht zer- körper in einer Menge von etwa 1 bis 5%, vorzugskleinert
werden kann. Die Preisrelation von »Ferro- 60 weise 2 bis 3 %, vor, bezogen auf metallisches Ferrochrom
carbure« zu gutem Chromerz beträgt etwa chrom. Der Ferrochromzusatz kann im gebrannten
4:1 bis 5:1, ist also durchaus diskutabel. Stein z. B. durch eine mikroskopische Untersuchung
Als Magnesiasinter eignen sich solche aus natür- nachgewiesen werden. Angesichts des schlechten Verliehen
Magnesiten sowie auch Seewassermagnesia. Da haltens von gebrannten, teergetränkten Magnesiadie
Steine mit Ferrochromzusatz. aber für extreme Be- 65 chromsteinen in Sauerstoffkonvertern ist es überanspruchungen
bestimmt sind, empfiehlt sich auch bei raschend, daß durch einen Ferrochromzusatz die
den Sintermagnesiten ein hoher MgO-Gehalt (>90%) Haltbarkeit eindeutig verbessert werden kann,
bei niedrigem SiO2-Gehalt(<2%, vorzugsweise <1%) Als feuerfestes Grundmaterial für den erfindungsr
bei niedrigem SiO2-Gehalt(<2%, vorzugsweise <1%) Als feuerfestes Grundmaterial für den erfindungsr
gemäßen gebrannten, kohlenstoffversetzten Baukörper Auch bei den gebrannten und nachträglich mi*
mit Ferrochromzusatz kommen alle natürlichen oder Kohlenstoff versetzten Formkörpern kann der Ferrokünstlich,
z. B. aus Seewasser, hergestellten Stoffe auf chromzusatz in den vorbin genannten Qualitäten und
Magnesiagrundlage in Betracht, die sich für den vorhin Körnungen, gegebenenfalls auch in durch eine Wärmegenannten Verwendungszweck eignen, und zwar so- 5 behandlung erhaltener oxydischer Form, verwendet
wohl MgO-reiche Materialien mit geringeren Verun- werden.
reinigungen als auch Stoffe mit größeren Fremdan- Alle angeführten Prozentsätze sind Gewichtsproteilen,
z. B. höherem Eisen- oder Kalkgehalt. Insbe- zente, wenn nichts anderes vermerkt ist; so sind z. B.
sondere eignet sich ein Magnesiasinter mit etwa fol- die Porositäten in Volumprozent angegeben,
genden Analysengrenzen, auf glühverlustfrei gerechnet: io
93 bis 96% MgO, 0,2 bis 1,5% Fe2O3, 0,2 bis 0,6% Ausführungsbeispiele
Al2O3, 0,5 bis 2,0 SiO2 und 2,0 bis 3,5 °/0 CaO (jeweils
Gewichtsprozent), wobei die Sinterkörner eine Poro- Beispiell
sität von maximal 5 Volumprozent besitzen. Vorteilhaft ist es dabei, wenn der Magnesiasinter dieser Zu- 15 Es wird von einer Steinmischung ausgegangen, die
sammensetzung eine strahlig-stengelförmige Gefüge- folgende Zusammensetzung aufweist:
ausbildung aufweist. Magnesiasinter 2 bis 5 mm 53%,
Em werteres bevorzugtes Material fur den magnesia- Magnesiasinter 0 bis 2 mm 20%,
haltigen Anteil des erfindungsgemaßen gebrannten, Magnesiasinter 0 bis 0,2 mm 25%,
kohlenstoffyersetzten Baukorpers ist ein Magnesia- 20 FerrOchrom carbure 0 bis 1 mm 2%.
