DE1668176A1 - Verfahren zur Herstellung von neuen cycloaliphatischen Aminen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von neuen cycloaliphatischen AminenInfo
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Description
Dr. 5ί. Υ.ό- ί.; bsrgor Iß β Q Π C
Dip!.t!r^.:.%-:ibauer I Qbö I /0
München 2, brä'juaussiraije 4/ΙΙί
Verfahren zur Herstellung von neuen cycloaliphatischen Aminen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von neuen cycloaliphatischen Aminen mit wertvollen pharmakologischen
Eigenschaften, diese Amine und ihre Salze als neue Stoffe, sowie neue pharmazeutische Präparate und deren Anwendung.
Es wurde überraschenderweise gefunden, dass die bisher ,
nicht bekannten Amine der allgemeinen Formel I,
H H
'\ rr
CD
HtHH
in welcher
B. eine niedere Alkyl- oder Alkenylgruppe bedeutet,
und ihre Additionssalze mit anorganischen und organischen Säuren wertvolle pharmakologische Eigenschaften, insbesondere zentralstimulierende und anorexigene sowie auch analgetische Wirksamkeit
besitzen. Die neuen cyclöaliphatischen Amine der allgemeinen
Fö-nael I und ihre pharmazeutiseh annehmbaren Säureadditionssalzeeignen
sich· insbesondere .als Wirkstoffe für pharmazeutische:
Präparate zur Verhütung und Behandlung: der Qfoesität sowie
auch zur !Linderung und Behebung; von Schmerzen verschiedener
η« Ferner kennen die neuen Amine der- allgemeinen Formel 1
ale Zwischenprodukte· Ar die Herstellung weiterer pharma-
kologisch wirksamer Stoffe dienen.
In den neuen eycloaliphatisehen Aminen der allgemeinen
Formel I ist R beispielsweise die Methyl-, Aethyl-, n-Propyl-,
Isopropyl-, η-Butyl-, Isobutyl-, sek.Butyl-, n-Pentyl-, Isopentyl-,
Feopentyl-, n-Hexyl-, Allyl-,.l-Methyl-allyl-, 2-Methyl-allyl-,
Crotyl-, 3-Butenyl- oder 3-Methyl-crotyl-gruppe.
Zur erfindungsgemässen Herstellung der eycloaliphatisehen
Amine der allgemeinen Formel I und ihrer Säure additions sal ze baut
man 'ein reaktionsfähiges ftmktionelles Derivat einer Garbonsäure
der allgemeinen Formel II,
H H.
ff V (II)
CO-OH
HHHH"
in welcher R die unter Formel I angegebene Bedeutung hat, -oder diese
Säure selbst nach den Methoden von; Hof mann, Curtius oder Lossen ab
und führt gewünsentenfalls das erhaltene Amin der allgemeinen
Formel I in ein Additionssalz mit einer anorganischen oder
organischen Säure über. Als reaktionsfähige funktioneile Derivate kommen für den Abbau nach Hofmann das Amid, für den Abbau nach
Curtius das AzId und für den Abbau nach Lossen die freie Säure,
die Hydroxamsäure bzw. deren Salze und Q-Äcylderivate in Betracht..
Der Hofmann1sehe Abbau der Amide von Carbonsäuren der allgemeinen Formel II zu Aminen der allgemeinen Formel I erfolgt
1668178
durch Umsetzung der Amide mit einem Chlor oder'Brom und Alkalimetall-
oder Erdalkalimetallionen abgebenden Stoff oder Stoffgemisch in Wasser oder In einem niederen Alkanol wie z.B. Methanol
oder Aethanol'. Beispielsweise wird das Amid in die alkalischwässerige Lösung eines Alkalihypohalogenits, z.B. von Natriumhypochlorit
oder -hypobromit, eingetragen und das Reaktionsgemisch auf ca. 70-90° erwärmt. Nach einer anderen Variante des
Hofmann'sehen Abbaus lässt man auf das Amid einer Carbonsäure
der allgemeinen Formel II in einem niedern Alkanol in Gegenwart des entsprechenden Natrium-alkanolats bei massig erhöhter
bis Siedetemperatur des verwendeten Alkanols Brom einwirken und hydrolysiert den entstandenen niedern N-(Alkylcyclohexenyl)-
oder N-(Alkenylcyclohexenyl)-carbaminsäurealkylester, z.B. durch Erhitzen mit Natrium-, Kalium-, Calcium- oder Bariumhydroxyd
in Wasser oder einem niedern Alkanol.· Die Hydrolyse der Carbaminsäurealkylester
kann auch in saurem Medium, z.B. in konz. Salzsäure oder in alkanoliseher, z.B. äthanolischer Salzsäure, vorgenommen
werden.
