DE1668151B2 - Verfahren zur Herstellung von Dimethylsulfoxid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Dimethylsulfoxid

Info

Publication number
DE1668151B2
DE1668151B2 DE19671668151 DE1668151A DE1668151B2 DE 1668151 B2 DE1668151 B2 DE 1668151B2 DE 19671668151 DE19671668151 DE 19671668151 DE 1668151 A DE1668151 A DE 1668151A DE 1668151 B2 DE1668151 B2 DE 1668151B2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
dimethyl sulfoxide
dimethyl
dimethyl sulfide
sulfide
production
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19671668151
Other languages
English (en)
Other versions
DE1668151C3 (de
DE1668151A1 (de
Inventor
Gerhard Dr. 8753 Obernburg Meyer
Hans-Dieter Dr. 8765 Erlenbach Rupp
Erhard Dr. 6129 Seckmauern Siggel
Ernst Dr. 8765 Erlenbach Worbs
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ENKA GLANZSTOFF AG 5600 WUPPERTAL
Original Assignee
ENKA GLANZSTOFF AG 5600 WUPPERTAL
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by ENKA GLANZSTOFF AG 5600 WUPPERTAL filed Critical ENKA GLANZSTOFF AG 5600 WUPPERTAL
Priority to ES358950A priority Critical patent/ES358950A1/es
Priority to YU254768A priority patent/YU32862B/xx
Publication of DE1668151A1 publication Critical patent/DE1668151A1/de
Publication of DE1668151B2 publication Critical patent/DE1668151B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE1668151C3 publication Critical patent/DE1668151C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C317/00Sulfones; Sulfoxides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Electrolytic Production Of Non-Metals, Compounds, Apparatuses Therefor (AREA)
  • Epoxy Compounds (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

