DE1668998A1 - Verfahren zur Herstellung von Weichmachern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von WeichmachernInfo
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Description
DR.-ING. VON KREISLER DR.-ING. SCHÖNWALD 1668998
DR.-ING. TH. MEYER DR. FUES
KÖLN 1, DEJCHMANNHAUS
Köln, den 28.2.1968 Kl/Ax
Verfahren zur Herstellung von Weichmachern
Die Erfindung betrifft Weichmacher sowie ein "Verfahren zur
Herstellung von Weichmachern, die Ester von Dicarbonsäuren sind.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Herstellung von Weichmachern
ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein Einsätzmaterial,
das vorwiegend aus 314-Dimethylhexenenbesteht, mit
Kohlenoxyd und Wasserstoff in einer Oxo-Synthesereaktion zu
Aldehyden umsetzt, die Aldehyde zu Alkoholen hydriert und die Alkohole mit einer "Weiehmachersäure11 zu einem Diester
umsetzt. Unter "Weichmaehersäure" sind im Rahmen dieser Beschreibung
alle-Dicarbonsäuren zu verstehen, deren Diester
mit Gg-oder Cg-Alkoholen als Weichmacher für Vinylpolymere
vorgeschlagen wurden,» Als "Vinylpolymeres" ist ein Polymeres
zu verstehen, das einen größeren Anteil Einheiten enthält, die von Vinylchlorid oder Vinylacetat abgeleitet sind. Die
Erfindung umfaßt Stoffgemische, die ein Vinylpolymeres und
einen Weichmacher enthalten, der ein nach dem Verfahren gemäß
der Erfindung hergestellter Diester ist»
Das Einsatzmaterial für das Verfahren gemäß der Erfindung kann
aus 3,4-Dimethylhexenen allein oder mit einem inerten Verdünnungsmittel
bestehen, oder es kann andere Olefine enthalten, wobei jedoch 3»4-Dimethylhexene überwiegen müssen» Das
Einsatzmaterial enthält vorzugsweise wenigstens 50 Mo1-$
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3,4-Dimethylhexene, ζ·Ββ wenigstens 90 Mol-# 3>4-Dimethylhexene.
Ein geeignetes Einsatzmaterial für das Verfahren gemäß der Erfindung ist die Octenfraktion des Polymeren, das
erhalten wurde dureh Oligomerisierung von n-Butenen über
einem Siliciumdioxyd-Aluminiumoxyd-Katalysator, der gegebenenfalls
auch Übergangsmetalloxyde enthalten kann. Die Herstellung eines solchen Einsatzmaterials ist Gegenstand der britischen
Patentanmeldung 48115/66 der Anmelderin.
Die Oxo-Synthesereaktion und die Umwandlung von Aldehyden,
die im Verlauf der Oxo-Synthesereaktion gebildet worden sind, in Alkohole können in beliebiger bekannter Weise durchgeführt
werden»
Die Oxo-Synthesereaktion kann beispielsweise so durchgeführt werden, daß der Olefineinsatz zusammen mit Wassergas und
einem Kobaltkatalysator, der zweckmäßig eine im flüssigen Olefin lösliche oder im Wassergasstrom flüchtige Kobaltverbindung
ist, in einen Hochdruckreaktor eingeführt wird. Als Kobaltverbindungen eignen sich beispielsweise Dikobaltoctacarbonyl,
Kobaltcarbonylhydrid oder in Kohlenwasserstoffen lösliche organische Salze des Kobalts. Das Verfahren kann
beispielsweise bei Temperaturen im Bereich von 100 bis 2000C,
insbesondere im Bereich von 130 bis 18O0C, und beispielsweise
bei Drücken im Bereich von 100 bis 300 Atm. durchgeführt werden. Das Produkt aus dem Reaktor wird gekühlt, nicht umgesetztes
Wassergas abgezogen und das Flüssigprodukt einer Behandlung unterworfen, durch die gelöste Kobaltverbindungen
unter Bildung eines unlöslichen Materials zersetzt werden, das dann entfernt wird. Es ist zweckmäßig, während oder vor
dieser Behandlung etwaiges gelöstes Kohlenoxyd aus den Flüssigprodukten zu entfernen»
Das Aldehydprodukt kann vor der Hydrierung fraktioniert werden, um nicht umgesetzte Olefine zur Rückführung zurückzugewinnen,
jedoch ist dies schwierig zu erreichen, ohne daß eine erhtbliche Kondensation dee Hauptaldehydprodukts zu
hoch-siedenden Nebenprodukten verursacht wird. Es wird daher
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bevorzugt, die Oxo-Reaktionestufe bis zu einem verhältnismäßig hohen Umsatz durchzuführen und das Gesamtprodukt zu
hydrieren· Eine etwa vorhandene geringe Menge an nicht umgesetztem Olefin wird auf diese Weise weitgehend in Paraffin umgewandelt, das durch Fraktionierung von den Alkoholen abgetrennt werden kann.
