DE1668168C3 - N1 substituierte N Arylsulfonyl harnstoffe, deren pharmakologisch ver fragliche Salze, Verfahren zu deren Her Stellung und diese enthaltende pharma zeutische Präparate - Google Patents
N1 substituierte N Arylsulfonyl harnstoffe, deren pharmakologisch ver fragliche Salze, Verfahren zu deren Her Stellung und diese enthaltende pharma zeutische PräparateInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C311/00—Amides of sulfonic acids, i.e. compounds having singly-bound oxygen atoms of sulfo groups replaced by nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups
- C07C311/50—Compounds containing any of the groups, X being a hetero atom, Y being any atom
- C07C311/52—Y being a hetero atom
- C07C311/54—Y being a hetero atom either X or Y, but not both, being nitrogen atoms, e.g. N-sulfonylurea
Description
OH
in welcher R1, R2 und R1 + R2 die vorstehend
angegebene Bedeutung haben, mit dem Octahydro- 1,2,4-methenopentalen-5-amin oder mit
einem Alkalimetallderivat dieser Verbindung umsetzt, oder
b) den Isocyansäure-ioctahydro-l^-methenopentalen-5-ylester)
oder ein reaktionsfähiges funktionelles Derivat der (Octahydro-1,2,4
- methenopentalen - 5 - yl) - carbaminsäure mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
NH2
in welcher R1, R2 und R1 + R2 die vorstehend
angegebene Bedeutung haben, oder mit einem Alkalimetallsalz einer solchen Verbindung
umsetzt, oder
c) ein Thioharnstoffderivat der allgemeinen Formel
45
in welcher
R1 Wasserstoff, Fluor, Chlor, Brom, eine Methyl-, Meth- oder Äthoxy-, Methyl- '5
thio- oder Acetylgruppe,
R2 Wasserstoff oder
R2 Wasserstoff oder
R1 4- R2 die Trimethylengruppe bedeuten, sowie
ihre Salze mit pharmakologisch verträglichen anorganischen oder organischen
Basen.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäß Anspruch 1, sowie ihrer Salze mit pharmakologisch
verträglichen anorganischen oder organischen Basen, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise,
in welcher R1, R2 und R1 + R2 die vorstehend
angegebene Bedeutung haben, entschwefelt,
und gegebenenfalls das erhaltene Reaktionsprodukt in üblicher Weise mit einer pharmakologisch
verträglichei anorganischen oder organischen Base in ein Salz überfuhrt
3. Pharmazeutische Präparate, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer Verbindung der im
Anspruch 1 definierten allgemeinen Formel als Wirkstoff neben einem inerten Trägerstoff und
gegebenenfalls weiteren Zuschlagstoffen.
Die vorliegende Erfindung betrifft neue N'-substituierte N-Arylsulfonylharnstoffe, deren Salze, Verfahren
zu deren Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische Präparate.
Die Verbindungen besitzen die allgemeine Formel I
SO2-N-C-N
! Il I
HOH
CH (I)
in welcher
R,
Wasserstoff, Fluor, Chlor, Brom, eine Methyl-, Meth- oder Äthoxy-, Methylthio- oder Acetylgruppe,
R2 Wasserstoff oder
R1H-R2 die Trimethylengruppe bedeuten.
R1H-R2 die Trimethylengruppe bedeuten.
Die Verbindungen sind bisher nicht bekanntgeworden.
Wie nun gefunden wurde, besitzen die neuen Verbindungen der allgemeinen Formel I sowie ihre pharmazeutisch
annehmbaren Salze wertvolle pharmakologische Eigenschaften. Sie zeigen überraschenderweise
bei peroraler oder parenteraler Verabreichung am Säugetier ausgezeichnete hypoglykämische Wirkung,
die sie als geeignet zur Behandlung der Zuckerkrankheit machen.
Die erfindungsgemäße Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel I, sowie ihrer Salze mii
pharmakologisch verträglichen anorganischen odei organischen Basen, ist dadurch gekennzeichnet, dal
man in an sich bekannter Weise,
a) ein Isocyanatderivat der allgemeinen Forme
65
SO2-N = C=O (II)
in welcher R1, R2 und R1 + R2 die vorstehend
I 668
unter Formel I angegebene Bedeutung besitzen oder ein reaktionsfähiges funktionell Derivat
einer Carbaminsäure der allgemeinen Formel
OH
(III)
in welcher R1, R2 und R1 +R2 die vorstehend
angegebene Bedeutung haben, mit dem Octahydro-1,2,4-methenopentalen-5-amin
oder mit einem Alkalimetallderivat dieser Verbindung umsetzt, oder
b) den Isocyansäure - (octahydro -1,2,4 - methenopentalen-5-ylester)
oder ein reaktionsFähiges funktionelles Derivat der (Octahydro-1,2.4-methenopentalen-5-yl)-carbaminsäure
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
SO2 — NH2
(IV)
in welcher R1, R2 und R1 + R2 die vorstehend
angegebene Bedeutung haben, oder mit einem Alkalimetallsalz einer solchen Verbindung umsetzt,
oder
c) ein Thioharnstoffderivat der allgemeinen Formel
c) ein Thioharnstoffderivat der allgemeinen Formel
35
in welcher R1, R2 und R1 +R2 die vorstehend ''fi
angegebene Bedeutung haben, entschwefelt,
und gegebenenfalls das erhaltene Reaktionsprodukt in üblicher Weise mit einer pharmakologisch verträglichen
anorganischen oder organischen Base in ein Salz übergeführt.
Als reaktionsfähige funktionell Derivate von Carbaminsäuren
der allgemeinen Formel III kommen beispielsweise deren Halogenide, insbesondere die
Chloride, und deren niedere Alkylester, insbesondere die Methyl- oder Äthylester, ferner die Phenylester
in Betracht. Weiter eignen sich Amide, Nitroamide, niedere Alkylamide, Dialkylamide, Diphenylamide,
insbesondere N-Methylamide, N,N-Dimethylamide, ferner N-Acylamide, wie Acetylamide, Benzoylamide
und 2-Oxoderivate von Polymethylenimiden, z. B. die 2-Oxoderivate der Pyrrolidinide, Piperidide, Hexamethylenimide
oder der Octamethylenimide.