Es ist bekannt, Dimelhylsulfid mit rauchender Salpetersäure, Natriumbichromat und ähnlichen Oxydationsmitteln umzusetzen. Die Ausbeuten an Dimethylsulfoxid si.id jedoch gering, die Verbindung ist zudem stark verunreinigt durch Nebenprodukte.
Nach einem bekannten Verfahren kann Dimethy!- sulfoxid auch durch Oxydation von Dimethyisulfid mit Wasserstoffperoxid hergestellt werden. Von Nachteil dabei ist jedoch, daß Wasserstoffperoxid in einer getrennten Anlage hergestellt werden muß. Wasserstoffperoxid ist zudem eine Verbindung, die sich im Laufe der Zeit zersetzt, so daß das Oxydationsvermögen herabgesetzt wird.
Nach einem weiteren bekannten Verfahren kann man Dimethylsulfoxid durch Oxydation von Dimethylsulfid mit Sauerstoff in Gegenwart von Oxyden des Stickstoffs erhalten. Bei dieser Umsetzung treten jedoch explosive Anlagerungsverbindungen von Dimethylsulfoxid und Stickstoffdioxid auf, so daß wegen der damit verbundenen Explosionsgefahren diese Methode keine geeignete Darstellungsweise ist. Es ist auch bekannt, Dimethylsulfid mit einem Unterschuß von Stickstoffdioxid gelöst in Dimethylsulfoxid zu oxydieren. Es entsteht dabei allerdings ein Produkt, das noch mit Dimethylsulfid verunreinigt ist und dessen Reinigung sich schwierig gestaltet. Eine vollständige Abtrennung des Dimethylsulfids kann nur auf sehr komplizierte Weise erreicht werden.
Spuren von Dimethylsulfid im Dimethylsulfoxid machen sich durch einen sehr unangenehmen Geruch bemerkbar. Für viele Verwendungszwecke, insbesondere aber für den Einsatz auf pharmazeutischem Gebiet, wird ein Dimethylsulfoxid benötigt, das absolut frei an Dimethylsulfid ist.
Es wurde nun gefunden, daß man Dimethylsulfoxid besonders vorteilhaft herstellen kann, wenn man Dimethylsulfid in Gegenwart von Wasser und eines oder mehrerer Elektrolyten und gegebenenfalls eines organischen Lösungsmittels anodisch oxydiert. Bevorzugt wird die anodische Oxydation des Dimethylsulfid in homogener Phase durchgeführt. Besonders günstig erweist sich die Anwesenheit von Dimelhylsulfoxid als organischem Lösungsmittel.
Die anodische Oxydation wird in einer Elektrolysezelle durchgeführt. Vorrichtungen dieser Ari werden z. B. in Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, Urban & Schwarzenberg Verlag, München, 1955 6 Seiten 429 bis 476, beschrieben. Als MateiafÄe Elektroden erweist sich Stahl oder PIaUn «einet jedoch können auch Elektroden aus ande- *m Material ζ B. Blei, verwendet werden. ΐ)ΐ Eiekuolysemischung enthält Wasser, DimethSffd eSn oder mehrere Elektrolyse und gegebenenfalls ein organisches Lösungsmittel Das erfmdWemäße Verfahren läßt sich besonders günstig durchführen, wenn das System in homogener Phase o vorliegt: so werden sehr gute Stromausbeuten erreicht Dimethylsulfoxid ist ein gutes Losungsmittel für Dimethylsulfid und Wasser. Da bei dieser Ausfuh-ÜUform des erfindungsgemaßen Verfahrens das Reaktion°sendprodukt und das wahrend der Reak-ις tion vorhandene Lösungsmittel die gleiche Verbin-Hiinc ist eestaltet sich die Aufarbeitung des Reak-SgemisS besonders einfach. Selbstverständlich können auch andere organische Losungsmittel, z. B. Essiesäure verwendet werden. Nach einer besondere rer. Ausführungsform der Erfindung verwendet man in Dimethylsulfoxid lösliche Elektrolyse wie Schwefelsäure oder wäßrige Natronlauge. Sehr geeignet ist Schwefelsäure, die in Verdünnung mit Wasser als 5-his 80"He zum Einsatz gelangt. Natronlauge eignet 2s sich als Elektrant in Form von wäßrigen Losungen mit einer Konzentration von 5 bis 30 Gewichtsprozent NaOH Der Elektrolyt ist in dem Gemisch vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 10 Gewichtsprozent
vorhanden. ..
,o Bei der Verwendung von Schwefelsaure oder Natronlauge als Elektrolyt kann die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches z. B. auf folgende Weise erfolgen Nach Beendigung der Elektrolyse wird jeweils mi' Natronlauge oder Schwefelsäure neutralisiert. Das » Dimc'hylsulfoxid wird mit einem geeigneten Extraktionsmittel, z. B. Benzol, abgetrennt. Nach Trocknung der benzolischen Lösung wird Benzol abgetrennt und das zurückbleibende Dimethylsulfoxid fraktioniert. Es ist jedoch eine Fraktionierung auch ohne %'orherige Extraktion möglich. ...
Außer Schwefelsäure und Natronlauge sind noch weitere anorganische und organische Säuren und Basen wie Salzsäure, Pyridin oder Tetramethylamrnoniumhvdroxid als Elektrolyt verwendbar.