Die Hydrierung kann nach beliebigen Methoden durchgeführt werden, die für die Hydrierung von Aldehyden zu Alkoholen bekannt
sind, beispielsweise unter Verwendung eines Nickel-Kieeelgur-Katalysators mit Wasserstoff bei überdruck, z.B. 35 bis 210
atü, und Temperaturen von etwa 20 bis 200°0β
Sie Alkohole können aus dem hydrierten Gesamtprodukt durch
fraktionierende Destillation vorzugsweise unter vermindertem Druck gewonnen werden.
Die Alkohole werden dann mit "Weichmachersäuren11 zu den Diestern umgesetzt. Ale Dicarbonsäuren eignen sioh beispielsweise Phthalsäure, Isophthalsäure, Sebacinsäure, Adipinsäure
und Azelainsäure. Besonders bevorzugt ale Weichmacher wird der Diester, der durch Veresterung von Phthalsäure mit dem
Alkohol gemäß der Erfindung hergestellt worden ist. Die Diester können in beliebiger bekannter Weise hergestellt werden,
z.B. durch gemeinsames Erhitzen der Dicarbonsäure oder ihres
Anhydrids und des Alkohols in Gegenwart eines sauren Katalysators. Der Diester kann aus dem Reaktionsgemiseh nach beliebigen Methoden abgetrennt werden, die für die Abtrennung des
Produkts aus dem Katalysator und nicht umgesetzten Reagenzien bekannt sind, z.B. durch Destillation nach Entfernung des
sauren Katalysators· Der Diester hat gewöhnlich eine ausreichende Reinheit, wenn er als Rückstandβprodukt gewonnen wird,
jedoch kann er gegebenenfalls einer weiteren Reinigung beispielsweise durch Destillation unter hohem Vakuum unterworfen
werden.
Der Diester kann als Weichmaoher in Viny!polymere, insbesondere Polyvinylchlorid, nach beliebigen bekannten Methoden,
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z.B. auf dem Walzenmischer, eingearbeitet werden. Die erforderliche Weichmachermenge hängt Ton dem Zweck ab» für den das
Polymerisat Terwendet werden soll, und kann leicht vom Fachmann notfalls unter Zuhilfenahme einfacher Versuche ermittelt
werden.
Sine Octenfraktion, die 9656 3t4-Dimethylhexene enthielt, wurde der Oxo-Reaktion mit Wassergas in einem chargenweise arbeitenden Sohüttelautoklaren bei einer temperatur von 20O0C
und einem Druck Ton 175 bit 210 atü unterworfen» wobei 0,05
Gew.-jt (bezogen auf Olefin) Dikobaltootacarbonyl als Katalysator Terwendet wurden. Das erhaltene Produkt wurde über
einen Raney-Hickelkatalysator bei 105 atü und 1O0°C hydriert·
Die Nonanole wurden Tom erhaltenen Produkt durch Fraktionierung bei vermindertem Druck abgetrennt (Siedebereich 139 -H2°O/1OO mm Hg).