Als Beispiele von solchen funktioneilen Derivaten von Carbaminsäuren der allgemeinen Formel III
seien genannt: das N-Phenylsulfonyl-carbaminsäurechlorid,
der N-Phenylsulfonyl-carbaminsäure-methylester,
-äthylester und -phenylester, der N-Phenylsulfonyl-harnstoff,
der N-Nitro-N'-phenylsulfonyl-harnstoff,
der N-Methyl-N'-phenylsulfonyl-harnstoff, der
N1N - Dimethyl - N' - phenylsulfonylharnstoff, der N1N - Diphenyl - N' - phenylsulfonyl - harnstoff, der
N-Benzoyl-N'-phenylsulfonyl-harnstoff, der N.N'-Bisphenylsulfonyl-harnstoff,
das N-Phenylsulfonyl-2-oxopyrrolidin - 1 - carboxamid, das N - Phenylsulfonyl-2
- oxo - piperidin -1 - carboxamid, N - Phenylsulfonyl-2 - oxo - hexahydro -1H - azepin -1 - carboxamid sowie
das N-Phenylsulfonyl-2-oxo-octahydro-l H-azonin-1-carboxamid
oder analoge Verbindungen, deren Phenylsulfonylrest bzw. Phenylsulfonylreste einen
Substituenten Rj oder R1 + R2 tragen, der m;t den
Gruppen übereinstimmt, die anschließend in Formel I für den Rest R1 bzw. R1 + R2 aufgezählt sind.
Die Umsetzung erfolgt beispielsweise in der Kälte oder durch Erwärmen in einem inerten organischen
Lösungsmittel. Geeignete inerte organische Lösungsmittel sind beispielsweise Kohlenwasserstoffe, wie
Benzol, Toluol oder Xylol, ätherartige Flüssigkeiten, wie Diäthyläther, Dioxan oder Tetrahydrofuran, chlorierte
Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchloild, und niedere Ketone, wie Aceton oder Methyläthylketon.
Die Umsetzung eines Isocyanats, Carbaminsäureesters oder Harnstoffs kann auch in Abwesenheit
von Lösungs- oder Verdünnungsmitteln durchgeführt werden. Sie benötigt im allgemeinen auch kein Kondensationsmittel;
gewünschtenfalls kann aber als solches Mittel z. B. ein Alkalialkoholat verwendet
werden. Als weitere Kondensationsruittel können bei der Umsetzung eines Isocyanats tertiäre organische
Basen Verwendung finden; Isocyanate können aber auch in Form eines Anlagerungsproduktes, z. B.
mit einer tertiären organischen Base eingesetzt werden.
Ein Carbaminsäurehalogenid wird erfindungsgemäß mit dem Octahydro-1,2,4-methenopentalen-5-amin,
vorzugsweise in Gegenwart eines säurebindenden Mittels, umgesetzt. Als solches verwendet
man anorganische Basen oder Salze, beispielsweise ein Alkalihydroxid, -acetat, -hydrogencarbonat, -carbonat
und -phosphat, wie Natriumhydroxid, -acetat, -hydrogencarbonat, -carbonat un^ -phosphat oder
die entsprechenden Kaliumverbindungen. Ferner können auch Calciumoxid, -carbonat sowie 7phosphat
und Magnesiumcarbonat eingesetzt werden. An Stelle von anorganischen Basen oder Salzen eignen
sich auch organische Basen, wie Pyridin, Trimethyl- oder Triäthylamin, Ν,Ν-Diisopropylamin,
Triäthylamin oder Collidin. Diese können, im Überschuß zugefügt, auch als Lösungsmittel verwendet
werden. An Stelle von Octahydro- 1,2,4-methenopenialen-5-amin
kann zur erfindungsgemäßen Umsetzung mit einem Carbaminsäurechlorid ein Alkalimetallderivat
dieser Base, z. B. eiu Natrium-, Kalium- oder Lithiumderivat, eingesetzt werden.
Das als Ausgangsstoff verwendete Octahydrol,2,4-methenopentalen-5-amin
kann aus dem Isocyansäure - (octahydro -1,2,4 - methenopentalen - 5 - ylester)
hergestellt werden. Beide Verbindungen sind bis jetzt nicht bekanntgeworden. Sie werden erhalten,
indem man funktionell reaktionsfähige Derivate der Octahydro -1,2,4 - methenopentalen - 5 - carbonsäure
nach Curtius oder H ο f m a η η abbaut. Als
reaktionsfähige funktionelle Derivate kommen beispielsweise das Azid bzw. das Amid in Betracht.
Für die Herstellung des Isocyansäureesters verwendet man vorzüglich den Abbau des Azides nach
Curtius. Hierzu wird entweder die Carbonsäure
in das Carbonsäurechlorid übergeführt, welches dann mit einem Alkalimetallazid, z. B. mit Natriumazid,
zum gewünschten Carbonsäureazid umgesetzt wird; oder einer der Alkylester, wie der Methyl- oder
Athylester, wird mit Hydrazinhydrat und salpetriger
Säure vorzugsweise in Gegenwart eines Lösungsoder Verdünnungsmittels direkt in das Carbonsäureazid
umgewandelt. Die überführung des Azids in das Isocyanat erfolgt durch thermische Zersetzung in
einem gegenüber den Reaktionsteilnehmern inerten Lösungsmittel, wie z. B. aromatischen Kohlenwasserstoffen,
wie Benzol, Toluol, Xylolen oder höhersiedenden Äthern, wie Dioxan. Die Zersetzungstereperatur
liegt bei 20 bis 180° C.
Zur überführung in das Octahydro- 1,2,4-methenopentalen-5-amin
wird der Isocyansäureester zunächst a) mit Eisessig und Essigsäureanhydrid oder b) einem
Alkanol umgesetzt. Im ersten Fall a) erhält man als Reaktionsprodukt das Acetamid, das durch alkalische
Verseifung in das freie Amin übergeführt wird. Im Fall b) erhält man die den verwendeten Alkanolen
entsprechenden Carbaminsäureester, die sowohl sauer als auch basisch zu dem genannten Amin hydrolysiert
werden können. Für die saure H/drolyse kommen
beispielsweise Halogenwasserstoffsäuren, Eisessig, halogenierte Essigsäuren oder Gemische solcher
Säuren untereinander in Betracht; für die basische Hydrolyse sind z. B. Alkalimetall- und Erdalkalimetallhydroxide
geeignet Die Hydrolyse kann sowohl in Wasser als auch in einem Alkanol, wie Methanol oder Äthanol, oder in Diäthylenglykol
durchgeführt werden.