Von den als Ausgangsstoffen benötigten Amiden von Säuren der allgemeinen Formel II sind einzelne bekannt und weitere aus bekannten
Nitrilen oder niederen Alkylestern der genannten Säuren
in üblicher Weise, z.B. durch partielle Hydrolyse der Nitrile bzw. durch Amlnolyse der Ester mit Ammoniak bei erhöhter
Temperatur Im geschlossenen Gefäss oder durch Hydrolyse der
Ester zu den freien Säuren, Umwandlung derselben in Säurechloride
109 8 4 0/1735 mo
und Umsetzung der letztrenmit Ammoniak, herstellbar. Bisher nicht
bekannte Nitrile und niedere Alkylester von Säuren der allgemeinen
Formel I können analog den bekannten hergestellt werden.
Der Abbau der Azide nach Curtius kann beispielsweise in Wasser in Gegenwart einer anorganischen oder organischen Säure,
z.B. Salzsäure, Essigsäure oder Trifluoressigsäure, vorgenommen
werden, vorzugsweise durch allmähliches Erhitzen des Reaktionsgemisches auf die Siedetemperatur und Kochen unter Rückfluss, bis
die Gasentwicklung beendet ist.
Der Abbau nach Curtius kann auch stufenweise vollzogen .werden, indem man zunächst das Azid einer Säure der allgemeinen
Formel II in An- oder Abwesenheit eines inerten organischen Lösungsmittels, wie z.B. Toluol oder Xylol, mit einer Hydroxylverbindung,
die im Ueberschuss als Reaktionsmedium dienen kann,
z.B. mit einem niederen Alkanol, wie Methanol, Aethanol oder tert.
Butanol, oder einem Cycloalkanol oder Ärylalkanol, wie Cyclohexanol bzw. Benzylalkohol, in der Wärme, z.B. bei Siedetemperatur
des Reaktionsgemisches, zum entsprechenden N-(Alkylcyclohexenyl)-
oder N-(Alkenylcyclohexenyl)-carbaminsäureester umsetzt. Der erhaltene
.Carbaminsäureester wird anschliessend hydrolysiert,
wie beim Hofmann-Abbau angegeben. Gemäss einem andern stufenweisen Abbau setzt man das Azid einer Säure der allgemeinen
Formel II mit-einer wasserfreien Säure, z,B. mit TrifluoressigV
säure, oder einem Gemisch von Essigsäure und Acetanhydrid um
109840/1735
und hydrolysiert das zunächst erhaltene N -Acylderivat eines Amins der allgemeinen Poviuel 1. Ein N-Trifluoracetylderivat
wird z.B. mit Wasser, ein N-Acetylderivat z.B. in der oben
für die Carbaminsäureester angegebenen Weise hydrolysiert.
'A;->r *Λ-*· ..i<; nach Curtiur kann auch in der Weise durchgeführt
werden, dass man das Azid einer Säure der allgemeinen Formel II zunächst durch thermische Zersetzung in einem inerten organischen
Lösungsmittel, z.I>. in einem aromatischen Kohlenvfasserstoff,
wie Benzol, Toluol, Xylolen,. ader einem hohersiedenden Aether
oder ätherartigen Lösungsmittel, wie Dläthylenglykoldimethyläther
bzw. DIoxan, in das entsprechende (Alkylcyclohexenyl}- oder
(AliienylcyclohexenyD-isocyanat überführt. Das Isocyanat wird
dann in analoger Weise, wie oben für das AzId angegeben, entweder
direkt, in das entsprechende Amin der allgemeinen Formel I
übergeführt oder mit Hydroxyverbindungen oder wasserfreien
Säuren zu einem N-CAlkylcycloiiexenyl)- oder N-(Alkenylcyclohexenyl)-carbaminsäureester
bzw, zu einem N-Acylderivat eines Amins der allgemeinen Formel I umgesetzt.
Die Azide von Säuren der allgemeinen Formel nsind ihrerseits neue Verbindungen. Kau erhält sie beispielsweise ausgehend
von den bereits erwähnten niedern Alkylestern von Säuren der
allgemeinen Formel II durch Umsetzung mit Hydrazin und weitere Umsetzung der entstandenen Hydrazide, mit salpetriger Säure,
oder in einer Stufe durch gleichzeitige Einwirkung von Hydrazin
und salpetriger Säure vorzugsweise in Gegenwart eines Lösungs-
109840/1735
oder Verdünnungsmittels. Im weitern erhält man die Azide beispielsweise
durch Umwandlung der Säuren der allgemeinen Formel II in ihre Säurechloride und Umsetzung der letztern mit Alkalimetallaziden,
wie z.B. Natriumazid.
