DE1668151B2 - Verfahren zur Herstellung von Dimethylsulfoxid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DimethylsulfoxidInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C317/00—Sulfones; Sulfoxides
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Description
Es ist bekannt, Dimelhylsulfid mit rauchender Salpetersäure,
Natriumbichromat und ähnlichen Oxydationsmitteln umzusetzen. Die Ausbeuten an Dimethylsulfoxid
si.id jedoch gering, die Verbindung ist zudem stark verunreinigt durch Nebenprodukte.
Nach einem bekannten Verfahren kann Dimethy!- sulfoxid auch durch Oxydation von Dimethyisulfid mit
Wasserstoffperoxid hergestellt werden. Von Nachteil dabei ist jedoch, daß Wasserstoffperoxid in einer getrennten
Anlage hergestellt werden muß. Wasserstoffperoxid ist zudem eine Verbindung, die sich im
Laufe der Zeit zersetzt, so daß das Oxydationsvermögen herabgesetzt wird.
Nach einem weiteren bekannten Verfahren kann man Dimethylsulfoxid durch Oxydation von Dimethylsulfid
mit Sauerstoff in Gegenwart von Oxyden des Stickstoffs erhalten. Bei dieser Umsetzung treten
jedoch explosive Anlagerungsverbindungen von Dimethylsulfoxid und Stickstoffdioxid auf, so daß wegen
der damit verbundenen Explosionsgefahren diese Methode keine geeignete Darstellungsweise ist. Es ist
auch bekannt, Dimethylsulfid mit einem Unterschuß von Stickstoffdioxid gelöst in Dimethylsulfoxid zu
oxydieren. Es entsteht dabei allerdings ein Produkt, das noch mit Dimethylsulfid verunreinigt ist und dessen
Reinigung sich schwierig gestaltet. Eine vollständige Abtrennung des Dimethylsulfids kann nur auf
sehr komplizierte Weise erreicht werden.
Spuren von Dimethylsulfid im Dimethylsulfoxid machen sich durch einen sehr unangenehmen Geruch
bemerkbar. Für viele Verwendungszwecke, insbesondere aber für den Einsatz auf pharmazeutischem Gebiet,
wird ein Dimethylsulfoxid benötigt, das absolut frei an Dimethylsulfid ist.
Es wurde nun gefunden, daß man Dimethylsulfoxid besonders vorteilhaft herstellen kann, wenn man Dimethylsulfid
in Gegenwart von Wasser und eines oder mehrerer Elektrolyten und gegebenenfalls eines organischen
Lösungsmittels anodisch oxydiert. Bevorzugt wird die anodische Oxydation des Dimethylsulfid in
homogener Phase durchgeführt. Besonders günstig erweist sich die Anwesenheit von Dimelhylsulfoxid
als organischem Lösungsmittel.
Die anodische Oxydation wird in einer Elektrolysezelle durchgeführt. Vorrichtungen dieser Ari werden
z. B. in Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie,
Urban & Schwarzenberg Verlag, München, 1955 6 Seiten 429 bis 476, beschrieben. Als MateiafÄe
Elektroden erweist sich Stahl oder PIaUn
«einet jedoch können auch Elektroden aus ande- *m Material ζ B. Blei, verwendet werden.
ΐ)ΐ Eiekuolysemischung enthält Wasser, DimethSffd
eSn oder mehrere Elektrolyse und gegebenenfalls ein organisches Lösungsmittel Das erfmdWemäße
Verfahren läßt sich besonders günstig durchführen, wenn das System in homogener Phase
o vorliegt: so werden sehr gute Stromausbeuten erreicht
Dimethylsulfoxid ist ein gutes Losungsmittel für Dimethylsulfid und Wasser. Da bei dieser Ausfuh-ÜUform
des erfindungsgemaßen Verfahrens das
Reaktion°sendprodukt und das wahrend der Reak-ις
tion vorhandene Lösungsmittel die gleiche Verbin-Hiinc
ist eestaltet sich die Aufarbeitung des Reak-SgemisS
besonders einfach. Selbstverständlich können auch andere organische Losungsmittel, z. B.
Essiesäure verwendet werden. Nach einer besondere
rer. Ausführungsform der Erfindung verwendet man in Dimethylsulfoxid lösliche Elektrolyse wie Schwefelsäure
oder wäßrige Natronlauge. Sehr geeignet ist Schwefelsäure, die in Verdünnung mit Wasser als 5-his
80"He zum Einsatz gelangt. Natronlauge eignet
2s sich als Elektrant in Form von wäßrigen Losungen
mit einer Konzentration von 5 bis 30 Gewichtsprozent NaOH Der Elektrolyt ist in dem Gemisch vorzugsweise
in einer Menge von 1 bis 10 Gewichtsprozent
vorhanden. ..
,o Bei der Verwendung von Schwefelsaure oder Natronlauge
als Elektrolyt kann die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches z. B. auf folgende Weise erfolgen
Nach Beendigung der Elektrolyse wird jeweils mi' Natronlauge oder Schwefelsäure neutralisiert. Das
» Dimc'hylsulfoxid wird mit einem geeigneten Extraktionsmittel, z. B. Benzol, abgetrennt. Nach Trocknung
der benzolischen Lösung wird Benzol abgetrennt und das zurückbleibende Dimethylsulfoxid fraktioniert.
Es ist jedoch eine Fraktionierung auch ohne %'orherige
Extraktion möglich. ...