Das obengenannte Amin kann ferner durch den Säureamidabbau nach Hofmann erhalten werden.
Hierzu wird das Säureamid beispielsweise in Gegenwart eines Brom oder Chlor abgebenden Mittels
in Gegenwart eines Alkalimetall- oder Erdalkalimetallhydroxids oder einer Säure erhitzt. Als Lösungsmittel
ist sowohl Wasser als auch ein Alkanol geeignet, wobei man in den Fällen, in denen der Abbau
in einem Alkanol, beispielsweise Methanol oder
Äthanol, durchgeführt wird, statt der genannten Hydroxide die entsprechenden Alkoholate verwendet.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I werden nach einem zweiten erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt, indem man den Isocyansäure-(octahydro -1,2,4 - methenopentalen - 5 - ylester) oder
ein reaktionsfähiges funktionelles Derivat der Octahydro -1,2,4 - methenopentalen - 5 - yl) - carbaminsäure
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel IV dids, Hexamethylenimids oder des Octamethylenimids.
Als zweite Reaktionskomponente kommen Sulfonamide der allgemeinen Formel IV, Benzolsulfonamid
5 oder Benzolsulfonamide, welche durch den Rest R1
oder R, + R2 substituiert sind, in Betracht.
Die Umsetzung des Isocyansäure - (octahydrol,2,4-methenopentalen-5-ylesters)
oder diejenige der funttionellen Derivate der (Octahydro-1,2,4-metheno-
jo pentalen-5-yl)-carbaminsäure mit den genannten SuI-fonamiden
erfolgt wie anschließend an das erste Verfahren für die entsprechenden Ausgangsstoffe erwähnt
wurde.
Die Herstellung des als Ausgangsstoff genannten Isocyansäure - (octahydro - 1,2,4 - methenopentalen-5-ylester)
ist anschließend an das erste Verfahren erwähnt. Ausgehend von diesem Isocyansäureester
können weitere Ausgangss·. Te des Verfahrens hergestellt werden. Der genannte is^ansäureester liefert
beispielsweise mit einem niederen Alkanol, wie Methanol, niedere Alkylester der (Octahydro-l^^methenopentalen-5-yl)-carbaminsäure,
z. B. den Methylester und ferner mit Ammoniak in Tetrahydrofuran den
(Octahydro -1,2,4 - methenopentalen - 5 - yl) - harnstoff.
Weitere Harnstoffderivate von diesem Typus können
analog hergestellt werden, indem man z. B. an Stelle
von Ammoniak ein niederes Alkylamin oder Dialkylamin, wie Methylamin bzw. Dimethylamin, einsetzt.
Nach einem dritten erfindungsgemäßen Verfahren stellt man eine Verbindung der allgemeinen Formel I
her, indem man ein Thiohamstoffderivat der allgemeinen Formel V
SO2-NH-C-N
I ι
s h
CH
SO7-NH,
(IV)
in welcher R1. R2 oder R1 + R2 die unter Formel I
angegebene Bedeutung haben, oder mit einem Alkalimetallsalz einer solchen Verbindung, umsetzt, und
gegebenenfalls das Reaktionsprodukt in an sich bekannter Weise mit einer anorganischen oder organischen
Base in ein Salz übergeführt.
Als reaktionsfähige funktioneile Derivate der (Octahydro -1,2,4 - methenopentalen - 5 - yl) - carbaminsäure
kommen beispielsweise deren Halogenide, insbesondere das Chlorid, und deren niedere Alkylester, insbesondere
die Methyl- oder Äthylester, ferner der Phenylester in Betracht. Weiter eignen sich Amide,
das Nitroamid, niedere Alkylamide, Dialkylamide, Diphenylamide, insbesondere N-Methylamid, N1N-Dimethylamid,
ferner N-Acylamide, wie z. B. das Benzoylamid und 2-Oxoderivate von Polymethylenimiden,
wie z. B. die 2-Oxoderivate des Pyrrolidinids, Piperiin welcher R1, R2 und R1 + R2 die vorstehend angegebene
Bedeutung haben, in üblicher Weise entschwefelt, und gegebenenfalls das erhaltene Reaktionsprodukt
mit einer anorganischen oder organischen Base in ein Salz überführt
Die Entschwefelung kann z. B. mit Hilfe eines Oxydationsmittels in saurem, alkalischem oder neutralem
Milieu vorgenommen werden. Als Oxydationsmittel eignen sich z. B. Kaliumferricyanid, Eisen(III)-chlorid,
Kahumpermanganat -chlorat, -hypochlorit oder -hypojodiilösung. Besonders zweckmäßige Oxydationsmittel
sind Wasserstoffperoxid oder Natriumperoxid in alkalischer Lösung, z. B. in Natriumhydroxidlösung.
Ferner kann die Entschwefelung auch mit Schwermetallverbindungen, wie Quecksilberoxid
oder Bleioxid, durchgeführt werden. Diese Metalloxide we.den zweckmäßig in einem wasserhaltigen
organischen Lösungsmittel eingesetzt. Geeignete organische Lösungsmittel sind z. B. niedere Alkanöle, wie
Methanol, Alkanpolyole, wie Glykol oder Glycerin ätherartige Flüssigkeiten, wie Tetrahydrofuran odei
Dioxan, Ketone, wie Aceton oder Methyläthylketon Carbonsäureamide, wie Ν,Ν-Dimethylformamid unc
ferner Harnstoffderivate, wie 1,1,3,3-Tetramethylharn stoff.