Gemäss einer Variante der Methode von Lossen baut man Säuren der allgemeinen Formel II zu Aminen der allgemeinen Formel I
ab, Indem man die Säuren in einer Mineralsäure, wie Polyphosphorsäure, mit Hydroxylamln-hydrochlorid oder -sulfat erhitzt.
Nach einer andern Variante des Abbaus von Lossen führt " man
die einer Säure der allgemeinen Formel II entsprechende Hydroxamsaure
in ein SaIz5 z.B. das 3ariumsalz, über und unterwirft dieses
einer trockenen Destillation im Vakuum.
Nach einer dritten Variante des Lossen1sehen Abbaus
setzt man ein 0-Acylderiv-at, insbesondere ein O-Aroylderlvat
wie z.B. das 0-Benzoylderivat, der einer Säure der allgemeinen
Formel II entsprechenden Hydroxamsäure mit einem Alkallmetallalkoholat,
z.B. mit Kaliummetxiylat, in einem inerten Lösungsmittel
zum entsprechenden Alkalimetallsalz um. Dieses spaltet sich beim Er\i?ärmen« in einem inerten Lösungsmittel, z.B. in einem
Kohlenwasserstoff, wie Benzol, in das entsprechende (Alkylcyclohexenyl)-
oder (Alkenyl cyelohexenyl)-Isoeyanat und das entsprechende
Alkalimetallsalz, z.B. Kaliumbenzoat. Das entstandene Isoeyanat
wird, wie welter oben angegeben, direkt oder stufenweise
in das entsprechende AmIn der allgemeinen Formel I übergeführt.
109840/1735
Nach einer vierten Variante der Methode von Lossen wird
ein O-Acylderivat, z.B. das 0-Benzoyl- oder 0-Phenylsulfonyl-·
derivat, allmählich in eine heisse wässrige Lösung eines Alkaliraetallhydroxyds, wie z.B. Natriumhydroxyd, eingetragen,
wobei über das im Reaktionsgemisch unbeständige Isocyanat ein Gemisch von Amin der allgemeinen Formel I und entsprechendem
K,K1-Bis-(alkylcyclohexenyl)- oder K5N1-Bis-(alkenylcyclohexenyl)-harnstoff
entsteht. Letzterer kann z.B. durch Erhitzen mit äthanolisch-wässriger Salzsäure im geschlossenen Gefäss
zum gewünschten Amin hydrolysiert werden.
Die für die zweitgenannte Abbauvariante benötigten Hydroxamsäuren werden z.B. durch Umsetzung der Chloride von
Säuren der allgemeinen Formel II mit Hydroxylamin-hydrochlorid
in einem Inerten Lösungsmittel, wie z,B. Aether oder Benzol, in Gegenwart eines säurebindenden Mittels, wie z.B. Natriumcarbonat,
hergestellt. Die in der dritten bzw. vierten Abbauvariante
verwendeten "O-Aroyl- und 0-Arylsulfonyl-hydroxamsäuren
erhält man z.B. durch Umsetzung der Hydroxamsäuren mit
AroylChloriden oder Arylsulfonylchloriden wie z.B. Benzoylchlorid
bzw. Benzolsulfonylchlorid, in Gegenwart eines geringen Ueberschusses an säurebindendem Mittel, wie z.B.
Kaliumhydroxyd oder. Natriumcarbonat, in Wasser. 0-Acety!hydroxamsäuren
werden In analoger Weise in wasserfreiem Medium erhalten.
109840/1735
BAÜ
Die neuen cyaraliphatischen Amine der allgemeinen
Formel. I werden gewünschtenfalls in Additionssalze mit anorganischen
und organischen Säuren, wie z.B. mit Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Methansulf
onsäure, Aethansulfonsäure, 2-Hydroxy-äthansulfonsäure,·
mit der vom betreffenden Amin der allgemeinen Formel I abgeleiteten
(Alkylcyclohexenylamino)- oder (Alkenylcyclohexenylamino)-methansulfonsäure,
mit Essigsäure, Milchsäure,- ■ Bernsteinsäure, Fumarsäure^ Maleinsäure, Aepfelsäure, Weinsäure,
Citronensäure, Ascorbinsäure, Benzoesäure, Salicylsäure,
Phenylessigsäure, Mandelsäure, Embonsäure oder 1,5-Naphthalindisülfonsäure
übergeführt.