Auch in Dimethylsulfoxid lösliche Salze eignen sich gut als Elektrolyt. Beispielsweise erwähnt seien Silber- Kobalt-, Nickel-, Quecksilber- und Bleinitrat sowie Kobaltsulfat und -acetat. Besonders geeignet sind Salze, die eine Löslichkeit von etwa 1 % und mehr in Dimethylsulfoxid aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise bei Temperaturen von 0 bis + 10° C durchgeführt. Die Elektrolyse ist auch bei geringeren Temperaturen möglich, jedoch nimmt bei tieferen Temperatüren die Stromstärke ab, so daß die Elektrolyse verhältnismäßig lange Zeiten in Anspruch nimmt. Bei höheren Temperaturen kann jedoch leicht Dimethylsulfid entweichen, so daß auf den entsprechenden Rückfluß zu achten ist oder unter Druck gearbeitet werden muß. Eine Steigerung der Temperatur auf über 70° C ist im allgemeinen nicht anzuraten, da dann Nebenprodukte, z. B. Sulfone, in größerem Maße entstehen können.
Die für das Verfahren im allgemeinen benötigten R5 Slromdichten liegen zwischen 0,01 bis 0,022 A/cnr, es kann aber auch mit höheren Stromdichten gefahren werden. Bei steigenden Stromdichten ist auf besonders gute Durchmischung und gegebenenfalls War-
meahführung zu achten.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch mit Wechselstrom durchgeführt werden.
Überraschenderweise wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Produkt erhalten, das völlig frei von Dimethylsulfid ist. Dabei werden keinesfalls besondere Forderungen an den Reinheitsgrad des eingesetzten Dimethylsulfids gestellt. Verunreinigungen wie Methanol, Schwefelwasserstoff und Dimethyläther, die häufig dem Dimethylsulfid beigemengt sind, stören bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht.
Dimethylsulfoxid ist ein wertvolles Lösungsmittel, das L. B. als Lösungsmittel für Lacke verwendet werden kann. Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet ist die Herstellung von Acrylfasern.
Die Erfindung wird durch Beispiele näher erläutert:
Beispiel 1
Eine Mischung von 60 ml Dimethylsulfoxid, 15 mi 20%ige wäßrige Schwefelsäure und 10 ml Dimethylsulfid wird unter Rühren und unter Verwendung von Platin-Elektroden bei 5 bis 10° C elektrolysiert, wobei an der Anode eine Stromdichte von 0,02 A/cnr eineestellt wird. Nach einer Stromzufuhr von 220 Ampereminuten wird die Schwefelsäure mit Natronlauge neutralisiert und das Dimethylsulfoxid mit Benzol extrahiert. Die benzclische Lösung wird mit Natriumsulfat getrocknet. Das Benzol wird abgetrennt, es verbleibt ein Rückstand vor. 71,5 g Dimethylsulfoxyd, das entspricht einer Stromausbeute von 70 %. Das rohe Dimethylsulfoxid, das noch mit ungefähr 1 % Dimethylsulfon verunreinigt ist, wird im Vakuum fraktioniert. Das erhaltene Produkt ist frei von Dimethylsulfid.
Bei-spiel 2
Eine Mischung von 300 ml Dimethylsulfoxid, 60 ml Dimethylsulfid und 128 ml 10%ige Salzsäure wird bei
ίο 30° C unter Verwendung von paraffinierten Graphitplatten als Elektroden bei einer Spannung von 4,5 V mit Gleichstrom bei einer Stromdichte von 60 mA/ cm2 elektrolysiert. Das dabei verdampfende Dimethylsulfid wird mittels eines Rückflußkühlers, der von
einer —20° C kalten Kühlsohle durchflossen wird, wieder in das Elektrolysegemisch zurückgeführt. Die Elektrolyse wird beendet, wenn die theoretische Ladungsmenge von 2632 Ampereminuten durchgeflossen ist. Das E'iektrolysegemisch ist dann homogen ge-
worden. Nach der Neutralisation erhält man durch Rektifikation 390 g (91% der Theorie) Dimethylsulfoxid mit einem Wassergehalt von 0,5% und einem Dimethylsulfongehali von 0,3%.
Beispiel 3
Eine Mischung wie Beispiel 2 wird unter Verwendung von Graphitanoden und Kupferplatten als Kathoden elektrolysiert. Es wird bei einer Gleichstromspannung von 4,5 V und einer Stromdichte von 90 mA/cm; gearbeitet. Die Ausbeute beträgt ebenfalls der Theorie.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Dimethylsulfoxid aus Dimethylsulfid, dadurch gekennzeichnet, daß man Dimelhylsulfid in Gegenwart von Wasser und eines oder mehrerer Elektrolyten und gegebenenfalls eines organischen Lösungsmittels anodisch oxydiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Dimethylsulfid in homogener Phase anodisch oxydiert.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Dimethylsulfoxid als Lösungsmittel verwendet.
DE19671668151 1967-11-04 1967-11-04 Verfahren zur Herstellung von Dimethylsulfoxid Expired DE1668151C3 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
ES358950A ES358950A1 (es) 1967-11-04 1968-10-08 Procedimiento para la preparacion de sulfoxido de dimetilo a partir de sulfuro de dimetilo.
YU254768A YU32862B (en) 1967-11-04 1968-10-31 Postupak za dobivanje dimetil-sulfoksida