Ausgangsstoffe der allgemeinen Formel V sim
z. B. solche Verbindungen, deren Substituenten R und R2 mit den Gruppen übereinstimmen, die an
schließend an Formel I oder II für A'ie Reste R1, R
und R1 + R2 aufgezählt sind. Ein sicher Ausgangs
ί>
stoff ist ζ. B. das N-(p-Tolylsulfonyl)-octahydrol,2,4-methenopentalen-5-thiocarboxamid,
das z. B. aus p-Tolylsulfonyl-isothiocyanat und Octahydrol,2,4-methenopentalen-5-amin
in Toluol oder aus Tolylsulfonamid-Natrium und Octahydro- 1,2,4-methenopentalen-5-yl-isothiocyanat
in Aceton/Wasser hergestellt werden kann. Weitere Ausgangsstoffe von diesem Typus können analog erhalten werden.
Die neuen Wirkstoffe oder die pharmakologisch annehmbaren Salze derselben werden vorzugsweise
peroral verabreicht. Zur Salzbildung können anorganische oder, organische Basen, wie Alkali- oder Erdalkalihydroxide,
Carbonate oder Bicarbonate, Tnäthanolamin, Cholin, N'-Dimethyl- oder N'-^-PhenyläthyD-biguanid,
verwendet werden. Die täglichen Dosen bewegen sich zwischen 100 und 2000 mg für
erwachsene Patienten. Geeignete Dosierungsformen, wie Dragees, Tabletten, enthalten vorzugsweise 100
bis 500 mg eines erfindungsgemäßen Wirkstoffes, und zwar 20 bis 80% einer Verbindung der allgemeinen
Formel I. Zu ihrer Herstellung kombiniert man den Wirkstoff z. B. mit festen pulverformigen Trägerstoffen,
wie Lactose, Saccharose, Sorbit, Mannit; Stärken, wie Kartoffelstärke, Maisstärke oder Amylopektin,
ferner Laminariapulver oder Citruspulpenpulver; Cellulosederivaten oder Gelatine, gegebenenfalls
unter Zusatz von Gleitmitteln, wie Magnesiumoder Calciumstearat oder Polyäthylenglykolen von
geeigneten Molekulargewichten zu Tabletten oder zu Dragee-Kernen. Letztere überzieht man beispielsweise
mit konzentrierten Zuckerlösungen, welche z. B. noch arabischen Gummi, Talk und/oder Titandioxid
enthalten können, oder mit einem in leichtflüchtigen organischen Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen
gelösten Lack. Diesen überzügen können Farbstoffe zugefügt werden, z. B. zur Kennzeichnung
verschiedener Wirkstoffdosen.
Die folgenden Vorschriften sollen die Herstellung von Tabletten und Dragees näher erläutern:
a) 1000 g 1 - (p - Tolylsulfonyl) - 3 - (octahydro-1.2,4-methenopentalen-5-yl)-harnstoff
werden mit 550 g Lactose und 292 g Kartoffelstärke vermischt, die Mischung mit einer wässerigen Lösung von 8,0 g
Gelatine befeuchtet und durch ein Sieb granuliert. Nach dem Trocknen mischt man 60,0 g Kartoffelstärke,
60,0 g Talk, 10,0 g Magnesiumstearat und 20,0 g kolloidales Siliciumdioxid zu und preßt die
Mischung zu 10000 Tabletten von je 200 mg Gewicht und 100 mg Wirkstoffgehalt, die gewünschtenfalls
mit Teilkerben zur feineren Anpassung der Dosierung versehen sein können.
b) Aus 1000 g l-ip-Chlor-phenylsulfonylH-ioctahydro-l,2,4-niethenopentalen-5-yl)-harnstoff,
379 g Lactose und der wässerigen Lösung von 6.0 g Gelatine stellt man ein Granulat her, das man nach dem
Trocknen mit 10,0 g kolloidalem Siliciumdioxid. 40,0 g TaDc, 60 g Kartoffelstärke und 5,0 g Magnesiumstearat
mischt und zu 10 000 Dragee-Kernen preßt Diese werden anschließend mit einem konzentrierten
Sirup aus 5334 g krisL Saccharose, 20,0 g
Schellack, 75,0 g arabischem Gummi, 250 g Taik, 20 g kolloidalem Siliciumdioxyd und 1,5 g Farbstoff
überzogen und getrocknet Die erhaltenen Dragees wiegen je 240 mg und enthalten je 100 mg WirkstoiT.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Herstellung der neuen Verbindungen der allgemeinen
Formel I. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
13,5 g Octahydro -1,2,4 - methenopentalen - 5 - amin,
gelöst in 120 ml abs. Toluol, werden mit 18,3 g Phenylsulfonylisocyanat versetzt. Das Rohprodukt
kristallisiert aus. Nach dem Abklingen der exothermen Reaktion wird das Gemisch auf Raumtemperatur
abgekühlt und der l-Phenylsulfonyl-3-(octahydro-l,2,4-methenopentalen-5-yl)-harnstoff
abge-
to nutscht. Man kristallisiert ihn aus Methanol um. wonach die reine Verbindung bei 200" schmilzt,
Ausbeute 90%.
Die Ausgangssubstanz, das Octahydro- 1,2,4-methenopentalen-5-amin,
wird wie folgt erhalten:
164 g Octahydro -1,2,4 - methenopentalen - 5 - carbonsäure
(vgl. H. K. Hall, J. Org. Chem. 25, 42
[I960]), 1 1 Benzol und 4 ml Pyridin werden auf dem Dampfbad schwach erwärmt. Dann tropft man innerhalb
von 15 Minuten 250 g Thionylchlorid so zu, daß die Reaktion von selbst unter Schwefeldioxidentwicklung
fortschreitet. Nach beendeter Zugabe des Thionylchlorids erhitzt man das Reaktionsgemisch
15 Minuten auf dem Wasserbad, dampft es anschließend im Vakuum ein, fügt zum Rückstand 200 ml
Petroläther, läßt das Gemisch 30 Minuten stehen und nitriert v-m ausgefallenen Niederschlag ab. Das
erhaltene Octahydro -1,2,4 - methenopentalen - 5 - carbonylchlorid
wird destilliert; es siedet bei 63 bis 6572 Torr.