Die Herstellung der genannten und weiterer Additionssalze kann in üblicher Weise erfolgen. Beispielsweise versetzt
man eine gewünschtenfalls erwärmte Lösung eines Amins der
allgemeinen Formel I in Wasser oder in einem organischen
Lösungsmittel, wie Methanol, Aethanol, Isopropanol., Aceton, Butanon oder Diäthyläther, mit der als Salzkomponente gewünschten
Säure oder einer Lösung derselben und trennt das unmittelbar oder nach Abkühlen, Einengen oder Zufügten einer
zweiten organischen Flüssigkeit, z.B. Diäthylätheru.zu einem
der genannten Alkanole, ausgefallene Salz ab. ■ - . '
Die erfindungsgemässen neuen pharmazeutischen, ins-■
besondere :ano"rexigeiieni Präparate enthalten mindestens ein
109840/173 5 BADORtGJNAL
Ämln der allgemeinen Formel I und/oder mindestens ein
pharmazeutisch unbedenkliches Additionssalz desselben mit einer anorganischen oder organischen Säure in Kombination mit
einem inerten Träger und gewünschtenfalls weiteren Zusatzstoffen.
Die erfindungsgemässen Arzneimittel bestehen vorzugsweise aus Doseneinheitsformen, die für die orale, rektale oder pareriterale
Verabreichung von täglichen Dosen von 20-500 mg Wirkstoff, d.h.
eines Amins der allgemeinen Formel I oder eines pharmazeutischunbedenklichen Säureadditionssalzes desselben, an erwachsene
Patienten oder entsprechend reduzierten Dosen an Kinder geeignet
sind. Geeignete Doseneinheitsformen für die orale oder rektale
Applikation, wie Dragees, Tabletten, Kapseln bzw* Suppositorien,
enthalten vorzugsweise 5-100 mg einer freien Base der allgemeinen
Formel I oder eines pharmazeutisch unbedenklichen Salzes
derselben» In den genannten Doseneinheitsformen beträgt -der
Wirkstoffanteil vorzugsweise 5$ bis 90%. Zur Herstellung von
Tabletten oder Dragee-Kernen kombiniert man die Wirkstoffe z.B.
mit festen pulverförmigen Trägerstoffen, wie Lactose, Saccharose,
Sorbit oder Mannit; Stärkenj wie Kartoffelstärke, Maisstärke
oder Amylopektin, hochdispersem Siliciumdioxyd, ferner Laminariapulver
oder"öitruspulpenpulver; Cellulosederivaten oder Gelatine,
gewünsehtenfalIs unter Zusatz von Gleitmitteln, wie Magnesium-
oder Oalciumstearat oder Polyäthylengiykolen, zu Tabletten oder zu Dragee-Kernen. Letztere überzieht man beispielsweise mit
konzentrierten Zuckerlösungen, weiche z.B. noch arabischen Gummi,
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e 6817 6
Talk und/oder Titandioxyd enthalten können, oder mit einem in
leichtflüchtigen organischen Lösungsmitteln oder Lösungsmitteln
gemisch gelösten Lack. Diesen Ueberzugen können Farbstoffe zu
gefügt werden, 2«B. zur Kennzeichnung verschiedener Wirkstoffdosen. Als weitere orale Doseneinheitsformen eignen si cn Steckkapseln
aus Gelatine sowie weiche, geschlossene Kapseln aus
Gelatine und einem Weichmacher, wie Glycerin. Die er stern- ent*
halten den Wirkstoff vorzugsweise als Granulat, gegebenenfalls
in Mischung mit Verdünnungsmitteln, wie Maisstärke, mit Gleitmitteln,
wie Talk oder Magnesiumstearat? und gegebenenfalls
Stabilisatoren, wie Natriummetabisulfit (Na2S2O5) oder Ascorbinsäure. In weichen Kapseln ist der Wirkstoff vorzugsweise in
geeigneten Flüssigkeiten, wie flüssigen Polyäthylenglykolehj
gelöst oder suspendiert, wobei ebenfalls Stabilisatoren zugefügt sein können«
Als Dosenelnheitsformen für die rektale Anwendung kommen ;
z.B. Suppositorien, welche aus einer Kombination einer Verbindjjng
der allgemeinen Formel I oder eines geeigneten Salzes derselben mit einer Suppositoriengrundmasse, beispielsweise natürlichen
oder synthetischen Triglyeeriäen, bestehen, oder aücii Gelatine- ·
Rektalkapseiny welche eine Kombination des Wirkstoffes axt
Polyäthjflengiykdlen enthalten, in Betfacht.
Ampullen auf parentefälen, insbesondere intramuskulär en $
ferner auch intfavenösen Applikation enthalten vorzugsweise
1Ö-2OÖ mg eines phäfmazeTitiseh annehmbaren^
Säureadditionssalze einer. Verbindung der allgemeinen Formel I. ·
Die Konzentration des Wirkstoffes liegt vorzugsweise zwischen
0,5% und 1056* nötigenfalls werden den Ampullenlösungen geeignete
Stabilisierungsmittel und/oder Püffersubstanzen beigefügt.