148 g Phthalsäureanhydrid und 302 g des Nonanole, d.h. eine
Menge, (TLe einen Überschuß von 5# über die atöchiometriache
Alkanolmenge ergab, wurden mit 0#1 Gew.-jC Schwefelsäure
(bezogen auf den Gesamteinsatz an Reaktionsteilnehmern) als
Katalysator und Benzol in einer solchen Menge am Rückfluß erhitzt, daß der Rückfluß des Gemisches bei 120 bis 1400C
stattfand« Wach dem Erhitzen am Rückfluß bei 120 bis HO0C
wurde das Gemisch neutralisiert, mit Wasserdampf abgestreift,
mit latriumhydroxydlöiung gewaschen und dann mit Natrium
neutral gewaschen· Das Reaktionsprodukt wurde getrocknet und filtriert.
Dis Isterzahl des erhaltenen Produkts betrug 269· Disas Zahl
bedeutete rollständig· Veresterung, da der theoretische Wert
bsi 268 liegt· Dis Säurezahl war lull, sin Eeiohen, dass
das Produkt keine frsis Säure enthielt, während der Prozentsatz dsr Tsrblsibsndsn Hydroxylgruppen 0,013 betrug , sin
Seichen, daß fast kein Alkohol im Produkt Terblieben war.
lin Oemisoh wurde hergestellt, indem SO Gew.-Teile Ass in.
der beschriebenen Waist erhaltenen Diesters, 100 Gew.-Teile
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ORlGiN*r
Polyvinylchloridharz und geringe Mengen eines Gleitmittels und Stabilisators auf einem Laboratoriums-Walzenmischer
15 Minuten bei 1450C bearbeitet wurden· Sie erhaltene Masse
wurde bei 1750C zu Platten gepreßt, τοη denen Prüfkörper abgeschnitten wurden· Sine Seihe τοη Versuchen wurde durchgeführt, um die Weichheitssahl, die Tlüchtigkeit, Zugfestigkeit,
Bruchdehnung, den Biegepunkt bei tiefen Temperaturen und den spezifischen Widerstand zu messen« Sie Methoden zur Messung der Weichheitezahl, der Flüchtigkeit, der Zugfeetigkeit,
der Bruchdehnung und des spezifischen Widerstandes sind in BS 2782 Methods 3O7A, 107?, 10 301D und 202B beschrieben·
Sie Gelbildungstemperaturen wurden gemessen, indem 4 Gew»-
Teile Weichmaoher mit 1 Gew.-Teil Harz gemischt wurden, das
Gemisch mit einem Temperaturanstieg τοη 2°C/Minute erhitzt
und die Temperatur festgestellt wurde, bei der das Gemisch eine bestimmte Viskosität erreichte·
Bin Siester τοη Phthalsäure wurde auf die in Beispiel 1
beschriebene Weiee hergestellt, jedoch mit einem im Handel erhältlichen lonanol, das als geeignet für die Herstellung
τοη Weichmachern verkauft wird, die den aus dem Honanol gemäß
der Erfindung hergestellten Weichmaohern analog sind·
Unter den in Beispiel 1 genannten Bedingungen wurde eine Polyrinylchloridmischung aus dem Weichmacher hergestellt
und In der in Beispiel 1 beschriebenen Weise untersucht· Sie
Brgebnlsse der Prüfungen sind in der folgenden Tabelle genannt.
Beispiel 1 Beispiel 2 HS 1208 Nonanol
Bruchdehnung, Ji - 320 330
Biegepunkt bei tiefer
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Spezifischer Widerstand χ ΙΟ15 Ohm cm 24 30-50
Oelbildungsteinperatur, 0C 111 119
Die Werte in dieser Tabelle zeigen, daß die Weichheitszahl des gemäß Beispiel 1 hergestellten Gemisches« das den aus
dem Alkohol gemäß der Erfindung hergestellten Weichmacher enthält, erheblich höher ist als bei dem Gemisch von Beispiel
Die Weichheitszahl 1st ein MaB der Leichtigkeit, mit der eine
Probe aus dem Gemisch eingekerbt wird, und die Größe der Welohheitszahl ist ein Anzeichen für die Wirksamkeit des
Weichmachers. Mit guten Weichmachern werden Mischungen mit hoher Weichheitszahl erhalten.
Die Flüchtigkeit der Mischung, die den aus dem Alkohol
gemäß der Erfindung erhaltenen Weichmacher enthält, ist nur halb so groß wie die Flüchtigkeit der bekannten Mischung.