Außer Schwefelsäure und Natronlauge sind noch weitere anorganische und organische Säuren und Basen
wie Salzsäure, Pyridin oder Tetramethylamrnoniumhvdroxid
als Elektrolyt verwendbar.
Auch in Dimethylsulfoxid lösliche Salze eignen sich gut als Elektrolyt. Beispielsweise erwähnt seien Silber-
Kobalt-, Nickel-, Quecksilber- und Bleinitrat sowie Kobaltsulfat und -acetat. Besonders geeignet
sind Salze, die eine Löslichkeit von etwa 1 % und mehr in Dimethylsulfoxid aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise bei Temperaturen von 0 bis + 10° C durchgeführt.
Die Elektrolyse ist auch bei geringeren Temperaturen möglich, jedoch nimmt bei tieferen Temperatüren
die Stromstärke ab, so daß die Elektrolyse verhältnismäßig lange Zeiten in Anspruch nimmt. Bei
höheren Temperaturen kann jedoch leicht Dimethylsulfid entweichen, so daß auf den entsprechenden
Rückfluß zu achten ist oder unter Druck gearbeitet werden muß. Eine Steigerung der Temperatur auf
über 70° C ist im allgemeinen nicht anzuraten, da dann Nebenprodukte, z. B. Sulfone, in größerem
Maße entstehen können.
Die für das Verfahren im allgemeinen benötigten R5 Slromdichten liegen zwischen 0,01 bis 0,022 A/cnr,
es kann aber auch mit höheren Stromdichten gefahren werden. Bei steigenden Stromdichten ist auf besonders
gute Durchmischung und gegebenenfalls War-
meahführung zu achten.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch mit Wechselstrom durchgeführt werden.
Überraschenderweise wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Produkt erhalten, das völlig
frei von Dimethylsulfid ist. Dabei werden keinesfalls besondere Forderungen an den Reinheitsgrad des
eingesetzten Dimethylsulfids gestellt. Verunreinigungen wie Methanol, Schwefelwasserstoff und Dimethyläther,
die häufig dem Dimethylsulfid beigemengt sind, stören bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
nicht.
Dimethylsulfoxid ist ein wertvolles Lösungsmittel, das L. B. als Lösungsmittel für Lacke verwendet werden
kann. Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet ist die Herstellung von Acrylfasern.
Die Erfindung wird durch Beispiele näher erläutert:
Eine Mischung von 60 ml Dimethylsulfoxid, 15 mi 20%ige wäßrige Schwefelsäure und 10 ml Dimethylsulfid
wird unter Rühren und unter Verwendung von Platin-Elektroden bei 5 bis 10° C elektrolysiert, wobei
an der Anode eine Stromdichte von 0,02 A/cnr eineestellt wird. Nach einer Stromzufuhr von 220
Ampereminuten wird die Schwefelsäure mit Natronlauge neutralisiert und das Dimethylsulfoxid mit Benzol
extrahiert. Die benzclische Lösung wird mit Natriumsulfat getrocknet. Das Benzol wird abgetrennt, es
verbleibt ein Rückstand vor. 71,5 g Dimethylsulfoxyd,
das entspricht einer Stromausbeute von 70 %. Das rohe Dimethylsulfoxid, das noch mit ungefähr 1 %
Dimethylsulfon verunreinigt ist, wird im Vakuum fraktioniert. Das erhaltene Produkt ist frei von
Dimethylsulfid.
Bei-spiel 2
Eine Mischung von 300 ml Dimethylsulfoxid, 60 ml Dimethylsulfid und 128 ml 10%ige Salzsäure wird bei
ίο 30° C unter Verwendung von paraffinierten Graphitplatten als Elektroden bei einer Spannung von 4,5 V
mit Gleichstrom bei einer Stromdichte von 60 mA/ cm2 elektrolysiert. Das dabei verdampfende Dimethylsulfid
wird mittels eines Rückflußkühlers, der von
einer —20° C kalten Kühlsohle durchflossen wird,
wieder in das Elektrolysegemisch zurückgeführt. Die Elektrolyse wird beendet, wenn die theoretische Ladungsmenge
von 2632 Ampereminuten durchgeflossen ist. Das E'iektrolysegemisch ist dann homogen ge-
worden. Nach der Neutralisation erhält man durch Rektifikation 390 g (91% der Theorie) Dimethylsulfoxid
mit einem Wassergehalt von 0,5% und einem Dimethylsulfongehali von 0,3%.
Eine Mischung wie Beispiel 2 wird unter Verwendung von Graphitanoden und Kupferplatten als Kathoden
elektrolysiert. Es wird bei einer Gleichstromspannung von 4,5 V und einer Stromdichte von 90
mA/cm; gearbeitet. Die Ausbeute beträgt ebenfalls der Theorie.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Dimethylsulfoxid aus Dimethylsulfid, dadurch gekennzeichnet,
daß man Dimelhylsulfid in Gegenwart von Wasser und eines oder mehrerer Elektrolyten und gegebenenfalls eines organischen
Lösungsmittels anodisch oxydiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Dimethylsulfid in homogener
Phase anodisch oxydiert.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Dimethylsulfoxid
als Lösungsmittel verwendet.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
ES358950A ES358950A1 (es) | 1967-11-04 | 1968-10-08 | Procedimiento para la preparacion de sulfoxido de dimetilo a partir de sulfuro de dimetilo. |
YU254768A YU32862B (en) | 1967-11-04 | 1968-10-31 | Postupak za dobivanje dimetil-sulfoksida |
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Family Applications (1)
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-
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