Ferner kommen als erfindungsgemässe anorexigene sowie
analgetische Arzneimittel auch nicht-einzeldosierte Applikationsformen, wie Salben, Tinkturen und andere lösungen zur lokalen oder
perkutanen Applikation in Betracht, die mit Hilfe der üblichen Salbengrundlagen bzw. pharmazeutisch unbedenklichen lösungsmittel
bereitet -werden.
Im folgenden seien zwei Rezepte für die Herstellung von
Tabletten und Dragees angegeben*
a) 500,0 g Wirkstoff, z.B. l-Methyl-3-cyclohexen-lylamin-hydroehlorid,
2-Methyl-3-cyclohexen-l-ylamin-hydrochlorid
oder Salz des l-Methyl-3-cyclohexen-1-ylamins mit der (l-Methyl-3-cyclohexen-l-ylamino)-methansulfonsäure,
werden mit 55O5O g
lactose und 292,0 g Kartoffelstärke vermischt, die Mischung
mit einer alkoholischen lösung von 8,0 g Gelatine befeuchtet
und durch ein Sieb granuliert. Nach dem Trocknen mischt man
60,0 g Kartoffelstärke, 60,0 g Talk, 10,0 g Magnesiumstearat
und 20,0 g hochdisperses Siliciumdioxid zu und presst die Mischung
zu 10'000 Tabletten von je 150 mg Gewicht und 50 mg Wirkstoffgehalt,
die gewünschtenfalls mit Teilkerben zur feineren
1098AO/1735
Anpassung der Dosierung versehen sein können.
b) Aus 250,0 g Wirkstoff, z.B. l-Methyl-3-cyclohexen-1-ylamin-hydrochlorid,
^-Methyl-S-cyclohexen-l-ylaminhydrochlorid
oder dem Salz des l-Methyl-3-cyclohexen-l-ylamins
mit der (l-Methyl-S-cyclohexen-l-ylamino)-methansulfonsäure,
175,90 g Lactose und der alkoholischen Lösung von 10 g Stearinsäure stellt man ein Granulat her, das man nach dem
Trocknen mit 56,60 g hochdispersem Siliciumdioxyd, 165 g Talk, 20 g Kartoffelstärke und 2,50 g Magnesiumstearat mischt und
zu 10Ό00 Dragee-Kernen presst. Diese werden anschliessend mit einem konzentrierten Sirup aus 502,28 g krist. Saccharose,
6,0 g Schellack, 10,0 g arabischem Gummi, 0,22 g Farbstoff und 1,5 g Titandioxyd überzogen und getrocknet. Die erhaltenen
Dragees wiegen,je 120 mg und enthalten je 25 mg Wirkstoff.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Durchführung
des erfindungsgemässen Verfahrens zur Herstellung von neuen
cycloaliphatischen Aminen und ihren Säureadditionssalzen näher,
ohne den Umfang der Erfindung in irgendeiner- Weise zu be- ■
schränken. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
109840/1736
PAD ORIGINAL
Beispiel 1
X-n~PΓoρyl-^3^^^cyclohexen^»l-ylamlΏ.-^hydroehl·ÖΓid _
15 Liter Chlorgas -werden in eine Lösung von 70 g Natriumhydroxyd
in 1000 ml Wasser bei 0-10° eingeleitet. Zur entstandenen Natriumhypochloritlösung gibt man 40 g 1-n-Propyl-3-eyclohexen-l-carboxamid,
erwärmt das Reaktionsgemisch unter •Rühren im Verlauf von l}£ Stunden allmählich auf 90° und hält
es 10 Minuten bei dieser Temperatur. Durch einen aufsteigenden Kühler werden hierauf 100 g Natriumhydroxyd zugegeben, wobei
das Reaktionsgemisch zum Sieden kommt. Nach dem Abkühlen wird das Reaktionsgemisch dreimal mit je 300 ml Aether.extrahiert. -"
Die vereinigten Aetherauszüge werden zweimal mit je 100 ml
2-n. Salzsäure ausgeschüttelt. Die vereinigten,, salzsauren
Lösungen werden eingedampft und der kristalline" Rückstand
wird zweimal aus Isopropanol umkristallisiert, wobei man das l-n-Propyl-S-cyclohexen-l-ylamin-hydrochlorid vom Smp.
242-244° (unter Zersetzung und Sublimation) erhält. Zur Freisetzung
der Base löst man das HydrOchlofid in Wasser,.stellt
mit konz. Natronlauge alkalisch, nimmt die ausgeschiedene Base' in Aether auf und dampft die Aetherlösung ein. Bei der
Destillation, des Rückstandes unter 11 Torr geht die Base bei
68-70° über.