Die Flüchtigkeit ist ein Maß des Gewichtsverlustes, wenn die
Mischung unter bestimmten Bedingungen 24 Stunden erhitzt wird, und zeigt die Leichtigkeit an, mit der der Weichmacher
aus der Mischung verloren geht. Die Flüchtigkeit muß möglichst gering sein, und die gemäß Beispiel 1 hergestellte
Mischung ist derjenigen von Beispiel 2 in dieser Hinsicht
deutlich überlegen. Die Zahlen für die Zugfestigkeit und Bruchdehnung zeigen, daß die Gemische, in denen der Weichmacher gemäß der Erfindung verwendet wird, durch diesen
Weichmacher gegenüber bekannten Gemischen nicht geschwächt werden.
Die Gelbildungstemperatur de· gemäß Beispiel 1 verwendeten
Weichmaoher· 1st niedriger al· bei dem bekannten Weichmacher. Die Qelblldungstemperatur ist ein Maß der Wirksamkeit
des Weichmacher· und *oll möglichst niedrig sein. Mischungen,
die mit Weichmachern hergestellt worden sind, die niedrige O«lbildung»te»peratur«n ergeben, lftwen eich Im allgemeinen
leichter herstellen und verarbeiten.
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Claims (11)
1) Verfahren zur Herstellung von Weichmaohern, daduroh gekennzeichnet,
daß man ein vorwiegend aus 3,4-Dimethylhexenen bestehendes
Einsatzmaterial mit Kohlenmonoxyd und Wasserstoff in einer Oxo-Reaktion zu Aldehyden umsetzt, die Aldehyde zu
Alkoholen hydriert und die Alkohole mit V/eichmachersäuren
zu Diestern umsetzt.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein wenigstens 50 Mol-$ 3,4-Dimethylhexene enthaltendes Einsat
zmaterial verwendet«
3) Verfahren nach Ansprüchen 1 oder 2» dadurch gekennzeichnet,
daß man als Einsatzmaterial eine Octenfraktlon aus dem Produkt
der Oligomerisierung von n-Butenen über Siliciumdioxyd/
Aluminiumoxyd-Katalysatoren verwendet·
4) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3# dadurch gekennzeichnet,
daß man die Oxo-Reaktion in Gegenwart eines Kobaltkatalysators ausführt.
5) Verfahren nach Aiiepruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man
ala Kobaltkatalysator Dikobaltootacarbonyl, Kobaltoarbonylhydrld
oder ein kohlenwasserstofflöellohes organisches Kobaltsalz
verwendet«
6) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
das man die Oxo-Reaktion bei Temperaturen im Bereich von
100 bis 200, vorzugsweise i}0 bis 18O°C ausführt.
7) Verfahren nach Ansprtlohen i bis 6, dadurch 8*k«nnMiohnet,
das ium die Oxo-H«aktion b*l Drucken von 100 bis 500 Atm*
aueführt.
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8) Verfahren naoh Ansprüchen 1 bis 7* dadurch gekennzeichnet,
daß man den Alkohol aus der Hydrierungsreaktion durch Destillation unter vermindertem Druck abtrennt.
9) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als Weichmachersäuren Phthal-, Isophthal-, Sebacin-,
Adipin- oder Azelainsäure verwendet.
10) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 9# dadurch gekennzeichnet,
daß man die Säure oder ihr Anhydrid mit Alkohol in Gegenwart eines sauren Katalysators erhitzt.
11) Gemisch, bestehend aus einem Vinylpolymeren und einem Weichmacher
nach Ansprüchen 1 bis 10, der ein Phthalsaurediester ist.
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NL (1) | NL6804980A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2855421A1 (de) * | 1977-12-23 | 1979-07-05 | Nissan Chemical Ind Ltd | Weichmacher |
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1967
- 1967-04-13 GB GB1704567A patent/GB1174299A/en not_active Expired
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- 1968-04-09 NL NL6804980A patent/NL6804980A/xx unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2855421A1 (de) * | 1977-12-23 | 1979-07-05 | Nissan Chemical Ind Ltd | Weichmacher |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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NL6804980A (de) | 1968-10-14 |
GB1174299A (en) | 1969-12-17 |
BE713261A (de) | 1968-10-04 |
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