to b) 93 R Natriumazid werden in 860 ml Aceton und in der gleichen Menge Wasser gelöst. Dann gibt man
innerhalb von 5 bis 10 Minuten 90 g Octahydrol^^methenopentalen-S-carbonylchlorid
zu. Dabei wird die Temperatur im Reaktionsgefäß durch Außenkühlung auf 0 bis T eingestellt. Nach beendeter Zugabe
des Chlorids rührt man das Reaktionsgemisch weitere 50 Minuten, wonach man diese zunächst mit
einem Liter und dann mit 300 ml eiskaltem Benzol extrahiert. Die vereinigten Benzolextrakte werden
mit fein pulverisiertem Calciumchlorid bei 0 bis 5 getrocknet und die vom Calciumchlorid abfiltrierte
Lösung auf dem Dampfbad 2,5 Stunden erhitzt. Dabei entwickelt sich Stickstoff, und die Lösung
schäumt. Anschließend dampft man das Lösungsmittel vom Reaktionsgemisch ab und destilliert den
Rückstand. Der erhaltene Isocyansäure-(octahydro-> l,2,4-methenopentalen-5-ylester) hat den Kp. 70 bis
7573 Torr.
c) 16,1 g des nach Beispiel Ib) hergestellten 1-jojo
cyansäureesters werden in einem Gemisch von 25 ml Eisessig und 15 ml Essigsäureanhydrid 100 Minuten
zum Sieden erhitzt Nach Beendigung der Kohlendioxidentwicklung destilliert man 35 ml des Lösungsmittels
vom Reaktionsgemisch ab, gießt den Rück-
ss stand in 100 ml Wasser und rührt anschließend 3 Stunden. Das ausgefallene kristalline Rohprodukt
wird in 175 ml Äther aufgenommen, die ätherische
Lösung mit 15 ml Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und der Äther abgedampft Man
destiUiert das zurückbleibende Rohprodukt, wonach man das N-{ Octahydro-l,2,4-methenopentalen-5-yO-acetamid
vom Kp. 120 bis 12570,05 Torr und vom Schmp. 77 bis 80° erhält.
d) 26^ S des nach Beispiel 1 c) erhaltenen Amids
werden in einer Lösung von 200 ml Diäthylenglykolmonomethyläther und 42 g Kaliumhydroxid in 50 ml
Wasser zum Sieden erhitzt Aus diesem Reaktionsgemisch destiUiert man 35 ml Wasser ab und erhitzt
309639'23*
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ίο
den Rückstand bei einer Innentemperatur von 120° 8 Stunden unter Rückfluß. Dann wird das Rohprodukt
in 600 ml Wasser gegossen und die Lösung fünfmal mit je 80 ml Äther extrahiert. Man wäscht die vereinigten
Ätherextrakte zweimal mit je 20 ml gesättigter Kochsalzlösung, trocknet den Extrakt über Natriumsulfat
unii Jampft die Lösung ein. Das zurückbleibende
rohe Amin wird destilliert; es siedet bei 82 bis 84° unter einem Druck von 12 Torr. Man reinigt das erhaltene
Destillat, das noch Diäthylenglykoimonomethyläther enthält, wie folgt über das Hydrochlorid:
die erhaltene rohe Base wird in 1,51 trockenem
Äther gelöst; in diese Lösung leitet man bei 0° Chlorwasserstoff ein, bis kein Hydrochlorid mehr ausfallt;
das Hydrochlorid wird abfiltriert, mit Äther gewaschen und im Vakuum getrocknet; 117 g des erhaltenen
Hydrochlorids werden in 100 ml Wasser gelöst und mit 200 ml 4 η-Natronlauge durchgeschüttelt; man
extrahiert das freigesetzte Amin viermal mit je 150 ml Äther, trocknet die ätherische Lösung über Natriumsulfat,
dampft den Äther ab und destilliert den Rückstand. Das erhaltene Octahydro-1,2,4-methenopentalen-5-amin
ist eine farblose Flüssigkeit vom Kp. 81 bis 83°/12 Torr; n%: 1,5160.
Dieselbe Verbindung kann ferner gemäß Beispiel 1 e bis f) und g bis i) hergestellt werden.
e) Eine Lösung von 48,3 g Isocyansäure-(octahydro-l,2,4-methenopentalen-5-ylester)
in 200 ml Methanol werden 10 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Das
Lösungsmittel wird im Vakuum abgedampft; der kristalline Rückstand schmilzt bei 81 bis 83\ Nach dem
Umkristallisieren aus Petroläther hat der erhaltene (Octahydro -1,2,4 - methenopentalen - 5 - yl) - carbaminsäuremethylester
den Schmp. 84 bis 86°.
f) 29 g des nach Beispiel 1 e) erhaltenen Carbaminsäureesters
werden mit 42 g Kaliumhydroxid in einer Lösung von 50 ml Wasser und 200 ml Diäthylenglykolmonomethyläther
zum Sieden erhitzt. Dabei destillieren langsam 35 ml Wasser ab. und der Siedepunkt
der Lösung steigt auf 125° an. Dann erhitzt man das Gemisch 8 Stunden zum Sieden, gießt es auf 600 ml
Wasser und extrahiert die Lösung fünfmal mit je 80 ml Äther. Man wäscht die vereinigten Ätheraus-.
züge zweimal mit je 20 ml gesättigter Kochsalzlösung und trocknet sie dann über Natriumsulfat. Abdestillieren
des Äthers liefert das rohe Octahydro-1,2,4-methenopentalen-5-amin,
das wie im Beispiel 1 d) über das Hydrochlorid gereinigt wird.
g) 10 g Octahydro-1,2,4-methenopentalen-5- carbonsäurearylester,
40 ml einer 26%igen, wässerigen Ammoniaklösung und 5 ml Methanol werden im Autoklav
10 Stunden auf 140° erhitzt Das Reaktionsprodukt wird unter Wasserstrahl vakuum von den flüchtigen
Anteilen befreit und der Rückstand mit 25 ml Aceton versetzt. Der Rückstand wird aus Wasser umkristallisiert
Das Octahydro-1,2,4-methenopentalen-5-carbonsäureamid
hat den Schmp. 160 bis 169".
h) 163g des nach Beispiel Ig) bereiteten Amids
werden in 500 ml Methanol gelöst. Dann gibt man 11 g Natriummethylat zum Reaktionsgemisch und kühlt
die Lösung auf 5°. Man fügt 16 g Brom hinzu, läßt 30 Minuten stehen, erhitzt das Gemisch anschließend
45 Minuten auf dem Dampfbad, versetzt mit Essigsäure bis zur neutralen Reaktion und entfernt alle
fluchtigen Produkte unter Vakuum. Der Rückstand wird mit 100 ml Wasser durchgeschüttelt Das Wasser
wird abdekantiert Den unlöslichen Rückstand versetzt man mit 250 ml Petroläther, läßt einige Stunden
stehen und nitriert. Das Filtrat wird eingedampft und der ölige Rückstand bei 97 bis 10Γ/0,02Τογγ destilliert.