1 09840/173 5
In analoger Weise erhält man aus dem l-Aethyl-3-cyclohexen-1-carboxamid
das l-Aethyl-S-cyclohexen-l-yiamin vom
Kp. 72-74°/l3 Torr, Hydrochlorid, Sap. 255-258° (aus Isopropanol),
und aus dem l-n-Butyl-S-cyclohexen-l-carboxamid das 1-n-Butyl-3-cyclohexen-l-ylamin
vom Kp. 82-83°/ll Torr, Hydrochlorid, Smp. 213-216° (aus Isopropanol).
1D9SÄO/173S
Beispiel 2
l-Isopentyl-S-cyclohexen-l-ylamin
l-Isopentyl-S-cyclohexen-l-ylamin
71 g Chlorgas werden bei 0-10° in eine Losung von 108 g
Natriumhydroxyd in 1200 ml Wasser eingeleitet. Zur erhaltenen
NatriumhypoGhloritlösung werden 72 g geschmolzenes 1-Isopentyl-3-cyelohexen-l-earboxainid
unter Rühren gegeben. Die entstandene Suspension wird im Verlaufe einer Stunde auf
erhitzt. Durch einen aufsteigenden Kühler werden hierauf 160 g
Natriumhydroxya zugegeben, wobei das Reaktionsgemisch zum
Sieden kommt. Der aufsteigende Kühler wird nun durch einen
absteigenden Kühler ersetzt und das Reaktionsgemisch durch Erwärmen am Sieden erhalten. Man destilliert insgesamt 4 Liter
Wasser in eine Vorlage mit 300 ml 2-n. Salzsäure, wobei das Wasser im Reaktionsgemisch durch Zutropfen fortwährend ersetzt
wird. Im salzsauren Destillat befindliches unlösliches OeI
wird durch Extraktion mit 500 ml Aether entfernt. Die salzsaure
Phase wird unter Vakuum eingedampft und aus dem zurückbleibenden, rohen Hydrochlorid die Base analog Beispiel 1
freigesetzt. Das l-Isopentyl-S-cyclohexen-l-ylamin siedet
unter 11 Torr bei 92-94°. Das durch wässerige Salzsäure
und anschliessendes Eindampfen daraus hergestellte und aus
Butanon-Aether -umkristallisierte Hydrochlorid schmilzt bei
185-187°,
In analoger Weise wird hergestellt:
109840/1735
ausgehend vom l-Allyl-S-cyclohexen-l-carboxamid das 1-Al-IyI-3-cyclohexen-l-ylamin
vom Kp. 66-68°/ll Torr, Hydrochlorid, Smp. 201-205° (aus Butanon-Methariol),
•und ausgehend vom l-sek.Butyl-S-cyclohexen-l-carboxamid das
1-sek.Butyl-3-cyclohexen-l-ylamin vom Kp. 86-87°/ll Torr,
Hydrochlorid, Smp. 270-272° unter Zersetzung (aus Butanon-Aether)
TO9 84O/173 5
BAD ORIGINAL
668176
Beispiel 3
l-Methyl-S-cyclohexen-l-ylamin
l-Methyl-S-cyclohexen-l-ylamin
2OQ g l-Methyl-S-cyclohexen-l-carbonsäure-methylester
[J.Am.Chem.Soc. 71, 3248 (1949)] und 180 g Hydrazin-hydrat
werden in 135 ml Aethanol 16 Stunden unter Rückfluss- gekocht. Das Lösungsmittel und das überschüssige Hydrazin werden am
Wasserstrahlvakuum abdestilliert. Das als öliger Rückstand
verbleibende rohe Hydrazid wird in einer Mischung· von 250 ml konz>
Salzsäure, 250 ml Wasser und 300 ml Tetrachlorkohlenstoff gelöst und auf -5° abgekühlt. Bei -5 bis 5° werden hierauf
51 ml einer Lösung von 40 g Natriumnitrit in 50 ml Wasser zugetropft, bis Kaliumjodid-Stärke-Papier blau gefärbt wird.
Anschliessend wird das Gemisch noch 30 Minuten bei 10-15°
gerührt und dann die organische Phase abgetrennt.
Die als organische Phase erhaltene Lösung des rohen l-Methyl-S-cyclohexen-l-carbonyläzids wird mit 180 ml Wasser und
100 ml konz. Salzsäure 2 Stunden unter Rückfluss gekocht, nach welcher Zeit die Gasentwicklung beendet ist. Die Schichten
werden wiederum getrennt und die wässerige Phase am Rotationsverdampfer unter Vakuum eingedampft. Der verbleibende, teils
kristalline Rückstand wird mit konz. Natronlauge stark alkalisch
gestellt und zweimal mit je 200 ml Aether extrahiert. Der nach vorsichtigem Abdampfen des Aethers verbleibende Rückstand
109840/1735 BA0
wird im Vakuum unter 50 Torr fraktioniert. Die bei 60-61°/ 50 Torr destillierende Fraktion stellt das l-Methyl-3-eyclohexen-1-ylamin
dar.