sinter mit einem Fe2O3-Gehalt von 2 bis 5 %, vorzugsweise
2,5 bis 4%, dessen Anteile an Eisenoxyd, Kalk Der verwendete Magnesiasinter entspricht etwa fol-
und Kieselsäure im wesentlichen zur Gänze als Dical- gender chemischer Zusammensetzung:
cuimsilikat und Dicalciumferrit gebunden vorliegen. g-Q 0 8°/
Ein solcher Sinter kann durch Mischung verschiedener &$ Fe O '
3 9°l°
Sorten von Rohmagnesit oder Magnesiasinter, allen- Al2O3 '
0*4°/°
falls unter Zugabe von Eisenoxyd oder Kalk, und nach- ^Λ q ' " " " q'2 0/
folgendem Brand in der gewünschten Endzusammen- q^q * " '
2'8°/
Setzung erhalten werden. MsQ ' "
918 °/°
Neben der an Stelle von Sintermagnesia kann auch 30 "'
Schmelzmagnesia als feuerfestes Grundmaterial ver- Der Kohlenstoffgehalt des handelsüblichen Ferro-
wendet werden. chrom carburo beträgt 4 bis 10 %, der Chromgehalt
Die erfindungsgemäßen Baukörper können in der etwa 64 bis 70 %.
Weise hergestellt werden, daß ein Magnesiamaterial Diese Mischung wird nach Zugabe von Bindemittel
mit gekörntem Ferrochrom und gegebenenfalls einem 35 in Form von 2% Schwefelsäure und 2% Wasser zu
Bindemittel gemischt wird, daraus Körper zweckmäßig Steinen geformt, wobei als Preßdruck 1000 kp/cm2 andurch
Pressen geformt und gebrannt werden und die gewendet wird. Nach Trocknung werden diese Steine
gebrannten Körper mit einem flüssigen Kohlenstoff- einem Brand im Tunnelofen unterzogen,
träger möglichst vollständig und gleichmäßig versetzt Die technologischen Priifwerte der gemäß der Erwerden.
Die Versetzung der gebrannten Steine mit 40 Jfindung hergestellten Steine mit einem Zusatz von
einem Kohlenstoffträger, z. B. Teer oder Pech, erfolgt 2% Ferrochrom sind nachstehend bisher üblichen Mazweckmäßig
durch Tränken unter Vakuum, gegebenen- gnesiasteinen gegenübergestellt, die unter Anwendung
falls unter Anwendung erhöhter Temperaturen bis etwa der gleichen Sintermagnesia in gleicher Körnung her-2000C,
Die Steine können im allgemeinen in dieser gestellt worden sind, jedoch an Stelle des Ferrochrom-Form
nach der Tränkung zum Einbau kommen. Eine 45 Zusatzes Sintermagnesia der Körnung 0 bis 2 mm aufVerkokung
im Zuge des Herstellungsvorganges er- weisen. Zum weiteren Vergleich dienen die Priifwerte
übrigt sich in der Regel, sie erfolgt vielmehr erst von Magnesitchromsteinen mit 20 % Chromerz der
während des Betriebes in dem Gefäß, zu dessen Aus- Körnung 0 bis 5 mm, wobei der Magnesiakornanteil
kleidung die Baukörper verwendet werden. entsprechend vermindert ist.
Magnesiasteine | ohne Ferrochrom | Magnesiachrom steine |
mit 2% Ferrochrom | 2 bis 6 | mit 20% Chromerz |
über 100 | 680 | 80 bis >100 |
340 | >1750 | 450 |
>1750 | >1750 | 1740 |
>1750 | >1750 | >1750 |
>1750 | 2,98 | >1750 |
2,84 | 18,6 | 2,92 : |
19,9 | 19,0 |
Temperaturwechselbeständigkeit (Luftabschreckungen)
Kaltdruckfestigkeit, kp/cm2
Druckfeuerbeständigkeit (DIN 51064, 2 kp/cm2),
ίο, °C
ta,°C
tb, °c
Raumgewicht, g/cm3
Offenes Porenvolumen, Volumprozent
B eispiel2
65 mit Innen- und Außenblechen versehen zur Ausführung.
Es wird Steinmischung nach Beispiel 1 verwendet, Die Brennschwindung der Steine nach Brand bei
jedoch kommt der Stein in chemisch gebundener Form 16500C zeigt im Vergleich zu Magnesiasteinen ohne
Ferrochromzusatz und zu Magnesiachromsteinen mit 20% Chromerz analog Beispiel 1 folgende Werte:
Brennschwindung
Lin.%
Volumprozent .