Der (Octahydro- l,2,4-methenopentalen-5-yl·)-carbaminsäuremethylester
kristallisiert und hat nach dem Umkristallisieren aus Petroläther den Schmp. 84 bis 86°.
i) 29 g des nach Beispiel 1 h) hergestellten Carbaminsäureesters werden mit 42 g Kaliumhydroxid
in einer Lösung von 50 ml Wasser und 200 ml Diäthylenglykolmonomethyläther zum Sieden erhitzt.
Dabei destilliert langsam 35 ml Wasser ab, wonach der Siedepunkt der Lösung auf 125° ansteigt. Dann
erhitzt man das Reaktionsgemisch 8 Stunden zum Sieden, gießt es auf 600 ml Wasser und extrahiert
das Gemisch fünfmal mit je 80 ml Äther. Man wäscht die vereinigten Ätherauszüge zweimal mit je
20 ml gesättigter Kochsalzlösung und trocknet sie dann über Natriumsulfat. Nach dem Abdampfen
des Äthers liefert die Destillation bei 82 bis 84°/ 12 Torr rohes Octahydro-1,2,4-methenopentalen-5-amin,
das wie im Beispiel Id) über das Hydrochlorid gereinigt wird.
Analog Beispiel 1 erhält man, ausgehend von 13,5 g
Octahydro-l.i^-methenopentalen-S-amin, folgende
Endprodukte:
1. mit 19,7 g p-Tolylsulfonylisocyanat den l-(p-Tolylsulfonyl)
- 3 - (octahydro - 1,2,4 - methenopentalen-5-yl)-harnstoffvom Schmp. 207 bis 209
(aus Äthanol), Ausbeute 97%, und
2. mit 22 g p-Chlor-phenylsulfonylisocyanat den
1 - (p - Chlorphenylsulfonyl) - 3 - (oetahydro-1.2,4
- methenopentalen - 5 - yl) - harnstoff vom
Schmp. 222 bis 223° (aus Äthanol), Ausbeute 85%.
24,3 g (p-Tolylsulfonyl)-carbaminsäureäthylester werden mit 13,5 g Octahydro-l,2,4-methenopentalen-5-amin
in 400 ml abs. Dioxan 4 Stunden zum Sieden erhitzt. Die Lösung wird unter Vakuum eingedampft
und der Rückstand aus Methanol umkristallisiert. Der erhaltene l-(p-Tolylsulfonyl)-3-(octahydro-1,2,4-methenopentalen-5-yl)-harnstoff
schmilzt bei 207 bis 209° und ist nach Schmelzpunkt und Mischschmelzpunkt identisch mit der nach Beispiel 2 erhaltenen
Verbindung, Ausbeute 85%.
Analog Beispiel 3 erhält man, ausgehend von 13,5 g
Octahydro -1,2,4- methenopentalen - 5 - amin, folgende Endprodukte:
1. mit 25,9 g (p - Methoxy - phenylsulfonyl) - carb aminsäureäthylester den l-(p-Methoxy-phenyl
sulfonyl) - 3 - (octahydro -1,2,4 - methenopentalen
5-yl)-harnstoff vom Schmp. 184 bis 186°, Ausbeufc 51%, und
Z mit 27,3 g (p-Äthoxy-phenylsulfonyl)-carbamin
säureäthylester den 1 - (p - Äthoxy - phenyl sulfonyl) - 3 - (octahydro-1,2,4-methenopentalen
5-yl)-harnstoff vom Schmp. 121 bis 123° (aus ver dünntem Methanol), Ausbeute 81%.
23 g (p - Methoxy - phenylsulfonyl) - harnstoff wei den mit 13.5 g Octahydro - 1,2,4 - methenopentalei
5-amin in 800 ml abs. Dioxan unter energischem Rühren 1 Stunde unter Rückfluß gekocht, wobei Ammoniak
entweicht. Nach dem Einengen des Reaktionsgemisches unter Vakuum wird der Rückstand aus
verdünntem Methanol umkristallisiert. Der l-(p-Methoxy - phenylsulfonyl) - 3 - (octahydro -1,2,4 - methenopentalen-5-yl)
harnstoff schmilzt bei 184 bis 186° und ist nach Schmelzpunkt und Mischschmelzpunkt identisch
mit der nach Beispiel 4 unter 1. erhaltenen Verbindung, Ausbeute 40%.
Analog Beispiel 5 erhält man, ausgehend von 13,5 g
Octahydro-ui^-methenopentalen-S-amin. folgende
Endprodukte
1. mit 24,4g (p-Äthoxy-phenylsulfonyl)-harnstoff
den 1 -(p-Äthoxy-phenylsulfonyl)-3-(octahydro-1,2,4 - methenopentalen - 5 - yl) - harnstoff vom
Schmp. 121 bis 123°, der mit der nach Beispiel 4 unter 1. erhaltenen Verbindung nach Schmelzpunkt
und Mischschmelzpunkt identisch ist, Ausbeute 49%,
2. mit 24,2 g (p - Acetyl - phenylsulfonyl) - harnstoff den 1 - (p - Acetyl - phenylsulfonyl) - 3 - (octahydro-1,2,4
- methenopentalen - 5 - yl) - harnstoff vom Schmp. 163 bis 165°, Ausbeute 35%,
3. mit 24,6 g (p-Methylthio-phenylsulfonyl)-harnstoff
den 1 - (p - Methylthio - phenylsulfonyl)-3 - (octahydro - 1,2,4 - methenopentalen - 5 - yl)-harnstoff
vom Schmp. 160 bis 162°, Ausbeute 45%,
4. mit 23,7 gp-Chlor-phenylsulfonyl-harnstoff den
1 - (p - Chlorphenylsulfonyl) - 3 - (octahydro-1,2,4
- methenopentalen - 5 - yl) - harnstoff vom Schmp. 222 bis 223°, nach Schmelzpunkt und
Mischschmelzpunkt identisch mit der in Beispiel 2 unter 2. beschriebenen Verbindung, Ausbeute
55%,
5. mit 21,8 g (p - Fluor - phenylsulfonyl) - harnstoff den 1 - (p - Fluor - phenylsulfonyl) - 3 - (octahydrol,2,4-methenopentalen-5-yl)-harnstoff,
Ausbeute 35%, und
6. mit 24 g (5 - Indanylsulfonyl) - harnstoff den 1 - (5 - Indanylsulfonyl) - 3 - (octahydro -1,2,4 - methenopentalen
- 5 - yl) - harnstoff vom Schmp. 150 bis 152°, Ausbeute 42%.