Das Hydro Chlorid, ""aus der" Base durch Zugabe der berechneten
Menge wässriger Salzsäure und Eindampfen hergestellt und aus Isopropanol kristallisiert, schmilzt bei 246-247°
unter Sublimation.
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Beispiel 4
2~Methyl~3-cyclohexen-l·^-ylamin-hydrocnlorid
110 g 2-Kethyl-3~cyelohexen-l-carbonsäure-methylester
(Chem.Abstr. j6Q, 9162 d)., gelöst in 300 ml Aethanol, werden
mit 55 g Hydrazin-hydrat 20 Stunden unter Rückfluss gekocht.
Das Reaktionsgemisch wird bis zur, beginnenden Kristallisation im Vakuum am Rotationsverdampfer eingeengt und dann mit Eis
gekühlt. Die Kristalle werden abgenutscht, mit Petroläther
gut gewaschen und im Vakuum bei 60° getrocknet. Man erhält so farblose Kristalle des 2-Methyl~3-cyclohexen-l~carbansäurehydrazids
vom Smp. 100-109° (Sintern ab 95°).
30 g des obigen Hydrazide werden in 230 ml Wasser,
27 ml konz. Salzsäure und 350 ml Tetrachlorkohlenstoff suspendiert und das Gemisch mit Eis-Kochsalz auf 0 bis -5°
gekühlt. Unter langsamem Rühren wird eine Lösung von 16 g Natriumnitrit in 65 ml V/asser bei 0 bis 5° zugetropft, bis
das Reaktionsgemiseh,Kaliumjodid-Stärke-Papier blau färbt.
Hierauf werden die Schichten getrennt, die wässrige Phase mit 300 ml Tetrachlorkohlenstoff extrahiert und der erhaltene·
Auszug mit der abgetrennten organischen Phase vereinigt.
Die so erhaltene Lösung des 2-Methyl-3-cyclohexen-lcarbonylazids
wird mit einem Gemisch von 60 ml konz. Salzsäure und 190 ml Wasser unter Rühren und Rückfluss gekocht. Nach
einer Stunde ist die Gasentwicklung beendet. Die Phasen werden
109840/1735 ßAn
BAD
getrennt und separat im Vakuum eingedampft. Der Rückstand der
Tetrachlorkohlenstoff-Phase, der noch nach Isocyanat riecht,
wird nochmals mit der gleichen Menge wässriger .Salzsäure und
400 ml Xylolgemisch 3-4 .Stunden unter Rückfluss gekocht. Die
salzsaure Phase davon wird -wiederum eingedampft. Der kristalline
Eindampfrückstand wird mit dem ersten salzsauren Eindampfrückstand
vereinigt, in ca. 15 ml Wasser gelöst und mit konz. Natronlauge alkalisch gestellt. Die alkalische Lösung wird
dreimal mit je 100 ml ,Aether extrahiert und die vereinigten Aetherauszüge über festem Kaliumhydroxyd getrocknet. Dann wird
der Aether über eine 20 cm lange Vigreuxkolonne unter ca. 200 Torr abgedampft. Der Rückstand wird über eine 10 cm lange
Vigreuxkolonne destilliert und ergibt 2-Methyl-3-cyclohexen-1-ylamin
al'S farbloses OeI vom Kp. 75°/55 Torr. Diese freie
Base, wird mit der berechneten Menge ätherischer Salzsäure in ' ihr Hydrochlorid übergeführt. Es schmilzt nach Kristallisation
aus Isopropanol bei 160-165° (Sintern ab 155°).
109840/1735
B e i s ρ i e 15
l-Methyl-S-cyclohexen-l-ylammoniumsalz der (l-Methyl-3-cyclohexen-l-ylamino) -methansulf onsäur e
10,3 g (l-Methyl-S-cyclohexen-l-ylamino)-methansulfonsäur
e werden in 100 ml Isapropanol suspendiert und mit 5,6 g
l-Methyl-S-cyclahexen-l-ylamin (vgl. Beispiel 3) versetzt.
Man erhält eine Lösung, die man filtriert und dann am Rotationsverdampfer bei 30-40° Badtemperatur im Vakuum auf
ca. 60 ml eingeengt und mit 30 ml Aether versetzt. Beim Abkühlen kristallisiert das Salz aus. Es wird abgenutscht,
mit 10 ml eines Gemisches vonlsopropanol-Äether (1:1):
gewaschen und unter 100. Torr getrocknet. Man erhält farblose
Kristalle des obengenannten Salzes vom Smp. 123-125°.