Magnesiasteine
mit 2%
Ferrochrom Ferrochrom
0
0,1
0,1
ohne
1,5 3,4
Magnesia-
chrömsteine
mit 20%
Chromerz
1,2 2,1 Die gebrannten Steine obiger Zusammensetzung wurden nach vorhergehender Evakuierung einer Teertränkung
unterzogen. Die Teeraufnahme betrug für den Stein ohne Ferrochrom 7,0 Gewichtsprozent und
für den Stein mit Ferrochrom 7,2 Gewichtsprozent, bezogen auf den ungetränkten Stein, der Anteil an
offenen Poren nach der Teertränkung betrug für den Stein ohne Ferrochrom 1,0 Volumprozent, für den
Stein mit Ferrochrom 0,9 Volumprozent.
ο Der Vergleichsversuch ergab für die Steine mit
Ferrochromzusatz eine um etwa 15% verminderte Verschleißgeschwindigkeit.
Es wird von folgender Steinmischung ausgegangen: Magnesiasinter 2 bis 4 mm 30%,
Magnesiasinter 0 bis 2 mm 47%,
Magnesiasinter 0 bis 0,2 mm 20 %,
Ferrochrom carbure 0 bis 0,7 mm 3 %.
Der Magnesiasinter weist folgende chemische Zusammensetzung auf:
SiO2 1,0%
Fe2O3 0,5%
Al2O3 0,3%
CaO 2,9%
MgO 95,2%
Die Steine werden in analoger Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben, hergestellt. Auch die technologischen
Eigenschaftswerte der gebrannten Steine liegen etwa im Bereich, wie im Beispiel 1 angeführt.
Es wurde ein Vergleichsversuch in einem 30-t-»LD<<Tiegel mit gebrannten teergetränkten Magnesiasteinen,
die erfindungsgemäß einen Ferrochromzusatz von nur 2% aufwiesen, gegenüber Vergleichssteinen ohne
Ferrochromzusatz, aber sonst gleicher Zusammensetzung, durchgeführt. Die für beide Steinsorten verwendete
Sintermagnesia wies folgende chemische Zusammensetzung auf:
SiO2 .
Fe2O3
Al2O3
CaO .
MgO .
Fe2O3
Al2O3
CaO .
MgO .
1,0% 0,4% 0,3% 2,9% 95,4%
Als Ferrochrom kam solches der Qualität »carbure« mit einem Kohlenstoffgehalt von 9 % in einer Körnung
von 0 bis 2 mm zur Anwendung. Es wurde eine Steinausgangsmischung aus der in grober und feiner
Körnung vorliegenden Sintermagnesia mit 2% Ferrochrom und zusätzlich Bindemittel in Form von 2%
Schwefelsäure und 2% Wasser hergestellt, daraus Steine gepreßt und diese nach Trocknung bei über
1700° C gebrannt. In gleicher Weise wurden auch Steine ohne Ferrochromzusatz hergestellt. Die Steinanalyse
beider Sorten ergab folgende Werte:
SiO2 .
Fe2O3
Al2O3
Cr2O3
CaO .
MgO .
Fe2O3
Al2O3
Cr2O3
CaO .
MgO .
Steine | Steine |
mit 2% | |
ohne Ferrochrom | Ferrochro |
1,0% | 1,0% |
0,4% | 1,3% |
0,3% | 0,3% |
0 | 2,0% |
2,9% | 2,8% |
95,4% | 92,5% |
Claims (13)
1. Feuerfester, basischer, gebrannter oder ungebrannter Formkörper auf Magnesiagrundlage
mit einem von einem Ferrochromzusatz stammenden Chromgehalt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Chromgehalt in Form von gekörntem Ferrochrom und/oder nach einer Temperaturbehandlung
in Form der daraus entstandenen Verbindungen vorliegt, wobei das Ferrochrom im Ausgangsmaterial, bezogen auf metallisches
Ferrochrom, in einer Menge von 1 bis 5% und vorzugsweise 2 bis 4% des den Formkörper
bildenden Gesamtmaterials vorliegt, und zwar in einer Körnung von 0 bis 2 mm und vorzugsweise
0,2 bis 1 mm.
2. Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß seine Magnesiakomponente aus
einem Magnesiasinter besteht, der über 90% MgO, maximal 2% und vorzugsweise nicht mehr als
1 % SiO2 und maximal 6 % und vorzugsweise nicht mehr als 4% Fe2O3 enthält.
3. Formkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Ferrochrom mit einem Kohlenstoffgehalt
von 4 bis 10 % angewendet ist.
4. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 50%
des angewendeten Ferrochroms in der Körnung 0,1 bis 1 mm vorliegen.
5. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ferrochrom
in einer Körnung von 0 bis 0,5 mm und in einer Menge von 3 bis 5 % angewendet ist.
6. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Auskleidung von Sauerstoffkonvertern
für die Stahlherstellung und ähnlichen metallurgischen Gefäßen, dadurch gekennzeichnet, daß der
Formkörper als gebrannter Körper vorliegt und daß seine Poren weitgehend oder vollständig mit
einem Kohlenstoffträger hohen Kohlenstoffgehalts, z. B. Teer oder Pech, gefüllt sind, so daß die Restporosität
dieses gefüllten Körpers weniger als 2 Volumprozent beträgt.
7. Formkörper nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sein magnesiahaltiger Anteil aus
einem Magnesiasinter mit 93 bis 96% MgO, 0,2 bis 1,5 % Fe2O3, 0,2 bis 0,6 % Al2O3, 0,5 bis 2,0 %
SiO2 und 2,0 bis 3,5 % CaO, auf glühverlustfrei gerechnet,
besteht, wobei die Sinterkörner eine Porosität von maximal 5 Volumprozent besitzen.
8. Formkörper nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß sein magnesiahaltiger Anteil aus einem Magnesiasinter mit einem Fe2O3-Gehalt von
2 bis 5%, vorzugsweise 2,5 bis 4%, besteht und die in diesem Magnesiasinter vorhandenen Anteile
an Eisenoxyd, Kalk und Kieselsäure im wesent-
109 520/299
lichen zur Gänze als Dicalciumsilikat und Dicalcuimferrit
gebunden vorliegen,
9. Verfahren zur Herstellung von Formkärpern nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekeruazeichnet,
daß dem überwiegend aus. Magnesia, S zweckmäßig Magnesiasinter, bestehenden Ausgangsstoff gekörntes Ferrochrom zugemischt wird
und der so erhaltene Ausgangssatz in Steinform gepreßt und gegebenenfalls gebrannt wird.
10- Verfahren zur Herstellung von Formkörpern iq
nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemenge, von Ferrochrom bzw»
dessen Oxydationsprodukt mit Magnesiasinter oder Rohmagnesit, der zweckmäßig aufbereitet ist,
gebrannt wird und aus dem erhaltenen Brennprodukt allein oder unter £umischung von weiterem
Magnesiasinter Formkörper hergestellt werden, wobei an sich bekannte Körnungsmaßnahmen eingehalten
werden können.
11. Verfahren zur Herstellung von Formkörperrt
nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekenn» zeichnet, daß ein Magnesiamaterial, vorzugsweise
Sintermagnesia, mit gekörntem Ferrochrom und gegebenenfalls einem Bindemittel bemischt wird,
diaraus Körper zweckmäßig durch Pressen geformt und gebrannt werden und die gebrannten Körper
mit einem flüssigen Kohlenstoffträger möglichst vollständig und gleichmäßig versetzt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Versetzung der gebrannten
Steine mit einem Kohlen&toffträger durch Tränken unter Vakuum, gegebenenfalls unter Anwendung
erhöhter Temperaturen bis etwa 200qC erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Ferrochrom
vor Zugabe zum Magnesiamaterial durch eine Temperaturbehandlung zumindest teilweise in seine
oxydische Form übergeführt wird.
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