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEG0051536 1967-11-04

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1668151A1 DE1668151A1 (de) 1971-06-03
DE1668151B2 true DE1668151B2 (de) 1974-03-07
DE1668151C3 DE1668151C3 (de) 1974-10-03

Family

ID=7129810

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19671668151 Expired DE1668151C3 (de) 1967-11-04 1967-11-04 Verfahren zur Herstellung von Dimethylsulfoxid

Country Status (9)

Country Link
AT (1) AT280979B (de)
BE (1) BE721492A (de)
CH (1) CH498100A (de)
DE (1) DE1668151C3 (de)
FR (1) FR1590320A (de)
GB (1) GB1177308A (de)
IE (1) IE32386B1 (de)
LU (1) LU57106A1 (de)
NL (1) NL6815127A (de)

Also Published As

Publication number Publication date
DE1668151C3 (de) 1974-10-03
GB1177308A (en) 1970-01-07
NL6815127A (de) 1969-05-06
BE721492A (de) 1969-03-03
DE1668151A1 (de) 1971-06-03
IE32386L (en) 1969-05-04
FR1590320A (de) 1970-04-13
LU57106A1 (de) 1969-01-27
AT280979B (de) 1970-05-11
IE32386B1 (en) 1973-07-11
CH498100A (de) 1970-10-31

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0012215B1 (de) 2-Hydroxybutansulfonsaures Cholin und dessen Verwendung als Leitsalz
EP0060437A1 (de) Elektrochemisches Verfahren zur Herstellung von Benzanthronen und planaren polycyclischen aromatischen Oxyverbindungen
EP0022062B1 (de) Elektrochemisches Verfahren zur Herstellung von Benzanthron
DE2108623C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Hydrochinon durch elektrochemische Umwandlung von Benzol
DE1668151C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Dimethylsulfoxid
CH653710A5 (de) Verfahren zur herstellung von blauen eisenhexacyanoferrat-iii-pigmenten.
DE68912920T2 (de) Verfahren zur elektrochemischen Jodierung von aromatischen Verbindungen.
DE1768584A1 (de) Verfahren zur elektrolytischen Hydrodimerisation
EP0029995A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 4-tert. Butylbenzaldehyd
DE2505911C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Diaceton- 2-ketogulonsäure
DE2700152A1 (de) Oxidatives elektrolytisches verfahren zur methylmethylkupplung von cresolsalzen
DE3028757A1 (de) Verfahren zur herstellung von p-tert.-butylbenzaldehyd
DE2403446C2 (de) Verfahren zur Herstellung hydrierter Indole
DE2803591C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines tetrasubstituierten Thiuramdisulfids
DE2953189C1 (de) Verfahren zur Herstellung von Ketonen
DE2328196C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfonen
EP0040331B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Diacetonketogulonsäure
DE2802260A1 (de) Verfahren zur herstellung eines tetraalkylthiuramdisulfids
DE1793505C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Dimethylsulfoxid
DE2460156C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Diaceton-2-ketogulonsäure
EP0221022A2 (de) Verfahren zur Herstellung von 5-Nitro-1,4-naphthochinonen
DE931409C (de) Verfahren zur Herstellung von Propiolsaeure
DE3028758A1 (de) Verfahren zur herstellung von anisaldehyd
CH642660A5 (en) Process for the preparation of enones of the narwedine type and their derivatives
DE964773C (de) Verfahren zur Herstellung von Cycloalkylhydroxylaminen

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)