13,5 g Octahydro -1,2,4 - methenopentalen -5-amin
werden mit l-Acetyl-3-(p-methoxy-phenylsulfonyI)-harnstoff
1 Stunde in 500 ml abs. Dioxan unter energischem Rühren unter Rückfluß gekocht. Das Reaktionsgemisch
wird anschließend unter Vakuum eingeengt und mit Wasser versetzt Die ausgefallenen Kristalle
werden abgenutscht, mit Wasser nachgewaschen und aus verdünntem Methanol umkristallisiert. Der
reine l-(p-Methoxy-phenylsulfonyl)-3-{octahydro-l^,4-methenopentalen-5-yl)-harnstorT
schmilzt bei 184 bis 186°, Ausbeute 20%.
13,5 g Octahydro -1,2,4 - methenopentalen - 5 - amin
werden mit 28,2 g N-(p-TolyIsulfonyI)-2-oxo-pyrro-Iidin-1
-carboxamid (Schmp. 145 bis 147°) in 500 ml abs. Dioxan 30 Minuten am Rückfluß erhitzt. Danach
wird das Gemisch unter Vakuum zur Trockne eingedampft und der Rückstand mit Wasser versetzt.
Die Kristalle werden abgenutscht und mit Wasser gewaschen. Der eine l-(p-Tolylsulfonyl)-3-(octahydro-1,2,4
- methenopentalen - 5 - yl) - harnstoff schmilzt, aus Äthanol umkristallisiert, bei 207 bis 209°, Ausbeute
47%.
Analog Beispiel 8 erhält man, ausgehend von 13,5 g Octahydro -1,2,4 - methenopentalen - 5 - amin, folgende
ίο Endprodukte:
a) mit 33,1 g N-(p-Chlor-phenylsulfonyl)-2-oxohexahydro
- 1 H - azepin - 1 - carbonsäureamid (Schmp. 120 bis 121,5°) den l-(p-Chlorphenylsulfonyl)
- 3 - (octahydro - 1,2,4 - methenopentalen-
5-yl)-harnstoff vom Schmp. 222 bis 223°; Ausbeute
38%, und
b) mit 29,6 g N-Phenylsulfonyl-2-oxo-hexahydro-1
H-azepin-1-carboxamid (Schmp. 107 bis 108,5°) den l-Phenylsulfonyl-3-(octahydro-l,2,4-methe-
nopentalen - 5 - yl) - harnstoff vom Schmp. 200°, Ausbeute 25%.
23 g p-Brom-benzolsulfonamid und 6 g pulverisiertes
Kaliumhydroxid in 500 ml Dioxan werden mit 16,0 g Isocyansäure - (octahydro - 1,2,4 - methenopentalen-5-ylester)
2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Danach engt man das Reaktionsgemisch unter Vakuum
ein, versetzt es mit Wasser und filtriert vom Unlöslichen ab. Das Filtrat wird vorsichtig mit 2n-Salzsäure
angesäuert, wonach das Rohprodukt langsam auskristallisiert. Umkristallisieren aus Methanol liefert
den reinen l-(p-Brom-phenylsulfonyl)-3-(octahydro-1,2,4-methenopentalen-5-yl)-harnstoff
vom Schmp. 218 bis 220°, Ausbeute 65%.
Analog Beispiel 10 erhält man, ausgehend vom Isocyansäure - (octahydro -1,2,4 - methenopentalen - 5 - ylester),
folgende Endprodukte:
1. mit 18,6 g ρ - Methoxy - benzolsulfonamid den 1 - (p - Methoxyphenylsulfonyl) - 3 - (octahydro-1,2,4
- methenopentalen - 5 - yl) - harnstoff vom Schmp. 184 bis 186", Ausbeute 85%,
2. mit 20,1 g ρ - Äthoxy - benzolsulfonamid den 1 - (p - Äthoxyphenylsulfonyl) - 3 - (octahydro-
5Q 1,2,4 - methenopentalen - 5 - yl) - harnstoff vom
Schmp. 121 bis 123°, Ausbeute 76%,
3. mit 193 g P- Acetyl - benzolsulfonamid den
l-(p - Acetylphenylsulfonyl) - 3 - (oct;>'iydro-1,2,4
- methenopentalen - 5 - yl) - harnstoff, üer bei 163 bis 165° schmilzt, Ausbeute 84%, und
4. mit 19,7 g 5-Indansulfonamid den 1 -(5-Indanylsulfonyl)
- 3 - (octahydro -1,2,4 - methenopentalen-5-yl)-harnstoff
vom Schmp. 150 bis 152°, Ausbeute 52%.
19,3 g p-Tolylsulfonamid-Natrium werden mit 20 g
Kaliumcarbonat und 40 g Octahydro-lA^methenopentalen
- 5 - yl) - carbaminsäuremethylester vermischt auf 130 bis 140° erhitzt. Nach etwa 3 Stunden läßt
man die Reaktionsmischung erkalten und versetzt sie mit Wasser. Überschüssiger Carbaminsäureester
wird in Äther aufgenommen. Die wäßrige Phase wird abgeticnnt und mit verdünnter Salzsäure angesäuert.
Der Niederschlag wird abgenutscht, mit Wasser gewaschen und aus Äthanol umkristallisiert. Der l-(p-Tolylsulfonyl)
- 3 - (octahydro - 1,2,4 - methcnopentalen-5-yl)-harnstoff schmilzt bei 207 bis 209°, Ausbeute 45%.