Die als Säurekomponente benötigte (l-Methyl-3-cyclohexen-1-ylamino)-methansulfonsäure
wird, wie folgt hergestellt:
9,4 g Natrlumbisulfit werden in 50 ml Wasser gelöst, bei
0-10° mit 7,5 g einer 37%igen, wässerigen Formaldehydlösung
versetzt und eine halbe Stunde gerührt. Hierauf werden
IQ5I g l-Methyl-3-oyclohexen-l-ylamin langsam zugegeben. Es
tritt starke Erwärmung ein und ein dichter, kristalliner
Niederschlag fällt aus. Durch Zusatz von 30 ml Eiswasser und
Kühlung von aussen wird die Temperatur der Suspension auf 0-5° gebracht. Bei einer Temperatur unterhalb 10° wird
sodann mit 6-n. Salzsäure auf pH 1-2 angesäuert und noch 5-10
1 09-840/1735 BAD or,ö,Nal
Minuten gerührt. Der farblose Niederschlag wird, abgenutscht,
zweimal mit 20 ml Eiswasser gewaschen und in Isopropanol
(ca. 100 ml) suspendiert. Die Kristalle werden wiederum abgenutscht und zweimal, mit 50 ml Aether gewaschen. Nach dem
Trocknen bei Raumtemperatur und 100 Torr erhält man farblose Kristalle der obengenannten Säure. Diese besitzen keinen
scharfen Schmelzpunkt und werden roh weiter umgesetzt.
109840/173 5
Beispiel 6
2-Methyl~3-cyclohexen-l~ylammonium-salz der (2-Methyl-3-cyclohexen-1-ylamino)-methansulfonsäure
-
16 g rohe, analog dem Nachsatz zu Beispiel 5 aus dem
Amin des Beispiels 4 hergestellte (2-Methyl-3-;cyclohexen-lylamino)-methansulfonsäure
Herden in 150 ml Isopropanol mit·
8,8 g 2-Methyl-S-cyelohexen-i-ylamin analog Beispiel 5 versetzt.
Die filtrierte Lösung wird im Vakuum eingeengt und mit Aether versetzt. Beim Abkühlen kristallisiert das Salz aus. Es wird
abgenutscht und mit Isopropanol-Aether gewaschen. Nach Trocknen
schmilzt das 2-Methyl-3~cyclohexen-l-ylammonium~salz der
(2*-Methyl~3-cycloliexen-l~ylamino) -methansulfonsäure bei 91-95° .
109840/1735
Claims (1)
- Patentansprüchelj_ Verfahren zur Herstellung von neuen cycloaliphatischen Aminen der allgemeinen Formel I,HH-Rη/Λin welcherR eine niedere Alkyl- oder Alkenylgruppe bedeutet, und ihren Additionssalzen mit anorganischen und organischen Säuren, dadurch gekennzeichnet, dass man ein reaktionsfähiges funktionelles Derivat einer Carbonsäure der allgemeinen Formel II,π -V Λ (IDCO-OH
HHH' - "in welcher R die unter Formel I angegebene Bedeutung hat, oder diese Säure selbst nach, den Methoden von Hofmann, Curtius oder Lossen abbaut und gewünschten.-?alls das erhaltene AmIn der allgemeinen Formel 1 in ein Additionssalz mit einer anorganischen oder organischen Säure überführt.109840/17352, Cycloaliphatische Amine der im Anspruch 1 angegebenen allgemeinen Formel I, in welcher R die dort angegebene Bedeutung hat, und ihre Additionssalze mit anorganischen und organischen Säuren,J_. Pharmazeutische Präparate zur Verhütung und Behandlung der Obesität, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einem cycloaliphatischen Amin der im Anspruch 1 angegebenen allgemeinen Formel I, in welcher R die dort angegebene Bedeutung hat, und/oder mindestens einem pharmazeutisch unbedenklichen Additions»- salz desselben mit einer anorganischen oder organischen Saure, in Kombination mit einem inerten Träger und gewünschtenfalls weiteren Zusatzstoffen.^. Verhütung und Behandlung der Obesität durch Verabreichung eines cycloaliphatischen Amins der im Anspruch 1 angegebenen allgemeinen Formel I, in welcher R die dort angegebene Bedeutung hat, oder eines pharmazeutisch unbedenklichen Additionssalzes desselben mit einer anorganischen oder organischen Säure.5j>. Verhütung und Behandlung der Obesität durch Verabreichung eines Präparates gemäss Anspruch 3.J0R, GEIGY AoG,1 O 9 84 Q /17 3 5
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