Analog erhält man z. B. aus 21,3 g p-Chlorphenylsulfonamid-Natrium
den l-(p-Chlorphenylsulfonyl)-3-(octahydrol,2,4-methenopentalen-5-yl)-harnstoff
vom Schmp. 222 bis 223', Ausbeute 60%, aus 20,9 g
Methoxyphenylsulfonamid - Natrium den I - Methoxyphenylsulfonyl - 3 - (octahydro - 1,2,4 - methenopentalen
- 5 yl) - harnstoff vom Schmp. 184 bis 186°, Ausbeute 50%.
34 g Quecksilberchlorid werden in 300 ml Wasser gelöst und mit 125 ml 2 η-Natronlauge, die unter
Rühren zugetropft werden, in Quecksilberoxid übergeführt.
34,8 g 1 (p-ToluolsulfonyO-S-loctahydro- 1,2,4-methenopentalen
- 5 - yl) - thioharnstoff [Schmelzpunkt 185 bis 186', hergestellt aus p-Toluolsulfonylisothiocyanat
und Octahydro-1,2.4-methenopentalen-5-ylamin
in abs. Toluol] werden in 100 ml 1 n-Natronlauge und 100 ml Dimethylformamid gelöst und bei
60° unter Rühren zum Quecksilberoxid getropft. Nach etwa 3 Stunden wird das gebildete Quecksilbersulfid
abgenutscht und mit wenig Wasser gewaschen. Das Filtrat wird mit verdünnter Salzsäure angesäuert
und der entstandene Niederschlag abfiltriert. Aus Alkohol umkristallisiert schmilzt der reine l-(p-Tolylsulfonyl)
- 3 - octahydro -1,2.4 - methenopen talen - 5 - y I)-harnstoff
bei 207 bis 209 und ist identisch mit dem Produkt von Beispiel 2f), Ausbeute 27%.
Die vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäßen Verbindungen gehen aus den nachstehenden
Vergleichsversuchen hervor:
Es wurde die hypoglykämische Wirkung der folgenden Verbindungen untersucht und miteinander
verglichen:
I N-p-Tolylsulfonyl)-N '-(n-butyl)-harnstoff
II N-( p-Tolylsulfony 1 )-N '-(octahydro-1,2,4-methe-
II N-( p-Tolylsulfony 1 )-N '-(octahydro-1,2,4-methe-
nopentaIen-5-yl !-harnstoff (erfindungsgemäß),
III N-(p-Methoxyphenylsulfonyl)-N'-(octahydro-1 ^/t-methenopentalen-S-yl j-harnsto(T (erfindungsgemäß).
III N-(p-Methoxyphenylsulfonyl)-N'-(octahydro-1 ^/t-methenopentalen-S-yl j-harnsto(T (erfindungsgemäß).
IV N-(p-Bromphenylsulfonyl) N'-(octahydro-1,2,5-methenopentalen-S-y
l)-harnstoff (erfindungsgemäß),
V N-ip-ChlorphenylsulfonyO-N'-hctahydro-1,2,4-methenopentaIen-5-yi)-harnstoff
(erfindungsgemäß).
Die zu prüfenden Substanzen wurden mit Hilfe von Traganth in Leitungswasser suspendiert und mittels
einer Magensonde an je 6 Kaninchen von 2 bis 3 kg Körpergewicht, die 24 Stunden kein Futter erhalten
hatten, verabreicht. Der Blutzuckerspiegel der Versuchstiere wurde 24 Stunden beobachtet, wobei die
Tiere 10 Stunden nach Versuchsbeginn wieder normal gefüttert wurden. Die Probenahme erfolgte aus
der Ohrvene. Die Bestimmung des Blutzuckers erfolgte im Autoanalyzer nach einer modifizierten Ferricyanid-Methode(W.S.Hoffman,J.Biol.Chem.
120, S. 51 [1937]) (Mittelwert aus je 2 Analysen).
Die gefundene maximale Blutzuckersenkung für die untersuchten Substanzen ist in der folgenden Tabelle
zusammengefaßt:
I | 6 | I | 6 | Verbindung | 6 | III | 6 | IV | 6 | |
11 | ||||||||||
Tierzahl | 100 | 20 | 20 | 20 | 20 | |||||
Dosis | ||||||||||
(mg/kg) | ||||||||||
Max Blut | - 33 | -24 | -38 | -35 | -29 | |||||
zucker | ||||||||||
senkung | ||||||||||
Akute Toxizität (DL50)
Substanz I 2500 g/kg Maus
Substanz II 5000 g/kg Maus
Die Versuchsergebnisse zeigen, daß die Substanzen II, III, IV und V bei niedrigerer bzw. gleicher
Dosierung eine stärkere Senkung des Liatzuckerspiegels
hervorrufen als die zum Stand der Technik gehörende Substanz I; gleichzeitig sind die erfindungsgemäßen
Substanzen weniger toxisch. Die übrigen unter die allgemeine Formel fallenden Verbindungen haben vergleichbare Eigenschaften.
Claims (1)
1. N'-substituierte N-Arylsulfonylharnstoffe der
allgemeinen Formel
a) ein Isocyanatderivat der allgemeinen Formel
SO2-N = C=O
in welcher R1, R2 und R1 + R2 die im Anspruch
1 angegebene Bedeutung besitzen oder ein reaktionsfähiges funktionelles Derivat einer Carbaminsäure der allgemeinen Formel
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1839466A CH446458A (de) | 1965-12-24 | 1966-12-22 | Halterung fü die Austauscher-Membran in einem galvanischen Brennstoffelement |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1668168A1 DE1668168A1 (de) | 1972-04-13 |
DE1668168B2 DE1668168B2 (de) | 1973-03-01 |
DE1668168C3 true DE1668168C3 (de) | 1973-09-27 |
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ID=4432682
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19671668168 Expired DE1668168C3 (de) | 1966-12-22 | 1967-12-21 | N1 substituierte N Arylsulfonyl harnstoffe, deren pharmakologisch ver fragliche Salze, Verfahren zu deren Her Stellung und diese enthaltende pharma zeutische Präparate |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1668168C3 (de) |
-
1967
- 1967-12-21 DE DE19671668168 patent/DE1668168C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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DE1668168B2 (de) | 1973-03-01 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |